Maximilian Nestler
November 19, 2025
12
min
Wärmepumpe
Planungshilfen und Weiterführendes

Spreizung Wärmepumpe: Optimale Temperaturdifferenz für maximale Effizienz und niedrige Heizkosten

Die Spreizung bezeichnet die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur im Heizkreislauf einer Wärmepumpe und bestimmt maßgeblich die Jahresarbeitszahl. Während klassische Gasheizungen mit Spreizungen von 10 bis 20 Kelvin arbeiten, erreichen Wärmepumpen maximale Effizienz bei niedrigen Spreizungen von 3 bis 5 Kelvin am Wärmepumpen-Ausgang. Die optimale Spreizung senkt die mittlere Heizwassertemperatur und steigert die Jahresarbeitszahl um 5 bis 15 Prozent. Jedes Kelvin niedrigere mittlere Temperatur verbessert den Coefficient of Performance um 2,5 bis 3,0 Prozent und reduziert Stromkosten um 50 bis 150 Euro jährlich bei typischen Einfamilienhäusern.

Inhaltsverzeichnis
Wärmepumpe optimal auslegen

unabhängig mit 42watt

Die korrekte Einstellung der Spreizung erfordert Abstimmung von Volumenstrom, Pumpenleistung und hydraulischem Abgleich. Eine zu niedrige Spreizung unter 2 Kelvin erhöht den Pumpenstromverbrauch auf 150 bis 300 Watt und verschlechtert die System-Jahresarbeitszahl um 3 bis 8 Prozent. Eine zu hohe Spreizung über 10 Kelvin erzwingt überhöhte Vorlauftemperaturen und reduziert die Leistungszahl um 8 bis 15 Prozent. Die optimale Spreizung unterscheidet sich zwischen Wärmepumpen-Austritt mit 3 bis 5 Kelvin und Heizkreis-Verteilung mit 5 bis 10 Kelvin abhängig von Fußbodenheizung oder Heizkörpern.

Physikalische Grundlagen der Temperaturspreizung

Definition und Berechnung der Spreizung

Die Spreizung quantifiziert die Temperaturdifferenz zwischen dem warmen Vorlaufwasser, das die Wärmepumpe verlässt, und dem abgekühlten Rücklaufwasser, das zur Wärmepumpe zurückkehrt. Die Messung erfolgt in Kelvin, wobei ein Kelvin-Unterschied einem Grad-Celsius-Unterschied entspricht. Ein Einfamilienhaus mit Vorlauftemperatur von 35 Grad Celsius und Rücklauftemperatur von 30 Grad Celsius erreicht eine Spreizung von 5 Kelvin.

Die Spreizung bestimmt direkt die transportierte Wärmeleistung nach der kalorischen Zustandsgleichung. Der Wärmestrom in Kilowatt ergibt sich aus Volumenstrom in Liter pro Stunde multipliziert mit spezifischer Wärmekapazität von Wasser bei 1,163 Wattstunden pro Kilogramm und Kelvin multipliziert mit Spreizung in Kelvin. Ein Volumenstrom von 1.000 Liter pro Stunde bei 5 Kelvin Spreizung transportiert 5,8 Kilowatt thermische Leistung. Die gleiche Leistung bei 10 Kelvin Spreizung benötigt nur 500 Liter pro Stunde Volumenstrom.

Die mittlere Heizwassertemperatur berechnet sich als arithmetisches Mittel von Vorlauf- und Rücklauftemperatur. Bei 40 Grad Celsius Vorlauf und 35 Grad Celsius Rücklauf beträgt die mittlere Temperatur 37,5 Grad Celsius. Die gleiche Vorlauftemperatur mit 10 Kelvin Spreizung und 30 Grad Celsius Rücklauf erreicht mittlere Temperatur von 35 Grad Celsius. Die Reduktion der mittleren Temperatur um 2,5 Kelvin verbessert die Jahresarbeitszahl um 6 bis 8 Prozent durch niedrigeren Kondensationsdruck im Kältekreis.

Zusammenhang zwischen Volumenstrom und Spreizung

Der Volumenstrom verhält sich umgekehrt proportional zur Spreizung bei konstanter Wärmeleistung. Die Verdopplung des Volumenstroms halbiert die Spreizung. Eine Wärmepumpe mit 10 Kilowatt Heizleistung benötigt bei 5 Kelvin Spreizung einen Volumenstrom von 1.720 Liter pro Stunde. Die Reduktion der Spreizung auf 3 Kelvin erfordert Erhöhung des Volumenstroms auf 2.867 Liter pro Stunde.

Die Pumpenleistung steigt kubisch mit dem Volumenstrom aufgrund quadratisch wachsender Druckverluste in Rohrleitungen. Eine Verdopplung des Volumenstroms verachtfacht theoretisch die Pumpenleistung. Moderne Hocheffizienzpumpen mit elektronischer Drehzahlregelung erreichen durch optimierte Hydraulik geringere Steigerungsraten. Die Erhöhung von 1.500 auf 2.000 Liter pro Stunde steigert typische Pumpenleistung von 45 auf 80 Watt. Die zusätzlichen 35 Watt Pumpenstrom über 2.000 Betriebsstunden jährlich verbrauchen 70 Kilowattstunden für 20 Euro Mehrkosten bei 28 Cent pro Kilowattstunde.

Die optimale Spreizung balanciert Effizienzgewinn der Wärmepumpe gegen Mehrverbrauch der Umwälzpumpe. Eine Spreizung von 3 Kelvin statt 5 Kelvin senkt mittlere Heizwassertemperatur um 1 Kelvin und verbessert Wärmepumpen-Effizienz um 2,5 Prozent. Bei 5.000 Kilowattstunden Stromverbrauch entspricht dies 125 Kilowattstunden Einsparung für 35 Euro jährlich. Die höhere Pumpenleistung kostet 20 Euro zusätzlich. Der Nettogewinn beträgt 15 Euro pro Jahr. Die Wirtschaftlichkeit verschlechtert sich bei weiter sinkender Spreizung unter 3 Kelvin durch überproportional steigende Pumpenverluste.

Optimale Spreizungswerte für verschiedene Systemkonfigurationen

Systemkomponente Optimale Spreizung Typische Vorlauf/Rücklauf
Wärmepumpe (Austritt) 3 - 5 Kelvin z.B. 35°C / 30-32°C
Fußbodenheizung 5 - 7 Kelvin z.B. 35°C / 28-30°C
Niedertemperatur-Heizkörper 5 - 10 Kelvin z.B. 45°C / 35-40°C
Alte Radiatoren (Altbau) 10 - 15 Kelvin z.B. 55°C / 40-45°C

Spreizung an der Wärmepumpe versus Spreizung im Heizkreis

Die Differenzierung zwischen Wärmepumpen-Spreizung und Heizkreis-Spreizung ist fundamental für korrektes Systemverständnis. Die Wärmepumpen-Spreizung misst die Temperaturdifferenz zwischen Austritt und Eintritt der Wärmepumpe selbst. Die Heizkreis-Spreizung beschreibt die Temperaturdifferenz zwischen Heizungsverteiler und Rücklauf von Heizkörpern oder Fußbodenheizung nach Wärmeabgabe im Raum.

Die Wärmepumpen-Spreizung beeinflusst direkt den Kältekreisprozess und die Leistungszahl. Moderne Inverter-Wärmepumpen mit R290 Kältemittel erreichen optimale Effizienz bei Spreizungen von 3 bis 5 Kelvin im Heizbetrieb. Die Spreizung von 4 bis 5 Kelvin gilt für Warmwasserbereitung mit Vorlauftemperaturen von 50 bis 60 Grad Celsius. Luft-Wasser-Wärmepumpen während der Abtauung benötigen maximalen Volumenstrom für minimale Spreizung von 2 bis 3 Kelvin um Einfrieren des Plattenwärmetauschers zu verhindern.

Die Heizkreis-Spreizung hängt von der Wärmeübergabe-Charakteristik der Heizflächen ab. Fußbodenheizungen mit großer Oberfläche und niedrigen Temperaturen arbeiten optimal bei 5 bis 10 Kelvin Spreizung zwischen Verteiler-Vorlauf von 35 Grad Celsius und Sammler-Rücklauf von 28 Grad Celsius. Niedertemperatur-Heizkörper erreichen ausreichende Konvektion bei 5 bis 10 Kelvin Spreizung mit Vorlauftemperaturen von 45 Grad Celsius. Klassische Radiatoren in unsanierten Altbauten benötigen 10 bis 15 Kelvin Spreizung bei Auslegungstemperaturen von 55 Grad Celsius Vorlauf und 43 Grad Celsius Rücklauf.

Fußbodenheizung als optimales Niedertemperatursystem

Fußbodenheizungen repräsentieren das ideale Wärmeübergabesystem für Wärmepumpen durch große Heizflächen von 80 bis 120 Quadratmeter in typischen Einfamilienhäusern. Die Wärmeübertragung erfolgt durch Strahlung und Konvektion bei Oberflächentemperaturen von 23 bis 29 Grad Celsius. Die niedrigen Systemtemperaturen ermöglichen Vorlauftemperaturen von 30 bis 35 Grad Celsius bei Außentemperaturen von minus 10 Grad Celsius in gut gedämmten Neubauten.

Die optimale Spreizung für Fußbodenheizung beträgt 5 bis 7 Kelvin zwischen Heizkreis-Vorlauf und Heizkreis-Rücklauf. Eine Spreizung von 5 Kelvin bei 32 Grad Celsius Vorlauf erreicht 27 Grad Celsius Rücklauf für mittlere Systemtemperatur von 29,5 Grad Celsius. Die homogene Oberflächentemperatur des Estrichs verhindert Komforteinbußen durch Temperaturschwankungen. Spreizungen über 10 Kelvin erzeugen wahrnehmbare Temperaturunterschiede zwischen Anfang und Ende der Heizschlangen mit Streifenbildung auf dem Boden.

Der Selbstregeleffekt der Fußbodenheizung funktioniert optimal bei niedrigen Spreizungen. Die geringe Temperaturdifferenz zwischen Bodenoberfläche von 25 Grad Celsius und Raumluft von 21 Grad Celsius führt zu automatischer Leistungsreduktion bei steigender Raumtemperatur durch solare Gewinne oder Personenwärme. Die Wärmeabgabe sinkt nahezu auf Null wenn die Raumtemperatur auf 24 Grad Celsius steigt. Dieser passive Regeleffekt minimiert Überhitzung ohne aktive Ventilsteuerung und senkt Heizenergiebedarf um 8 bis 12 Prozent gegenüber Heizkörpersystemen.

Heizkörper in Bestandsgebäuden und Sanierungen

Heizkörper übertragen Wärme primär durch Konvektion mit Strahlungsanteilen von 20 bis 40 Prozent abhängig von Bauart und Oberflächentemperatur. Die Wärmeabgabe steigt exponentiell mit der Übertemperatur zwischen Heizkörperoberfläche und Raumluft. Klassische Radiatoren erreichen Nennleistung bei Auslegungstemperaturen von 70 Grad Celsius Vorlauf und 55 Grad Celsius Rücklauf entsprechend 15 Kelvin Spreizung.

Moderne Niedertemperatur-Heizkörper mit vergrößerten Heizflächen durch Konvektionslamellen oder Plattenheizkörper mit mehreren Wasserführungen erreichen ausreichende Heizleistung bei 45 Grad Celsius Vorlauf. Die Absenkung der Vorlauftemperatur von 55 auf 45 Grad Celsius verbessert die Jahresarbeitszahl von 3,2 auf 3,8 durch Reduktion der mittleren Heizwassertemperatur um 8 Kelvin. Die Spreizung von 8 bis 10 Kelvin bei Heizkörpern resultiert aus begrenzten Rohrdurchmessern von 15 bis 20 Millimeter in Bestandsgebäuden.

Die hydraulische Weiche entkoppelt Wärmepumpen-Kreislauf mit 5 Kelvin Spreizung von Heizkörper-Kreislauf mit 10 Kelvin Spreizung in Altbausanierungen. Die Weiche ermöglicht unterschiedliche Volumenströme zwischen Primärseite der Wärmepumpe und Sekundärseite der Heizkreise. Die Entkopplung verhindert Mindestvolumenstrom-Fehler der Wärmepumpe wenn Thermostatventile einzelner Heizkörper schließen. Die hydraulische Weiche erzeugt jedoch Mischungsverluste durch Rücklauftemperatur-Überhöhung von 2 bis 4 Kelvin mit Effizienzeinbußen von 5 bis 10 Prozent.

Einfluss der Spreizung auf Jahresarbeitszahl und Betriebskosten

Szenario (bei 40°C Vorlauf) Spreizung Rücklauftemperatur Mittlere Heizwassertemp. Effizienz-Effekt
Standard 5 K 35°C 37,5°C Basis
Hohe Spreizung 10 K 30°C 35,0°C + 6 - 8 % JAZ

Zusammenhang zwischen mittlerer Temperatur und Leistungszahl

Die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe beschreibt das Verhältnis von abgegebener Heizenergie zu aufgenommener elektrischer Energie über ein komplettes Betriebsjahr. Die Leistungszahl korreliert direkt mit der Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Wärmesenke. Jedes Kelvin niedrigere mittlere Heizwassertemperatur verbessert die Leistungszahl um 2,5 bis 3,0 Prozent durch reduzierten Kondensationsdruck im Kältekreislauf.

Die mittlere Heizwassertemperatur ergibt sich als arithmetisches Mittel von Vorlauf- und Rücklauftemperatur am Wärmepumpen-Austritt. Ein System mit 50 Grad Celsius Vorlauf und 45 Grad Celsius Rücklauf bei 5 Kelvin Spreizung erreicht mittlere Temperatur von 47,5 Grad Celsius. Die Erhöhung der Spreizung auf 10 Kelvin mit 40 Grad Celsius Rücklauf senkt mittlere Temperatur auf 45 Grad Celsius. Die Reduktion um 2,5 Kelvin verbessert die Jahresarbeitszahl von 3,65 auf 3,89 entsprechend 6,6 Prozent Effizienzsteigerung.

Die Absenkung der Vorlauftemperatur dominiert den Effizienzgewinn gegenüber der Spreizungs-Optimierung. Ein System mit 35 Grad Celsius Vorlauf und 5 Kelvin Spreizung erreicht mittlere Temperatur von 32,5 Grad Celsius für Jahresarbeitszahl von 4,87. Die identische Vorlauftemperatur von 35 Grad Celsius mit 10 Kelvin Spreizung und 25 Grad Celsius Rücklauf senkt mittlere Temperatur auf 30 Grad Celsius für Jahresarbeitszahl von 5,12. Die Priorität liegt auf Minimierung der Vorlauftemperatur durch ausreichende Heizflächen vor Optimierung der Spreizung.

Wirtschaftlichkeitsberechnung und Amortisation

Szenario (20.000 kWh Bedarf) JAZ Stromverbrauch p.a. Jahreskosten (28 ct/kWh)
Vor Optimierung (Spreizung 8K) 3,8 5.263 kWh 1.474 €
Nach Optimierung (Spreizung 5K) 4,2 4.762 kWh 1.333 €
Einsparung + 0,4 - 501 kWh - 141 € / Jahr

Ein 150-Quadratmeter-Einfamilienhaus mit Wärmepumpe und 20.000 Kilowattstunden Heizwärmebedarf verbraucht bei Jahresarbeitszahl von 3,8 jährlich 5.263 Kilowattstunden Strom für Heizkosten von 1.474 Euro bei 28 Cent pro Kilowattstunde. Die Verbesserung der Jahresarbeitszahl auf 4,2 durch Spreizungs-Optimierung von 8 auf 5 Kelvin reduziert Stromverbrauch auf 4.762 Kilowattstunden für Heizkosten von 1.333 Euro. Die Einsparung beträgt 501 Kilowattstunden oder 140 Euro jährlich.

Die Optimierung der Spreizung erfordert Maßnahmen wie hydraulischen Abgleich für 800 bis 1.200 Euro, Pumpen-Tausch auf Hocheffizienzpumpe für 250 bis 400 Euro oder Anpassung der Pumpen-Drehzahl ohne Investitionskosten. Die Amortisation des hydraulischen Abgleichs erfolgt nach 6 bis 9 Jahren durch Energiekosteneinsparung. Die kumulative Einsparung über 20 Jahre Wärmepumpen-Lebensdauer erreicht 2.800 Euro bei konstanten Strompreisen oder 3.800 bis 4.500 Euro bei prognostizierter Strompreissteigerung von 2,5 bis 3,5 Prozent jährlich.

Die Spreizungs-Optimierung reduziert zusätzlich Verschleiß durch verminderte Taktung. Eine zu niedrige Spreizung von 2 Kelvin bei hohem Volumenstrom führt zu schnellem Temperaturanstieg im Pufferspeicher. Die Wärmepumpe erreicht Abschaltschwelle nach 5 bis 10 Minuten Laufzeit und taktet 15 bis 25 mal täglich statt optimal 4 bis 8 mal täglich. Die erhöhte Taktfrequenz reduziert Verdichter-Lebensdauer von 60.000 auf 40.000 Betriebsstunden. Der vorzeitige Verdichter-Austausch nach 13 statt 20 Jahren verursacht außerplanmäßige Kosten von 2.500 bis 4.500 Euro.

Praktische Einstellung und Optimierung der Spreizung

Messung und Ist-Zustand-Analyse

Die Spreizungsmessung beginnt mit Installation von Rohrthermometern direkt an Vorlauf- und Rücklaufleitungen der Wärmepumpe unter der Rohrisolierung für Kontakt mit der Rohrwandung. Die Temperaturmessung an Display-Anzeigen der Wärmepumpe unterliegt Sensor-Toleranzen von plus minus 1 bis 2 Kelvin und eignet sich nur für orientierende Messungen. Präzisions-Thermometer mit Genauigkeit von plus minus 0,2 Kelvin kosten 25 bis 45 Euro und ermöglichen verlässliche Spreizungs-Bestimmung.

Die Messung erfolgt bei stationärem Betrieb nach mindestens 30 Minuten Laufzeit der Wärmepumpe. Die Vorlauftemperatur wird am Austritt der Wärmepumpe vor dem Verteiler gemessen. Die Rücklauftemperatur wird am Eintritt der Wärmepumpe nach dem Sammler erfasst. Ein Einfamilienhaus mit gemessenen 40 Grad Celsius Vorlauf und 35 Grad Celsius Rücklauf erreicht Spreizung von 5 Kelvin. Die mittlere Heizwassertemperatur beträgt 37,5 Grad Celsius.

Die Berechnung des tatsächlichen Volumenstroms erfolgt aus gemessener Spreizung und elektrischer Leistungsaufnahme der Wärmepumpe. Die thermische Leistung ergibt sich aus elektrischer Leistung multipliziert mit aktueller Leistungszahl aus Datenblatt für Betriebspunkt. Eine Wärmepumpe mit 2.500 Watt elektrischer Aufnahme und Leistungszahl von 4,0 liefert 10.000 Watt thermische Leistung. Der Volumenstrom berechnet sich als thermische Leistung durch spezifische Wärmekapazität durch Spreizung. Bei 5 Kelvin Spreizung ergibt sich Volumenstrom von 1.720 Liter pro Stunde oder 0,48 Liter pro Sekunde.

Anpassung durch Pumpenleistung und Ventileinstellungen

Die Spreizungs-Optimierung erfolgt primär durch Änderung der Umwälzpumpen-Drehzahl. Moderne Hocheffizienzpumpen mit elektronischer Kommutierung bieten Regelungsmodi wie Konstantdruck, Proportionaldruck oder PWM-Steuerung durch die Wärmepumpen-Regelung. Der Konstantdruck-Modus hält Förderdruck unabhängig vom Volumenstrom konstant und eignet sich für Fußbodenheizungen ohne hydraulische Weiche. Der Proportionaldruck-Modus reduziert Druck bei sinkendem Volumenstrom und minimiert Strömungsgeräusche an Thermostatventilen von Heizkörpern.

Die Erhöhung der Pumpen-Drehzahl um eine Stufe steigert Volumenstrom um 15 bis 25 Prozent und reduziert Spreizung proportional. Eine Spreizung von 8 Kelvin bei Stufe 2 sinkt auf 6 bis 6,5 Kelvin bei Stufe 3. Die Spreizungs-Reduktion erfordert Überwachung des Mindestvolumenstroms aus dem Wärmepumpen-Datenblatt. Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen mit 10 Kilowatt Heizleistung spezifizieren Mindestvolumenströme von 1.200 bis 1.500 Liter pro Stunde. Die Unterschreitung führt zu Hochdruck-Störungen und Abschaltung der Anlage.

Die Ventileinstellungen beeinflussen Spreizung durch Begrenzung des maximalen Volumenstroms einzelner Heizkreise. Thermostatventile mit Voreinstellung erlauben hydraulischen Abgleich durch Drosselung pumpennaher Heizkörper. Die korrekte Voreinstellung verhindert Überversorgung kurzer Heizkreise und Unterversorgung entfernter Räume. Der hydraulische Abgleich nach Verfahren B berechnet erforderliche Ventileinstellungen aus Raumheizlast, Rohrleitungswiderstand und geplanter Spreizung. Die Durchführung kostet 800 bis 1.200 Euro und verbessert Jahresarbeitszahl um 5 bis 10 Prozent.

Überströmventile und Mindestvolumenstrom-Sicherung

Das Überströmventil sichert Mindestvolumenstrom der Wärmepumpe bei geschlossenen Thermostatventilen durch automatischen Bypass zwischen Vorlauf und Rücklauf. Die federbelastete Ventilscheibe öffnet ab definiertem Differenzdruck von 15 bis 35 Kilopascal und leitet überschüssiges Heizwasser vom Vorlauf direkt in den Rücklauf. Die Dimensionierung erfolgt für Volumenstrom zwischen Mindestvolumenstrom der Wärmepumpe und Auslegungsvolumenstrom des Heizkreises.

Die Einstellung des Überströmventils bestimmt die Spreizungs-Charakteristik im Teillastbetrieb. Ein zu weich eingestelltes Ventil mit Öffnungsdruck von 10 Kilopascal öffnet bereits bei geringem Volumenstrom-Rückgang. Das Vorlaufwasser mischt sich permanent mit Rücklaufwasser und erhöht die Rücklauftemperatur um 3 bis 5 Kelvin. Die Wärmepumpe arbeitet auf überhöhtem Temperaturniveau mit Effizienzeinbußen von 8 bis 12 Prozent. Ein zu hart eingestelltes Ventil mit Öffnungsdruck von 50 Kilopascal öffnet erst bei extremer Drosselung und verhindert Hochdruck-Störungen nicht zuverlässig.

Die Funktionsprüfung des Überströmventils erfolgt bei laufender Wärmepumpe durch Schließen aller Thermostatventile. Die Rohrleitung nach dem Überströmventil erwärmt sich innerhalb 2 bis 3 Minuten auf Vorlauftemperatur wenn das Ventil korrekt öffnet. Die Spreizung sinkt unter 2 Kelvin durch Kurzschlussströmung. Die Wärmepumpe sollte weiterlaufen ohne Hochdruck-Fehler. Nach Öffnung der Thermostatventile kühlt die Bypass-Leitung wieder ab. Die Rohrleitung bleibt im Normalbetrieb bei Rücklauftemperatur um Mischungsverluste zu vermeiden.

Hydraulische Einbindung und Systemtopologie

Reihenrücklaufspeicher versus hydraulische Weiche

Der Reihenrücklaufspeicher integriert sich in den Rücklauf zwischen Heizkreis-Sammler und Wärmepumpen-Eintritt ohne hydraulische Entkopplung. Der Volumenstrom durchströmt Heizkreise und Wärmepumpe identisch. Die Wärmepumpe misst die echte Rücklauftemperatur aus dem Gebäude ohne Temperaturüberhöhung durch Mischungsvorgänge. Die Spreizung bleibt über den gesamten Heizkreislauf erhalten von Wärmepumpen-Austritt über Verteiler und Heizflächen bis Sammler und Wärmepumpen-Eintritt.

Der Pufferspeicher im Reihenrücklauf verlängert Taktzeiten durch Erhöhung des Systemvolumens. Ein 150-Liter-Speicher erweitert das Heizungswasservolumen um 30 bis 50 Prozent gegenüber reinem Rohrleitungsnetz. Die thermische Trägheit verzögert Temperaturanstieg im Rücklauf bei geringer Wärmeabnahme. Die Wärmepumpe läuft 15 bis 25 Minuten pro Takt statt 5 bis 10 Minuten ohne Puffer. Die Reduktion der Taktfrequenz von 20 auf 8 Zyklen täglich verlängert Verdichter-Lebensdauer um 30 bis 50 Prozent.

Die hydraulische Weiche trennt Primärkreis der Wärmepumpe von Sekundärkreisen der Heizung durch drucklosen Verbindungsbehälter. Die Weiche erlaubt unterschiedliche Volumenströme zwischen Wärmepumpe mit 1.500 Liter pro Stunde und Heizkreisen mit 2.000 Liter pro Stunde. Die Differenz von 500 Liter pro Stunde strömt als Kurzschluss vom Vorlauf direkt in den Rücklauf der Wärmepumpe. Das heiße Kurzschlusswasser erhöht Rücklauftemperatur von 30 auf 33 Grad Celsius bei 40 Grad Celsius Vorlauf. Die mittlere Temperatur steigt von 35 auf 36,5 Grad Celsius mit Effizienzeinbuße von 3,5 Prozent.

Stichanbindung als effiziente Alternative

Die Stichanbindung verbindet Wärmepumpe direkt mit Heizkreis-Verteiler ohne Trennpuffer oder hydraulische Weiche durch kurze Verbindungsleitung. Die Wärmepumpe speist Vorlaufwasser in den Hauptverteiler. Der Rücklauf sammelt sich im Hauptsammler und führt direkt zur Wärmepumpe zurück. Die Systemtopologie eliminiert Mischungsverluste durch Kurzschlussströmungen und erhält die Spreizung über den gesamten Kreislauf.

Die Stichanbindung erfordert Mindestvolumenstrom-Sicherung durch Überströmventil am Verteiler für Betrieb mit Einzelraumregelung. Das Überströmventil öffnet bei geschlossenen Thermostatventilen und leitet Mindestvolumenstrom der Wärmepumpe zurück ohne alle Heizkreise zu durchströmen. Die Ventildimensionierung berechnet sich aus Mindestvolumenstrom minus Volumenstrom von permanent offenen Heizkreisen. Ein Badezimmer-Heizkörper ohne Thermostatventil mit 200 Liter pro Stunde Durchfluss reduziert erforderliche Überströmventil-Kapazität von 1.500 auf 1.300 Liter pro Stunde.

Die Vorteile der Stichanbindung umfassen Investitionseinsparung von 600 bis 1.200 Euro für hydraulische Weiche oder Trennpuffer, Effizienzsteigerung um 3 bis 8 Prozent durch Vermeidung von Mischungsverlusten und vereinfachte Hydraulik mit reduziertem Installationsaufwand. Die Nachteile beschränken sich auf fehlende hydraulische Entkopplung bei starker Einzelraumregelung und höhere Anforderungen an hydraulischen Abgleich für gleichmäßige Durchströmung aller Heizkreise.

Spreizung bei verschiedenen Wärmequellen

Luft-Wasser-Wärmepumpen und Abtau-Betrieb

Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen Außenluft als Wärmequelle mit saisonal schwankenden Temperaturen von minus 20 bis plus 35 Grad Celsius. Die Quellentemperatur beeinflusst Verdampfungstemperatur und Leistungszahl direkt. Die Spreizung auf der Senkenseite des Heizwassers bestimmt Kondensationstemperatur und Hochdruck im Kältekreislauf. Moderne Inverter-Geräte mit R290 Kältemittel erreichen Leistungszahlen von 4,5 bis 5,2 bei A7/W35 Betriebspunkt mit 5 Kelvin Spreizung.

Der Abtau-Zyklus kehrt den Kältekreisprozess um zur Vereisung-Beseitigung am Außen-Verdampfer. Die Wärmepumpe entzieht dem Heizwasser thermische Energie und verdampft Kältemittel auf der Heizwasserseite. Der maximale Volumenstrom verhindert Unterschreitung der Gefrierschwelle im Plattenwärmetauscher. Die Spreizung steigt während der Abtauung auf 8 bis 12 Kelvin durch Wärmeentzug. Die Rücklauftemperatur sinkt von 30 auf 22 Grad Celsius bei 34 Grad Celsius Vorlauf vor Abtauung.

Die Dimensionierung der Umwälzpumpe berücksichtigt Abtau-Volumenstrom als Auslegungskriterium. Eine Pumpe mit ausreichender Förderleistung für 5 Kelvin Spreizung im Heizbetrieb erreicht möglicherweise unzureichenden Volumenstrom für Abtauung. Die Vereisung des Plattenwärmetauschers blockiert Kältekreislauf und erfordert manuelles Abtauen. Die korrekte Auslegung wählt Pumpen-Förderhöhe für maximalen Volumenstrom bei vollständig geöffneten Ventilen entsprechend 2 bis 3 Kelvin Spreizung während Abtauung.

Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdsonden

Sole-Wasser-Wärmepumpen extrahieren Erdwärme über geschlossene Erdsonden mit Sole-Kreislauf aus Wasser-Glykol-Gemisch. Die Auslegung folgt VDI 4640 Blatt 2 mit spezifischer Entzugsleistung von 50 bis 80 Watt pro Meter Sonde abhängig von Geologie und Betriebsstundenzahl. Die Quellenseiten-Spreizung beträgt standardmäßig 3 Kelvin zwischen Eintritt und Austritt der Erdsonde für turbulente Strömung in DN32 oder DN40 Rohren.

Die niedrige Quellenseiten-Spreizung maximiert Wärmeübergang vom Erdreich zur Sole durch hohe Strömungsgeschwindigkeit. Die Reynolds-Zahl von 3.000 bis 5.000 gewährleistet turbulente Strömung für Wärmeübergangskoeffizient von 800 bis 1.200 Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Die Erhöhung der Spreizung auf 6 Kelvin durch Volumenstrom-Reduktion senkt Reynolds-Zahl unter 2.300 für laminare Strömung. Der Wärmeübergangskoeffizient kollabiert auf 200 bis 400 Watt pro Quadratmeter und Kelvin mit Vereisung der Sonde und Leistungseinbruch.

Die Heizseiten-Spreizung von Sole-Wasser-Wärmepumpen entspricht Luft-Wasser-Geräten mit 5 bis 8 Kelvin für Fußbodenheizung oder Niedertemperatur-Heizkörper. Die höhere Jahresarbeitszahl von 4,5 bis 5,0 durch konstante Quellentemperatur macht Pumpenverluste prozentual bedeutsamer. Eine Hocheffizienzpumpe mit 30 Watt Leistungsaufnahme beansprucht 0,7 Prozent der Wärmepumpen-Leistung bei 4.000 Watt elektrischer Aufnahme. Die Jahresarbeitszahl sinkt von 4,8 auf 4,75 durch Pumpen-Hilfsenergie. Die Optimierung auf Niederst-Pumpenverluste rechtfertigt höhere Spreizungen von 6 bis 7 Kelvin mit Effizienz-Kompromiss.

Häufige Fehler und deren Behebung

Symptom / Fehler Ursache Folgen Lösung
Spreizung < 2 K Überdimensionierte Pumpe, Kurzschluss Hoher Pumpenstrom, häufiges Takten Pumpendrehzahl senken, Abgleich
Spreizung > 10 K Zu geringer Volumenstrom, Filter verstopft Hochdruckstörung, kalte Räume Pumpe prüfen, Filter reinigen, Ventile öffnen

Zu niedrige Spreizung durch Überdimensionierung

Eine Spreizung unter 2 Kelvin indiziert überhöhten Volumenstrom durch zu hoch eingestellte Umwälzpumpe oder fehlerhafte Pumpenregelung. Die Symptome umfassen hohen Pumpenstromverbrauch von 150 bis 300 Watt statt optimal 40 bis 80 Watt, Strömungsgeräusche an Thermostatventilen durch Geschwindigkeiten über 0,5 Meter pro Sekunde und häufige Taktung bei geringer Heizlast durch schnellen Temperaturanstieg.

Die Diagnose erfolgt durch Messung der Spreizung bei Volllast-Betrieb der Wärmepumpe. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit 8 Kilowatt Heizleistung bei minus 7 Grad Celsius Außentemperatur erreicht elektrische Leistungsaufnahme von 2.400 Watt für thermische Leistung von 8.000 Watt bei Leistungszahl von 3,3. Die gemessene Spreizung von 1,8 Kelvin ergibt Volumenstrom von 3.810 Liter pro Stunde. Der Vergleich mit Datenblatt-Vorgabe von 1.800 Liter pro Stunde zeigt Überdimensionierung um Faktor 2,1.

Die Korrektur reduziert Pumpen-Drehzahl um zwei Stufen von Stufe 4 auf Stufe 2. Die Spreizung steigt auf 3,5 Kelvin bei Volumenstrom von 1.960 Liter pro Stunde. Die Pumpenleistung sinkt von 180 auf 65 Watt. Die Einsparung beträgt 115 Watt über 2.000 Betriebsstunden für 230 Kilowattstunden oder 64 Euro jährlich. Die System-Jahresarbeitszahl verbessert sich von 3,15 auf 3,35 durch Reduktion der Hilfsenergie um 3,6 Prozent der Wärmepumpen-Leistung.

Zu hohe Spreizung durch Mindestvolumenstrom-Unterschreitung

Eine Spreizung über 10 Kelvin signalisiert unzureichenden Volumenstrom durch übermäßige Drosselung von Thermostatventilen, verstopfte Schmutzfänger oder defekte Umwälzpumpe. Die Folgen umfassen Hochdruck-Störungen der Wärmepumpe durch Überschreitung der Kondensationstemperatur von 65 Grad Celsius, überhöhte Vorlauftemperaturen für ausreichende Raumheizung und ungleichmäßige Wärmeverteilung mit kalten Räumen.

Die Fehlersuche beginnt mit Überprüfung der Pumpenleistung durch Sichtkontrolle der LED-Anzeige auf Fehler-Codes. Moderne Pumpen mit Blockade-Erkennung zeigen rote Warnleuchte bei mechanischem Defekt. Die Kontrolle der Schmutzfänger erfolgt durch Druckmessung vor und nach Filter mit zulässigem Druckverlust von 5 bis 10 Kilopascal. Eine Differenz über 25 Kilopascal indiziert Verschmutzung mit Rost, Schlamm oder Dichtungspartikeln.

Die Behebung öffnet alle Thermostatventile vollständig durch Abnahme der Thermostat-Köpfe für Volllast-Test. Die Spreizung sinkt bei laufender Wärmepumpe von 12 auf 6 Kelvin wenn die Ursache in geschlossenen Ventilen liegt. Die dauerhafte Lösung installiert einen Raumthermostat als Hauptregler mit permanent offenen Thermostatventilen in weniger genutzten Räumen. Die alternative Lösung dimensioniert Überströmventil für höhere Kapazität oder passt Öffnungsdruck von 35 auf 25 Kilopascal an.

Mischungsverluste durch hydraulische Fehler

Die Temperaturüberhöhung im Rücklauf durch hydraulische Weichen oder fehlerhafte Überströmventile erhöht mittlere Heizwassertemperatur ohne Nutzen für Raumheizung. Die Wärmepumpe arbeitet permanent auf überhöhtem Temperaturniveau mit Effizienzeinbußen von 5 bis 15 Prozent. Die Diagnose erfolgt durch Temperaturmessung am Heizkreis-Sammler und am Wärmepumpen-Rücklauf. Eine Differenz über 2 Kelvin indiziert Kurzschlussströmung.

Das Symptombild umfasst geringe Spreizung an der Wärmepumpe von 2 bis 3 Kelvin trotz ausreichender Spreizung im Heizkreis von 8 bis 10 Kelvin, warme Rohrleitung nach dem Überströmventil im Normalbetrieb und hohen Stromverbrauch trotz niedriger Vorlauftemperaturen. Die thermische Leistung fließt nicht vollständig in die Räume sondern zirkuliert im Kurzschluss zwischen Vorlauf und Rücklauf.

Die Sanierung entfernt hydraulische Weichen durch Umrüstung auf Reihenrücklaufspeicher oder Stichanbindung für Investition von 400 bis 800 Euro Material und Montage. Die Überströmventil-Korrektur erhöht Öffnungsdruck durch Federspannung von 20 auf 35 Kilopascal. Die Funktionsprüfung schließt alle Thermostatventile bei laufender Wärmepumpe. Die Bypass-Leitung bleibt kalt bis zum Schließen des letzten Ventils. Die Effizienzverbesserung erreicht 8 bis 12 Prozent durch Eliminierung der Mischungsverluste.

Spreizungs-Optimierung im Jahresverlauf

Anpassung der Heizkurve und Spreizung

Die Heizkurve definiert Vorlauftemperatur abhängig von Außentemperatur für konstante Raumtemperatur. Die Steigung der Heizkurve beschreibt Vorlauftemperatur-Änderung pro Kelvin Außentemperatur-Änderung. Fußbodenheizungen arbeiten mit flachen Heizkurven von 0,2 bis 0,4 entsprechend 30 Grad Celsius Vorlauf bei minus 10 Grad Celsius Außentemperatur. Heizkörpersysteme benötigen steile Heizkurven von 0,8 bis 1,4 für 50 Grad Celsius Vorlauf bei minus 10 Grad Celsius.

Die Spreizung variiert automatisch mit der Vorlauftemperatur bei konstanter Pumpenleistung. Ein System mit 5 Kelvin Spreizung bei 40 Grad Celsius Vorlauf im Winter erreicht 3 Kelvin Spreizung bei 25 Grad Celsius Vorlauf in Übergangszeit bei unveränderter Wärmeabgabe von 4 Kilowatt. Die Reduktion der Spreizung resultiert aus erhöhtem Volumenstrom bei niedrigerem Systemdruck. Die Fußbodenheizung erreicht Durchflussraten von 2.500 Liter pro Stunde bei 25 Grad Celsius statt 2.000 Liter pro Stunde bei 40 Grad Celsius.

Die adaptive Spreizungsregelung moderner Wärmepumpen variiert Pumpen-Drehzahl zur Erhaltung konstanter Spreizung über alle Betriebspunkte. Die PWM-Steuerung der Umwälzpumpe durch Wärmepumpen-Elektronik passt Drehzahl proportional zur Verdichterleistung an. Eine Wärmepumpe mit 10 Kilowatt Nennleistung bei minus 7 Grad Celsius moduliert auf 3 Kilowatt bei plus 7 Grad Celsius. Die Pumpendrehzahl reduziert sich von 80 auf 30 Prozent für konstante 5 Kelvin Spreizung. Die Pumpenleistung sinkt von 60 auf 8 Watt proportional zur thermischen Teillast.

Sommer-Betrieb und Warmwasserbereitung

Die Warmwasserbereitung erfolgt mit Vorlauftemperaturen von 50 bis 60 Grad Celsius für Trinkwasserspeicher-Beladung. Die höhere Vorlauftemperatur erfordert größere Spreizung von 5 bis 7 Kelvin zur Übertragung ausreichender Leistung bei begrenztem Volumenstrom. Die Beladung eines 300-Liter-Speichers von 10 auf 55 Grad Celsius benötigt 15,6 Kilowattstunden Wärmeenergie. Eine Wärmepumpe mit 6 Kilowatt Heizleistung bei 55 Grad Celsius Vorlauf lädt den Speicher in 2,6 Stunden.

Die Spreizung von 6 Kelvin bei Warmwasserbereitung ergibt sich aus Volumenstrom von 860 Liter pro Stunde für 6 Kilowatt Leistung. Die Rücklauftemperatur beträgt 49 Grad Celsius für mittlere Heizwassertemperatur von 52,5 Grad Celsius. Die Leistungszahl sinkt auf 2,8 bis 3,2 durch hohes Temperaturniveau gegenüber 4,5 bis 5,0 im Heizbetrieb bei 35 Grad Celsius. Die Jahresarbeitszahl berücksichtigt Warmwasser-Anteil von 15 bis 25 Prozent der Gesamtheizenergie in Einfamilienhäusern.

Die Spreizungs-Optimierung im Sommer fokussiert auf Minimierung der Taktung bei Warmwasser-Einzelbeladung. Die Wärmepumpe läuft ausschließlich für Warmwasserbereitung ohne Raumheizung. Die thermische Masse des Speichers von 300 Kilogramm Wasser stabilisiert Rücklauftemperatur. Die Laufzeit von 2 bis 3 Stunden pro Tag verteilt auf 1 bis 2 Beladungen vermeidet kurze Takte unter 30 Minuten. Die Verlängerung der Speicher-Größe auf 500 Liter reduziert Taktfrequenz von 2 auf 1 Beladung täglich mit Laufzeit von 4 bis 5 Stunden.

Monitoring und kontinuierliche Optimierung

Smart-Home-Integration und Datenerfassung

Moderne Wärmepumpen-Regler bieten Cloud-Anbindung für Remote-Monitoring via Smartphone-Apps. Viessmann ViCare, Vaillant sensoApp und Bosch HomeCom ermöglichen Echtzeitüberwachung von Vorlauftemperatur, Rücklauftemperatur, Spreizung, Volumenstrom und elektrischer Leistungsaufnahme. Die Apps berechnen aktuelle Leistungszahl und kumulierte Jahresarbeitszahl aus Energiezähler-Daten. Die Trenddarstellung visualisiert Effizienz-Entwicklung über Wochen und Monate.

Die Datenerfassung identifiziert schleichende Verschlechterungen der Anlagenleistung. Die Spreizungs-Erhöhung von 5 auf 8 Kelvin über drei Monate indiziert fortschreitende Verschmutzung des Schmutzfängers oder Luft im Heizkreislauf. Die rechtzeitige Wartung verhindert Totalausfall der Umwälzpumpe durch Blockade. Die Warn-Schwellwerte werden in der App konfiguriert für Push-Benachrichtigung bei Abweichungen über 2 Kelvin vom Sollwert.

Die Energiebilanzierung vergleicht monatlichen Stromverbrauch mit Heizgradtagen für witterungskorrigierte Effizienz-Bewertung. Ein milder Winter mit 2.800 Heizgradtagen verbraucht 3.800 Kilowattstunden Strom bei Jahresarbeitszahl von 4,2. Ein kalter Winter mit 3.600 Heizgradtagen benötigt 4.900 Kilowattstunden bei identischer Jahresarbeitszahl. Die absolute Verbrauchszahl steigt um 29 Prozent während die spezifische Effizienz konstant bleibt. Die Normierung auf Heizgradtage ermöglicht Jahresvergleich unabhängig von Witterung.

Hydraulischer Feinabgleich nach Inbetriebnahme

Der hydraulische Feinabgleich optimiert Ventileinstellungen nach erster Heizperiode basierend auf realem Nutzerverhalten. Die theoretische Auslegung nach Verfahren B berechnet Heizlasten für Normtemperaturen von 21 Grad Celsius in Wohnräumen und 24 Grad Celsius in Bädern. Die tatsächlichen Raumtemperaturen weichen um plus minus 1 bis 2 Kelvin ab durch individuelle Komfortpräferenzen. Ein Schlafzimmer mit 18 Grad Celsius statt 20 Grad Celsius benötigt 20 Prozent geringere Heizleistung.

Die Methode misst Spreizung einzelner Heizkreise durch Clip-Thermometer an Vor- und Rücklauf jedes Heizkörpers. Die Soll-Spreizung von 8 Kelvin bei Auslegungspunkt minus 12 Grad Celsius dient als Referenz. Ein Heizkörper mit 12 Kelvin Spreizung erhält zu geringen Volumenstrom durch Unterdimensionierung der Voreinstellung. Die Korrektur öffnet Thermostatventil um 0,5 Umdrehungen. Ein Heizkörper mit 4 Kelvin Spreizung wird überversorgt. Die Drosselung um 0,3 Umdrehungen erhöht Spreizung auf 7 Kelvin.

Die iterative Optimierung wiederholt Messungen nach jeder Einstellungs-Änderung bis alle Heizkreise Ziel-Spreizung erreichen. Die Konvergenz benötigt 3 bis 5 Iterationen über 2 bis 3 Wochen. Die Dokumentation protokolliert finale Ventileinstellungen für zukünftige Referenz. Die Verbesserung der Spreizungs-Homogenität von 35 Prozent Abweichung auf 10 Prozent Abweichung steigert Systemeffizienz um 3 bis 5 Prozent durch Vermeidung von Über- und Unterversorgung.

Spreizungs-Optimierung als Schlüssel zur Effizienz

Die Spreizung repräsentiert einen kritischen Stellparameter zur Maximierung der Wärmepumpen-Effizienz mit Einsparpotenzialen von 5 bis 15 Prozent der Heizkosten durch korrekte Einstellung. Die optimalen Werte von 3 bis 5 Kelvin an der Wärmepumpe und 5 bis 10 Kelvin im Heizkreis balancieren Kältekreis-Effizienz gegen Pumpen-Hilfsenergie. Die Systemanalyse differenziert Wärmepumpen-Spreizung von Heizkreis-Spreizung für präzises Verständnis der Wärmeströme.

Die praktische Umsetzung erfordert Messung des Ist-Zustands, Berechnung des Volumenstroms und iterative Anpassung der Pumpenleistung. Der hydraulische Abgleich nach Verfahren B etabliert homogene Spreizung über alle Heizkreise für gleichmäßige Wärmeverteilung. Die Eliminierung hydraulischer Weichen oder korrekter Einstellung von Überströmventilen vermeidet Mischungsverluste von 5 bis 10 Prozent Effizienzeinbuße.

Die Wirtschaftlichkeit der Spreizungs-Optimierung amortisiert innerhalb 6 bis 9 Jahren bei Investitionskosten von 800 bis 1.200 Euro für hydraulischen Abgleich. Die kostenfreie Pumpen-Anpassung verbessert Effizienz sofort ohne Kapitaleinsatz. Die kumulative Einsparung erreicht 2.800 bis 4.500 Euro über 20 Jahre Wärmepumpen-Lebensdauer bei 140 Euro jährlicher Stromkosten-Reduktion.

Die kontinuierliche Überwachung durch Smart-Home-Systeme identifiziert Verschlechterungen frühzeitig. Die Warn-Schwellwerte bei Spreizungs-Abweichungen über 2 Kelvin triggern präventive Wartung vor Totalausfall. Die adaptive Spreizungsregelung moderner Inverter-Wärmepumpen automatisiert Volumenstrom-Anpassung für konstante Effizienz über alle Betriebspunkte von Volllast bis Teillast.

Die Spreizungs-Optimierung entwickelt sich von manueller Einmalmessung zu dynamischem Regelparameter mit KI-gestützter Lernfunktion. Die Cloud-basierte Analyse korreliert Spreizung mit Wetterprognose für prädiktive Anpassung. Die Zukunft der Wärmepumpen-Hydraulik liegt in selbstoptimierenden Systemen mit kontinuierlicher Effizienz-Maximierung durch maschinelles Lernen aus Betriebsdaten.

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