Energetische Sanierung: Gebäudedämmung
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08
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2024
-
Lesezeit:
4
Minuten
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Hannah Wirtz

Energetische Sanierung: Gebäudedämmung

Gedämmte Häuser haben einen geringeren Wärmeverlust, das trägt nicht nur zum Klimaschutz bei. sondern stellt auch eine finanzielle Entlastung dar. Die Dämmung der Fassade, des Daches oder des Kellers sind demnach wichtiger Bestandteil einer energetischen Sanierung. Sie können als Einzelmaßnahmen verwirklicht werden oder als Teil einer umfangreichen Sanierung. In diesem Beitrag erfahren Sie, was man eigentlich unter Gebäudedämmung versteht.

Gebäudedämmung – Was ist das?

Als Dämmung beziehungsweise Wärmedämmung bezeichnet man alle Maßnahmen, die darauf abzielen, einen Wärmeverlust zu verhindern. Ungedämmte Gebäude verlieren viel Wärme über verschiedene Gebäudeteile – die Wärme wird quasi „zum Fenster hinaus“ abgegeben. Gedämmt werden können:

  • Fassade
  • Wände
  • Dach / die obere Geschossdecke
  • Fenster und Türen

Zudem besitzen genutzte Dachflächen wie Terrassen, Balkone, Parkdecks und Kellerdecken ein großes Dämm-Potential.

Gedämmt werden kann mit verschiedenen Dämmstoffen wie Polystyrol-Hartschaum (EPS), Steinwolle oder Holzfaser. Welches Material genutzt wird, hängt von verschiedenen Faktoren und der zu dämmenden Stelle ab. Eine weitere Möglichkeit zur Wärmedämmung ist das konstruktionsbedingte Verhindern einer Wärmebrücke, wie etwa durch die Isolierung beider Scheiben bei Doppelglasfenstern.

Innenräume lassen sich durch schwimmenden Estrich von den Innenseiten der Wände isolieren. Eine weitere Möglichkeit sind Glasmodule als Dämmebene bei sogenannten Flüssigfassaden.

In der Fassaden- und Dachdämmung kommen unterschiedliche Materialien als Dämmstoff zum Einsatz, teilweise auch in Kombination mit Schallschutz. Konventionelle Dämmmaterialien zeichnen sich durch eine niedrige Wärmeleitfähigkeit aus und verfügen über schalldämmende Eigenschaften. Sie unterscheiden sich in ihrer Zusammendrückbarkeit und mittleren Druckbelastbarkeit.

Was ist der Wärmedurchgangskoeffizient?

Der Wärmedurchgangskoeffizient, auch als U-Wert bezeichnet, ist ein Maß für den Wärmeverlust durch ein Bauteil wie etwa eine Wand, ein Fenster oder ein Dach. Er gibt an, wie viel Wärme pro Sekunde und Quadratmeter von der wärmeren zur kälteren Seite des Bauteils transportiert wird, wenn ein Temperaturunterschied von einem Grad Kelvin (K) besteht. Ein niedriger U-Wert bedeutet eine gute Wärmedämmung, da weniger Wärme entweicht, während ein hoher U-Wert auf eine schlechtere Dämmung hinweist. Der U-Wert ist ein entscheidender Faktor in der Energieeffizienz von Gebäuden und spielt eine zentrale Rolle bei der Planung von energiesparenden Bauwerken.

Vorteile der Gebäudedämmung

Die Dämmung von Gebäuden spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Energieeffizienz und bietet zahlreiche Vorteile, die weit über die bloße Reduzierung des Energieverbrauchs hinausgehen.

Energieeinsparung und Kostenreduktion

Einer der offensichtlichsten Vorteile der Gebäudedämmung ist die erhebliche Reduktion des Energieverbrauchs. Durch die Dämmung von Dach, Wänden und Böden bleibt die Wärme im Winter besser im Gebäude und die Hitze im Sommer draußen. Dies führt zu einer geringeren Abhängigkeit von Heiz- und Kühlsystemen und senkt die Energiekosten für den Hausbesitzer erheblich. Studien zeigen, dass gut gedämmte Gebäude bis zu 50 % weniger Energie verbrauchen können als ungedämmte.

Verbesserter Wohnkomfort

Eine effektive Dämmung trägt wesentlich zur Verbesserung des Wohnkomforts bei. Gedämmte Gebäude haben eine gleichmäßigere Temperaturverteilung, was zu einem angenehmeren Raumklima führt. Kalte Wände und Zugluft werden vermieden, was besonders in den kalten Monaten zu einem behaglicheren Wohngefühl beiträgt. Gleichzeitig schützt die Dämmung im Sommer vor Überhitzung und sorgt für ein kühleres Raumklima.

Umweltfreundlichkeit und CO₂-Reduktion

Durch die Reduktion des Energieverbrauchs trägt die Gebäudedämmung maßgeblich zur Verringerung der CO₂-Emissionen bei. Weniger Energieverbrauch bedeutet weniger fossile Brennstoffe und damit weniger klimaschädliche Treibhausgase. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und hilft, die ökologischen Ziele für eine nachhaltige Zukunft zu erreichen.

Lärmschutz

Ein oft unterschätzter Vorteil der Gebäudedämmung ist die Verbesserung des Schallschutzes. Hochwertige Dämmmaterialien helfen, Außengeräusche zu reduzieren und schaffen so eine ruhigere und angenehmere Wohnumgebung. Besonders in städtischen Gebieten oder in der Nähe von stark befahrenen Straßen kann eine gute Dämmung einen spürbaren Unterschied machen.

Wertsteigerung der Immobilie

Eine gedämmte Immobilie ist auf dem Markt attraktiver und kann einen höheren Wiederverkaufswert erzielen. Potenzielle Käufer achten zunehmend auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, und gut gedämmte Gebäude entsprechen diesen Anforderungen. Darüber hinaus führen niedrigere Energiekosten und ein höherer Wohnkomfort oft zu einer höheren Nachfrage und damit zu einem gesteigerten Immobilienwert.

Schutz der Bausubstanz

Die Dämmung schützt nicht nur die Bewohner, sondern auch die Bausubstanz selbst. Durch die Verringerung von Temperaturunterschieden innerhalb der Gebäudewände wird das Risiko von Feuchtigkeitsschäden, Schimmelbildung und Frostschäden minimiert. Dies trägt zur Langlebigkeit des Gebäudes bei und reduziert langfristig die Instandhaltungskosten.

Dämmmaterialien bei einer energetischen Sanierung

Bei einer energetischen Sanierung spielt die Wahl des Dämmmaterials eine entscheidende Rolle, um den Energieverbrauch eines Gebäudes zu reduzieren und den Wohnkomfort zu steigern. Zu den gängigen Dämmmaterialien gehören Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle), die durch ihre gute Wärmedämmung und Feuerbeständigkeit überzeugen, sowie synthetische Materialien wie Polystyrol, besser bekannt als Styropor, und Polyurethan, die aufgrund ihrer hervorragenden Dämmeigenschaften oft im Außenbereich eingesetzt werden.

Natürliche Dämmstoffe wie Holzfaser, Hanf, Kork oder Zellulose gewinnen zunehmend an Beliebtheit, da sie nicht nur umweltfreundlich und nachhaltig sind, sondern auch gute Wärme- und Schalldämmeigenschaften bieten. Die Wahl des geeigneten Dämmmaterials hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Bauweise des Gebäudes, den baulichen Gegebenheiten und den persönlichen Präferenzen bezüglich Umweltverträglichkeit und Kosten. Ein optimal gedämmtes Haus trägt maßgeblich zur Senkung der Heizkosten und zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes bei.

Gebäudedämmung: Maßnahmen

Die Gebäudedämmung spielt eine entscheidende Rolle für Energieeffizienz und Wohnkomfort. Die Fassadendämmung verringert Wärmeverluste durch die Außenwände und bietet gleichzeitig Schutz vor Witterungseinflüssen. Sie kann als Wärmedämmverbundsystem (WDVS), vorgehängte hinterlüftete Fassade oder Kerndämmung umgesetzt werden. Die Dachdämmung ist besonders wichtig, da über ungedämmte Dächer viel Wärme entweicht. Varianten wie Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung oder Untersparrendämmung sorgen für effektiven Schutz und können den Wohnraum unterm Dach verbessern. Die Dämmung der Kellerdecke verhindert Kälteübertragung von unten und sorgt für warme Fußböden. Sie lässt sich einfach nachträglich durch Dämmplatten an der Kellerdecke realisieren. Jede Maßnahme trägt zu einem reduzierten Energieverbrauch und niedrigeren Heizkosten bei.

Förderungen für die Gebäudedämmung

Im Jahr 2024 gibt es in Deutschland weiterhin verschiedene Förderprogramme zur Unterstützung energetischer Sanierungsmaßnahmen, insbesondere im Bereich der Gebäudedämmung. Diese Förderungen sind Teil der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die in zwei Hauptbereiche unterteilt ist: BEG EM (Einzelmaßnahmen) und BEG WG (Komplettsanierungen).

Für Dämmmaßnahmen, wie z. B. die Fassadendämmung, Dach- oder Kellerdeckendämmung, können Eigentümer einen Zuschuss von bis zu 20 % der förderfähigen Kosten erhalten. Diese Kosten sind auf 30.000 Euro pro Wohneinheit begrenzt. Wird ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellt und befolgt, erhöht sich der förderfähige Betrag auf bis zu 60.000 Euro. Für eine energetische Fachplanung und Baubegleitung gibt

es zusätzliche Fördermittel, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen effektiv und nachhaltig umgesetzt werden.

Zudem können Eigentümer auch auf günstige Kredite der KfW zurückgreifen, die zusätzlich zu den Zuschüssen vergeben werden. Eine neue Ergänzung im Jahr 2024 ist der KfW-Ergänzungskredit, der ebenfalls für energetische Sanierungen genutzt werden kann.

Es ist wichtig, den Förderantrag rechtzeitig vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen zu stellen und eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen, um den maximalen Nutzen aus den verfügbaren Fördermitteln zu ziehen.

Fazit

Eine effektive Gebäudedämmung ist nicht nur ein zentraler Baustein für den Klimaschutz, sondern auch eine lohnende Investition in die Zukunft. Sie reduziert signifikant den Energieverbrauch, steigert den Wohnkomfort und erhöht den Immobilienwert. Durch die Wahl der richtigen Dämmmaterialien und Maßnahmen können langfristig Kosten gesenkt und die Bausubstanz geschützt werden. Mit den verfügbaren Fördermöglichkeiten im Jahr 2024 wird die energetische Sanierung noch attraktiver, was sie zu einer lohnenden Entscheidung für jeden Immobilienbesitzer macht. Wenn Sie sich für eine Gebäudedämmung interessieren, sollten Sie sich mit einem professionellen Energieberater in Verbindung setzen, der Sie bei der Planung und Umsetzung unterstützt.

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