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Mathias Rhode
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Lesezeit:
3
Minuten

Die wichtigsten Fakten rund um die Wärmepumpe

Die Wärmepumpe ist längst mehr als nur eine Alternative zur traditionellen Heizung - sie ist eine Investition in die Zukunft des Heizens. Von staatlichen Förderungen bis hin zu den Betriebskosten und der Umweltverträglichkeit bietet dieses Blogpost einen umfassenden Überblick über die entscheidenden Aspekte dieser innovativen Technologie.

1. Ihr Projekt wird gefördert 

Der Staat unterstützt klimafreundliches Heizen! Seit Januar 2024 kann die Förderung einzelner Effizienzmaßnahmen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt werden. Ab 27. Februar ist die Beantragung der Förderung eines Heizungstausches in Einfamilienhäusern bei der KfW-Bank möglich. Auch, wenn entsprechende Gerüchte im Umlauf sind: Eine Wärmepumpen-Pflicht oder ein Verbot bestehender Öl- und Gasheizungen gibt es nicht. Mehr zum Umfang der möglichen Förderung und zu den relevanten Fristen erfahren Sie hier.

2. Die Anschaffungskosten

Die Wärmepumpe ist eine Investition, die sich lohnt – wenn sie gut geplant ist. Was ein solches Vorhaben kostet, hängt zunächst vom Gerätetyp und vom Heizbedarf des Hauses ab. Es ist richtig, dass eine Installation derzeit oft teurer als die einer anderen Heizung ist. Für die Anschaffung spricht dennoch zweierlei: Da die Technologie gefördert wird, lassen sich die Kosten deutlich senken. Außerdem sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe oft deutlich geringer als die einer Heizung mit fossilen Brennstoffen. Was heißt das konkret? Samt Installation sind bis zu 30.000 Euro zu veranschlagen. Wärmepumpen, die auf Grundwasser und Erdreich zugreifen, sind aufgrund der nötigen Bohrungen etwas teurer als Luftwärmepumpen. Sie arbeiten aber auch besonders effizient. 

3. Der Stromverbrauch 

Wärmepumpen nutzen Strom als Antriebsenergie, um Umgebungswärme in Heizwärme umzuwandeln. Der Strompreis ist demnach ein wichtiger Faktor für die Betriebskosten. Wie hoch der Stromverbrauch ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab: von der Außentemperatur – und damit dem Wärmebedarf – von der Qualität der Dämmung des beheizten Gebäudes und von der Effizienz der Wärmepumpe selbst. Eine professionelle Beratung stellt sicher, dass Sie die für Ihr Haus passende Lösung finden.

4. Die Geräuschkulisse

Ob ein Geräusch als störend empfunden wird, ist sehr subjektiv. Luft-Wasser-Wärmepumpen verursachen Betriebsgeräusche zwischen 30 und 60 Dezibel. Zum Vergleich: 30 Dezibel entsprechen dem, was Sie aus einem Meter Entfernung von einem Kühlschrank hören. 60 Dezibel sind mit normalem Straßenverkehr vergleichbar. Mit einer umsichtigen Planung können Sie die Geräuschbelastung niedrig halten – etwa, indem Sie die Wärmepumpe nicht direkt unter einem Fenster oder in unmittelbarer Nähe eines Nachbargrundstücks installieren. 

5. Brauche ich eine Fußbodenheizung?

Da es sich bei Wärmepumpen um Niedertemperaturheizungen mit einer Vorlauftemperatur (das ist die Temperatur des Wassers, das den Heizkörpern zugeführt wird) von ca. 50 Grad Celsius handelt, ist es wichtig, dass sich die Wärme im Raum gut verteilen kann. Eine große wärmeabgebende Oberfläche, wie sie eine Fußbodenheizung hat, ist deshalb hilfreich. Dass Wärmepumpen nur mit Fußbodenheizungen funktionieren, stimmt allerdings nicht. In vielen Fällen kann sie auch eine bestehende Öl- oder Gasheizung ersetzen und vorhandene Heizkörper nutzen. Die Möglichkeit sollte im Einzelfall von Experten geprüft werden. 

6. Die Technologie eignet sich auch für Altbauten

Zwar ist die Installation einer Wärmepumpe in Altbauten oft schwieriger und kostenintensiver, eine Nachrüstung kann aber sehr sinnvoll sein. Wichtig ist hier, die Vorlauftemperaturen etwa durch eine Verbesserung der Dämmung oder den Austausch einzelner Heizkörper so weit zu senken, dass ein technisch und ökonomisch zufriedenstellender Betrieb gewährleistet werden kann. Auch bereits bestehende Heizkörper können unter Umständen mit einer Wärmepumpe beheizt werden. Darüber hinaus sind Kombinationslösungen unterschiedlicher Technologien denkbar. 

7. …und Mehrfamilienhäuser 

Zwar sind sie hier noch nicht besonders häufig anzutreffen, doch gerade im Rahmen einer Modernisierung können Wärmepumpen auch für Mehrfamilienhäuser eine passende Option sein. Dazu müssen die Bedingungen vor Ort in den Blick genommen werden: Lässt die dichte Bebauung eine Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe womöglich eher auf dem Dach zu? Werden eventuell mehrere Wärmepumpen im Verbund benötigt? Sind Kombinationslösungen mit anderen Systemen – etwa einer Photovoltaikanlage – realisierbar? Passende Geräte sind mittlerweile für unterschiedliche Anwendungskontexte erhältlich. 

8. Umweltschonend heizen

Wie klimafreundlich eine Wärmepumpe ist, hängt zuerst von der Herkunft des Stroms ab, mit dem sie betrieben wird. Wenn dieser aus erneuerbaren Energiequellen kommt, läuft sie also idealerweise CO2-neutral. Sehr wichtig ist eine regelmäßige professionelle Wartung der Anlage, damit diese effizient arbeitet und nicht etwa Kältemittel austritt. Da der Anteil an erneuerbaren Energien in der Stromversorgung jedoch steigt, wird die Wärmepumpe aus ökologischer Perspektive mittel- und langfristig zu einer sehr guten Wahl. 

9. Leistung auch bei sehr tiefen Temperaturen

Die richtige Isolierung des Hauses und eine sachgemäße Installation der Wärmepumpe gewährleisten den Betrieb auch bei winterlichen Temperaturen. In Skandinavien zum Beispiel ist diese Technologie weit verbreitet. Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen allerdings bei sehr niedrigen Außentemperaturen zusätzlichen Strom, was zusätzliche Kosten verursacht. Bei Erd- und Grundwasserwärmepumpen trifft das nicht zu, da der Boden keinen derart starken Temperaturschwankungen unterliegt wie die Umgebungsluft. 

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