
Wartung Wärmepumpe: worauf Sie achten sollten
Ein entscheidender Faktor, wenn es um die Effizienz, Lebensdauer und Wirtschaftlichkeit geht, ist die Wartung der Wärmepumpe. Im Vergleich zu fossilen Heizsystemen ist die Wärmepumpe zwar deutlich wartungsärmer, ganz ohne regelmäßige Pflege und Check-ups kommt aber auch sie nicht aus, wenn Sie langfristig von optimaler Leistung profitieren möchten. Durch eine fachgerechte Wartung können Sie die Lebensdauer von 15-20 Jahren voll ausschöpfen und so Energieeinsparungen von bis zu 25% erzielen.
In diesem Artikel verraten wir Ihnen mehr über die Wartung der verschiedenen Wärmepumpen-Typen, welche Maßnahmen unbedingt durchgeführt werden sollten und natürlich auch mit welchen Kosten zu rechnen ist.

Warum ist die Wartung einer Wärmepumpe so wichtig?
Wärmepumpen gelten als besonders effiziente Heizsysteme. Sie nutzen Umweltenergie und wandeln diese in einem thermodynamischen Kreislauf in nutzbare Wärme um. Damit die Anlage langfristig effizient arbeiten und die maximale Lebensdauer gewährleistet werden kann, ist eine regelmäßige Wartung notwendig. Das jeweilige Intervall variiert dabei je nach Art und Modell. Bei Luftwärmepumpen ist eine jährliche Wartung vorgesehen und teils sogar verpflichtend.
Eine fachgerechte Wartung stellt sicher, dass alle Komponenten – wie Verdampfer, Kondensator, Verdichter und Expansionsventil – einwandfrei funktionieren. Verschmutzungen, Undichtigkeiten oder verstopfte Filter können die Effizienz erheblich mindern und im schlimmsten Fall zu teuren Schäden führen. Zudem wird bei der Wartung geprüft, ob der Kältemittelkreislauf dicht ist, da ein Verlust von Kältemittel nicht nur die Leistung beeinträchtigt, sondern auch umweltschädlich sein kann.
Auch die Regelungstechnik und Sensorik sollten regelmäßig überprüft und gegebenenfalls neu eingestellt werden, um den Energieverbrauch zu optimieren und eine gleichbleibende Wärmeversorgung sicherzustellen. Darüber hinaus kann eine regelmäßige Wartung dabei helfen, Garantieansprüche zu erhalten, da viele Hersteller Wartungsnachweise verlangen.
Insgesamt trägt eine regelmäßige Wartung wesentlich zur Betriebssicherheit, Energieeffizienz und Lebensdauer der Wärmepumpe bei – und schützt langfristig vor unangenehmen Überraschungen und hohen Reparaturkosten.
Die regelmäßige Wartung Ihrer Wärmepumpe bringt mehrere entscheidende Vorteile mit sich:
Wie oft sollte eine Wärmepumpe gewartet werden?
Die optimalen Wartungsintervalle hängen von verschiedenen Faktoren ab und variieren insbesondere nach Art der Wärmepumpe. Ihr Energieeffizienz-Experte kann Ihnen an dieser Stelle weitere Informationen zu Ihrer Situation geben. Hersteller empfehlen in der Regel eine jährliche Wartung, im allgemeinen kann man von Intervallen zwischen einem und drei Jahren ausgehen.
Auch gesetzliche Vorgaben spielen teilweise eine Rolle. Obwohl Wärmepumpen keiner generellen Wartungspflicht unterliegen, gelten folgende Ausnahmen:
- Anlagen mit mehr als 3 kg Kältemittel müssen jährlich auf Dichtheit geprüft werden
- Bei Luft-Wärmepumpen ist eine jährliche Prüfung der Kältemittelleitung vorgeschrieben
- Grundwasserwärmepumpen unterliegen behördlichen Kontrollauflagen
Die Wartung sollte idealerweise im Sommer durchgeführt werden, da die Anlage während der Durchführung kurzzeitig abgeschaltet werden muss und eventuelle Reparaturen so vor der Heizperiode erledigt werden können.
Allgemeine Wartungsarbeiten bei allen Wärmepumpen
Unabhängig vom Wärmepumpentyp umfassen die allgemeine Wartungsarbeiten folgende Standardprüfungen:
Kältemittelkreislauf
Der Kältemittelkreislauf ist das Herzstück jeder Wärmepumpe und entscheidend für deren Effizienz und Funktionsfähigkeit. Im Rahmen der Wartung wird daher besonderes Augenmerk auf diesen Bereich gelegt. Dabei wird unter anderem die Dichtheit des Systems überprüft, um sicherzustellen, dass kein Kältemittel entweicht. Auch die Kältemittelmenge und -qualität werden kontrolliert, da schon geringe Abweichungen die Leistung der Anlage beeinträchtigen können. Zusätzlich werden die Druckverhältnisse im Kreislauf gemessen, um Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen. Ebenso wichtig ist die Kontrolle der Fließeigenschaften der Trägerflüssigkeit, die für den Wärmetransport innerhalb des Systems verantwortlich ist.
Elektrische Komponenten
Auch alle elektrischen Verbindungen und Bauteile der Wärmepumpe werden im Zuge der Wartung sorgfältig überprüft. Dabei kontrolliert der Fachbetrieb Stecker und Kontakte auf Korrosion sowie auf ihren festen Sitz. Sicherheitsventile und der Schutzleiter (Erdung) werden ebenfalls inspiziert, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Zudem werden die Isolationswiderstände gemessen und mögliche Ableitströme erfasst, um elektrische Defekte frühzeitig zu erkennen. Falls erforderlich, werden die Anschlussklemmen nachgezogen, um eine dauerhaft zuverlässige elektrische Verbindung sicherzustellen.
Mechanische Bauteile
Im Rahmen der Wartung erfolgt auch eine Verschleißprüfung aller beweglichen Teile der Wärmepumpe. Dazu zählen insbesondere die Umwälzpumpen, bei denen nicht nur der mechanische Zustand, sondern auch die korrekte Einstellung überprüft wird. Ebenso werden Ventile und Armaturen auf ihre Funktionsfähigkeit kontrolliert. Der Wasserfilter im Heizkreislauf wird auf Verschmutzungen untersucht und bei Bedarf gereinigt oder ausgetauscht. Auch die Überströmventile werden geprüft, um sicherzustellen, dass der Druck im System stets im optimalen Bereich bleibt und ein reibungsloser Betrieb gewährleistet ist.
Systemeinstellungen
in weiterer wichtiger Bestandteil der Wartung ist die Optimierung der Betriebsparameter. Dabei werden die Heizkurve und die Regelungseinstellungen überprüft und gegebenenfalls an den tatsächlichen Wärmebedarf des Gebäudes angepasst. Auch Druck- und Temperaturwerte im System werden kontrolliert, um einen effizienten und störungsfreien Betrieb sicherzustellen. Zudem liest der Techniker die aktuellen Betriebsdaten sowie den Fehlerspeicher der Wärmepumpe aus, um mögliche Störungen frühzeitig zu erkennen. Abschließend wird die Jahresarbeitszahl überprüft, die als Maß für die Effizienz der Anlage dient – sie gibt Aufschluss darüber, wie viel Heizwärme im Verhältnis zur eingesetzten elektrischen Energie erzeugt wurde.
Spezielle Wartungsarbeiten nach Wärmepumpentyp
Je nach Wärmequelle sind zusätzliche spezielle Wartungsarbeiten erforderlich:
Luft-Wasser-Wärmepumpen
Diese nutzen Außenluft als Wärmequelle und benötigen folgende spezifische Wartung:
- Luftwege reinigen: Zu- und Abluftkanäle von Verschmutzungen befreien
- Verdampfer säubern: Lamellen von Staub, Laub und anderen Ablagerungen befreien
- Kondensatablauf prüfen: Ordnungsgemäße Ableitung des Kondenswassers sicherstellen
- Ventilatoren kontrollieren: Funktion und Verschleiß der Lüftereinheiten überprüfen
Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärmepumpen)
Diese erschließen Erdwärme über Sonden oder Kollektoren:
- Sole-Zusammensetzung analysieren: Frostschutzkonzentration messen und anpassen
- Druckmessungen durchführen: Sole-Kreislauf auf Leckagen prüfen
- Sole nachfüllen: Bei Bedarf Trägerflüssigkeit ergänzen
- Dämmung kontrollieren: Sole-Rohre auf Kondenswasserbildung untersuchen
- Filter reinigen: Wärmekreislauf-Filter säubern oder austauschen
Wasser-Wasser-Wärmepumpen (Grundwasserwärmepumpen)
Diese nutzen Grundwasser als Wärmequelle:
- Brunnen inspizieren: Sichtprüfung auf Ablagerungen und Verunreinigungen
- Pumpen und Ventile prüfen: Funktion aller wasserführenden Komponenten
- Filter austauschen: Wasserfilter reinigen oder ersetzen
- Grundwasserstand kontrollieren: Behördliche Auflagen erfüllen
Brauchwasserwärmepumpen
Spezielle Wartung für Warmwasserbereitung:
- Wärmespeicher prüfen: Kalkablagerungen und Korrosion kontrollieren
- Heizspiralen überprüfen: Funktion der Warmwasseraufbereitung sicherstellen
- Opferanode kontrollieren: Verschleiß der Korrosionsschutz-Anode prüfen
Wartungskosten: Übersicht und Faktoren
Die Kosten für die Wartung einer Wärmepumpe variieren nach verschiedenen Faktoren. Je aufwändiger die Wartung, desto höher werden auch die Kosten ausfallen.
Kostenfaktoren
- Anlagentyp und Komplexität
- Regionale Preisunterschiede bei Handwerkerkosten
- Wartungsumfang (einfache Inspektion vs. umfassende Wartung)
- Verschleißteile und deren Austausch
- Zugänglichkeit der Anlage
Besonders die Art der Anlage entscheidet über die Kosten:
Wartungsvertrag vs. Einzelwartung
Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpen-Wartung
Die Investition in regelmäßige Wartungsmaßnahmen rentiert sich im laufenden Betrieb. Durch die optimale Einstellung kann der Stromverbrauch um bis zu 25% reduziert werden. Auch Reparaturkosten fallen geringer aus, da sich Totalausfälle weitgehend vermeiden lassen. Durch die Prüfung der Anlage und eine regelmäßige Optimierung kann sich die Lebensdauer zudem um 3 bis 5 Jahre verlängern.
Kosten-Nutzen-Rechnung
Vergleich: Wärmepumpe vs. konventionelle Heizsysteme
Wärmepumpen gelten als die Heiztechnologie der Zukunft und das nicht zu unrecht. Sie sind nicht nur nachhaltig und entsprechen allen Vorgaben des GEG, sie arbeiten auch besonders effizient. Sie schlagen konventionelle Heizsysteme nicht nur im Punkto Effizienz und Betriebskosten, sondern auch wenn es um die Wartungsarbeiten geht:
Anwendungsszenarien und Empfehlungen
Neubau mit Wärmepumpe
Empfehlung: Jährliche Wartung ab dem zweiten Betriebsjahr
In den ersten Jahren ist die Wartung häufig durch die Herstellergarantie abgedeckt. Dennoch ist ein Wartungsvertrag aus Gründen der Planungssicherheit sehr empfehlenswert. So laufen Sie nicht Gefahr, anstehende Wartungen zu übersehen, und müssen sich nicht kurzfristig um einen qualifizierten Fachbetrieb kümmern. Besonders bei Neubauten bietet sich zudem die Integration der Wärmepumpe in ein Smart-Home-System an, um den Betrieb bequem aus der Ferne zu überwachen und potenzielle Störungen frühzeitig zu erkennen.
Altbau mit Wärmepumpen-Nachrüstung
Empfehlung: Häufigere Kontrollen im ersten Jahr
Neubauten sind nahezu prädestiniert für den Einsatz der Wärmepumpe, bei Altbauten sieht das oft anders aus. Das bedeutet nicht, dass Bestandsgebäude sich nicht für den Wärmepumpen-Betrieb eignen, dennoch sollten hier häufigere Kontrollen vorgenommen werden, da eine höhere Beanspruchung aufgrund der angepassten Heizkörper besteht. Achten Sie hier auf eine sorgfältige Überwachung der Systemintegration und lassen sie gegebenenfalls halbjährige Kontrollen durchführen.
Gewerbliche Nutzung
Empfehlung: Halbjährliche Wartung oder Wartungsvertrag mit erweiterten Leistungen
Bei der gewerblichen Nutzung der Wärmepumpe fallen meist höhere Betriebsstunden an, was wiederum eine intensivere Pflege erforderlich macht. Gerade hier sind Ausfallzeiten zudem besonders kostspielig, wodurch der reibungslose Betrieb besonders wichtig wird. Eine professionelle Fernüberwachung ist an dieser Stelle empfehlenswert.
Eigenleistung vs. Fachbetrieb
Förderungen und steuerliche Aspekte
Absetzbarkeit von Wartungskosten
Wartungskosten können steuerlich geltend gemacht werden:
- Haushaltsnahe Dienstleistungen: 20% der Arbeitskosten (max. 1.200 €/Jahr)
- Handwerkerleistungen: 20% der Arbeitskosten (max. 1.200 €/Jahr)
Förderung durch Wartungsverträge
Einige Energieversorger und Kommunen bieten:
- Vergünstigte Wartungsverträge für Wärmepumpen-Besitzer
- Effizienzprämien bei nachgewiesener Optimierung
- Bonussysteme für regelmäßige Wartung
Checkliste: Wartung Wärmepumpe
Handlungsempfehlung für die Wärmepumpen-Wartung
- Schließen Sie einen Wartungsvertrag mit einem zertifizierten Fachbetrieb ab
- Planen Sie die Wartung für den Sommer ein
- Dokumentieren Sie alle Wartungsarbeiten für Garantie- und Steuerzwecke
- Investieren Sie in moderne Überwachungstechnik für optimale Effizienz
Fazit: Wartung als Investition in die Zukunft
Die regelmäßige Wartung einer Wärmepumpe ist eine lohnende Investition, die sich auf mehreren Ebenen auszahlt. Sie ermöglicht Energieeinsparungen von bis zu 25 %, verlängert die Lebensdauer der Anlage um drei bis fünf Jahre und hilft, kostspielige Reparaturen zu vermeiden. Gleichzeitig wird die Effizienz der Wärmepumpe über ihre gesamte Betriebsdauer hinweg erhalten.
Mit jährlichen Wartungskosten von etwa 200 bis 400 Euro ist die Instandhaltung deutlich günstiger als bei vielen konventionellen Heizsystemen – und sie trägt wesentlich dazu bei, die Leistung der Wärmepumpe dauerhaft zu optimieren.
Eine gut gewartete Wärmepumpe ist somit der Schlüssel für nachhaltiges, effizientes und kostengünstiges Heizen – heute und in Zukunft.
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