Hannah Wirtz
June 20, 2025
11
min
Wärmepumpe
Grundlagen

BAFA Förderung Wärmepumpe 2025: So sichern Sie sich bis zu 70% staatliche Förderung

Die BAFA Förderung für Wärmepumpen hat sich 2024 grundlegend geändert und bietet Hausbesitzern nun erstmals die Chance auf eine Förderung von bis zu 70 Prozent der Investitionskosten. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) arbeitet dabei eng mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zusammen, um die Energiewende im Heizungssektor voranzutreiben. Während die KfW die finanzielle Förderung über das Programm 458 abwickelt, behält das BAFA wichtige Funktionen bei der technischen Qualifikation und Zertifizierung der förderfähigen Wärmepumpen.

Inhaltsverzeichnis

Neue Zuständigkeiten: BAFA und KfW im Überblick

Seit Januar 2024 erfolgt die Wärmepumpenförderung über eine klare Aufgabenteilung zwischen BAFA und KfW. Diese Neustrukturierung ermöglicht höhere Fördersätze und eine effizientere Abwicklung der Bundesförderung.

KfW-Zuständigkeiten für die Heizungsförderung

Die KfW übernimmt die komplette finanzielle Abwicklung der Wärmepumpenförderung:

  • Heizungstauschförderung mit Programm 458 (Zuschüsse bis 70%)
  • Ergänzungskredite 358/359 für Haushalte bis 90.000 Euro Jahreseinkommen
  • Förderfähige Kostenhöchstgrenze von 30.000 Euro pro Wohneinheit
  • Maximaler Zuschussbetrag von 21.000 Euro plus 2.500 Euro Emissionsminderungszuschlag

BAFA-Zuständigkeiten für Wärmepumpensysteme

Das BAFA behält seine Kernkompetenz in der technischen Bewertung:

  • Liste der förderfähigen Wärmepumpen mit Prüf- und Effizienznachweis
  • Technische Mindestanforderungen für alle Wärmepumpentypen
  • Heizungsoptimierung bestehender Wärmepumpenanlagen (20% Förderung)
  • Hydraulischer Abgleich für Wärmepumpensysteme

KfW-Heizungsförderung 458: Das neue Fördersystem im Detail

Grundförderung und Bonussystem

Das modulare Fördersystem der KfW basiert auf einer soliden Grundförderung, die durch verschiedene Boni ergänzt werden kann:

Grundförderung und Bonussystem
Förderkomponente Förderhöhe Voraussetzungen Berechnung bei 30.000€
Grundförderung 30% Gilt für alle förderfähigen Wärmepumpensysteme 9.000 Euro
Effizienzbonus 5% zusätzlich Erdwärmepumpen, Grundwasserwärmepumpen, Luft-Wasser-WP mit R290 + 1.500 Euro
Klimageschwindigkeitsbonus 20% zusätzlich Austausch funktionsfähiger alter Heizungen über 20 Jahre + 6.000 Euro
Einkommensbonus 30% zusätzlich Haushaltsjahreseinkommen maximal 40.000 Euro zu versteuerndes Einkommen + 9.000 Euro
Emissionsminderungszuschlag 2.500 Euro Festbetrag Biomasseheizungen mit Staubgrenzwert 2,5 mg/m³ 2.500 Euro
Höchste Förderung (70%) 21.000 Euro Grundförderung + Klimageschwindigkeitsbonus + Einkommensbonus 21.000 Euro
Maximale Gesamtförderung 23.500 Euro Höchstförderung + Emissionsminderungszuschlag 23.500 Euro

Maximale Förderkombinationen

Die höchste Förderung erreichen Sie durch geschickte Kombination der verschiedenen Boni:

Höchstförderung 70% (21.000 Euro):

  • Grundförderung 30% + Klimageschwindigkeitsbonus 20% + Einkommensbonus 30%
  • Alternativ: Grundförderung 30% + Effizienzbonus 5% + Klimageschwindigkeitsbonus 20% + Einkommensbonus 15%

Zusätzlicher Emissionsminderungszuschlag:

  • 2.500 Euro Festbetrag für besonders emissionsarme Anlagen
  • Maximale Gesamtförderung: 23.500 Euro

Technische Anforderungen der BAFA-Förderung

Effizienzkriterien und Jahresarbeitszahl

Alle förderfähigen Wärmepumpen müssen spezifische Effizienzwerte erreichen. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) definiert das Verhältnis zwischen erzeugter Heizenergie und eingesetzter elektrischer Energie:

Effizienzkriterien und Jahresarbeitszahl
Wärmepumpentyp JAZ mindestens Geräuschgrenzwerte Obligatorische Systemkomponenten
Luft-Wasser-Wärmepumpen 3,0 Bis Ende 2025: max. 65 dB (6-12 kW)
Ab 2026: max. 60 dB
Energie-/Verbrauchsanzeige
Hydraulischer Abgleich
Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärme) 4,0 Nicht relevant Verschuldensunabhängige Versicherung
DVGW-zertifizierte Bohrfirma
Qualitätscheck nach 1 Jahr
Wasser-Wasser-Wärmepumpen 4,5 Nicht relevant Grundwassergenehmigung
Brunnenbohrung durch Fachbetrieb
Wasserqualitätsprüfung
Allgemeine Systemanforderungen
Flächenheizungen bei Neubauten (Fußboden- oder Wandheizung) Integrierte Energie- und Verbrauchsanzeige oder separate Strom- und Wärmemengenzähler


Geräuschgrenzwerte und Systemanforderungen

Lärmschutzbestimmungen:

  • Wärmepumpen 6-12 kW: max. 65 dB bis Ende 2025
  • Ab 2026: Reduzierung auf 60 dB
  • 5 dB unter gesetzlichen Grenzwerten

Obligatorische Systemkomponenten:

  • Integrierte Energie- und Verbrauchsanzeige
  • Hydraulischer Abgleich des Heizungsverteilsystems
  • Flächenheizungen bei Neubauten (Fußboden- oder Wandheizung)

BAFA-Liste: Qualitätsstandards und Zertifizierung

Das BAFA führt eine kontinuierlich aktualisierte Liste mit rund 400 verschiedenen Wärmepumpenmodellen. Diese Liste gewährleistet, dass nur technisch einwandfreie und effiziente Geräte gefördert werden.

Prüfverfahren und Umweltkriterien

Zertifizierungsanforderungen:

  • Prüfung durch akkreditierte Institute
  • Nachweis aller technischen Mindestanforderungen
  • Qualitätsstandards nach europäischen Normen

Umweltaspekte bei der Bewertung:

  • Bevorzugung umweltfreundlicher Kältemittel
  • Besondere Förderung für natürliche Kältemittel (R290)
  • Optimierte Regeltechnik für höhere Effizienz

Schritt-für-Schritt Antragstellung

Vorbereitung und Planung

Phase 1: Fachberatung und Planung

  1. Beauftragung eines Energieeffizienz-Experten
  2. Erstellung der Bestätigung zum Antrag (BzA) mit 15-stelliger BzA-ID
  3. Heizlastberechnung nach EN 12831 Standard

Phase 2: Vertragsgestaltung

  1. Liefer- und Leistungsvertrag mit aufschiebender Bedingung
  2. Aufnahme des voraussichtlichen Umsetzungsdatums
  3. Schutz vor Kostenverpflichtung bei Förderablehnung

Online-Antragstellung über KfW

Registrierung und Antrag:

  1. Neuregistrierung im KfW-Kundenportal "Meine KfW"
  2. Identitätsverifikation mit Personalausweis
  3. Upload der BzA-Bestätigung und Vertragsdokumente
  4. Zusatzantrag für Mehrfamilienhäuser (falls zutreffend)

Umsetzung und Nachweis:

  • Bewilligungszeitraum: 36 Monate (keine Verlängerung möglich)
  • Installation durch zertifizierten Fachbetrieb
  • Einreichung der "Bestätigung nach Durchführung" (BnD)

Ergänzende BAFA-Förderung für Optimierung

Heizungsoptimierung bestehender Anlagen

Neben der Hauptförderung bietet das BAFA Zuschüsse für die Optimierung bestehender Wärmepumpen mit bis zu 20% Förderung:

Heizungsoptimierung bestehender Anlagen
Förderfähige Optimierungsmaßnahme Förderung Zweck/Nutzen Voraussetzungen
Hydraulischer Abgleich 20% der Kosten Gleichmäßige Wärmeverteilung Teil eines iSFP
Bestehende Anlage mind. 2 Jahre
Austausch ineffizienter Heizungspumpen 20% der Kosten Reduzierung Stromverbrauch Nachweis der Effizienzsteigerung
Integration in iSFP
Installation smarter Regelungstechnik 20% der Kosten Optimierte Betriebsführung Integration in Gesamtsystem
Nachweis der Effizienzsteigerung
Dämmung von Heizungsrohren und Armaturen 20% der Kosten Reduzierung Wärmeverluste Integration in iSFP
Bestehende Anlage mind. 2 Jahre
Wichtige Hinweise zur BAFA-Optimierungsförderung Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) erforderlich

Regionale Zusatzförderungen 2025

Landesspezifische Programme

Hamburg (ab Februar 2025):

  • Zusätzliche 20% Förderung zu Bundesfördermitteln
  • Besonderheit: Förderung auch für Heizungen unter 20 Jahren

Niedersachsen:

  • Festbetragsfinanzierung bis 7.250 Euro
  • Zusätzlich 2.500 Euro für Messtechnik-Installation
  • Fokus auf ausgewählte Wohnquartiere

Kombinationsmöglichkeiten

KfW-Ergänzungskredit 358/359:

  • Zinsgünstiger Kredit für Haushalte bis 90.000 Euro Jahreseinkommen
  • Finanzierung der nicht durch Zuschuss gedeckten Kosten

Steuerliche Alternative:

  • 20% steuerliche Absetzbarkeit über drei Jahre
  • Maximaler Steuerbonus 40.000 Euro
  • Für Gebäude über zehn Jahren

Kostenbeispiele und Wirtschaftlichkeit

Praktische Rechenbeispiele

Praktische Kostenbeispiele

Einfamilienhaus - Luft-Wasser-Wärmepumpe

Kostenposition Betrag Anteil
Gesamtkosten ohne Förderung 32.000 Euro 100%
Förderung (55%: Grund + Geschwindigkeit) 17.600 Euro 55%
Eigenanteil nach Förderung 14.400 Euro 45%

Mehrfamilienhaus - Erdwärmepumpe

Kostenposition Betrag Anteil
Gesamtkosten (10 Wohneinheiten) 170.000 Euro 100%
Max. förderfähige Kosten 170.000 Euro 100%
Förderung (35%: Grund + Effizienz) 59.500 Euro 35%
Eigenanteil nach Förderung 110.500 Euro 65%

Marktentwicklung und Fördereffizienz

Förderstatistiken 2024:

  • Bis 30. April 2024: 21.000 bewilligte Anträge
  • Investierte Fördermittel: 300 Millionen Euro
  • Durchschnittlicher Förderbetrag: 14.286 Euro pro Antrag

Die aktuelle Förderung macht Wärmepumpen bereits ab 9.000 Euro Eigenanteil verfügbar und beschleunigt die Marktdurchdringung erheblich.

Vergleich: Wärmepumpe vs. alternative Heizsysteme

Investitionskosten und Betriebskosten

Vergleich Wärmepumpe vs. alternative Heizsysteme
Heizsystem Anschaffung Förderung Eigenanteil Betriebskosten/Jahr Amortisationszeit
Luft-Wasser-Wärmepumpe 25.000 Euro 17.500 Euro (70%) 7.500 Euro 1.200 Euro 6-8 Jahre
Erdwärmepumpe 35.000 Euro 24.500 Euro (70%) 10.500 Euro 800 Euro 8-10 Jahre
Gas-Brennwert 15.000 Euro 0 Euro 15.000 Euro 2.400 Euro -
Öl-Brennwert 18.000 Euro 0 Euro 18.000 Euro 2.800 Euro -

Langfristige Wirtschaftlichkeit

Heizsystem Amortisation mit Förderung Amortisation ohne Förderung Kostenvorteil nach 15 Jahren
Luft-Wasser-Wärmepumpe 6-8 Jahre 12-15 Jahre ca. 18.000 Euro
Erdwärmepumpe 8-10 Jahre 12-15 Jahre ca. 24.000 Euro

Zukunftsperspektiven und politische Entwicklung

Förderplanung bis 2025

Aus dem Klima- und Transformationsfonds sind für 2025 etwa 14,4 Milliarden Euro für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) eingeplant. Diese Budgetplanung signalisiert die Fortsetzung der intensiven Förderung.

Politische Unsicherheitsfaktoren

Aktuelle Herausforderungen:

  • Vorzeitiges Ende der Ampel-Koalition
  • Anstehende Neuwahlen mit möglichen Änderungen
  • Überarbeitung des Gebäudeenergiegesetzes diskutiert

Empfehlung für Antragsteller:

  • Schnelle Antragstellung zur Sicherung aktueller Konditionen
  • Frühzeitige Einholung von Fachbetriebs-Angeboten
  • Nutzung der Übergangsregelungen für begonnene Projekte

Häufige Fehler bei der Antragstellung vermeiden

Typische Stolperfallen

Vor der Antragstellung:

  • Vertragsabschluss ohne aufschiebende Bedingung
  • Fehlende oder unvollständige BzA-Bestätigung
  • Wahl einer nicht BAFA-gelisteten Wärmepumpe

Während der Umsetzung:

  • Installation vor Förderzusage
  • Verwendung nicht zertifizierter Fachbetriebe
  • Vernachlässigung des hydraulischen Abgleichs

Bei der Nachweisführung:

  • Unvollständige Rechnungseinreichung
  • Versäumung der 36-Monats-Frist
  • Fehlende BnD-Bestätigung

Fazit und Handlungsempfehlung

Die BAFA Förderung für Wärmepumpen bietet 2025 mit bis zu 70% Zuschuss eine historisch einmalige Chance für den Heizungsaustausch. Die Neustrukturierung zwischen BAFA und KfW schafft klare Zuständigkeiten: Das BAFA gewährleistet technische Qualität durch seine Geräteliste und Mindestanforderungen, während die KfW die finanzielle Förderung mit bis zu 21.000 Euro Zuschuss pro Wohneinheit abwickelt.

Konkrete Handlungsempfehlungen:

  1. Sofort handeln: Nutzen Sie die aktuell günstigen Förderkonditionen vor möglichen politischen Änderungen
  2. Fachberatung einholen: Beauftragen Sie einen Energieeffizienz-Experten für optimale Antragstellung
  3. BAFA-Liste prüfen: Wählen Sie ausschließlich gelistete Wärmepumpen für garantierte Förderung
  4. Bonuskombination optimieren: Prüfen Sie alle verfügbaren Boni für maximale Förderausschöpfung
  5. Regionale Förderung nutzen: Informieren Sie sich über zusätzliche Landesprogramme

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