Maximilian Nestler
December 22, 2025
12
min
Photovoltaik
Planungshilfen und Weiterführendes

PV-Anlage für Gartenhaus: Autarke Stromversorgung

Eine PV-Anlage macht Ihr Gartenhaus unabhängig vom Netzanschluss. Die Alternative ist ein Erdkabel vom Haupthaus. Das kostet 3.000 bis 5.000 Euro für Tiefbau, Erdkabel und elektrische Installation durch einen Fachbetrieb. Eine Insel-Solaranlage mit 1,6 Kilowatt-Peak Modulen und 3,5 Kilowattstunden Speicher kostet 2.500 bis 3.500 Euro in Eigenleistung. Sie produziert 1.400 bis 1.600 Kilowattstunden pro Jahr. Das reicht für Beleuchtung, Kühlschrank, Werkzeuge und Unterhaltung.

Inhaltsverzeichnis
Photovoltaikanlage planen

unabhängig mit 42watt

Die Wirtschaftlichkeit hängt von Ihrer Nutzung ab. Verwenden Sie das Gartenhaus nur im Sommer an Wochenenden brauchen Sie 300 bis 500 Kilowattstunden pro Jahr. Eine kleine 800-Watt-Anlage mit 2 Kilowattstunden Speicher für 1.200 bis 1.800 Euro reicht. Nutzen Sie es ganzjährig als Werkstatt oder Gästezimmer steigt der Bedarf auf 1.500 bis 3.000 Kilowattstunden. Eine größere Anlage mit 3 Kilowatt-Peak und 5 bis 8 Kilowattstunden Speicher für 4.000 bis 6.000 Euro wird nötig.

Der Winter ist die kritische Jahreszeit. In München produziert ein Kilowatt-Peak im Dezember nur 0,5 bis 0,9 Kilowattstunden pro Tag. An trüben Tagen mit Hochnebel sinkt die Produktion auf unter 0,1 Kilowattstunden. Liegt Schnee auf den Modulen ist die Produktion null. Sie brauchen mindestens das Doppelte der Sommer-Dimensionierung um im Winter autark zu bleiben. Oder Sie akzeptieren Netz-Backup oder Generator-Einsatz für 2 bis 3 Winter-Monate.

Bei 42watt planen wir Gartenhaus-PV-Anlagen nach Ihrem tatsächlichen Nutzungs-Profil. Wir simulieren Ihren Energiebedarf über alle 12 Monate. Wir dimensionieren die Anlage für Winter-Autarkie oder zeigen Ihnen die wirtschaftlich sinnvolle Hybrid-Lösung mit Generator-Backup. Wir prüfen die Statik Ihres Gartenhaus-Dachs. Wir wählen die richtige System-Spannung 12, 24 oder 48 Volt für minimale Verluste und maximale Effizienz.

Wie viel Strom braucht Ihr Gartenhaus?

Typische Verbraucher und ihr Bedarf

Die Bedarfs-Analyse ist der erste Schritt. Unterschätzen Sie den Bedarf wird die Batterie täglich leer. Überdimensionieren Sie verschwenden Sie Geld für ungenutzten Speicher. Starten Sie mit einer ehrlichen Auflistung aller Geräte.

LED-Beleuchtung ist die Grundlast. Ein 50-Quadratmeter-Gartenhaus mit 4 Räumen braucht 4 bis 6 Leuchten à 10 bis 15 Watt. Die tägliche Nutzung liegt bei 3 bis 6 Stunden abends. Das sind 180 bis 540 Wattstunden pro Tag nur für Licht. Moderne LED-Strips oder Strahler mit 5 Watt reichen oft für Flure und Lager. Werkstatt-Beleuchtung braucht 15 bis 20 Watt pro Leuchte für ausreichende Helligkeit.

Kühlschränke laufen kontinuierlich. Ein effizienter 80-Liter-Kühlschrank der Klasse A verbraucht 50 bis 70 Watt im Betrieb. Der Kompressor läuft etwa 8 bis 12 Stunden pro Tag je nach Außentemperatur und Öffnungs-Häufigkeit. Der Tages-Verbrauch liegt bei 600 bis 900 Wattstunden. Im Sommer bei 30 Grad steigt er auf 1.000 bis 1.200 Wattstunden. Im Winter bei 10 Grad Innentemperatur sinkt er auf 400 bis 600 Wattstunden.

Elektrowerkzeuge sind Spitzenlast-Verbraucher. Eine Bohrmaschine zieht 500 bis 800 Watt für 10 bis 30 Minuten. Eine Stichsäge 600 bis 900 Watt für 15 bis 45 Minuten. Eine Kreissäge 1.200 bis 1.800 Watt für 10 bis 20 Minuten. Der Energie-Verbrauch ist moderat bei 150 bis 600 Wattstunden pro Arbeits-Session. Die Spitzenlast erfordert aber einen Wechselrichter mit mindestens 2.000 bis 3.000 Watt Dauer-Leistung.

Unterhaltungs-Elektronik variiert stark. Ein kleiner LED-Fernseher verbraucht 30 bis 60 Watt über 2 bis 4 Stunden also 120 bis 240 Wattstunden. Ein Laptop 40 bis 90 Watt über 4 bis 6 Stunden also 240 bis 540 Wattstunden. WLAN-Router und kleine Musik-Anlagen addieren weitere 20 bis 40 Watt Dauer-Last also 480 bis 960 Wattstunden über 24 Stunden.

Tages-Verbrauch typischer Gartenhaus-Szenarien:

Nutzungs-Typ Licht Kühlschrank Werkzeug/TV Gesamt/Tag Speicher nötig
Wochenend-Laube 200 Wh 0 Wh 150 Wh 350 Wh 1 - 2 kWh
Hobby-Werkstatt 400 Wh 0 Wh 700 Wh 1.100 Wh 2 - 3 kWh
Gästezimmer 300 Wh 800 Wh 400 Wh 1.500 Wh 3 - 4 kWh
Dauer-Nutzung 600 Wh 900 Wh 900 Wh 2.400 Wh 5 - 8 kWh

Saisonale Unterschiede berücksichtigen

Der Sommer ist einfach. Die Sonne scheint 14 bis 16 Stunden. Ein Kilowatt-Peak Module produziert 4 bis 5,5 Kilowattstunden pro Tag in München bei Süd-Ausrichtung. Ein 800-Watt-System erzeugt 3,2 bis 4,4 Kilowattstunden täglich. Das deckt praktisch jeden Gartenhaus-Bedarf mit Überschuss zum Speicher-Laden.

Der Winter bricht alle Berechnungen. Ein Kilowatt-Peak produziert im Dezember nur 0,5 bis 0,9 Kilowattstunden pro Tag im Durchschnitt. An bewölkten Tagen mit Hochnebel sinkt die Produktion auf 0,05 bis 0,15 Kilowattstunden. Das ist faktisch nichts. Ein Kühlschrank allein braucht 600 bis 800 Wattstunden. Die Beleuchtung weitere 400 bis 600 Wattstunden weil es früh dunkel wird. Der tägliche Bedarf von 1.200 bis 1.500 Wattstunden steht einer Produktion von 100 bis 150 Wattstunden gegenüber.

Die Lösung ist Überdimensionierung oder Hybrid-Betrieb. Für echte Winter-Autarkie brauchen Sie 3 bis 4 Kilowatt-Peak um an durchschnittlichen Dezember-Tagen 1,5 bis 3,6 Kilowattstunden zu erzeugen. Dazu einen Speicher mit 8 bis 12 Kilowattstunden um 3 bis 5 Schlechtwetter-Tage zu überbrücken. Diese Anlage kostet 6.000 bis 9.000 Euro. Die wirtschaftliche Alternative ist ein kleiner 2.000-Watt-Generator für 400 bis 600 Euro der an 10 bis 20 Tagen im Winter die Batterie nachlädt.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Genehmigung

Kleingartengesetz und Vereins-Satzungen

Steht Ihr Gartenhaus in einer Kleingartenanlage gilt das Bundeskleingartengesetz. Paragraph 3 verbietet dauerhaftes Wohnen. Konservative Vereins-Vorstände argumentierten früher dass eine 230-Volt-Stromversorgung Wohn-Charakter herstellt. Diese Sicht ist 2025 überholt. Das Solarpaket I stellt klar dass erneuerbare Energien überragendes öffentliches Interesse haben.

Die Installation von Balkonkraftwerken bis 800 Watt muss der Verein dulden solange die Bausubstanz nicht gefährdet wird. Größere Anlagen brauchen Zustimmung des Vorstands. Präsentieren Sie die Anlage als Nebenanlage für Gartenzwecke. Beleuchtung, Bewässerungs-Pumpen und kleine Werkzeuge sind unstrittig zulässig. Der Betrieb von Waschmaschinen, Geschirrspülern oder großen Fernsehern wird als Indikator für unzulässiges Wohnen gewertet.

Feste Dach-Montage ist kritisch. Anlagen die fest verschraubt sind zählen zur Gebäude-Fläche. Lauben dürfen maximal 24 Quadratmeter Grundfläche haben. Eine große Dach-Anlage könnte theoretisch zum Rückbau-Zwang führen. Die Praxis zeigt dass Vorstände hier pragmatisch sind wenn die Anlage optisch dezent ist. Aufgeständerte Anlagen auf Freiflächen im Garten sind unkritisch weil sie als mobil gelten.

Baurecht auf Privatgrundstücken

Steht Ihr Gartenhaus auf Ihrem eigenen Grundstück greift die Landes-Bauordnung. In Bayern sind Solaranlagen auf Dächern verfahrensfrei. Sie brauchen keinen Bauantrag. Das gilt für Gartenhäuser bis 75 Kubikmeter Brutto-Rauminhalt. Größere Gebäude oder Denkmalschutz-Bereiche erfordern Genehmigung.

Die Statik liegt in Ihrer Verantwortung. Das Dach muss die Zusatzlast tragen. Module wiegen 10 Kilogramm pro Quadratmeter. Das Montagesystem addiert 2 bis 5 Kilogramm. Die Schneelast in München beträgt 85 bis 115 Kilogramm pro Quadratmeter je nach Höhenlage. Günstige Baumarkt-Gartenhäuser sind für 75 Kilogramm pro Quadratmeter ausgelegt. Eine PV-Anlage plus Schnee übersteigt diese Grenze. Verstärken Sie die Dachkonstruktion mit zusätzlichen Sparren oder Aufdopplungen bevor Sie montieren.

Abstandsflächen sind relevant bei aufgeständerten Flachdach-Anlagen. Ragen die Module über 3 Meter Höhe gelten sie als eigener Gebäudeteil. Sie müssen 3 Meter Abstand zur Grundstücks-Grenze einhalten. Diese Regelung greift selten bei normalen Gartenhaus-Dächern unter 3 Meter Trauf-Höhe.

Anmeldung im Marktstammdatenregister

Echte Inselanlagen ohne jede Netz-Verbindung sind nicht meldepflichtig. Ihr Gartenhaus hat keinen Netz-Anschluss. Sie nutzen die Anlage nur für 12-Volt-Geräte oder einen isolierten Wechselrichter. Keine Anmeldung nötig. Diese Situation trifft auf die meisten Kleingartenhaus-Anlagen zu.

Hybrid-Betrieb mit Netz-Backup ist meldepflichtig. Sie haben einen Wechselrichter der zwischen Batterie und Netz umschalten kann. Sie nutzen das Netz nur zum Batterie-Laden bei Bedarf. Die Anlage gilt als netzgekoppelt. Sie müssen im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anmelden. Die Anmeldung ist kostenlos und dauert 15 bis 30 Minuten online. Sie brauchen Modul-Leistung, Speicher-Kapazität, Standort-Adresse und Inbetriebnahme-Datum.

Mobile Powerstations sind eine Grauzone. Sie laden die Station zu Hause am Netz. Sie bringen sie ins Gartenhaus und nutzen sie dort. Technisch ist das keine fest installierte Anlage. Die meisten Behörden sehen das als mobile Nutzung ohne Melde-Pflicht. Nutzen Sie die Station aber dauerhaft im Gartenhaus mit fest installierten Modulen kippt die Bewertung zur meldepflichtigen Anlage.

PV-Module: Auswahl und Dimensionierung

Welche Modul-Leistung brauchen Sie?

Die Faustformel für autarke Anlagen lautet: Kilowatt-Peak gleich 1,5 bis 2-fache des täglichen Verbrauchs in Kilowattstunden. Verbrauchen Sie 2 Kilowattstunden pro Tag installieren Sie 3 bis 4 Kilowatt-Peak. Diese Überdimensionierung kompensiert Winter-Verluste, Verschattung und Schlechtwetter-Tage.

Ein 800-Watt-System mit zwei 400-Watt-Modulen ist die Minimal-Ausstattung. Es produziert im Sommer 3 bis 4 Kilowattstunden täglich. Im Winter 0,4 bis 0,7 Kilowattstunden. Das reicht für Beleuchtung und kleine Lasten. Kühlschrank oder regelmäßige Werkzeug-Nutzung überfordern das System im Winter.

Ein 1,6-Kilowatt-System mit vier 400-Watt-Modulen ist der Komfort-Standard. Es produziert im Sommer 6 bis 8 Kilowattstunden. Im Winter 0,8 bis 1,4 Kilowattstunden. Das reicht für Beleuchtung, Kühlschrank und moderate Werkstatt-Nutzung auch im Winter wenn Sie sparsam sind.

Ein 3-Kilowatt-System mit acht 400-Watt-Modulen ist für Dauer-Nutzung. Es produziert im Sommer 12 bis 15 Kilowattstunden. Im Winter 1,5 bis 2,7 Kilowattstunden. Das deckt auch höheren Komfort mit Unterhaltung und gelegentlicher Heizung. Die Dachfläche wird meist der limitierende Faktor. 8 Module brauchen 16 bis 18 Quadratmeter Fläche.

Modul-Technologie und Aufbau

Monokristalline Module sind 2025 Standard. Der Wirkungsgrad liegt bei 20 bis 22 Prozent. Sie produzieren mehr Strom pro Fläche als alte polykristalline Module mit 15 bis 17 Prozent. Die Mehrkosten von 5 bis 10 Prozent amortisieren sich durch höheren Ertrag innerhalb von 2 bis 3 Jahren.

Bifaziale Module nutzen Licht von beiden Seiten. Die Rückseite fängt reflektiertes Licht vom Boden oder der Dach-Fläche. Bei Aufständerung über hellem Kies oder weißer Fläche steigt der Ertrag um 5 bis 15 Prozent. Im Winter mit Schnee-Reflexion sind 10 bis 20 Prozent Mehr-Ertrag möglich. Die Mehrkosten von 10 bis 15 Prozent gegenüber normalen Modulen lohnen sich wenn Ihr Gartenhaus-Dach die Reflexion ermöglicht.

Glas-Glas-Module sind robuster als Glas-Folie-Module. Die Rückseite ist Glas statt Kunststoff-Folie. Sie halten mechanische Belastung und UV-Strahlung besser aus. Die Lebensdauer steigt von 25 auf 30 bis 35 Jahre. Für dauerhafte Gartenhaus-Installationen sind sie die bessere Wahl trotz 5 bis 10 Euro Aufpreis pro Modul.

Verschattung und Ost-West-Aufbau

Gartenhäuser stehen oft im Schatten von Bäumen oder Nachbar-Gebäuden. Teil-Verschattung vernichtet Ertrag massiv wenn Sie String-Wechselrichter mit Reihen-Schaltung nutzen. Ein verschattetes Modul in der Reihe zieht die ganze Kette runter. Der Gesamt-Ertrag sinkt um 50 bis 80 Prozent obwohl nur 20 Prozent der Fläche verschattet sind.

Die Lösung sind Mikro-Wechselrichter oder Leistungs-Optimierer. Jedes Modul wird einzeln geregelt. Ein verschattetes Modul reduziert nur seinen eigenen Ertrag. Die anderen Module laufen mit voller Leistung. Für Balkonkraftwerke sind Hoymiles oder Deye-Mikro-Wechselrichter Standard. Für Inselanlagen nutzen Sie einen MPPT-Laderegler pro Modul oder moderne Regler mit mehreren unabhängigen Eingängen wie Victron SmartSolar mit 2 bis 4 Trackern.

Ost-West-Belegung glättet die Tages-Produktion. Die Ost-Module produzieren morgens. Die West-Module abends. Die Mittags-Spitze ist niedriger aber die Produktion verteilt sich über mehr Stunden. Für Gartenhaus-Nutzung ist das vorteilhaft weil Sie meist nachmittags und abends da sind. Die Gesamt-Jahres-Produktion sinkt um 10 bis 15 Prozent gegenüber reiner Süd-Ausrichtung. Die bessere zeitliche Verteilung erhöht aber den Eigenverbrauch um 10 bis 20 Prozentpunkte.

Batterie-Speicher richtig dimensionieren

Lithium-Eisenphosphat als Standard

Blei-Säure-Batterien sind 2025 obsolet für neue Installationen. Sie halten nur 300 bis 500 Zyklen bei 50 Prozent Entlade-Tiefe. Das sind 1 bis 2 Jahre bei täglicher Nutzung. Sie wiegen 30 Kilogramm pro Kilowattstunde. Die nutzbare Kapazität ist nur 50 Prozent der Nennleistung. Eine 200-Amperestunden-Blei-Batterie liefert effektiv 100 Amperestunden nutzbar.

Lithium-Eisenphosphat hält 3.000 bis 6.000 Zyklen bei 80 Prozent Entlade-Tiefe. Das sind 8 bis 16 Jahre bei täglicher Nutzung. Das Gewicht liegt bei 10 bis 12 Kilogramm pro Kilowattstunde. Die nutzbare Kapazität ist 80 bis 90 Prozent. Eine 100-Amperestunden-LiFePO4 liefert 85 Amperestunden nutzbar. Die Anschaffungs-Kosten sind höher bei 350 bis 500 Euro pro Kilowattstunde gegen 150 bis 250 Euro für Blei. Die Total-Cost über 10 Jahre sind für LiFePO4 60 bis 70 Prozent niedriger.

Die Sicherheit ist entscheidend für Gartenhaus-Anwendungen. LiFePO4 ist thermisch stabil bis 270 Grad Celsius. Bei Überladung oder Beschädigung wird kein Sauerstoff frei. Brände sind praktisch ausgeschlossen. Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien zersetzen sich ab 150 Grad unter Sauerstoff-Freisetzung. Thermal Runaway mit selbst ernährendem Brand ist möglich. LiFePO4 ist die einzig vernünftige Wahl für unbewachte Gebäude.

Speicher-Größe nach Autonomie-Tagen

Die Speicher-Größe bestimmt wie viele Tage ohne Sonne Sie überbrücken können. Ein Tag Autonomie bedeutet die Batterie muss Ihren gesamten Tages-Verbrauch speichern können. Zwei Tage bedeutet die doppelte Kapazität. Die Formel lautet: Speicher-Kapazität in Kilowattstunden gleich Tages-Verbrauch mal Autonomie-Tage geteilt durch 0,8.

Der Faktor 0,8 berücksichtigt die 80 Prozent Entlade-Tiefe von LiFePO4. Verbrauchen Sie 2 Kilowattstunden pro Tag und wollen 2 Tage Autonomie brauchen Sie 2 mal 2 geteilt durch 0,8 gleich 5 Kilowattstunden Speicher. Mit nur 3 Kilowattstunden hätten Sie nur 1,2 Tage Autonomie.

Speicher-Dimensionierung nach Nutzungs-Profil:

Verbrauch / Tag 1 Tag Autonomie 2 Tage Autonomie 3 Tage Autonomie Empfehlung
1 kWh 1,3 kWh 2,5 kWh 3,8 kWh 2 - 3 kWh (realistisch)
2 kWh 2,5 kWh 5,0 kWh 7,5 kWh 5 kWh (Standard)
3 kWh 3,8 kWh 7,5 kWh 11,3 kWh 8 kWh (empfohlen)
5 kWh 6,3 kWh 12,5 kWh 18,8 kWh 12+ kWh (Komfort)

Für Sommer-Nutzung reicht ein Tag Autonomie. Die Sonne scheint täglich. Der Speicher wird jeden Tag nachgeladen. Für ganzjährige Nutzung empfehlen wir 2 bis 3 Tage Autonomie. Winter-Hochnebel-Phasen dauern oft 3 bis 5 Tage. Mit 3 Tagen Autonomie überbrücken Sie die meisten Schlechtwetter-Perioden ohne Generator.

System-Spannung 12V, 24V oder 48V

Die System-Spannung beeinflusst Wirkungsgrad, Kabel-Querschnitte und Komponenten-Auswahl. Höhere Spannung bedeutet niedrigere Ströme bei gleicher Leistung. Die Kabel-Verluste sinken mit dem Quadrat des Stroms. Bei 4-facher Spannung sind die Verluste 16-fach kleiner.

12-Volt-Systeme sind nur für winzige Anlagen bis 500 Watt sinnvoll. Bei 500 Watt fließen 42 Ampere. Sie brauchen 25-Quadratmillimeter-Kabel für 5 Meter Länge um Verluste unter 3 Prozent zu halten. Die Komponenten sind billig und überall verfügbar. LED-Leuchten, Kühlschränke und Ladegeräte für 12 Volt sind Standard in Camping-Läden.

24-Volt-Systeme sind der Kompromiss für mittlere Anlagen mit 1.000 bis 2.000 Watt. Bei 1.500 Watt fließen 63 Ampere. Sie brauchen 35-Quadratmillimeter-Kabel. Die Komponenten kosten 10 bis 20 Prozent mehr als 12 Volt sind aber verfügbar. Viele Wohnmobil-Systeme nutzen 24 Volt als Sweet Spot zwischen Kosten und Effizienz.

48-Volt-Systeme sind Standard für große Anlagen über 2.000 Watt. Bei 3.000 Watt fließen nur 63 Ampere. Sie brauchen 25-Quadratmillimeter-Kabel also deutlich dünner als bei 12 Volt. Die Wechselrichter sind effizienter mit 94 bis 96 Prozent Wirkungsgrad gegen 90 bis 92 Prozent bei 12 Volt. Sie können professionelle Rack-Batterien wie Pylontech nutzen. Alle Profi-Systeme setzen auf 48 Volt.

Temperatur-Management im Winter

LiFePO4 darf nicht bei Frost geladen werden. Unter 0 Grad Celsius lagert sich metallisches Lithium auf der Anode ab. Das ist irreversibel und zerstört die Batterie über Zeit. Entladen funktioniert bis minus 20 Grad mit reduzierter Kapazität. Laden ist tabu.

Budget-Batterien ohne Schutz sind gefährlich. Sie haben keinen Temperatur-Sensor oder das BMS ignoriert die Temperatur. Laden Sie im Winter bei minus 5 Grad zerstören Sie die Batterie innerhalb weniger Zyklen. Die Kapazität sinkt innerhalb von Wochen auf 50 Prozent. Prüfen Sie vor dem Kauf ob Low-Temperature-Cut-off im Datenblatt steht.

Premium-Batterien mit Self-Heating sind die beste Lösung. Integrierte Heiz-Folien erwärmen die Zellen auf 5 bis 10 Grad bevor das Laden startet. Der Heiz-Strom kommt vom Solar-Laderegler oder Netz-Ladegerät. Die Heizung verbraucht 30 bis 60 Watt für 30 bis 90 Minuten je nach Außentemperatur. Das sind 30 bis 90 Wattstunden pro Tag im Winter. Die Mehrkosten von 100 bis 150 Euro gegenüber Standard-Batterien lohnen sich für ganzjährige Nutzung.

Die DIY-Lösung ist eine isolierte Box. Bauen Sie eine Styrodur-Box mit 5 bis 10 Zentimeter Wandstärke. Legen Sie eine 12-Volt-Heizmatte mit 20 bis 40 Watt auf die Batterie. Steuern Sie die Heizung mit einem Temperatur-Schalter der bei 5 Grad einschaltet und bei 10 Grad ausschaltet. Die Batterie bleibt über dem Gefrierpunkt auch bei minus 10 Grad Außentemperatur.

Installation und Montage

Dach-Befestigung nach Material

Trapezblech-Dächer sind ideal für PV-Montage. Die Module werden mit Kurzschienen direkt auf die Hoch-Sicken montiert. Sie schrauben mit selbstschneidenden Dünnblech-Schrauben oder Nieten durch die Sicke in die darunter liegende Holz-Konstruktion. EPDM-Dichtscheiben unter den Schrauben-Köpfen verhindern Wasser-Eindringen. Die Befestigung ist absolut dicht und mechanisch stabil. Die Kosten liegen bei 150 bis 250 Euro für Material bei 8 Modulen.

Ziegel-Dächer brauchen klassische Dach-Haken. Sie entfernen Ziegel an Sparren-Positionen. Sie schrauben Edelstahl-Dach-Haken mit 2 Schrauben M10 mindestens 7 Zentimeter tief in die Sparren. Die Ziegel werden wieder aufgelegt. Die Haken ragen 2 bis 3 Zentimeter über. Sie befestigen Aluminium-Profile auf den Haken. Die Module werden mit End- und Mittel-Klemmen auf den Profilen fixiert. Diese Methode ist bewährt aber arbeitsintensiv. Die Kosten liegen bei 250 bis 400 Euro Material für 8 Module.

Bitumen-Dächer sind kritisch. Sie müssen durch die Dach-Pappe in die Sparren bohren. Jede Durchdringung ist eine potentielle Leck-Stelle. Verwenden Sie Stock-Schrauben mit mindestens 10 Zentimeter Länge. Dichten Sie jede Durchdringung mit Bitumen-Masse großzügig ab. Legen Sie EPDM-Manschetten um die Durchdringung. Prüfen Sie nach Montage mit Wasser-Test auf Lecks bevor Sie Elektronik installieren.

Flachdach-Aufständerung ist die einfachste Lösung für Dächer ohne Neigung. Sie bauen Aluminium-Gestelle mit 20 bis 35 Grad Neigung. Diese werden mit Beton-Platten beschwert oder mit Sparren-Ankern verschraubt. Beschwerungs-Systeme brauchen keine Dach-Durchdringung. Sie müssen aber die Statik prüfen. Beton-Platten wiegen 50 bis 100 Kilogramm pro Modul-Paar. Flache Baumarkt-Gartenhäuser halten diese Last oft nicht. Schrauben ist sicherer erfordert aber Abdichtung.

Verkabelung und Sicherheit

Die Kabel zwischen Modulen und Laderegler müssen UV-beständig und PV-zertifiziert sein. Standard-Installationskabel werden nach 2 bis 3 Jahren spröde und rissig. Verwenden Sie PV-Kabel mit 4 oder 6 Quadratmillimeter Querschnitt je nach Modul-Strom. Die Verbindung erfolgt mit MC4-Steckern die wasserdicht und verriegelnd sind.

Die Hauptleitung von Batterie zu Wechselrichter ist sicherheitskritisch. Der Querschnitt muss für den maximalen Strom dimensioniert sein. Bei 48 Volt und 3.000 Watt fließen 63 Ampere. Sie brauchen 25 Quadratmillimeter für 2 Meter Länge. Bei 12 Volt und 1.500 Watt sind es 125 Ampere. Sie brauchen 50 bis 70 Quadratmillimeter. Unter-dimensionierte Kabel werden heiß und sind Brand-Gefahr.

Jede Batterie braucht eine Haupt-Sicherung am Plus-Pol innerhalb 30 Zentimeter. Die Sicherung ist auf 1,5 bis 2-fache des maximalen Dauer-Stroms ausgelegt. Ein 100-Ampere-System bekommt eine 150 oder 200 Ampere ANL-Sicherung. Diese unterbricht bei Kurzschluss innerhalb von Millisekunden und verhindert Kabel-Brand.

Die Erdung ist für 230-Volt-Betrieb zwingend. Ein Insel-Wechselrichter baut ein isoliertes Netz auf. Beide Pole sind potentialfrei zur Erde. Ein FI-Schutzschalter funktioniert nicht. Für sicheren Betrieb müssen Sie einen Pol definiert erden. Sie installieren einen Erd-Spieß am Gartenhaus mindestens 1,5 Meter tief. Sie verbinden diesen mit der Potential-Ausgleichs-Schiene. Der Neutral-Leiter des Wechselrichters wird mit dieser Schiene verbunden. Erst dann löst der FI bei Fehler-Strom aus und schützt vor elektrischem Schlag.

Bei 42watt: Gartenhaus-PV professionell geplant

Wir dimensionieren Ihre Gartenhaus-PV-Anlage nach realem Bedarf und Nutzungs-Häufigkeit. Wir simulieren die Energie-Bilanz über alle 12 Monate mit PVGIS-Daten für Ihren Standort. Wir zeigen Ihnen die Winter-Lücke und die wirtschaftlichen Alternativen. Wir prüfen Ihre Dach-Konstruktion auf Trag-Last. Wir berechnen Schnee-Lasten nach Wind-Zone und Höhenlage. Wir empfehlen Verstärkungs-Maßnahmen wenn nötig.

Wir wählen die richtige System-Spannung für Ihre Anwendung. 12 Volt für kleine Anlagen mit LED-Licht. 24 Volt für mittlere Anlagen mit Kühlschrank und Werkzeugen. 48 Volt für große Anlagen mit Komfort-Ausstattung. Wir dimensionieren die Kabel-Querschnitte nach VDE 0298. Wir planen die Sicherungen nach maximalen Strömen.

Typisches Ergebnis: Ein Kunde wollte sein 40-Quadratmeter-Gartenhaus als Werkstatt ganzjährig nutzen. Sein Budget war 3.000 Euro. Wir zeigten dass echte Winter-Autarkie 6.000 Euro kosten würde. Die Alternative: 2,4 Kilowatt-Peak Module plus 5 Kilowattstunden Speicher für 3.200 Euro. Plus ein 2.000-Watt-Generator für 500 Euro als Winter-Backup. Der Generator läuft 15 bis 20 Tage pro Winter je 2 bis 3 Stunden. Die Diesel-Kosten sind 30 bis 50 Euro pro Winter. Die Gesamt-Lösung ist wirtschaftlich optimal und innerhalb Budget.

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