Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP): Der komplette Guide 2025

Meta Description: Individueller Sanierungsfahrplan 2025: BAFA-Förderung bis 650€, 5% iSFP-Bonus, Kosten, Ablauf & Vorteile. Energieberatung für optimale Gebäudesanierung.

Title Tag: iSFP 2025: Individueller Sanierungsfahrplan Guide & BAFA-Förderung

Einführung: Warum der individuelle Sanierungsfahrplan Ihr Schlüssel zur erfolgreichen Gebäudesanierung ist

Die Energiekosten explodieren, die Klimaziele werden verschärft und das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fordert bis 2045 klimaneutrale Gebäude. Für Millionen von Hausbesitzern stellt sich die drängende Frage: Wie kann ich mein Gebäude energieeffizient modernisieren, ohne dabei den Überblick oder das Budget zu verlieren?

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) ist die Antwort auf diese Herausforderung. Als bundesweit einheitliches Beratungsinstrument zeigt er Ihnen den optimalen Weg zur energetischen Sanierung auf – zugeschnitten auf Ihr Gebäude, Ihre Bedürfnisse und Ihr Budget. Das Besondere: Der Staat fördert nicht nur die Erstellung des iSFP mit bis zu 650 Euro, sondern belohnt Sie bei der Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen mit einem zusätzlichen 5-Prozent-Bonus.

In diesem umfassenden Guide erfahren Sie alles Wissenswerte über den iSFP: von den rechtlichen Grundlagen über die praktische Umsetzung bis hin zu den finanziellen Vorteilen. Entdecken Sie, wie Sie mit einer professionellen Energieberatung nicht nur Ihre Energiekosten senken, sondern auch den Wert Ihrer Immobilie steigern und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Was ist ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP)?

Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) ist eine maßgeschneiderte Energieberatung für Wohngebäude, die Eigentümern eine strukturierte Roadmap zur energetischen Sanierung ihrer Immobilie bietet. Der iSFP zeigt konkrete Sanierungsmaßnahmen auf, bewertet deren Wirtschaftlichkeit und ordnet sie in eine sinnvolle zeitliche Reihenfolge ein.

Definition und Kernmerkmale

Der iSFP ist das standardisierte Ergebnis einer geförderten Energieberatung nach der "Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude" (EBW). Anders als eine allgemeine Energieberatung bietet der iSFP:

• Bundesweit einheitliche Standards und Qualitätssicherung
• Farbliche Visualisierung des energetischen Ist-Zustands und der Verbesserungspotenziale
• Konkrete Handlungsempfehlungen mit Kosten- und Einsparungsberechnung
• Flexible Umsetzungsstrategien für Schritt-für-Schritt- oder Komplettsanierung
• 15 Jahre Gültigkeit für den iSFP-Bonus bei Förderprogrammen

Die zwei Hauptdokumente des iSFP

Der iSFP besteht aus zwei aufeinander abgestimmten Dokumenten:

1. "Mein Sanierungsfahrplan": Übersichtliche Zusammenfassung mit wichtigen Informationen zum Ist-Zustand des Gebäudes und den geplanten Sanierungsschritten
2. "Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen": Detaillierte Erläuterungen zu den empfohlenen Maßnahmen und der Sanierungsabfolge

Gesetzliche Grundlagen 2025

Seit dem 1. Juli 2023 werden Energieberatungen für Wohngebäude nur noch gefördert, wenn ein iSFP mit der aktuellen iSFP-Druckapplikation erstellt wird. Diese Verpflichtung unterstreicht die Bedeutung des iSFP als zentrales Instrument der Energieberatung.

Wichtiger Hinweis für 2025: Durch technische Veränderungen zwischen den iSFP-Druckapplikations-Versionen wird ein Parallelbetrieb für den Zeitraum vom 17. April 2025 bis 12. Juni 2025 vorgesehen. iSFP, die nach dem 12. Juni 2025 in der alten Version 2.4.2 ausgegeben wurden, können nicht mehr für den iSFP-Bonus genutzt werden.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen 2025

Anspruchsberechtigung

Förderungsberechtigt sind:

• Eigentümer von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern
• Mieter und Pächter
• Nießbrauchsberechtigte
• Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs)

Gebäudeanforderungen

Das zu beratende Gebäude muss:

• Mindestens 10 Jahre alt sein (Bauantrag/Bauanzeige)
• Vorwiegend als Wohngebäude genutzt werden
• In Deutschland gelegen sein

Keine erneute Förderung innerhalb von 15 Jahren, es sei denn bei Eigentümerwechsel.

Qualifikationsanforderungen

Der iSFP darf ausschließlich von Energieberatern erstellt werden, die:

• In der offiziellen Energieeffizienz-Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur (dena) eingetragen sind
• Die Kategorie "Energieberatung für Wohngebäude" aktiviert haben
• Vom BAFA als Energieberater für Wohngebäude zugelassen sind

Anmeldung und Antragstellung

Der Förderantrag kann gestellt werden von:

• Dem Gebäudeeigentümer selbst
• Dem beauftragten Energieberater (mit schriftlicher Vollmacht)

Der Antrag muss vor Beginn der Beratung beim BAFA eingereicht werden. Eine nachträgliche Förderung ist nicht möglich.

BAFA-Förderung 2025: Kosten und Zuschüsse

Aktuelle Fördersätze

Das BAFA fördert den individuellen Sanierungsfahrplan seit dem 7. August 2024 mit:

GebäudetypFördersatzMaximaler ZuschussEin- und Zweifamilienhäuser50% der Beratungskosten650 EuroMehrfamilienhäuser (ab 3 WE)50% der Beratungskosten850 EuroWEG-ErläuterungsversammlungZusätzlicher Zuschuss250 Euro

Realistische Kosten für Hauseigentümer

Typische Gesamtkosten für einen iSFP:

• Einfamilienhaus: 1.300-2.000 Euro brutto
• Zweifamilienhaus: 1.500-2.200 Euro brutto
• Mehrfamilienhaus: 2.000-2.500 Euro brutto

Ihre tatsächlichen Kosten nach Förderung:

• Einfamilienhaus: 650-1.350 Euro (Eigenanteil)
• Zweifamilienhaus: 850-1.550 Euro (Eigenanteil)
• Mehrfamilienhaus: 1.150-1.650 Euro (Eigenanteil)

Auszahlungsverfahren

Zwei Auszahlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:

1. Direktauszahlung an den Energieberater: Sie zahlen nur Ihren Eigenanteil, der Energieberater erhält die Förderung direkt vom BAFA
2. Auszahlung an den Eigentümer: Sie zahlen zunächst die volle Rechnung und erhalten anschließend die Förderung vom BAFA

Wichtige Änderung ab 1. April 2025: Die Zahlungsermächtigung wird abgeschafft, wodurch sich die Auszahlungsmodalitäten ändern.

Der iSFP-Bonus: 5% Extra-Förderung bei BEG-Maßnahmen

Funktionsweise des iSFP-Bonus

Der iSFP-Bonus ist einer der attraktivsten Aspekte des Sanierungsfahrplans. Wenn Sie Maßnahmen aus Ihrem iSFP innerhalb von 15 Jahren umsetzen, erhalten Sie bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude Einzelmaßnahmen (BEG EM) einen zusätzlichen Bonus von 5 Prozentpunkten.

Fördersätze mit iSFP-Bonus

Standard-Fördersätze für Einzelmaßnahmen:

• Ohne iSFP: 15% Förderung, max. 30.000 Euro förderfähige Kosten
• Mit iSFP: 20% Förderung, max. 60.000 Euro förderfähige Kosten

Berechungsbeispiel

Beispiel Fassadendämmung:

• Kosten: 40.000 Euro
• Ohne iSFP: 15% von 30.000 Euro = 4.500 Euro Zuschuss
• Mit iSFP: 20% von 40.000 Euro = 8.000 Euro Zuschuss
• Mehrwert durch iSFP: 3.500 Euro zusätzliche Förderung

Förderfähige Maßnahmen für den iSFP-Bonus

Der iSFP-Bonus gilt für:

• Dämmung der Gebäudehülle (Außenwände, Dach, Kellerdecke)
• Erneuerung von Fenstern und Außentüren
• Anlagentechnik (außer Heizungsanlagen)
• Heizungsoptimierung (hydraulischer Abgleich, neue Pumpen)
• Sommerlicher Wärmeschutz
• Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
• Efficiency Smart Home-Systeme

Wichtig: Für Heizungsanlagen (Wärmepumpen, etc.) gibt es keinen iSFP-Bonus, da diese seit 2024 über die KfW gefördert werden.

Kombinationsmöglichkeiten

Heizung + Effizienzmaßnahmen: Die förderfähigen Kosten können kombiniert werden:

• Heizungstausch: bis 30.000 Euro (KfW)
• Effizienzmaßnahmen mit iSFP: bis 60.000 Euro (BAFA)
• Gesamtsumme: bis 90.000 Euro förderfähige Kosten

Ablauf der iSFP-Erstellung: Schritt für Schritt

Phase 1: Vorbereitung und Antragstellung

Schritt 1: Energieberater finden

• Suche über die Energieeffizienz-Expertenliste der dena
• Filter auf "Energieberatung für Wohngebäude" setzen
• Vergleich von Angeboten (Kosten, Leistungsumfang, Verfügbarkeit)

Schritt 2: Beauftragung und Antragstellung

• Vertragsabschluss mit dem Energieberater
• Antragstellung beim BAFA (vor Beratungsbeginn!)
• Erhalt des Förderbescheids (meist binnen weniger Wochen)

Phase 2: Datenerfassung und Vor-Ort-Termin

Schritt 3: Gebäudedatenerfassung

• Bereitstellung von Bauplänen, Energierechnungen, Heizkostenabrechnungen
• Fragebogen zu Heizung, Dämmung, Fenstern und Nutzungsverhalten
• Sammlung relevanter Dokumente (Energieausweis, Wartungsberichte)

Schritt 4: Vor-Ort-Besichtigung

• Kernstück des iSFP: Ausführliche Gebäudebegehung mit dem Energieberater
• Aufnahme der Gebäudehülle (Wände, Dach, Keller, Fenster)
• Bewertung der Heizungsanlage und Anlagentechnik
• Fotodokumentation für den Bericht
• Dauer: Typischerweise 2-4 Stunden je nach Gebäudegröße

Phase 3: Analyse und Berichtserstellung

Schritt 5: Energetische Bilanzierung

• Berechnung des Ist-Zustands nach GEG-Verfahren
• Bewertung der einzelnen Gebäudekomponenten
• Identifikation der größten Energieverluste
• Erstellung verschiedener Sanierungsszenarien

Schritt 6: Maßnahmenentwicklung

• Definition von 3-8 konkreten Sanierungsmaßnahmen
• Kosten-Nutzen-Bewertung jeder Maßnahme
• Priorisierung nach Dringlichkeit und Wirtschaftlichkeit
• Berücksichtigung individueller Wünsche und Budget

Phase 4: Ergebnispräsentation und Abschluss

Schritt 7: Abschlussgespräch

• Präsentation der Ergebnisse durch den Energieberater
• Erläuterung der beiden iSFP-Dokumente
• Besprechung von Fördermöglichkeiten und nächsten Schritten
• Klärung offener Fragen

Schritt 8: Verwendungsnachweis und Auszahlung

• Unterzeichnung der Verwendungsnachweiserklärung
• Einreichung beim BAFA durch Energieberater oder Eigentümer
• Auszahlung der Förderung (meist binnen 4-8 Wochen)

Gesamtdauer: Von der Beauftragung bis zum fertigen iSFP vergehen typischerweise 6-12 Wochen, bei spezialisierten Anbietern wie 42watt auch deutlich schneller (3-4 Wochen).

Inhalte und Struktur des iSFP

Energetische Bewertung des Ist-Zustands

Der iSFP beginnt mit einer umfassenden Analyse des aktuellen energetischen Zustands:

Gebäudehülle:

• Bewertung von Außenwänden, Dach, Kellerdecke und Bodenplatte
• Zustand und Qualität der vorhandenen Dämmung
• Wärmebrücken und deren Auswirkungen
• Luftdichtheit des Gebäudes

Fenster und Türen:

• Alter, Verglasung und Rahmenqualität der Fenster
• Zustand der Außentüren und Tore
• Einfluss auf Energieverluste und Wohnkomfort

Heizungsanlage:

• Effizienz der Wärmeerzeugung
• Zustand der Heizungsverteilung und -regelung
• Warmwasserbereitung
• Optimierungspotenziale

Farbliche Visualisierung

Ein Kernmerkmal des iSFP ist die intuitive Darstellung durch ein Farbsystem:

• Grün: Guter energetischer Zustand, kein Handlungsbedarf
• Gelb: Moderater Sanierungsbedarf, mittelfristige Planung sinnvoll
• Orange: Erhöhter Handlungsbedarf, Sanierung empfohlen
• Rot: Dringender Sanierungsbedarf, hohe Energieverluste

Sanierungsmaßnahmen und Priorisierung

Typische Maßnahmenpakete im iSFP:

Maßnahmenpaket 1: Gebäudehülle

• Dämmung der Außenwände (WDVS oder Innendämmung)
• Dachdämmung oder Dämmung der obersten Geschossdecke
• Kellerdeckendämmung oder Perimeterdämmung
• Fenster- und Türenerneuerung

Maßnahmenpaket 2: Heizungstechnik

• Heizungsmodernisierung (Wärmepumpe, Brennwerttechnik)
• Integration erneuerbarer Energien (Solarthermie, Photovoltaik)
• Optimierung der Heizungsverteilung
• Smart-Home-Integration

Maßnahmenpaket 3: Lüftung und Komfort

• Einbau kontrollierter Wohnraumlüftung
• Sommerlicher Wärmeschutz (Verschattung, Nachtlüftung)
• Optimierung der Raumaufteilung

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

Jede Maßnahme wird umfassend bewertet:

• Investitionskosten (brutto, basierend auf aktuellen Marktpreisen)
• Energieeinsparung (kWh/Jahr und Euro/Jahr)
• CO₂-Einsparung (kg CO₂/Jahr)
• Fördermöglichkeiten (BAFA, KfW, regional)
• Amortisationszeit (einfache und dynamische Berechnung)

Zeitliche Umsetzungsempfehlung

Der iSFP unterscheidet verschiedene Sanierungsstrategien:

Schritt-für-Schritt-Sanierung:

• Kurzfristig (1-3 Jahre): Dringende Maßnahmen und "niedrig hängende Früchte"
• Mittelfristig (3-7 Jahre): Größere Einzelmaßnahmen bei anstehenden Renovierungen
• Langfristig (7-15 Jahre): Komplettierung zur Effizienzhaus-Sanierung

Komplettsanierung:

• Alle Maßnahmen in einem Zug umgesetzt
• Höhere Effizienz durch abgestimmte Gesamtlösung
• Möglichkeit zur Effizienzhaus-Förderung

Vorteile des individuellen Sanierungsfahrplans

Finanzielle Vorteile

Direkte Kosteneinsparungen:

• Staatliche Förderung der Beratung (bis 650/850 Euro)
• 5% iSFP-Bonus bei BEG-Einzelmaßnahmen
• Verdopplung der förderfähigen Kosten (von 30.000 auf 60.000 Euro)
• Optimierte Förderberatung für maximale staatliche Unterstützung

Langfristige Einsparungen:

• Reduzierte Energiekosten durch optimierte Sanierungsreihenfolge
• Vermeidung von Fehlentscheidungen und doppelten Kosten
• Wertsteigerung der Immobilie durch energetische Verbesserung

Planung und Orientierung

Strukturierte Herangehensweise:

• Klare Prioritäten bei der Sanierungsplanung
• Aufeinander abgestimmte Maßnahmen vermeiden Planungsfehler
• Flexible Umsetzung je nach Budget und Lebensumständen
• 15 Jahre Gültigkeit für entspannte Langzeitplanung

Qualitätssicherung

Professionelle Standards:

• Zertifizierte Energieberater mit nachgewiesener Qualifikation
• Bundesweit einheitliche Bewertungskriterien
• Standardisierte Berechnungsverfahren nach GEG
• Aktuelle Förderkenntnisse und Marktpreise

Rechtssicherheit und Compliance

Vorbereitung auf künftige Anforderungen:

• GEG-konforme Sanierungsplanung bis 2045
• Erfüllung von Sanierungspflichten bei Eigentümerwechsel
• Dokumentation für Behörden und Versicherungen
• Nachweis für Immobilienverkauf (Energieausweis-Verbesserung)

Nachteile und Herausforderungen

Kosten und Aufwand

Finanzielle Belastung:

• Hohe Anfangsinvestition (650-1.350 Euro Eigenanteil)
• Keine Umsetzungspflicht, aber Förderbonus verfällt bei Nichtnutzung
• Zusätzliche Kosten für Baubegleitung bei Umsetzung

Zeitaufwand:

• Längere Vorlaufzeit vor Sanierungsbeginn
• Koordination mit Energieberater erforderlich
• Umfangreiche Dokumentation und Datensammlung

Qualitätsunterschiede

Abhängigkeit vom Energieberater:

• Unterschiedliche Beratungsqualität je nach Anbieter
• Varying Praxiserfahrung bei der Maßnahmenbewertung
• Regionale Marktkenntnis nicht immer gegeben
• Neutrale Herstellerempfehlungen nicht garantiert

Markt- und Umsetzungsrisiken

Externe Faktoren:

• Preissteigerungen zwischen Beratung und Umsetzung
• Änderung der Förderlandschaft während der 15-jährigen Gültigkeit
• Verfügbarkeit von Handwerkern bei konkreter Umsetzung
• Technologiesprünge können Empfehlungen überholen

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