Maximilian Nestler
December 17, 2025
10
min
Photovoltaik
Wirtschaftlichkeit und Kosten

Solaranlage auf dem Dach: Was sich 2026 wirklich rechnet

Eine Solaranlage auf dem Dach wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Die Photovoltaik-Module erzeugen Gleichstrom. Der Wechselrichter wandelt diesen Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom um. Sie nutzen den Strom für Haushaltsgeräte, laden Ihr Elektroauto oder speichern ihn in einer Batterie. Überschüssiger Strom fließt ins öffentliche Netz.

Inhaltsverzeichnis
Photovolaikanlage planen

unabhängig mit 42watt

Die Wirtschaftlichkeit hat sich fundamental verändert. Eine Solaranlage rechnet sich 2026 nicht durch die Einspeisevergütung von 7,86 Cent pro Kilowattstunde. Sie rechnet sich durch gesparte Strombezugskosten. Sie zahlen 36 bis 40 Cent für Netzstrom. Sie erzeugen Solarstrom für 6 bis 10 Cent selbst. Diese Differenz von 26 bis 34 Cent pro Kilowattstunde ist Ihre Gewinnspanne.

Bei 42watt planen wir Solaranlagen für maximalen Eigenverbrauch statt maximale Einspeisung. Eine 10-Kilowattpeak-Anlage mit 10-Kilowattstunden-Speicher kostet nach Förderung 15.000 bis 19.000 Euro. Sie amortisiert sich in 8 bis 10 Jahren bei 70 Prozent Eigenverbrauch. Die folgenden 20 bis 25 Jahre erzeugen Sie praktisch kostenlosen Strom.

Was ist eine Solaranlage auf dem Dach?

Die technische Definition

Eine Solaranlage auf dem Dach besteht aus vier Hauptkomponenten die zusammen ein geschlossenes System bilden. Die Solarmodule auf dem Dach fangen Sonnenlicht ein und wandeln es durch den photovoltaischen Effekt in Gleichstrom um. Moderne monokristalline Module erreichen Wirkungsgrade von 20 bis 22 Prozent. Das bedeutet: Von 1.000 Watt Sonneneinstrahlung werden 200 bis 220 Watt elektrische Leistung erzeugt.

Der Wechselrichter sitzt meist im Keller oder in der Garage. Er wandelt den Gleichstrom der Module in 230-Volt-Wechselstrom um. Moderne Hybrid-Wechselrichter erreichen Umwandlungs-Wirkungsgrade von 97 bis 98 Prozent. Sie verlieren also nur 2 bis 3 Prozent der erzeugten Energie bei der Umwandlung. Der Wechselrichter überwacht außerdem die Anlage und schaltet sie bei Netzstörungen automatisch ab.

Der Batteriespeicher ist optional aber seit 2026 wirtschaftlich sinnvoll. Lithium-Eisenphosphat-Speicher mit 10 Kilowattstunden Kapazität kosten 5.000 bis 7.000 Euro. Sie speichern tagsüber Überschüsse und geben nachts Strom ab. Moderne Speicher erreichen Wirkungsgrade von 92 bis 95 Prozent. Sie verlieren also 5 bis 8 Prozent der eingespeicherten Energie.

Das Montagesystem befestigt die Module wind- und wetterfest auf dem Dach. Aluminium-Schienen tragen die Module. Edelstahl-Dachhaken verbinden die Schienen mit den Dachsparren. Die Verkabelung führt vom Dach zum Wechselrichter und weiter zum Zählerschrank. DC-Kabel verbinden die Module untereinander und mit dem Wechselrichter. AC-Kabel verbinden den Wechselrichter mit dem Hausnetz.

Leistungsklassen und typische Größen

Die Leistung einer Solaranlage wird in Kilowattpeak angegeben. Ein Kilowattpeak beschreibt die maximale Leistung unter Standard-Testbedingungen. Diese Bedingungen sind: 1.000 Watt Einstrahlung pro Quadratmeter, 25 Grad Celsius Modultemperatur, und definiertes Lichtspektrum. Unter realen Bedingungen erreichen Module selten diese Spitzenleistung.

Leistungsklasse Module / Fläche Jahresertrag Typischer Haushalt
3 - 5 kWp 8-13 Module (20 m²) 3.000 - 5.000 kWh Single, Paar
6 - 8 kWp 16-20 Module (35 m²) 6.000 - 8.000 kWh Familie (3-4 Pers.)
10 - 12 kWp 25-30 Module (55 m²) 10.000 - 12.000 kWh Familie + E-Auto
15 - 20 kWp 38-50 Module (85 m²) 15.000 - 20.000 kWh Großfamilie + WP

Ein Standard-Modul mit 400 Watt misst 1,7 mal 1,0 Meter. Die Fläche beträgt 1,7 Quadratmeter. Sie brauchen also 2,5 Module pro Kilowattpeak bei 400-Watt-Modulen. Eine 10-Kilowattpeak-Anlage benötigt 25 Module. Die reine Modulfläche beträgt 42,5 Quadratmeter. Rechnen Sie Abstände zwischen Reihen und zum Dachrand hinzu, benötigen Sie 55 bis 65 Quadratmeter nutzbare Dachfläche.

Der Jahresertrag hängt vom Standort ab. Bayern und Baden-Württemberg erzielen 1.000 bis 1.100 Kilowattstunden pro Kilowattpeak. Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erzielen 850 bis 950 Kilowattstunden. Eine 10-Kilowattpeak-Anlage erzeugt in München 11.000 Kilowattstunden, in Flensburg 9.000 Kilowattstunden. Diese 22 Prozent Unterschied müssen Sie bei der Wirtschaftlichkeitsrechnung berücksichtigen.

Was kostet eine Solaranlage 2026?

Investitionskosten nach Komponenten

Die Gesamtkosten einer Solaranlage haben sich 2026 deutlich reduziert. Die Preise sinken seit Jahren kontinuierlich. Der Hauptgrund liegt in der Massenproduktion von Modulen in China und technologischen Fortschritten bei Wechselrichtern.

10 kWp Solaranlage - Kostenaufschlüsselung:

Komponente Kosten (10 kWp) Anteil Trend 2025
Solarmodule (25 Stk) 4.000 - 5.500 € 28 - 31 % ↓ -18 %
Wechselrichter 2.000 - 2.800 € 14 - 16 % ↓ -12 %
Installation & Elektrik 3.500 - 4.500 € 24 - 26 % ↑ +8 %
GESAMT (mit Speicher) 17.000 - 23.000 € - ↓ -12 %

Die Solarmodule kosten 2026 nur noch 160 bis 220 Euro pro Modul. Ein 400-Watt-Modul liegt bei 180 Euro im Durchschnitt. Die Preise sind seit 2020 um 60 Prozent gefallen. Hocheffiziente Module mit 22 bis 23 Prozent Wirkungsgrad kosten 10 bis 15 Prozent mehr bringen aber 8 bis 10 Prozent Mehrertrag auf gleicher Fläche.

Der Wechselrichter macht nur noch 14 bis 16 Prozent der Gesamtkosten aus. Ein 10-Kilowatt-Hybrid-Wechselrichter mit Speicher-Anschluss kostet 2.000 bis 2.800 Euro. String-Wechselrichter ohne Speicher-Funktion kosten 1.500 bis 2.200 Euro. Die Preise sinken langsamer als bei Modulen weil die Technologie komplexer ist und die Produktion nicht vollständig automatisiert werden kann.

Die Installation macht den größten Kostenblock aus. Fachkräftemangel treibt die Löhne. Ein Montageteam braucht 2 bis 3 Tage für eine 10-Kilowattpeak-Anlage. Die Kosten liegen bei 3.500 bis 4.500 Euro inklusive Gerüst, Verkabelung und elektrischer Inbetriebnahme. Diese Kosten sind seit 2024 um 8 Prozent gestiegen während Materialkosten fielen.

Kosten pro Kilowattpeak im Vergleich

Die spezifischen Kosten pro Kilowattpeak sinken mit der Anlagengröße. Der Grund liegt in fixen Installationskosten die sich auf mehr Leistung verteilen.

Spezifische Kosten 2026:

  • 3 kWp: 1.600-2.000 €/kWp → Gesamtkosten 4.800-6.000 €
  • 5 kWp: 1.400-1.700 €/kWp → Gesamtkosten 7.000-8.500 €
  • 10 kWp: 1.200-1.600 €/kWp → Gesamtkosten 12.000-16.000 €
  • 15 kWp: 1.100-1.400 €/kWp → Gesamtkosten 16.500-21.000 €

Eine 3-Kilowattpeak-Anlage kostet 1.800 Euro pro Kilowattpeak. Eine 10-Kilowattpeak-Anlage kostet nur 1.400 Euro pro Kilowattpeak. Sie sparen 22 Prozent pro Kilowattpeak bei der größeren Anlage. Der Grund: Der Elektriker braucht ähnlich lange für die Verkabelung unabhängig von der Modulzahl. Das Gerüst kostet gleich viel. Die Anmeldung kostet gleich viel.

Die Batterie-Speicher kosten 500 bis 700 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Ein 5-Kilowattstunden-Speicher kostet 2.500 bis 3.500 Euro. Ein 10-Kilowattstunden-Speicher kostet 5.000 bis 7.000 Euro. Ein 15-Kilowattstunden-Speicher kostet 7.500 bis 10.500 Euro. Auch hier sinken die Kosten pro Kilowattstunde bei größeren Speichern wegen fixer Elektronik-Kosten.

Förderungen senken die effektive Investition

Die Umsatzsteuer-Befreiung ist die größte Förderung. Sie gilt seit 1. Januar 2023 automatisch für alle Anlagen bis 30 Kilowattpeak. Der Installateur stellt die Rechnung mit 0 Prozent Umsatzsteuer aus. Sie müssen nichts beantragen. Die Ersparnis beträgt 16 Prozent der Nettokosten oder umgerechnet 19 Prozent der Bruttokosten.

Ersparnis durch Steuerbefreiung:

  • 10 kWp ohne Speicher: 16.000 € brutto → 13.450 € netto → 2.550 € gespart
  • 10 kWp mit 10 kWh Speicher: 23.000 € brutto → 19.330 € netto → 3.670 € gespart

Die KfW 270 Förderung bietet zinsgünstige Kredite. Der effektive Jahreszins liegt bei 3,76 bis 4,25 Prozent abhängig von Ihrer Bonität. Sie können bis zu 150.000 Euro pro Vorhaben finanzieren. Die Laufzeit beträgt 5 bis 30 Jahre. Sie wählen 1 bis 5 tilgungsfreie Anlaufjahre.

Beispiel KfW-Kredit:

  • Kreditsumme: 20.000 € (10 kWp + Speicher)
  • Laufzeit: 15 Jahre
  • Zinssatz: 3,90% effektiv
  • Monatliche Rate: 148 €
  • Gesamtzinsen: 6.640 €

Regionale Förderungen addieren sich. Bayern fördert über das 10.000-Häuser-Programm mit bis zu 3.200 Euro für PV plus Speicher. Baden-Württemberg fördert über die L-Bank mit bis zu 200 Euro pro Kilowattpeak. Nordrhein-Westfalen fördert Speicher mit bis zu 75 Euro pro Kilowattstunde. Berlin zahlt über SolarPLUS bis zu 15.000 Euro für PV-Anlagen mit Speicher.

Amortisation: Wann hat sich die Anlage bezahlt gemacht?

Basis-Rechnung ohne Speicher

Die Amortisationszeit beschreibt wie lange Sie warten bis die kumulierten Einsparungen die Investition erreichen. Die Berechnung hängt entscheidend vom Eigenverbrauch ab.

Beispiel: 10 kWp Anlage ohne Speicher, Standort München

Investition und Förderung:

  • Bruttokosten: 16.000 €
  • Nach Umsatzsteuer-Befreiung: 13.450 €
  • Keine weiteren Förderungen
  • Netto-Investition: 13.450 €

Stromproduktion und Nutzung:

  • Jahresertrag: 11.000 kWh (1.100 kWh/kWp in München)
  • Eigenverbrauch ohne Speicher: 35% = 3.850 kWh
  • Einspeisung ins Netz: 65% = 7.150 kWh
  • Haushaltsstrompreis: 0,36 €/kWh
  • Einspeisevergütung: 0,0786 €/kWh

Jährliche Einsparungen:

  • Gesparter Strombezug: 3.850 kWh × 0,36 € = 1.386 €
  • Einspeisevergütung: 7.150 kWh × 0,0786 € = 562 €
  • Gesamt-Ertrag: 1.948 €/Jahr
  • Betriebskosten: −250 €/Jahr (Versicherung, Wartung)
  • Netto-Ersparnis: 1.698 €/Jahr

Amortisation:13.450 € ÷ 1.698 €/Jahr = 7,9 Jahre

Nach 8 Jahren haben Sie die Investition zurück. Die Module halten 30 bis 35 Jahre. Sie erzeugen weitere 22 bis 27 Jahre kostenlosen Strom. Die kumulierte Ersparnis über 30 Jahre beträgt 50.940 Euro nach Abzug aller Kosten inklusive einem Wechselrichter-Austausch nach 15 Jahren.

Verbesserte Rechnung mit Speicher

Ein Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauch deutlich. Sie nutzen tagsüber Überschüsse nachts statt Netzstrom zu kaufen. Die höhere Investition amortisiert sich durch höhere Ersparnisse.

Beispiel: 10 kWp Anlage mit 10 kWh Speicher, Standort München

Position Ohne Speicher Mit Speicher Differenz
Investition 13.450 € 18.780 € + 5.330 €
Eigenverbrauch 35% 70% + 35%
Netto-Ersparnis/Jahr 1.698 € 2.781 € + 1.083 €
Amortisation 7,9 Jahre 6,8 Jahre - 1,1 Jahre

Der Speicher kostet 5.330 Euro mehr bringt aber 1.083 Euro Mehrertrag pro Jahr. Der Speicher amortisiert sich in 4,9 Jahren. Danach verbessert er die Gesamtrendite. Die Amortisation der Gesamtanlage verkürzt sich von 7,9 auf 6,8 Jahre trotz höherer Investition.

Die kumulierte Ersparnis über 30 Jahre steigt auf 83.430 Euro mit Speicher gegenüber 50.940 Euro ohne Speicher. Der Speicher generiert 32.490 Euro Zusatzertrag über die Lebensdauer nach Abzug seiner Kosten und eines Austauschs nach 15 Jahren.

Faktoren die die Amortisation beeinflussen

Regional unterschiedlich:

Region Sonnenstunden Ertrag pro kWp Amortisation
Bayern 1.800 - 2.000 h 1.050 - 1.100 kWh 6,5 - 7,0 Jahre
Baden-Württemberg 1.750 - 1.950 h 1.000 - 1.080 kWh 6,8 - 7,3 Jahre
NRW 1.600 - 1.750 h 950 - 1.050 kWh 7,5 - 8,2 Jahre
Norddeutschland 1.500 - 1.650 h 850 - 950 kWh 8,5 - 9,5 Jahre

Strompreis-Entwicklung:

  • Bei 0,36 €/kWh: Amortisation 6,8 Jahre
  • Bei 0,40 €/kWh: Amortisation 6,1 Jahre (−10%)
  • Bei 0,45 €/kWh: Amortisation 5,5 Jahre (−19%)

Jeder Cent Strompreis-Erhöhung verkürzt die Amortisation um 3 bis 4 Monate. Experten erwarten Strompreise von 45 bis 50 Cent bis 2030. Die reale Amortisationszeit liegt also unter den berechneten Werten weil die Rechnung mit heutigen Preisen arbeitet.

Eigenverbrauch optimieren:

  • 30% Eigenverbrauch: Amortisation 8,5 Jahre
  • 50% Eigenverbrauch: Amortisation 7,2 Jahre
  • 70% Eigenverbrauch: Amortisation 6,8 Jahre
  • 85% Eigenverbrauch: Amortisation 6,3 Jahre

Jede 10 Prozentpunkte Eigenverbrauch-Steigerung verkürzen die Amortisation um 4 bis 6 Monate. Der Eigenverbrauch steigt durch Speicher, intelligente Verbraucher-Steuerung, Wärmepumpen-Integration und Elektroauto-Ladung.

Installation: Wie wird eine Solaranlage montiert?

Vor der Montage: Planung und Genehmigung

Die Installation beginnt mit der Dachanalyse. Ein qualifizierter Installateur prüft die Statik Ihres Dachs. Deutsche Wohngebäude-Dächer müssen 50 Kilogramm pro Quadratmeter Schneelast tragen. Solarmodule wiegen 12 bis 15 Kilogramm pro Quadratmeter inklusive Montagesystem. Die Zusatzlast liegt bei 24 bis 30 Prozent der Schneelast-Anforderung. Dächer aus den 1960er bis 1990er Jahren erfüllen diese Anforderung meist problemlos.

Der Installateur misst die nutzbare Dachfläche. Er berücksichtigt Abstände zu Dachrand, Schornstein, Gauben und Dachfenstern. Die DIN 1055 schreibt 0,5 Meter Abstand zum Dachrand vor. Schornsteine benötigen 1,0 Meter Abstand wegen Verschattung und Brandschutz. Gauben und Dachfenster benötigen 0,3 bis 0,5 Meter Freiraum für Wartungszugang.

Die Anmeldung beim Netzbetreiber erfolgt vor der Installation. Anlagen bis 10,8 Kilowatt können Sie vereinfacht anmelden. Größere Anlagen erfordern detaillierte technische Unterlagen. Der Netzbetreiber prüft die Netzkapazität. Die Bearbeitung dauert 2 bis 4 Wochen. Ohne Freigabe dürfen Sie die Anlage nicht in Betrieb nehmen.

Die Registrierung im Marktstammdatenregister ist Pflicht. Sie müssen die Anlage innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme registrieren. Die Registrierung erfolgt online auf www.marktstammdatenregister.de. Sie benötigen Anlagenstandort, Inbetriebnahmedatum, installierte Leistung, und Modul-Hersteller. Die meisten Installateure übernehmen diese Anmeldung als Service.

Der Installationsprozess in drei Tagen

Tag 1: Gerüst und Dachvorbereitung

Das Montageteam stellt ein Arbeitsgerüst auf. Die Gerüstkosten liegen bei 800 bis 1.200 Euro für zwei Wochen Standzeit. Das Gerüst muss die Dachfläche vollständig zugänglich machen. Arbeitsschutz-Vorschriften verlangen Seitenschutz und rutschfeste Beläge.

Die Installateure markieren die Positionen der Dachhaken. Die Dachhaken werden an den Dachsparren verschraubt nicht nur an den Dachziegeln. Sie lokalisieren die Sparren durch Klopfen oder mit einem Ortungsgerät. Der Sparren-Abstand beträgt in deutschen Häusern üblicherweise 60 bis 80 Zentimeter. Sie bohren durch Dachziegel und Dachlatte bis in den Sparren. Die Bohrtiefe beträgt 8 bis 10 Zentimeter.

Die Dachhaken werden mit Edelstahl-Schrauben M10 befestigt. Jeder Dachhaken trägt 80 bis 120 Kilogramm Last. Sie verwenden Dichtmanschetten um die Durchdringung wasserdicht zu machen. Die Dachhaken haben verstellbare Höhen um unterschiedliche Ziegelprofile auszugleichen. Pro Meter Schienenlänge benötigen Sie 1 bis 2 Dachhaken abhängig von der Windlastzone.

Tag 2: Schienen und Module

Die Installateure befestigen Aluminium-Schienen auf den Dachhaken. Standard-Profile messen 40 mal 40 Millimeter und sind 3 bis 5 Meter lang. Die Schienen verlaufen horizontal über die Dachfläche. Der Abstand zwischen Schienen beträgt 0,8 bis 1,2 Meter abhängig von der Modulgröße. Die Schienen werden mit Hammerkopfschrauben auf den Dachhaken fixiert.

Die Solarmodule werden auf die Schienen gelegt. Jedes Modul wiegt 20 bis 24 Kilogramm. Zwei Installateure tragen ein Modul auf das Dach. Die Module werden mit Modulklemmen befestigt. Jedes Modul braucht vier Klemmen: zwei Endklemmen an den Rändern, zwei Mittelklemmen zwischen benachbarten Modulen. Die Klemmen werden mit 10 bis 12 Newtonmeter angezogen.

Die Verkabelung verbindet die Module in Strings. Ein String ist eine Reihenschaltung von Modulen. Die DC-Spannung addiert sich über alle Module. Ein String mit 10 Modulen à 40 Volt erzeugt 400 Volt Gleichspannung. Die Verkabelung muss UV-beständig und witterungsfest sein. MC4-Stecker verbinden die Module werkzeuglos und wasserdicht.

Tag 3: Wechselrichter und Inbetriebnahme

Der Wechselrichter wird meist im Keller oder Hauswirtschaftsraum montiert. Er braucht eine Wandfläche von 60 mal 40 Zentimetern und Zugang für Wartung. Der Abstand zur Wand beträgt mindestens 10 Zentimeter für Luftzirkulation. Der Raum sollte trocken sein und Temperaturen zwischen 5 und 40 Grad Celsius haben.

Die DC-Leitungen vom Dach führen zum Wechselrichter. Sie werden durch vorhandene Kabelkanäle oder durch neue Dachdurchführungen geführt. Die Durchführung erfolgt wasserdicht mit speziellen Kabeldurchführungen. Die Leitungen brauchen Blitzschutz und Überspannungsschutz. Ein DC-Freischalter trennt die Module vom Wechselrichter für Wartungsarbeiten.

Der Wechselrichter wird ans Hausnetz angeschlossen. Ein dedizierter Stromkreis im Zählerschrank versorgt den Wechselrichter. Bei Netzausfall schaltet der Wechselrichter automatisch ab. Diese ENS-Funktion (Einrichtung zur Netzüberwachung mit zugeordneten Schaltorganen) verhindert Inselbetrieb und schützt Netzarbeiter. Der Installateur konfiguriert den Wechselrichter und startet die Anlage.

Eigenverbrauch maximieren durch Sektorkopplung

Wärmepumpe mit Solarstrom betreiben

Die Wärmepumpe ist der größte Einzelverbraucher im elektrifizierten Haushalt. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe verbraucht 4.000 bis 6.000 Kilowattstunden pro Jahr für Heizung und Warmwasser. Ohne Photovoltaik kostet dieser Strom 1.600 bis 2.400 Euro jährlich bei 40 Cent pro Kilowattstunde. Mit Photovoltaik sinken die Kosten auf 400 bis 800 Euro.

Die SG-Ready-Schnittstelle verbindet Wärmepumpe und Photovoltaik. SG steht für Smart Grid Ready. Die Wärmepumpe empfängt Signale vom Energiemanagement-System. Bei PV-Überschuss schaltet die Wärmepumpe in den verstärkten Betrieb. Sie heizt den Pufferspeicher 2 bis 3 Grad über die normale Solltemperatur. Diese thermische Energie nutzen Sie später ohne Strombezug.

Optimierungs-Strategie:

  1. Pufferspeicher auf 55 Grad vorheizen bei PV-Überschuss
  2. Warmwasser-Speicher auf 60 Grad aufheizen mittags
  3. Nachtabsenkung deaktivieren (gut isolierte Gebäude halten Wärme)
  4. Wärmepumpe läuft primär zwischen 10 und 16 Uhr

Diese Strategie erhöht den Eigenverbrauch um 1.500 bis 2.200 Kilowattstunden pro Jahr. Sie sparen zusätzlich 600 bis 880 Euro. Die Amortisation der Solaranlage verkürzt sich um 10 bis 15 Monate.

Elektroauto mit Solarstrom laden

Ein Elektroauto verbraucht 15 bis 20 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Bei 12.000 Kilometer Jahresfahrleistung sind das 1.800 bis 2.400 Kilowattstunden. Das Laden zu Hause kostet ohne Photovoltaik 720 bis 960 Euro pro Jahr. Mit Photovoltaik sinken die Kosten auf 180 bis 240 Euro.

Die intelligente Wallbox optimiert die Ladung. Sie kommuniziert mit dem Wechselrichter oder Energiemanagement-System. Bei PV-Überschuss startet die Ladung automatisch. Bei Bewölkung reduziert sie die Ladeleistung oder pausiert. Sie können Mindest-Ladeleistung und Abfahrtszeit definieren.

Lade-Strategien:

StrategieEigenverbrauch PV-StromLadezeitFlexibilitätNur PV-Überschuss80-90%4-8 StundenHoch (nur sonnig)PV-Überschuss + Netzstrom60-70%2-4 StundenMittelSchnellladen 11 kW30-40%1-2 StundenNiedrigNachtladen mit Speicher70-80%6-8 StundenHoch

Die beste Strategie kombiniert PV-Überschuss-Ladung tagsüber mit Speicher-Ladung nachts. Sie laden das Auto mittags mit 5 bis 7 Kilowatt aus direkter Solarproduktion. Sie laden nachts fehlende Reichweite mit 2 bis 3 Kilowatt aus dem Batteriespeicher. Diese Kombination erreicht 75 bis 85 Prozent Eigenverbrauch beim Laden.

Bidirektionales Laden: Das Auto als Speicher

Bidirektionales Laden erlaubt dem Elektroauto Strom zurück ins Haus zu geben. Die Technologie heißt Vehicle-to-Home oder V2H. Das Auto wird zum mobilen Batteriespeicher mit 50 bis 80 Kilowattstunden Kapazität. Diese Kapazität übersteigt stationäre Hausspeicher um das 5 bis 8-fache.

Vergleich Speicherkapazitäten:

  • Stationärer Speicher: 10 kWh → Kosten 5.000-7.000 €
  • Tesla Model 3 Long Range: 75 kWh → davon 40 kWh für V2H nutzbar
  • VW ID.4 Pro: 77 kWh → davon 45 kWh für V2H nutzbar
  • Hyundai Ioniq 5: 72 kWh → davon 40 kWh für V2H nutzbar

Sie benötigen eine bidirektionale Wallbox. Diese Wallboxen kosten 3.500 bis 5.000 Euro. Die KfW fördert bidirektionale Wallboxen mit 1.200 Euro statt 600 Euro für normale Wallboxen. Das Auto muss bidirektionales Laden unterstützen. Der Standard heißt ISO 15118-20 und wird ab 2026 von den meisten neuen Elektroautos unterstützt.

Der praktische Ablauf funktioniert so: Die Photovoltaik-Anlage lädt tagsüber das Auto. Abends entnehmen Sie 15 bis 20 Kilowattstunden aus dem Auto ins Haus. Der stationäre 10-Kilowattstunden-Speicher bleibt voll als Reserve. Sie decken den kompletten Nachtverbrauch aus dem Auto. Morgens hat das Auto noch 60 bis 65 Prozent Ladung. Das reicht für 250 bis 300 Kilometer Reichweite.

Diese Strategie reduziert die Notwendigkeit großer stationärer Speicher. Ein 5-Kilowattstunden-Speicher plus V2H ersetzt einen 15-Kilowattstunden-Speicher. Sie sparen 6.000 bis 8.000 Euro Investition. Die bidirektionale Wallbox kostet 2.000 Euro mehr als eine normale Wallbox. Die Netto-Ersparnis beträgt 4.000 bis 6.000 Euro.

Technische Optimierung: Verschattung und Ertragssteigerung

Das Verschattungsproblem

Verschattung reduziert den Ertrag drastisch. Ein einziges verschattetes Modul kann einen ganzen String lahmlegen. Der Grund liegt in der Reihenschaltung. Der Strom fließt durch alle Module nacheinander. Das schwächste Modul begrenzt den Strom aller Module.

Ertrags-Verluste durch Verschattung:

  • 10% Modulfläche verschattet → 50-60% Stringertrag verloren
  • 25% Modulfläche verschattet → 70-80% Stringertrag verloren
  • Komplette Modulverschattung → 100% Stringertrag verloren

Die Bypass-Dioden in jedem Modul mildern das Problem teilweise. Moderne Module haben 3 Bypass-Dioden für je ein Drittel der Zellen. Ist ein Drittel verschattet, arbeiten die anderen zwei Drittel weiter. Der Verlust liegt dann bei 33 Prozent statt 100 Prozent. Diese Schadensbegrenzung funktioniert aber nur im Einzelmodul nicht über den String.

Leistungsoptimierer für komplexe Dächer

Leistungsoptimierer lösen das Verschattungsproblem auf Modulebene. Ein Leistungsoptimierer ist ein kleiner DC/DC-Wandler der direkt am Modul montiert wird. Er optimiert die Spannung jedes einzelnen Moduls unabhängig vom String. Verschattete Module ziehen nicht mehr gesunde Module runter.

Kosten und Nutzen:

  • Leistungsoptimierer: 80-120 € pro Modul
  • 25 Module: 2.000-3.000 € Mehrkosten
  • Mehrertrag bei 15% Teilverschattung: +8-12%
  • Mehrertrag: 880-1.320 kWh/Jahr bei 10 kWp
  • Zusatzerlös: 317-475 €/Jahr
  • Amortisation Optimierer: 6-9 Jahre

Leistungsoptimierer lohnen sich bei dauerhafter Verschattung durch Bäume, Nachbargebäude oder Schornsteine. Sie lohnen sich NICHT auf unverschatteten Süddächern. Die Mehrkosten amortisieren sich dort nie weil der Mehrertrag unter 3 Prozent liegt.

Mikrowechselrichter: Die modulare Alternative

Mikrowechselrichter sind kleine Wechselrichter die direkt am oder unter dem Modul montiert werden. Jedes Modul wird einzeln von DC in AC gewandelt. Es gibt keinen String mehr. Jedes Modul arbeitet vollständig unabhängig.

Vorteile Mikrowechselrichter:

  • Verschattung betrifft nur das betroffene Modul
  • Modulgenau Monitoring (jedes Modul einzeln überwachen)
  • Einfache Erweiterung (Module nachträglich einfach hinzufügen)
  • Keine hohen DC-Spannungen (nur 230V AC vom Dach)

Nachteile Mikrowechselrichter:

  • Höhere Anschaffung: 200-280 € pro Modul statt 2.000 € für String-WR
  • 25 Module: 5.000-7.000 € für Mikro-WR vs. 2.000 € für String-WR
  • Mehrkosten: 3.000-5.000 €
  • Wartung aufwendiger (25 Geräte statt 1 Gerät)
  • Austausch teurer (defekter Mikro-WR kostet 250 €)

Mikrowechselrichter lohnen sich primär bei extremer Verschattung oder sehr komplexen Dachformen mit mehreren Ausrichtungen. Für Standard-Dächer sind String-Wechselrichter wirtschaftlicher. Die 3.000 bis 5.000 Euro Mehrkosten amortisieren sich nur bei mehr als 20 Prozent Verschattungs-Ertragssteigerung.

Betrieb und Wartung über 30 Jahre

Jährliche Betriebskosten

Eine Solaranlage verursacht niedrige laufende Kosten. Die jährlichen Ausgaben liegen bei 1,0 bis 1,5 Prozent der Investitionssumme.

Kostenübersicht 10 kWp Anlage mit Speicher (Investition 18.000 €):

Kostenart Betrag / Jahr Erklärung
PV-Versicherung 80 - 150 € Hagel / Sturm / Feuer
Wartung 100 - 180 € Jährliche Prüfung
Reinigung 0 - 200 € Bei < 20° Neigung
Smart Meter 40 - 60 € Pflicht ab 2026
GESAMT 220 - 590 € Ø 350 € / Jahr

Die Photovoltaik-Versicherung deckt Schäden durch Unwetter, Feuer, Diebstahl und Tierbisse. Sie kostet 80 bis 150 Euro pro Jahr abhängig von der Versicherungssumme. Manche Wohngebäude-Versicherungen inkludieren PV-Anlagen automatisch. Prüfen Sie Ihre Police bevor Sie eine separate Versicherung abschließen.

Die Wartung sollten Sie jährlich durchführen lassen. Der Installateur prüft die elektrischen Verbindungen, misst die Leistung jedes Strings, kontrolliert die Dachhaken auf Festigkeit, und prüft die Funktion des Wechselrichters. Die Wartung kostet 100 bis 180 Euro und dauert 1 bis 2 Stunden. Sie können einen Wartungsvertrag abschließen für 150 bis 250 Euro pro Jahr inklusive Reparaturen bis 500 Euro.

Die Reinigung ist notwendig bei flachen Dächern unter 20 Grad Neigung. Schmutz, Pollen, Vogelkot und Laub sammeln sich an. Regenwasser spült bei geringer Neigung nicht ausreichend. Der Ertragsverlust beträgt 5 bis 10 Prozent bei starker Verschmutzung. Eine professionelle Reinigung kostet 100 bis 200 Euro. Bei steilen Dächern über 30 Grad reinigt der Regen die Module ausreichend.

Langfristige Ersatzkosten

Der Wechselrichter hält 12 bis 18 Jahre. Moderne Geräte arbeiten oft 20 Jahre ohne Ausfall. Ein Austausch ist aber kalkulatorisch nötig. Ein neuer 10-Kilowatt-Hybrid-Wechselrichter kostet 2026 etwa 2.500 Euro. Die Preise sinken kontinuierlich. Ein Austausch 2040 kostet inflationsbereinigt voraussichtlich 2.000 bis 2.200 Euro.

Der Batteriespeicher hält 12 bis 20 Jahre abhängig von der Nutzungsintensität. LiFePO4-Speicher schaffen 4.000 bis 6.000 Vollzyklen. Bei täglichem Zyklus sind das 11 bis 16 Jahre. Bei 0,7 Zyklen pro Tag (Teilentladung) verlängert sich die Lebensdauer auf 15 bis 20 Jahre. Ein Austausch nach 15 Jahren kostet voraussichtlich 3.000 bis 4.000 Euro bei weiter sinkenden Preisen.

Die Solarmodule degradieren langsam. Moderne Module verlieren 0,4 bis 0,7 Prozent Leistung pro Jahr. Nach 25 Jahren haben Sie noch 82 bis 90 Prozent Restleistung. Nach 35 Jahren haben Sie noch 75 bis 85 Prozent Restleistung. Die Module funktionieren weiter solange sie mechanisch intakt sind. Ein Austausch ist nicht nötig.

Gesamtkosten über 30 Jahre:

  • Jährliche Betriebskosten: 350 € × 30 = 10.500 €
  • Wechselrichter-Austausch (Jahr 15): 2.200 €
  • Speicher-Austausch (Jahr 18): 3.500 €
  • Summe: 16.200 €

Diese 16.200 Euro müssen Sie bei der Wirtschaftlichkeitsrechnung berücksichtigen. Die Netto-Ersparnis über 30 Jahre beträgt dann: 83.430 Euro Brutto-Ersparnis minus 18.780 Euro Initial-Investition minus 16.200 Euro Betriebskosten gleich 48.450 Euro Nettogewinn.

Monitoring und Fehlererkennung

Moderne Wechselrichter haben integriertes Monitoring. Sie überwachen die Anlage online per App oder Web-Portal. Das System zeigt aktuelle Leistung, Tagesertrag, Monatsertrag, und Jahresertrag. Sie sehen den Eigenverbrauch, die Einspeisung, und den Netzbezug in Echtzeit.

Das Monitoring erkennt Fehler automatisch. Typische Alarme sind: String-Leistung unter Erwartung, Wechselrichter-Überhitzung, Netzstörung, Isolationsfehler, oder Kommunikationsfehler zum Speicher. Sie erhalten Push-Benachrichtigungen bei kritischen Problemen. Der Installateur kann remote auf die Anlage zugreifen zur Fehlerdiagnose.

Sie sollten die Soll-Erträge mit Ist-Erträgen vergleichen. Das Portal PVGIS der EU-Kommission berechnet erwartete Erträge für Ihren Standort. Liegt Ihr Ist-Ertrag mehr als 10 Prozent unter dem Soll-Ertrag liegt ein Problem vor. Mögliche Ursachen sind: Verschmutzung, Verschattung durch Baumwuchs, defekte Module, oder Wechselrichter-Probleme.

Häufige Fehler vermeiden

Fehler 1: Zu kleine Dimensionierung

Hausbesitzer dimensionieren oft zu konservativ. Sie planen nur für den aktuellen Stromverbrauch ohne Elektrifizierung. Nach 2 bis 3 Jahren kaufen sie ein Elektroauto oder installieren eine Wärmepumpe. Die Anlage ist zu klein. Die Erweiterung kostet 30 bis 40 Prozent mehr pro Kilowattpeak als eine initial größere Anlage.

Beispiel:

  • Initial: 5 kWp für 4.000 kWh Verbrauch → Kosten 7.500 €
  • Jahr 3: E-Auto addiert 3.000 kWh → Erweiterung auf 10 kWp nötig
  • Erweiterung: 5 kWp nachträglich → Kosten 9.000 € statt 6.500 €
  • Mehrkosten: 2.500 € verschwendet

Lösung: Planen Sie für maximalen künftigen Verbrauch. Addieren Sie Wärmepumpe (4.500 kWh) und E-Auto (3.000 kWh) auch wenn Sie sie erst in 3 Jahren anschaffen. Die größere Initial-Anlage kostet mehr spart aber teure Erweiterungen.

Fehler 2: Speicher-Verzicht aus Kostengründen

Manche Hausbesitzer verzichten auf den Speicher um 6.000 Euro zu sparen. Sie argumentieren: Die Anlage amortisiert sich auch ohne Speicher nach 8 Jahren. Der Fehler liegt in der verpassten Optimierung.

Zahlen vergleichen:

  • Ohne Speicher: 13.450 € Investition, 1.698 € Ersparnis/Jahr, 7,9 Jahre Amortisation
  • Mit Speicher: 18.780 € Investition, 2.781 € Ersparnis/Jahr, 6,8 Jahre Amortisation

Der Speicher kostet 5.330 Euro mehr erzeugt aber 1.083 Euro Mehrertrag pro Jahr. Der Speicher selbst amortisiert sich in 4,9 Jahren. Danach ist er reiner Gewinn. Die Gesamtanlage amortisiert sich 1,1 Jahre schneller MIT Speicher trotz höherer Investition.

Über 30 Jahre: Ohne Speicher verdienen Sie 50.940 Euro. Mit Speicher verdienen Sie 83.430 Euro. Die Differenz von 32.490 Euro rechtfertigt die 5.330 Euro Mehrkosten um den Faktor 6.

Fehler 3: Falsche Modul-Ausrichtung

Hausbesitzer installieren Module auf allen verfügbaren Dachflächen inklusive Nord-Seite. Nord-Module erzeugen 50 bis 60 Prozent weniger als Süd-Module. Die Installationskosten bleiben gleich. Die Wirtschaftlichkeit ist katastrophal.

Ertrag nach Ausrichtung (10 kWp in München):

  • Süd (0° Azimut): 11.000 kWh/Jahr = 1.100 kWh/kWp
  • Südwest (45° Azimut): 10.450 kWh/Jahr = 1.045 kWh/kWp (−5%)
  • Ost/West (90° Azimut): 9.350 kWh/Jahr = 935 kWh/kWp (−15%)
  • Nord (180° Azimut): 4.950 kWh/Jahr = 495 kWh/kWp (−55%)

Nord-Module amortisieren sich erst nach 15 bis 20 Jahren oder nie. Die 3.000 Euro Mehrkosten für 2 Nord-Module à 5 Quadratmeter sind Fehlinvestition. Der Mehrertrag von 990 Kilowattstunden generiert nur 356 Euro pro Jahr. Die Amortisation beträgt 8,4 Jahre nur für diese zwei Module während die restliche Anlage nach 7 Jahren amortisiert ist.

Lösung: Nutzen Sie nur Süd-, Ost- und West-Flächen. Verzichten Sie komplett auf Nord-Module. Bei L-förmigen Dächern installieren Sie Ost-West. Die Produktion verteilt sich gleichmäßiger über den Tag was den Eigenverbrauch sogar verbessert.

Fehler 4: Billig-Komponenten vom Online-Händler

Hausbesitzer kaufen No-Name-Module online für 140 Euro pro Stück. Sie sparen 40 Prozent gegenüber Marken-Modulen. Die Module kommen aus China ohne deutschen Service. Die Garantie ist unklar. Die Degradation ist hoch mit 0,9 bis 1,5 Prozent pro Jahr.

Langfrist-Vergleich:

  • Marken-Module (Tier-1): 180 €/Stück, Degradation 0,5%/Jahr
  • No-Name-Module: 140 €/Stück, Degradation 1,2%/Jahr
  • Ersparnis initial: 40 € × 25 Module = 1.000 €
  • Nach 15 Jahren Leistung: Marke 93%, No-Name 83%
  • Ertragsverlust: 10% × 11.000 kWh = 1.100 kWh/Jahr
  • Verlust-Wert: 1.100 kWh × 0,36 € = 396 €/Jahr
  • Über 30 Jahre: 396 € × 30 = 11.880 € Verlust

Die initiale Ersparnis von 1.000 Euro verursacht 11.880 Euro Mehrkosten über die Lebensdauer. Die No-Name-Module sind 10-mal teurer als Marken-Module langfristig.

Lösung: Kaufen Sie Tier-1-Hersteller mit deutschem Service. Hersteller wie Longi, Trina Solar, JA Solar, Q Cells oder Meyer Burger bieten 25 Jahre Garantie mit deutschem Ansprechpartner. Die Mehrkosten sind Versicherung gegen Ertragsverlust.

Zusammenfassung: Solaranlage auf dem Dach 2026

Eine Solaranlage auf dem Dach ist 2026 wirtschaftlich sinnvoll für jeden Hausbesitzer mit geeigneter Dachfläche. Die Investition rechnet sich durch gesparte Strombezugskosten nicht durch Einspeisevergütung. Sie erzeugen Strom für 6 bis 10 Cent pro Kilowattstunde. Sie sparen Netzstrom für 36 bis 40 Cent. Die Differenz von 26 bis 34 Cent ist Ihr Gewinn.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

Wirtschaftlichkeit 2026:

  • Amortisation: 7-10 Jahre mit Speicher, 8-12 Jahre ohne Speicher
  • Investition 10 kWp + 10 kWh: 18.780 € nach Umsatzsteuer-Befreiung
  • Netto-Ersparnis: 2.781 €/Jahr bei 70% Eigenverbrauch
  • Kumulierte Ersparnis 30 Jahre: 48.450 € nach allen Kosten

Dimensionierung:

  • 10-12 kWp für Familie mit E-Auto und Wärmepumpe
  • 6-8 kWp für Familie ohne Elektrifizierung
  • 3-5 kWp nur für Singles/Paare
  • Immer für künftigen Verbrauch planen nicht nur aktuellen

Speicher ist Pflicht:

  • Eigenverbrauch steigt von 35% auf 70% mit 10 kWh Speicher
  • Speicher amortisiert sich in 5-7 Jahren
  • Amortisation Gesamt-Anlage verkürzt sich trotz Mehrkosten
  • Ohne Speicher verschenken Sie 30% Ihres Ertrags

Förderungen nutzen:

  • Umsatzsteuer-Befreiung: 0% spart 16% der Kosten
  • KfW 270: Zinsvergleich zu Konsumkredit (3,9% vs. 8%)
  • Regional-Förderungen: Bayern, BW, Berlin bis 15.000 € extra
  • Kombinierbar für maximale Förderung

Installation:

  • Professionelle Installation Pflicht (keine DIY)
  • 3 Tage Montagezeit für 10 kWp
  • 7-9 Wochen Gesamtdauer (Planung bis Inbetriebnahme)
  • Anmeldung Netzbetreiber + Marktstammdatenregister

Betrieb 30 Jahre:

  • Jährliche Kosten: 220-590 € (Durchschnitt 350 €)
  • Wechselrichter-Austausch nach 15 Jahren: 2.200 €
  • Speicher-Austausch nach 18 Jahren: 3.500 €
  • Gesamtbetriebskosten 30 Jahre: 16.200 €

Häufigste Fehler:

  • Zu kleine Dimensionierung (nachträgliche Erweiterung 40% teurer)
  • Speicher-Verzicht (verschenkt 32.490 € über 30 Jahre)
  • Nord-Module installiert (amortisieren sich nie)
  • No-Name-Komponenten (11.880 € Mehrkosten durch Degradation)

Bei 42watt planen wir jede Anlage für maximalen Eigenverbrauch über die gesamte Lebensdauer. Wir dimensionieren nicht für heute sondern für Ihre Elektrifizierung in 5 Jahren. Wir verbauen nur Komponenten mit nachweislicher Langzeit-Performance und deutschem Service. Unser Ziel ist Ihre maximale Wirtschaftlichkeit über 30 Jahre nicht unser maximaler Umsatz heute.

Eine ehrliche 90-minütige Beratung kann Ihnen 5.000 bis 15.000 Euro Fehlinvestition ersparen durch richtige Dimensionierung, Komponenten-Auswahl und Vermeidung der vier häufigsten Fehler.

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