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Mathias Rhode
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Lesezeit:
6
Minuten

Diese Fehler lassen Ihre Stromkosten explodieren

Selbst die modernste Technik will klug genutzt sein, damit sie sich finanziell lohnt. 

Das gilt auch für die Wärmepumpe. Damit der Blick in die Stromrechnung für Sie später nicht zum Schreckmoment wird, sind einige Dinge zu beachten. Wir haben die teuersten Fehler bei der Planung und Nutzung einer Wärmepumpenheizung ausgelistet und zeigen die wichtigsten Tipps für umweltfreundliches und günstiges Heizen.

1. Falsche Dimensionierung der Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe benötigt Strom. Sie arbeitet aber nur effizient, wenn ihre Leistung durch umsichtige Planung von Experten genau auf Ihr Haus, dessen Größe und das Nutzungsverhalten der Bewohner abgestimmt wurde. Doch was kann schon passieren? Tatsächlich einiges: Ist die Wärmepumpe zu groß ausgelegt, wird der Heizbedarf zwar schnell gedeckt und es wird wohlig warm. Doch das Gerät kommt so auch ins Takten, das heißt es schaltet sich häufig hintereinander ein und wieder ab. Da eine Wärmepumpe beim Starten mehr Strom verbraucht, wird sich das Takten auf Ihrer Stromrechnung bemerkbar machen. Ein weiteres Problem ist, dass das Gerät auf diese Weise schneller verschleißt und so auch früher ersetzt werden muss. Ist die Wärmepumpe dagegen zu klein ausgelegt, muss viel mehr Leistung aufgebracht werden, um die gewünschten Zimmertemperaturen zu erreichen – auch das wird schnell teuer. 

2. Kein hydraulischer Abgleich vorgenommen

Ein Mythos über Wärmepumpen besagt, dass sie nur mit einer Decken- oder Fußbodenheizung funktionieren. Die Technik ist aber längst weiter. Moderne Wärmepumpen können oft auch an bestehende Heizungssysteme angeschlossen werden. Der hydraulische Abgleich ist hier von großer Bedeutung und sollte bei Neubauten Standard sein. Was ist darunter zu verstehen? Dazu müssen wir uns die Funktionsweise der Wärmepumpe kurz in Erinnerung rufen: Die vom Gerät produzierte Wärme wird an ein mit Wasser gefülltes Heizungssystem mit Heizkörpern an der Wand, im Fußboden oder an der Decke abgegeben. Die dazugehörigen Leitungen sind unterschiedlich groß und oftmals weit verzweigt. Bei langen Leitungen nimmt also mitunter der Druckverlust zu. So kann es dazu kommen, dass einige Heizkörper, die weit von der Wärmequelle entfernt sind, nicht richtig warm werden. Hier die Wassertemperatur oder den Druck zu erhöhen, wäre keine wirtschaftliche Lösung. Deswegen sollten Experten vor Inbetriebnahme der Wärmepumpe einen hydraulischen Abgleich vornehmen. Hierbei wird durch Messungen sichergestellt, dass die Wärme gleichmäßig verteilt wird. Das erhöht die Effizienz der Heizung und senkt ihre Stromkosten!

3. Zu wenig Heizfläche

Eine Decken- oder Fußbodenheizung bleibt trotzdem eine gute Idee – und zwar wegen der vorhandenen großen wärmeabgebenden Fläche. Da Wärmepumpen mit relativ niedrigen Vorlauftemperaturen (das ist die Temperatur des Wassers, das dem Heizkörper zugeführt wird) arbeiten, ist eine optimale Verteilung der Wärme nötig. Ein einzelner Heizkörper mit weniger Fläche muss viel stärker erhitzt werden, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Das beansprucht die Wärmepumpe sehr stark und führt zu höheren Kosten. Es gibt auch geeignete Heizkörper, deren Installation weniger kostenintensiv ist als die einer Fußbodenheizung. Lassen Sie sich von uns beraten! 

4. Schlechte Isolierung des Gebäudes

Die beste Technik nützt nicht viel, wenn es zieht. Um Ihre Heizkosten in einem angemessenen Rahmen zu halten, ist eine ausreichende Wärmedämmung des Gebäudes unabdingbar. Gerade bei Altbauten sollten die Fassaden, Innenwände, das Dach und ggf. die Kellerdecke in den Bick genommen werden. Sowohl im Winter als auch im Sommer ist eine gute Wärmedämmung Ihr Garant für Wohnqualität, Energieverbrauch und Klimaschutz. 

Für Ihre Stromrechnung spielt es außerdem eine große Rolle, ob Ihr Haus eventuell „nicht ganz dicht“ ist: Besonders Fenster, Türen und Kamine sind oft problematische Bereiche in Sachen Luftdichtheit. Sie können Ihr Haus von Experten durch eine Luftdichtheitsmessung überprüfen lassen. Auch sogenannte Wärmebrücken sind zu beachten. Hierbei handelt es sich um Bereiche des Hauses, über die im Winter mehr Wärme nach außen dringt als über andere Außenflächen. An solchen Stellen entsteht auch schneller Schimmel. Von unseren Experten erhalten Sie Hinweise, wie Wärmebrücken an Ihrem Haus minimiert werden können.

5. Veraltete Technik

Sparen Sie lieber nicht an der falschen Stelle: Um umweltfreundlich und zugleich günstig zu heizen, sollten Sie auf moderne Wärmepumpenmodelle setzen. Es gibt mittlerweile viele unterschiedliche Geräte für jeden Bedarf und attraktive staatliche Förderungen! [Link] Selbst bei frostigen Außentemperaturen arbeiten zum Beispiel neuere Luft/Wasser-Wärmepumpen sehr effizient. Erdwärmepumpen verbrauchen im Winter etwas weniger Strom. Wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet, wird mit der Jahresarbeitszahl (JAZ) angegeben. Diese ist auch für die staatliche Förderung wichtig. Ab einer JAZ von 4 lässt sich von einem wirklich effizienten Gerät sprechen, das Ihren Stromverbrauch nicht unnötig in die Höhe treibt. Die Wärmepumpe misst allerdings nur den Strom, den sie selbst verbraucht. Auch in der Peripherie des Heizungssystems fallen Kosten an. Clever wäre es, das gesamte Haus energetisch im Blick haben: Lassen Sie sich zum Beispiel über Softwarelösungen zum Energiemanagement beraten.

6. Falsches Lüften

Was schon bei Ihrer alten Heizung wichtig war, gilt auch für eine Wärmepumpe: Umsichtiges Lüften sichert Wohlbefinden, fördert die Gesundheit und spart Geld.  Hier die wichtigsten Hinweise.

  • Morgens und abends zehn Minuten Stoßlüften
  • Wenn Sie tagsüber zu Hause sind: drei- bis fünfmal lüften
  • Auch gut: diagonales Lüften
  • Gekippte Fenster vermeiden
  • Während des Lüftens die Heizung runterdrehen


7. Den erstbesten Stromtarif nutzen

Stromanbieter haben spezielle Tarife für Wärmepumpen, die günstiger sind als der normale Haushaltsstrom. Um diese nutzen zu können, wird ein zusätzlicher Stromzähler benötigt. In den Tarifen sind weiterhin sogenannte Sperrzeiten vorgesehen, in denen der Netzanbieter die Stromversorgung kurzzeitig Unterbricht. Das ist nötig, um das Stromnetz nicht zu überlasten. Hierzu braucht es ein Steuergerät zur Fernabschaltung der Wärmepumpe. Ein Wärmespeicher sorgt dafür, dass Ihr Haus während der Sperrzeiten beheizt werden kann. Durch diese Komponenten fallen weitere Kosten an, die in Ihre Rechnung einfließen sollten. Ob sich ein Tarif für Sie lohnt, sollte also genau geprüft werden. Bleiben Sie auch hier flexibel! Da die Entwicklung von Stromkosten nicht genau vorherzusagen ist, lohnt sich in jedem Fall eine regelmäßige Prüfung. Wir unterstützen Sie bei Ihrem Weg durch den Angebotsdschungel.