Maximilian Nestler
February 24, 2025
10
min
Wärmepumpe
Wirtschaftlichkeit und Kosten

Wärmepumpe nachrüsten: Kosten, Förderung und Voraussetzungen 2025

Die Wärmepumpen-Nachrüstung kombiniert staatliche Förderungen bis 70 Prozent mit Betriebskosteneinsparungen von 30 bis 45 Prozent gegenüber fossilen Systemen und amortisiert sich bei optimaler Planung innerhalb von 6 bis 10 Jahren.

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Die Nachrüstung einer Wärmepumpe bezeichnet den nachträglichen Einbau eines Wärmepumpensystems in Bestandsgebäuden mit vorhandener Gas-, Öl- oder Feststoffheizung. Diese Modernisierungsmaßnahme ersetzt fossile Heizsysteme durch elektrisch betriebene Wärmepumpen, die Umweltwärme aus Luft, Erdreich oder Grundwasser nutzen. Die Nachrüstung erfolgt entweder als vollständiger Systemwechsel oder als hybride Ergänzung zur bestehenden Heizung. Im ersten Halbjahr 2025 überstieg die Anzahl nachgerüsteter Wärmepumpen erstmals die Neuinstallationen von Gasheizungen in Deutschland, was die beschleunigte Transformation des Gebäudewärmesektors dokumentiert.

Kernaussage: Die Wärmepumpen-Nachrüstung kombiniert staatliche Förderungen bis 70 Prozent mit Betriebskosteneinsparungen von 30 bis 45 Prozent gegenüber fossilen Systemen und amortisiert sich bei optimaler Planung innerhalb von 6 bis 10 Jahren.

Kosten für die Wärmepumpen-Nachrüstung

Die Gesamtinvestition für die Nachrüstung einer Wärmepumpe im Einfamilienhaus liegt zwischen 20.000 und 50.000 Euro vor Abzug staatlicher Förderungen. Die tatsächlichen Kosten variieren nach Wärmepumpentyp, erforderlichen Erschließungsarbeiten und notwendigen Anpassungen am bestehenden Heizsystem.

Kostenaufstellung nach Systemtyp

Wärmepumpentyp Anschaffungskosten (Gerät) Erschließung & Installation Gesamtkosten (vor Förderung)
Luft-Wasser-Wärmepumpe 8.000 - 16.000 € 19.000 - 24.000 € 27.000 - 40.000 €
Erdwärmepumpe (Kollektoren) 12.000 - 15.000 € 8.000 - 15.000 € 20.000 - 30.000 €
Erdwärmepumpe (Sonden) 12.000 - 15.000 € 13.000 - 35.000 € 25.000 - 50.000 €
Grundwasser-Wärmepumpe 9.000 - 12.000 € 16.000 - 33.000 € 25.000 - 45.000 €

Luft-Wasser-Wärmepumpen verursachen Gesamtkosten zwischen 27.000 und 40.000 Euro. Die Anschaffungskosten für das Gerät betragen 8.000 bis 16.000 Euro. Installationsarbeiten inklusive Aufstellung der Außeneinheit, Durchbruch der Hauswand, Anschluss an Heizkreislauf und elektrischer Anschluss kosten 8.000 bis 12.000 Euro. Die Entsorgung der Altanlage verursacht zusätzliche Kosten von 2.000 bis 3.000 Euro.

Erdwärmepumpen mit Kollektoren erreichen Gesamtkosten zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Die Wärmepumpe selbst kostet 12.000 bis 15.000 Euro. Erdarbeiten für die flächige Verlegung der Kollektoren in 1,2 bis 1,5 Meter Tiefe verursachen Erschließungskosten von 4.000 bis 8.000 Euro bei erforderlichen Verlegeflächen zwischen 200 und 400 Quadratmetern.

Erdwärmepumpen mit Sonden verursachen die höchsten Investitionskosten zwischen 25.000 und 50.000 Euro. Die Anschaffungskosten der Wärmepumpe betragen 12.000 bis 15.000 Euro. Bohrkosten für Erdwärmesonden liegen bei 50 bis 80 Euro pro Bohrmeter. Bei erforderlichen Bohrtiefen von 100 bis 150 Metern entstehen Erschließungskosten von 6.000 bis 13.000 Euro.

Grundwasser-Wärmepumpen kosten zwischen 25.000 und 45.000 Euro. Die Anschaffungskosten betragen 9.000 bis 12.000 Euro. Die Erstellung von Förder- und Schluckbrunnen verursacht Kosten zwischen 4.000 und 7.000 Euro pro Brunnen, wodurch Erschließungskosten von insgesamt 8.000 bis 14.000 Euro entstehen.

Zusätzliche Nachrüstungskosten

Der Austausch alter Heizkörper gegen Niedertemperatur-Heizkörper kostet 300 bis 800 Euro pro Heizkörper. Der hydraulische Abgleich des Heizsystems verursacht Kosten zwischen 650 und 1.200 Euro. Die Installation eines separaten Stromzählers für Wärmepumpenstrom kostet 100 bis 200 Euro für das Gerät und 300 bis 500 Euro für die Installation. Ein Pufferspeicher zur Überbrückung von Sperrzeiten kostet 800 bis 2.500 Euro abhängig vom Speichervolumen.

Staatliche Förderung 2025

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gewährt eine Basisförderung von 30 Prozent der förderfähigen Investitionskosten. Der maximale Förderbetrag ist auf 30.000 Euro pro Wohneinheit begrenzt, was einer maximalen absoluten Förderung von 21.000 Euro entspricht.

Bonusförderungen und Kumulierung

Der Geschwindigkeitsbonus von 20 Prozent gilt beim Austausch funktionstüchtiger Öl-, Kohle-, Nachtspeicher- oder mindestens 20 Jahre alter Gasheizungen bis 2028. Ab 2029 reduziert sich dieser Bonus alle zwei Jahre um 3 Prozentpunkte und entfällt voraussichtlich ab 2037.

Der Einkommensbonus von 30 Prozent steht selbstnutzenden Eigentümern mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen unter 40.000 Euro zu. Dieser Bonus ersetzt den Geschwindigkeitsbonus und kann nicht kumuliert werden.

Der Effizienzbonus von 5 Prozent wird für Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln wie Propan (R290) oder für besonders effiziente Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen gewährt.

Die maximale Förderhöhe beträgt 70 Prozent bei Kumulierung von Basisförderung (30 Prozent), Einkommensbonus (30 Prozent), Effizienzbonus (5 Prozent) und Klimageschwindigkeitsbonus (5 Prozent zusätzlich beim Einkommensbonus). Die absolute Förderung ist jedoch auf 21.000 Euro begrenzt.

Förderbeispiel-Rechnung

Gesamtkosten (brutto)22.000 €
Fördersatz (30% + 20% + 5%)55 %
Zuschuss (55% von 22.000 €)-12.100 €
Nettokosten nach Förderung9.900 €
Jährliche Einsparung vs. Gas998 €
Amortisationszeitca. 10 Jahre

Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Investitionskosten von 30.000 Euro und optimaler Förderkombination (70 Prozent) ergibt sich eine Förderung von 21.000 Euro. Die verbleibenden Eigenkosten betragen 9.000 Euro. Bei Investitionskosten von 40.000 Euro und 70 Prozent Förderung ergeben sich ebenfalls nur 21.000 Euro Förderung (Deckelung), wodurch Eigenkosten von 19.000 Euro verbleiben.

Wichtig: Hybridheizungen, die eine Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombinieren, erhalten seit 2024 keine staatliche Förderung mehr. Die Förderung steht ausschließlich für den vollständigen Systemwechsel auf eine Wärmepumpe zur Verfügung.

Voraussetzungen für die Nachrüstung

Die Wärmepumpen-Nachrüstung erfordert keine vollständige Gebäudesanierung, funktioniert jedoch am effizientesten bei Erfüllung technischer Mindestanforderungen an Vorlauftemperatur, Heizlast und Platzverhältnisse.

Vorlauftemperatur und Heizsystem

Wärmepumpen arbeiten optimal bei maximalen Vorlauftemperaturen von 55 Grad Celsius. Moderne Hochtemperatur-Wärmepumpen erreichen Vorlauftemperaturen bis 75 Grad Celsius und eignen sich für unsanierte Bestandsgebäude mit alten Heizkörpern. Die erforderliche Vorlauftemperatur bestimmt die erreichbare Jahresarbeitszahl:

Bei 35 Grad Celsius Vorlauftemperatur erreichen Wärmepumpen Jahresarbeitszahlen über 4,0 (optimal für Fußbodenheizungen). Bei 50 Grad Celsius sinkt die JAZ auf 3,0 bis 4,0 (geeignet für großflächige Niedertemperatur-Heizkörper). Bei 70 Grad Celsius reduziert sich die JAZ auf 2,0 bis 2,5 (Hochtemperatur-Wärmepumpen für Altbau-Heizkörper).

Der Austausch von 3 bis 5 kritischen Heizkörpern gegen größere Niedertemperatur-Modelle kostet 1.500 bis 3.000 Euro und vermeidet die Nachrüstung einer Fußbodenheizung mit Kosten von 6.000 bis 10.000 Euro.

Heizlast und Gebäudedämmung

Die Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 ermittelt den maximalen Wärmebedarf des Gebäudes am kältesten Auslegungstag. Für Luft-Wasser-Wärmepumpen sollte die Heizlast unter 15 Kilowatt liegen. Erdwärmepumpen eignen sich für Heizlasten bis 20 Kilowatt.

Der jährliche Wärmebedarf sollte für optimale Wirtschaftlichkeit unter 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter liegen. Unsanierte Altbauten mit Wärmebedarfen über 200 kWh/m² benötigen entweder vorherige Dämmmaßnahmen oder überdimensionierte Wärmepumpen mit entsprechend höheren Investitions- und Betriebskosten.

Platzverhältnisse und Genehmigungen

Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen Aufstellflächen im Außenbereich mit mindestens 3 Metern Abstand zu Nachbargebäuden zur Einhaltung von Lärmschutzgrenzwerten. Erdwärmesonden erfordern wasserrechtliche Genehmigungen der unteren Wasserbehörde. Grundwasserwärmepumpen unterliegen der strengsten Genehmigungspflicht mit Nachweis der hydrogeologischen Unbedenklichkeit.

Gasheizung mit Wärmepumpe nachrüsten

Die Nachrüstung einer bestehenden Gasheizung erfolgt als vollständiger Systemwechsel, da hybride Kombinationen seit 2024 keine Förderung mehr erhalten. Der komplette Ausbau der Gasheizung und Installation einer monovalenten Wärmepumpe kostet zwischen 27.000 und 40.000 Euro vor Förderung.

Ablauf der Gas-zu-Wärmepumpe-Nachrüstung

Phase 1 umfasst die Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 und Bewertung der Systemtemperatur. Die Analyse der vorhandenen Heizkörper identifiziert erforderliche Austauschmaßnahmen zur Absenkung der Vorlauftemperatur auf maximal 55 Grad Celsius.

Phase 2 beinhaltet die fachgerechte Demontage und Entsorgung der Gasheizung inklusive Stilllegung des Gasanschlusses. Die Kosten für Demontage und Entsorgung betragen 1.500 bis 2.500 Euro.

Phase 3 umfasst den Einbau der Wärmepumpe mit Aufstellung der Außeneinheit, Wanddurchbruch, Anschluss an den bestehenden Heizkreislauf und elektrischer Anschluss. Die Installation dauert 2 bis 5 Tage.

Phase 4 beinhaltet den hydraulischen Abgleich des Gesamtsystems zur Optimierung der Durchflussmengen und Inbetriebnahme mit Funktionsprüfung aller Komponenten.

Wirtschaftlicher Vergleich

Eine 10-Kilowatt-Gasheizung verursacht bei einem Jahreswärmebedarf von 20.000 Kilowattstunden Heizkosten zwischen 1.800 und 3.000 Euro jährlich bei Gaspreisen von 9 bis 15 Cent pro Kilowattstunde. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Jahresarbeitszahl 3,5 verbraucht 5.714 Kilowattstunden Strom und kostet bei 25 Cent pro Kilowattstunde jährlich 1.430 Euro. Die Einsparung beträgt 370 bis 1.570 Euro pro Jahr.

Nach Abzug der maximalen Förderung von 70 Prozent (21.000 Euro) bei Investitionskosten von 30.000 Euro verbleiben Eigenkosten von 9.000 Euro. Die Amortisationszeit beträgt 5,7 bis 24 Jahre abhängig von der Höhe der jährlichen Einsparung.

Ölheizung auf Wärmepumpe umrüsten

Die Umrüstung einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe verursacht Gesamtkosten zwischen 27.000 und 50.000 Euro vor Förderung. Die fachgerechte Entsorgung der Ölheizung inklusive Öltank-Demontage kostet zusätzlich 500 bis 4.500 Euro abhängig von Tankgröße und Material.

Besonderheiten der Öl-Entsorgung

Erdtanks erfordern aufwendige Aushubarbeiten und verursachen Entsorgungskosten bis 4.500 Euro. Oberirdische Tanks kosten in der Entsorgung 500 bis 1.500 Euro. Die fachgerechte Restöl-Entsorgung und Tankreinigung muss durch zertifizierte Fachbetriebe erfolgen, um Umweltkontaminationen zu vermeiden.

Der Geschwindigkeitsbonus von 20 Prozent gilt beim Austausch funktionstüchtiger Ölheizungen bis 2028 und erhöht die Gesamtförderung auf bis zu 55 Prozent (ohne Einkommensbonus) oder 70 Prozent (mit Einkommensbonus).

Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung nachrüsten

Die Nachrüstung einer Wärmepumpe ohne Installation einer Fußbodenheizung ist technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll. Moderne Wärmepumpen arbeiten mit Vorlauftemperaturen bis 55 Grad Celsius und erreichen mit großflächigen Niedertemperatur-Heizkörpern Jahresarbeitszahlen zwischen 3,0 und 4,0.

Heizkörper-Optimierung statt Fußbodenheizung

Großflächige Plattenheizkörper ersetzen alte Gliederheizkörper und ermöglichen niedrigere Vorlauftemperaturen bei gleicher Heizleistung. Der Austausch kritischer Heizkörper in den größten Räumen (Wohnzimmer, Schlafzimmer) kostet 1.500 bis 3.000 Euro.

Die Nachrüstung einer Fußbodenheizung verursacht demgegenüber Kosten zwischen 60 und 100 Euro pro Quadratmeter, was bei einem 100-Quadratmeter-Einfamilienhaus zu Zusatzkosten von 6.000 bis 10.000 Euro führt. Die Heizkörper-Optimierung bietet damit Kosteneinsparungen von 3.000 bis 7.000 Euro.

Dimensionierung der Heizkörper

Die erforderliche Heizkörperleistung ergibt sich aus der raumweisen Heizlastberechnung. Ein 20-Quadratmeter-Wohnzimmer mit 1,5 Kilowatt Heizlast benötigt einen Heizkörper mit mindestens 1,5 Kilowatt Nennleistung bei 55 Grad Celsius Vorlauftemperatur.

Alte Heizkörper wurden häufig für Vorlauftemperaturen von 70 bis 90 Grad Celsius ausgelegt. Die Heizleistung sinkt bei Reduktion auf 55 Grad Celsius um 40 bis 60 Prozent. Der Austausch gegen 1,5 bis 2-fach größere Niedertemperatur-Heizkörper kompensiert diese Leistungsreduktion.

Separate Stromzähler nachrüsten

Die Installation eines separaten Stromzählers für Wärmepumpenstrom ermöglicht den Zugang zu vergünstigten Heizstromtarifen und Netzentgeltreduktionen. Die Investitionskosten betragen 400 bis 700 Euro und amortisieren sich durch jährliche Einsparungen von 300 bis 600 Euro innerhalb von 1 bis 2 Jahren.

Netzentgeltreduktion

Netzbetreiber bieten zwei Optionen für Wärmepumpen-Stromzähler: Die pauschale Reduktion von durchschnittlich 150 Euro pro Jahr ohne separaten Zähler oder die prozentuale Reduktion des Netzentgelts um bis zu 60 Prozent mit separatem Zähler.

Die prozentuale Reduktion lohnt sich bei Stromverbräuchen über 4.000 Kilowattstunden jährlich. Eine Wärmepumpe mit 5.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch spart bei einem durchschnittlichen Netzentgelt von 8 Cent pro Kilowattstunde insgesamt 240 Euro jährlich (5.000 kWh × 8 ct/kWh × 60% = 240 Euro).

EVU-Sperre und Pufferspeicher

Der separate Zählpunkt ermöglicht dem Netzbetreiber die Abschaltung der Wärmepumpe während Sperrzeiten zur Netzstabilisierung. Diese Sperrzeiten betragen maximal 2 Stunden täglich und erfordern einen Pufferspeicher zur Überbrückung.

Die Dimensionierung des Pufferspeichers erfolgt nach der Faustformel: 50 bis 100 Liter pro Kilowatt Wärmepumpen-Heizleistung. Eine 10-Kilowatt-Wärmepumpe benötigt einen Pufferspeicher mit 500 bis 1.000 Liter Volumen bei Kosten von 800 bis 2.500 Euro.

Jahresarbeitszahl und Betriebskosten

Die Jahresarbeitszahl (JAZ) quantifiziert die Effizienz der Wärmepumpe über ein gesamtes Jahr und ergibt sich aus dem Verhältnis von erzeugter Heizwärme zu verbrauchtem Strom. Die JAZ bestimmt die jährlichen Betriebskosten fundamental.

JAZ-Werte nach Systemtyp

Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichen Jahresarbeitszahlen zwischen 2,5 und 3,5 abhängig von Vorlauftemperatur und Gebäudedämmung. Erdwärmepumpen mit Kollektoren erzielen JAZ-Werte von 3,5 bis 4,0. Erdwärmepumpen mit Sonden erreichen 4,0 bis 4,5. Grundwasser-Wärmepumpen erzielen die höchsten Jahresarbeitszahlen von 4,5 bis 5,0 durch konstante Quellentemperaturen.

Die staatliche Förderung erfordert eine Mindest-JAZ von 3,0 zur Vermeidung ineffizienter Installationen. Die Förderfähigkeit setzt technische Mindestanforderungen an die jahreszeitbedingte Raumheizungs-Effizienz (ηs) voraus: Sole-Wasser-Wärmepumpen müssen 150 Prozent ηs bei 35 Grad Celsius erreichen, Luft-Wasser-Wärmepumpen 145 Prozent ηs.

Betriebskosten-Berechnung

Bei einem Jahreswärmebedarf von 20.000 Kilowattstunden und einer JAZ von 4,0 verbraucht die Wärmepumpe 5.000 Kilowattstunden Strom jährlich (20.000 kWh ÷ 4,0 = 5.000 kWh). Bei einem Strompreis von 25 Cent pro Kilowattstunde entstehen Betriebskosten von 1.250 Euro pro Jahr.

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit JAZ 3,5 verbraucht bei gleichem Wärmebedarf 5.714 Kilowattstunden und verursacht Betriebskosten von 1.430 Euro jährlich. Eine Erdwärmepumpe mit JAZ 4,5 verbraucht nur 4.444 Kilowattstunden und kostet 1.111 Euro jährlich.

Wartung und laufende Kosten

Die regelmäßige Wartung von Wärmepumpen kostet zwischen 200 und 400 Euro jährlich und umfasst Sichtprüfung aller Komponenten, Kontrolle des Kältekreislaufs, Überprüfung elektrischer Verbindungen und Optimierung der Regelungsparameter.

Wartungsintervalle

Experten empfehlen jährliche Wartungsintervalle für optimale Betriebssicherheit. Mindestens alle zwei Jahre muss die Inspektion stattfinden, um Herstellergarantien zu erhalten. Die Wartung erfolgt idealerweise im Sommer außerhalb der Heizperiode.

Die Wartungskosten variieren nach Systemtyp: Luft-Wasser-Wärmepumpen kosten 250 bis 400 Euro jährlich durch häufigere Filterwechsel und Verschleiß der Außeneinheit. Erdwärmepumpen verursachen Wartungskosten von 200 bis 300 Euro jährlich bei geringerem Verschleiß.

Lebensdauer und Gesamtkosten

Kostenpunkt Luft-Wasser-Wärmepumpe Gasheizung
Netto-Investition (nach Förderung) 9.000 € 10.000 €
Betriebskosten (20 Jahre) 28.600 € 48.000 €
Wartungskosten (20 Jahre) 6.000 € 4.000 €
Gesamtkosten 20 Jahre 43.600 € 62.000 €
Einsparung durch Wärmepumpe 18.400 €

Erdwärmepumpen erreichen Lebensdauern von 20 bis 25 Jahren. Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichen 15 bis 20 Jahre. Die Gesamtkosten über 20 Jahre Betriebsdauer umfassen Investitionskosten nach Förderung, Betriebskosten und Wartungskosten.

Beispielrechnung für Luft-Wasser-Wärmepumpe: Investition 30.000 Euro minus 21.000 Euro Förderung = 9.000 Euro. Betriebskosten 1.430 Euro × 20 Jahre = 28.600 Euro. Wartungskosten 300 Euro × 20 Jahre = 6.000 Euro. Gesamtkosten: 43.600 Euro über 20 Jahre oder 2.180 Euro pro Jahr.

Vergleich Gasheizung: Investition 10.000 Euro (keine Förderung). Betriebskosten 2.400 Euro × 20 Jahre = 48.000 Euro. Wartungskosten 200 Euro × 20 Jahre = 4.000 Euro. Gesamtkosten: 62.000 Euro über 20 Jahre oder 3.100 Euro pro Jahr.

Die Wärmepumpe spart über 20 Jahre Betriebsdauer 18.400 Euro gegenüber der Gasheizung (62.000 Euro minus 43.600 Euro).

Fazit: Die Wärmepumpen-Nachrüstung ist in den meisten Bestandsgebäuden technisch möglich und wirtschaftlich attraktiv. Die staatliche Förderung von bis zu 70 Prozent reduziert die Investitionskosten auf 9.000 bis 19.000 Euro. Die Betriebskosten liegen 30 bis 45 Prozent unter fossilen Heizsystemen. Erfolgsfaktoren sind die fachgerechte Heizlastberechnung nach DIN EN 12831, die Optimierung der Vorlauftemperatur durch Heizkörper-Austausch und die vollständige Ausschöpfung verfügbarer Fördermittel. Mit Blick auf steigende CO₂-Preise und das Verbot fossiler Heizungen ab 2045 stellt die Nachrüstung eine zukunftssichere Investition dar.

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