
Solardach: Wann sich die Integration lohnt und wann Aufdach-Module besser sind
Ein Solardach ersetzt Ihre Dachziegel komplett durch Solarmodule oder Solardachziegel. Die Module übernehmen beide Funktionen: Sie schützen vor Regen und erzeugen Strom. Anders als bei Aufdach-Anlagen werden keine zusätzlichen Module auf bestehende Ziegel montiert.

Die Technologie ist ausgereift und optisch ansprechend. Aber: Ein Solardach kostet 30 bis 50 Prozent mehr als klassische Aufdach-PV. Es rechnet sich nur in speziellen Situationen – hauptsächlich bei ohnehin anstehender Dachsanierung oder im Denkmalschutz.
Bei 42watt empfehlen wir Solardächer nur, wenn Sie wirklich profitieren. Für 85 Prozent der Hausbesitzer sind klassische Aufdach-Module wirtschaftlich sinnvoller. Die gesparten 8.000 bis 15.000 Euro investieren Sie besser in einen größeren Batteriespeicher oder eine Wärmepumpe.
Was ist ein Solardach? Die genaue Definition
Die technische Abgrenzung
Ein Solardach (auch BIPV – Building Integrated Photovoltaics) ist eine vollintegrierte Lösung, bei der PV-Module die Dacheindeckung ersetzen.
Die drei Dach-Typen im Vergleich:
Wichtig: "Solardach" wird oft fälschlicherweise für alle PV-Anlagen verwendet. Technisch korrekt bezeichnet es nur die vollintegrierten Systeme (Indach und Solardachziegel).
Wie ein Solardach funktioniert
Die Konstruktion:
- Unterkonstruktion: Spezielle Montageprofile auf Dachsparren
- PV-Module: Rahmenlose Module (meist Glas-Glas) bündig verlegt
- Abdichtung: Überlappende Konstruktion wie bei Dachziegeln
- Verkabelung: Alle Kabel unter den Modulen (keine Dachdurchdringung)
- Anschluss: Wechselrichter im Dachgeschoss oder Keller
Der Unterschied zu Aufdach:
Bei Aufdach-Anlagen bleiben Ihre Dachziegel. Die PV-Module werden 10 bis 15 Zentimeter darüber montiert. Zwischen Ziegel und Modul zirkuliert Luft – das kühlt die Module und erhöht die Effizienz.
Bei Solardächern entfällt diese Hinterlüftung. Die Module liegen direkt auf der Dämmung. Das reduziert die Effizienz um 5 bis 10 Prozent, da sich die Module im Sommer auf 70-80°C erhitzen (statt 60-65°C bei Aufdach).
Die drei Solardach-Technologien
1. Modulare Indach-Systeme (Solrif, Ennogie)
Aufbau:
- Standardmodule (1,7 × 1,0 m) rahmenlos
- Spezielle Klicksysteme zur Verbindung
- Schwarze oder anthrazitfarbene Oberfläche
- Leistung: 180-210 Wp/m²
Hersteller in Deutschland:
- Ennogie Solardach: 12.000-18.000 € (50 m²)
- Solrif-System von Schweizer: 14.000-20.000 € (50 m²)
- BMI Braas PV-Indach: 13.000-19.000 € (50 m²)
Vorteile:
- Optisch homogene Dachfläche
- Standardmodule verwendbar (günstiger)
- Einfachere Verkabelung als Solardachziegel
- Wartungsfreundlicher
Nachteile:
- Module sichtbar als "Fremdkörper"
- Nicht jede Dachform möglich
- Mindestdachneigung: 15°
2. Solardachziegel (Autarq, Nelskamp, Tesla Solar Roof)
Aufbau:
- Einzelne Ziegel mit integrierter PV-Zelle
- Größe: 30 × 40 cm typisch
- Leistung: 8-12 Wp pro Ziegel
- Leistung gesamt: 140-180 Wp/m²
Kosten:
- Ziegel: 25-35 € pro Stück
- Pro m²: 380-520 € (inkl. Montage)
- 10 kWp (55 m²): 28.000-42.000 €
Vorteile:
- Optisch nicht von normalen Ziegeln unterscheidbar
- Ideal für Denkmalschutz
- Jede Dachform möglich
- Einzelne defekte Ziegel austauschbar
Nachteile:
- Deutlich teurer als Indach-Systeme
- Niedrigste Leistungsdichte
- Viele Steckverbindungen (höheres Fehlerrisiko)
- Höherer Wartungsaufwand
3. Großformatige Solardachplatten (PREFA, SunRoof)
Aufbau:
- Aluminiumplatten mit integrierten Modulen
- Größe: 0,5-1,5 m²
- Leistung: 100-180 Wp pro Platte
- Leistung gesamt: 190-220 Wp/m²
Kosten PREFA-Solardachplatte:
- Klein (100 Wp): 450-550 € pro Stück
- Groß (150 Wp): 650-750 € pro Stück
- 10 kWp (50 m²): 24.000-34.000 €
Vorteile:
- Höchste Leistungsdichte der Indach-Systeme
- Aluminium: Langlebigkeit 60+ Jahre
- 40 Jahre Material-Garantie (PREFA)
- Gute Hinterlüftung möglich
Nachteile:
- Teurer als modulare Systeme
- Weniger Hersteller-Auswahl
- Spezielle Montage-Schulung nötig
Der Effizienz-Nachteil: Wie viel Ertrag verlieren Sie?
Das Temperaturproblem
PV-Module verlieren bei Hitze Leistung. Pro Grad Celsius über 25°C sinkt die Leistung um 0,4 bis 0,5 Prozent.
Typische Modultemperaturen im Hochsommer:
Konkretes Beispiel München:
- Aufdach 10 kWp: 10.500 kWh/Jahr
- Indach 10 kWp: 9.700 kWh/Jahr
- Solardachziegel 10 kWp: 9.100 kWh/Jahr
Entgangener Ertrag über 25 Jahre:
- Indach vs. Aufdach: 20.000 kWh = 7.000 Euro (bei 0,35 €/kWh Eigenverbrauch)
- Solardachziegel vs. Aufdach: 35.000 kWh = 12.250 Euro
Technologien zur Reduzierung des Verlusts
1. Dünnschicht-Module:
- Temperaturkoeffizient: -0,25%/°C (statt -0,45%/°C)
- Verlust bei 75°C: Nur -6% (statt -9%)
- Nachteil: Niedrigerer Wirkungsgrad (14-16% statt 20-22%)
2. Spezielle Hinterlüftungs-Systeme:
- Luftspalt 5-8 cm unter Modulen
- Reduziert Temperatur um 8-12°C
- Mehrkosten: 30-50 € pro m²
- Lohnt sich ab 15 kWp
3. Bifaziale Module:
- Nutzen Licht von Vorder- UND Rückseite
- Mehrertrag: 5-10% bei reflektierendem Untergrund
- Nicht sinnvoll bei Indach (keine Rückseiten-Belichtung)
Unsere Bewertung: Der Effizienz-Nachteil ist real und kostet über 25 Jahre 7.000 bis 12.000 Euro. Das müssen Sie bei der Wirtschaftlichkeitsrechnung berücksichtigen.
Kosten-Vergleich: Was kostet ein Solardach wirklich?
Investitionskosten nach Systemtyp
Aufdach-PV als Referenz (10 kWp):
- PV-Module: 6.000-8.000 €
- Montagesystem: 1.500-2.500 €
- Wechselrichter: 2.000-3.000 €
- Installation: 3.000-5.000 €
- Gesamt: 16.000-22.000 €
- Zusätzlich: Dachziegel bleiben (bereits vorhanden oder 4.000-8.000 € bei Sanierung)
Indach-System (10 kWp, z.B. Ennogie):
- PV-Module speziell: 8.000-11.000 €
- Indach-Montagesystem: 3.000-5.000 €
- Wechselrichter: 2.000-3.000 €
- Installation (aufwendiger): 5.000-8.000 €
- Gesamt: 22.000-32.000 €
- Erspart: Dachziegel-Kosten 4.000-8.000 €
Solardachziegel (10 kWp, z.B. Autarq):
- Solardachziegel: 18.000-24.000 €
- Montagesystem: 2.000-4.000 €
- Wechselrichter: 2.000-3.000 €
- Installation (sehr aufwendig): 6.000-11.000 €
- Gesamt: 28.000-42.000 €
- Erspart: Dachziegel-Kosten 4.000-8.000 €
Gesamtkostenvergleich bei Dachsanierung
Szenario: 10 kWp, 50 m² Dachfläche, München
Option 1: Neue Ziegel + Aufdach-PV
- Dachziegel (Ton): 6.500 €
- Aufdach-PV: 18.000 €
- Gesamt: 24.500 €
- Jahresertrag: 10.500 kWh
- Eigenverbrauch 60%: 6.300 kWh × 0,35 € = 2.205 €/Jahr
- Amortisation: 11 Jahre
Option 2: Indach-System (Ennogie)
- Indach-PV (ersetzt Ziegel): 26.000 €
- Gesamt: 26.000 €
- Jahresertrag: 9.700 kWh (-8%)
- Eigenverbrauch 60%: 5.820 kWh × 0,35 € = 2.037 €/Jahr
- Amortisation: 13 Jahre
Option 3: Solardachziegel (Autarq)
- Solardachziegel: 34.000 €
- Gesamt: 34.000 €
- Jahresertrag: 9.100 kWh (-13%)
- Eigenverbrauch 60%: 5.460 kWh × 0,35 € = 1.911 €/Jahr
- Amortisation: 18 Jahre
Mehrkosten Indach: 1.500 € + 4.200 € Minderertrag = 5.700 € über 25 Jahre
Mehrkosten Solardachziegel: 9.500 € + 8.750 € Minderertrag = 18.250 € über 25 Jahre
Wann sich die Mehrkosten lohnen
Rechnet sich bei:
- Denkmalschutz (einzige genehmigte Option)
- Sehr hoher Eigenverbrauch (>80% mit Speicher)
- Persönlicher Wert der Ästhetik >10.000 €
- Immobilien-Wertsteigerung relevant
Rechnet sich NICHT bei:
- Standard-Wohnhäusern ohne Auflagen
- Budgets unter 25.000 €
- Fokus auf maximale Wirtschaftlichkeit
- Dachflächen unter 40 m²
Förderungen: Was zahlt der Staat?
KfW-Programm 270 (Erneuerbare Energien – Standard)
Kredit für Solardächer:
- Kreditrahmen: Bis 150.000 € pro Vorhaben
- Zinssatz: 2,88-4,75% (Stand 01/2025)
- Laufzeit: Bis 20 Jahre
- Tilgungsfreie Anlaufjahre: 1-3 Jahre
Wichtig: Keine Zuschüsse mehr, nur noch zinsgünstige Kredite. Die frühere BEG-Förderung für PV ist ausgelaufen.
BAFA-Energieberatung (bis 80%)
Förderung der Vor-Ort-Beratung:
- Zuschuss: 80% der Beratungskosten
- Maximum: 1.300 € für Ein-/Zweifamilienhäuser
- Beratungskosten typisch: 800-1.500 €
- Eigenanteil: 160-300 €
Diese Beratung ist sinnvoll, um Solardach, Speicher und Wärmepumpe optimal zu kombinieren.
Regionale Förderungen (Bundesländer)
Bayern:
- PV-Speicher-Programm: 500-3.200 € (je nach Speichergröße)
- 10 kWh Speicher: 1.000 € Zuschuss
- Gilt auch für Solardach-Anlagen
Berlin:
- EnergiespeicherPLUS: Bis 15.000 € für PV + Speicher
- Indach-Bonus: +1.500 € für BIPV-Systeme
- Denkmalschutz-Bonus: +2.500 €
Nordrhein-Westfalen:
- progres.nrw: 200 € pro kWp (max. 100.000 €)
- Gilt auch für gewerbliche Solardach-Carports
Baden-Württemberg:
- Netzdienliche Photovoltaik-Batteriespeicher: Bis 600 € pro kWh
- Speicher mit 10 kWh: 6.000 € Zuschuss
Wichtig: Regionale Programme ändern sich häufig. Prüfen Sie vor Vertragsabschluss die aktuelle Förderlandschaft.
Steuerliche Vorteile
Umsatzsteuerbefreiung:
- Seit 2023: 0% Umsatzsteuer auf PV-Anlagen
- Gilt auch für Solardächer
- Ersparnis: ~16% der Brutto-Investition
- Bei 26.000 €: 4.264 € gespart
Einkommensteuer:
- PV-Anlagen bis 30 kWp: Steuerfrei
- Keine Gewinnversteuerung
- Keine Umsatzsteuer-Voranmeldungen nötig
Wann ein Solardach wirklich Sinn macht
Szenario 1: Dachsanierung steht an
Ausgangslage:
- Dach 35 Jahre alt
- Ziegel porös, Neueindeckung nötig
- Budget: 30.000 €
Rechnung:
- Neue Ziegel + Aufdach-PV: 24.500 €
- Indach-System: 26.000 €
- Mehrkosten: 1.500 €
Bewertung: Bei nur 1.500 € Mehrkosten kann sich Indach lohnen, wenn Ihnen die Optik wichtig ist. Der Effizienz-Nachteil kostet Sie aber 4.200 € über 25 Jahre.
Unsere Empfehlung: Aufdach bleibt wirtschaftlich überlegen, außer Ihnen ist die Optik 5.700 € Mehrkosten wert.
Szenario 2: Denkmalgeschütztes Gebäude
Ausgangslage:
- Fachwerkhaus in Altstadt
- Denkmalschutzbehörde lehnt Aufdach-Module ab
- Budget: 40.000 €
Option 1: Solardachziegel (anthrazit)
- Investition: 36.000 €
- Genehmigung: Wahrscheinlich
- Ertrag: 9.100 kWh/Jahr
- Amortisation: 18 Jahre
Option 2: Keine PV
- Investition: 0 €
- Strombezug: 4.000 kWh × 0,40 € = 1.600 €/Jahr
- Kosten über 25 Jahre: 40.000 €
Bewertung: Solardachziegel sind trotz hoher Kosten wirtschaftlich sinnvoll. Alternative wäre 25 Jahre lang teurer Netzstrom.
Unsere Empfehlung: Beantragen Sie Solardachziegel mit detaillierter Visualisierung bei der Denkmalbehörde.
Szenario 3: Neubau mit hohem Anspruch
Ausgangslage:
- KfW-Effizienzhaus 40
- Architektonisch modernes Design
- Budget: Flexibel
Rechnung:
- Standard Aufdach-PV: 20.000 €
- Indach-System (integriert): 28.000 €
- Mehrkosten: 8.000 €
Zusatznutzen Indach:
- Optisch nahtlose Integration
- Keine aufgesetzten Module
- Höherer Immobilienwert: +3-5%
Bewertung: Bei Neubauten ab 500.000 € Bausumme sind 8.000 € Mehrkosten für bessere Optik vertretbar. Der Immobilienwert steigt potenziell um 15.000-25.000 €.
Unsere Empfehlung: Indach-System sinnvoll bei Neubauten >400.000 €, wo Optik und Gesamtkonzept wichtig sind.
Szenario 4: Standard-Einfamilienhaus
Ausgangslage:
- Baujahr 1985
- Dach in gutem Zustand
- Budget: 20.000 €
Rechnung:
- Aufdach-PV 10 kWp: 18.000 €
- Ertrag: 10.000 kWh/Jahr
- Eigenverbrauch 60%: 2.100 €/Jahr
- Amortisation: 9 Jahre
Indach-Alternative:
- Dach abreißen + Indach: 32.000 €
- Ertrag: 9.500 kWh/Jahr
- Eigenverbrauch 60%: 1.995 €/Jahr
- Amortisation: 16 Jahre
Bewertung: Indach ist hier wirtschaftlich unsinnig. Sie zahlen 14.000 € mehr für schlechtere Wirtschaftlichkeit.
Unsere Empfehlung: Aufdach-PV auf bestehendes Dach. Keine Mehrkosten für Optik bei Standard-Wohnhäusern.
Solardach-Carports und Terrassenüberdachungen
Solar-Carport: Lohnt sich das?
Typische Maße:
- Doppelcarport: 6 × 6 m = 36 m²
- PV-Leistung: 5-7 kWp
- Jahresertrag: 5.500-7.500 kWh
Kosten:
- Carport-Konstruktion: 8.000-12.000 €
- PV-Integration: 6.000-9.000 €
- Gesamt: 14.000-21.000 €
Wirtschaftlichkeit:
- Eigenverbrauch (ohne E-Auto): 30% = 1.800 kWh
- Eigenverbrauch (mit E-Auto): 70% = 5.000 kWh
- Einsparung mit E-Auto: 1.750 €/Jahr
- Amortisation: 12 Jahre
Wichtig: Solar-Carports rechnen sich nur bei regelmäßiger E-Auto-Ladung. Ohne E-Auto ist die Wirtschaftlichkeit schwach.
Solar-Terrassenüberdachung
Typische Maße:
- Terrasse: 5 × 3 m = 15 m²
- PV-Leistung: 2-3 kWp
- Jahresertrag: 2.200-3.000 kWh
Kosten:
- Standard-Terrassenüberdachung: 5.000-8.000 €
- Mit PV-Integration: 9.000-14.000 €
- Mehrkosten PV: 4.000-6.000 €
Wirtschaftlichkeit:
- Eigenverbrauch 50%: 1.250 kWh
- Einsparung: 438 €/Jahr
- Amortisation Mehrkosten PV: 11-14 Jahre
Besonderheit: Teiltransparente Module (30-50% Lichtdurchlass) kosten 20-30% mehr, machen die Terrasse aber nutzbar.
Rechtliches: Baugenehmigung nötig?
Carports:
Terrassenüberdachungen:
- Bayern: Bis 36 m² genehmigungsfrei
- NRW: Bis 30 m² genehmigungsfrei
- Berlin: Immer genehmigungspflichtig
- Hamburg: Bis 30 m² genehmigungsfrei
Praxis-Tipp: Holen Sie vor Bau eine Bauvoranfrage ein (100-200 €). Das klärt Genehmigungsfragen ohne Risiko.
Wartung und Lebensdauer
Jährliche Wartungskosten
Standard-Wartung (empfohlen):
- Sichtprüfung: 80-120 €
- Elektrische Messung: 100-150 €
- Reinigung (optional): 150-250 €
- Gesamt: 180-400 €/Jahr
Erweiterte Wartung (alle 3-5 Jahre):
- Thermografie (Hotspot-Erkennung): 300-500 €
- Isolationsmessung: 150-250 €
- Verschraubungen nachziehen: 100-150 €
Solardachziegel: +50% Wartungskosten wegen vieler Steckverbindungen
Garantien der Hersteller
Typische Garantie-Struktur:
PREFA-Besonderheit:
- 40 Jahre Garantie auf Material
- 25 Jahre Leistungsgarantie PV
- Längste Garantie am Markt
Tatsächliche Lebensdauer
Realistische Erwartungen:
- Glas-Glas-Module: 30-40 Jahre
- Glas-Folie-Module: 25-30 Jahre
- Wechselrichter: 12-20 Jahre (1× Austausch nötig)
- Montagesystem: 40-50 Jahre
- Verkabelung: 30-40 Jahre
Nach 25 Jahren:
- Leistung noch: 80-85%
- System läuft weiter
- Meist keine Reparaturen nötig
- Weitere 10-15 Jahre profitabel
Häufige Fragen zu Solardächern
Ist ein Solardach genehmigungspflichtig?
Das hängt vom Bundesland ab.
Meist genehmigungsfrei:
- Bayern: Anlagen bis 30 kWp auf Wohngebäuden
- NRW: Anlagen bis 100 kWp verfahrensfrei
- Berlin: Bis 30 kWp vereinfachtes Verfahren
Immer genehmigungspflichtig:
- Denkmalgeschützte Gebäude
- Gebäude in Ensembles
- Abweichungen von Bebauungsplan
- Statik-kritische Dächer
Praxis: Ihr Installateur prüft die Genehmigungspflicht. Bei Unsicherheit: Bauvoranfrage stellen (100-300 €).
Hält ein Solardach Sturm und Hagel aus?
Ja, moderne Solardächer erfüllen höchste Sicherheitsstandards.
Windlast:
- Geprüft bis: 250-300 km/h (Orkan-Stärke)
- Norm: DIN EN 1991-1-4 (Windlasten)
- Vorteil Indach: Keine Angriffsfläche für Wind
Schneelast:
- Geprüft bis: 4.000-13.000 N/m² (400-1.300 kg/m²)
- Norm: DIN EN 1991-1-3 (Schneelasten)
- Entspricht: Schneehöhe 1,5-4 m
Hagelschlag:
- Geprüft: Hagelkörner 25 mm Durchmesser bei 23 m/s
- Norm: DIN EN 61215
- Schaden-Wahrscheinlichkeit: <1% bei Normtest
Versicherung: Gebäudeversicherung deckt Schäden meist ab. Mehrkosten: 30-60 €/Jahr.
Funktioniert ein Solardach im Winter?
Ja, aber mit deutlich reduzierter Leistung.
Winterliche Erträge (10 kWp in München):
Im Winter ist die Sonneneinstrahlung das Hauptproblem, nicht die Temperatur. Kalte Module sind sogar effizienter.
Schnee auf Modulen:
- Dachneigung >30°: Schnee rutscht meist ab
- Dachneigung <30°: Schnee bleibt 1-3 Tage liegen
- Leistungsverlust: 100% während Schneebedeckung
- Selbstreinigung: Bei Sonneneinstrahlung nach 2-6 Stunden
Praxis-Tipp: Schnee NICHT manuell entfernen. Verletzungs- und Beschädigungsgefahr zu hoch.
Kann ich ein Solardach nachträglich installieren?
Ja, aber mit hohen Kosten.
Bei bestehendem Dach:
- Alte Ziegel müssen komplett entfernt werden
- Unterkonstruktion prüfen/erneuern
- Zusatzkosten: 4.000-8.000 €
- Gesamtkosten: 26.000-40.000 € (10 kWp)
Wirtschaftliche Realität:
- Aufdach-PV auf bestehendes Dach: 18.000 €
- Mehrkosten Indach: 8.000-22.000 €
- Diese Mehrkosten amortisieren sich nie
Unsere Bewertung: Nachträglicher Einbau von Solardächern ist unwirtschaftlich. Nur sinnvoll bei ohnehin anstehender Dachsanierung.
Brauche ich einen Batteriespeicher?
Für maximale Wirtschaftlichkeit: Ja.
Ohne Speicher:
- Eigenverbrauch: 30-40%
- Netzstrom-Bezug: 60-70% Ihres Verbrauchs
- Einspeise-Vergütung: 7-8 ct/kWh für Überschuss
- Amortisation: 11-14 Jahre
Mit Speicher (10 kWh):
- Eigenverbrauch: 65-80%
- Netzstrom-Bezug: 20-35% Ihres Verbrauchs
- Einspeise-Vergütung: Weniger Überschuss
- Mehrkosten Speicher: 6.000-9.000 €
- Amortisation gesamt: 12-15 Jahre
Speicher-Dimensierung:
- Faustformel: 1 kWh Speicher pro 1.000 kWh Jahresverbrauch
- 4-Personen-Haushalt (4.500 kWh): 5 kWh Speicher
- Mit Wärmepumpe (8.000 kWh): 8-10 kWh Speicher
Unsere Empfehlung: Ja, Speicher lohnt sich. Installieren Sie ihn aber nur, wenn das Budget reicht – PV ohne Speicher ist besser als keine PV.
Zusammenfassung: Solardach oder Aufdach-PV?
Solardächer sind technisch ausgereift und optisch ansprechend. Sie ersetzen Ihre Dachziegel und erzeugen Strom in einem Schritt. Aber: Sie kosten 30 bis 50 Prozent mehr als Aufdach-Anlagen und liefern 8 bis 12 Prozent weniger Ertrag.
Solardach sinnvoll bei:
- Ohnehin anstehender Dachsanierung (Mehrkosten nur 1.500-3.000 €)
- Denkmalgeschützten Gebäuden (oft einzige Option)
- Hochwertigen Neubauten (Optik rechtfertigt Mehrkosten)
- Budget >30.000 € und hoher Wert auf Ästhetik
Aufdach-PV besser bei:
- Bestehendem Dach in gutem Zustand
- Fokus auf maximale Wirtschaftlichkeit
- Budgets unter 25.000 €
- Standard-Wohnhäusern ohne Auflagen
Unsere Empfehlung nach Situation:
85% der Hausbesitzer: Aufdach-PV auf bestehendes Dach
- Investition: 16.000-22.000 € (10 kWp)
- Amortisation: 9-12 Jahre
- Ertrag: 10.000 kWh/Jahr
10% der Hausbesitzer: Indach-System bei Dachsanierung
- Investition: 26.000-32.000 € (10 kWp)
- Amortisation: 11-14 Jahre
- Ertrag: 9.500 kWh/Jahr
- Lohnt sich bei Mehrkosten <3.000 €
5% der Hausbesitzer: Solardachziegel bei Denkmalschutz
- Investition: 34.000-42.000 € (10 kWp)
- Amortisation: 16-20 Jahre
- Ertrag: 9.100 kWh/Jahr
- Oft einzige genehmigte Option
Bei 42watt planen wir Solardächer nur dort, wo sie sich wirklich rechnen oder die einzige Option sind. Für die meisten Hausbesitzer sparen Aufdach-Module 8.000 bis 20.000 Euro bei besserer Wirtschaftlichkeit.
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