Jung kauft Alt - Ein Förderprogramm der KfW
05
.
09
.
2024
-
Lesezeit:
4
Minuten
-

Jung kauft Alt - Ein Förderprogramm der KfW

Seit dem 03.09.2024 können Familien mit minderjährigen Kindern zinsverbilligte Kredite der KfW-Förderbank beantragen. Unter der Bezeichnung “Jung kauft Alt” möchte die Bundesregierung jungen Familien einen Anreiz bieten, ältere Immobilien zu erwerben. Wir haben alle wichtigen Informationen für Sie zusammengefasst.

Jung kauft Alt - Was ist das eigentlich?

Bei “Jung kauft Alt” handelt es sich um ein staatliches Förderprogramm. Es zielt darauf ab, Familien mit minderjährigen Kindern und kleinem bis mittlerem Einkommen sowohl beim Kauf, als auch der Sanierung von sanierungsbedürftigen Immobilien zu unterstützen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW bietet zinsverbilligte Kredite, die den Erwerb von Wohneigentum in Eigennutzung erleichtern und attraktiver gestalten soll. Bauministerin Klara Geywitz zur Folge können “sich jetzt auch Familien mit mittleren und kleinen Einkommen ihren Traum von Einfamilienhaus erfüllen.”

Ziele des Programms

Der Bund verfolgt mit der Förderung "Jung kauft Alt" eine Vielzahl von Zielen: Der Bau neuer Einfamilienhäuser ist mittlerweile eine Seltenheit geworden. Unter anderem aus diesem Grund ist das Interesse an der bestehenden Neubauförderung "Wohneigentum für Familien" (WEF) bisher eher gering.

Dennoch bleibt der Wohnraumbedarf, insbesondere bei jungen Familien, hoch. Besonders Haushalte mit geringem Einkommen benötigen hierbei Unterstützung. Das neue Förderprogramm erleichtert es Familien, Wohneigentum zu erwerben.

Gleichzeitig trägt das Programm dazu bei, bestehende Immobilien zu erhalten und deren Nutzung langfristig zu sichern. Es steigert die Attraktivität von leerstehenden oder vom Leerstand bedrohten Gebäuden für potenzielle Käufer. Durch die Vermittlung neuer Eigentümer für solche Häuser werden Ressourcen und Flächen geschont.

Da die Sanierung der Altbauten eine Voraussetzung der Förderung ist, unterstützt der Bund damit auch die Energiewende im Gebäudebestand. Der Energieverbrauch und somit der CO2-Ausstoß der Gebäude werden signifikant gesenkt. Außerdem belebt diese Initiative die Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze. Zugleich tragen die renovierten Gebäude zu einer Verschönerung des Stadtbildes und einer Aufwertung des Wohnumfeldes bei.

Für wen ist das Förderprogramm Jung kauft Alt?

Das neue Förderprogramm der KfW soll einkommensschwächeren Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind, die Möglichkeit bieten, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Die Förderung bezieht sich dabei auf den Erwerb von Bestandsgebäuden, die in der Regel günstiger ausfallen, als Neubauten.

Das Programm “Jung kauft Alt”, kurz JkA richtet sich an junge Familien. Folgende Grundsätze gelten dabei:

  • Das Haushaltsnettoeinkommen für Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind darf 90.000 € nicht überschreiten.
  • Für jedes weitere Kind unter 18 Jahren, wird die Grenze um 10.000 € angehoben
  • Berücksichtigt werden Kinder, die das 18 Lebensjahr noch nicht vollendet haben und zur Zeit der Antragsstellung im Haushalt ansässig sind
  • Gefördert wird lediglich der Erwerb von Wohneigentum zur Eigennutzung

Jung kauft Alt: Diese Voraussetzungen müssen erfüllt werden

Neben der Einkommensgrenze und der Anforderung an minderjährige Familienmitglieder, müssen weitere Voraussetzungen erfüllt werden um von der KfW-Förderung profitieren zu können. Die Geförderten Gebäude müssen Energieeffizienzklasse F, G oder H haben. Diese sind besonders ineffizient, da sie für einen hohen Energieverbrauch stehen. Laut dem Bauministerium sind rund 45% aller Wohngebäude in Deutschland dieser Kategorie zuzuordnen.

Aufgrund des schlechten Energiestandards muss der Altbau entsprechend energetisch saniert werden. Innerhalb von 54 Monaten (4,5 Jahre) nach Erwerb muss die Energieeffizienzklasse auf Klasse 70 EE oder besser angehoben werden.

Ein weiterer Punkt besagt, dass der Kreditnehmer den geförderten Wohnraum für mindestens fünf Jahre selbst nutzen muss. Alles in allem ist das Gebäude sogar mindestens zehn Jahre lang für Wohnzwecke zu nutzen.

Um einen Förderantrag zu stellen, darf noch kein Wohneigentum vorhanden sein. Zum Zeitpunkt der Antragsstellung dürfen zudem keine weiteren Fördermittel für Familien bezogen werden. Dazu zählen z.B. Baukindergeld oder Wohneigentum für Familien. Darüber hinaus hat die antragsstellende Familie einen Eigentumsanteil von mindestens 50 % an der Immobilie zu besitzen.

Beachten Sie, dass die Förderung bereits vor Abschluss eines Kaufvertrags beantragt werden muss.

Diese Unterlagen benötigen Sie für die Antragsstellung

Wenn sie das Programm “Jung kauft Alt” in Anspruch nehmen möchten sind folgende Dokumente mit einzureichen:

  • Geburtsurkunden der Kinder
  • Energieausweis des Gebäudes mit den Energieeffizienzklassen F, G oder H
  • Einkommensteuerbescheide des zweiten sowie dritten Kalenderjahres vor Stellung des Antrags

Wie hoch sind die Kredite und Zinssätze?

Einen KfW-Kredit gibt es:

  • bis maximal 100.000 € bei einem minderjährigen Kind
  • bis 125.000 € bei zwei Kindern
  • bis 150.000 € bei drei oder mehr Kindern unter 18 Jahren

Die Kreditlaufzeit variiert zwischen 10, 25 und 35 Jahren, die Zinsbindung liegt bei 10 oder 20 Jahren. Derzeit beträgt der Zinssatz für ein Darlehen mit einer Laufzeit von 35 Jahren und 10 jähriger Zinsbindung 1,51 % effektiv.

Folgende Laufzeitvarianten stehen zur Verfügung:

  • bis zu 10 Jahre mit Tilgung in einer Summe am Laufzeitende und einer Zinsbindung für die gesamte Kreditlaufzeit (endfälliges Darlehen)
  • bis zu 10 Jahre bei höchstens 2 Tilgungsfreijahren und einer Zinsbindung für die gesamte Kreditlaufzeit
  • bis zu 25 Jahre bei höchstens 3 Tilgungsfreijahren und einer Zinsbindung für die ersten 10 Jahre oder 20 Jahre
  • bis zu 35 Jahre bei höchstens 5 Tilgungsfreijahren und einer Zinsbindung für die ersten 10 Jahre oder 20 Jahre

Eine Familie mit zwei Kindern kann durch die Kredite bis zu 18.000 € vergleichen mit herkömmlichen Bankkrediten sparen, so Bauministerin Geywitz. Die förderfähigen Kosten umfassen dabei Kaufpreis inklusive der Grundstückskosten.

Jung kauft Alt: Kombination mit anderen Förderungen

Das Förderprogramm Jung kauft Alt lässt sich zudem mit anderen Förderungen kombinieren. Neben den zinsvergünstigten Krediten der KfW bietet die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zinsgünstige Darlehen und Fördermittel zur Verfügung. Darunter fällt beispielsweise die KfW-Förderung für den Einbau einer umweltfreundlichen Heizung oder die BEG-Wohngebäude-Kredite der KfW.

Fazit

Mit dem Förderprogramm “Jung kauft Alt” bekommen junge, einkommensschwächere Familien die Chance auf den Erwerb bestehender Gebäude. Voraussetzung ist hier, dass mindestens ein minderjähriges Kind im Haushalt anzutreffen ist.  Die KfW bietet zinsvergünstigte Kredite, durch die laut Bauministerium Einsparungen von bis zu 18.000 € vergleichen mit herkömmlichen Krediten möglich sind.

Die Fördermittel beziehen sich auf Gebäude mit Energieeffizienzklassen F, G oder H. Diese haben einen besonders hohen Energieverbrauch, weshalb eine energetische Sanierung, welche die Energieeffizienzklasse auf Klasse 70 EE oder besser anhebt verpflichtend ist. Interessenten können hier von einem individuellen Sanierungsfahrplan profitieren und sollten entsprechend Kontakt zu Energieeffizienzexperten aufnehmen.

Sie möchten mehr über einzelne Produkte erfahren? Unsere Energieberater haben die aktuellen technischen Entwicklungen genau im Blick und finden das für Sie passende Gerät.