Hannah Wirtz
May 6, 2025
7
min
Wärmepumpe
Wirtschaftlichkeit und Kosten

Wärmepumpe und Fußbodenheizung: Das effiziente Duo für Ihr Zuhause

Wärmepumpe und Fußbodenheizung optimal kombinieren: Erfahren Sie, wie Sie mit dieser effizienten Heizlösung Energiekosten sparen, den Wohnkomfort steigern und von staatlichen Förderungen profitieren können.

Inhaltsverzeichnis
Heizen Sie klimafreundlich mit Wärmepumpen

Bis zu 50% Heizkosten sparen und Förderungen sichern

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kombination aus Wärmepumpe und Fußbodenheizung ist besonders effizient, da beide Systeme optimal mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten
  • Fußbodenheizungen benötigen typischerweise Vorlauftemperaturen von nur 30-35°C, was die Effizienz der Wärmepumpe steigert
  • Eine Wärmepumpe funktioniert auch mit klassischen Heizkörpern, allerdings mit Effizienzeinbußen
  • Das effiziente Duo ermöglicht auch eine umweltfreundliche Kühlung im Sommer
  • Staatliche Förderungen können bis zu 70% der förderfähigen Anschaffungskosten abdecken

Warum die Kombination aus Wärmepumpe und Fußbodenheizung so effizient ist

Das Funktionsprinzip beider Technologien

Wärmepumpen arbeiten zu 75% mit Umweltenergie. Sie entziehen ihrer Umgebung - Außenluft, Erdreich oder Grundwasser je nach Wärmepumpenart- Energie und machen sie für das Heizsystem nutzbar. Unter Einsatz von Strom wird die entzogene Umgebungsenergie im sogenannten Kältemittelkreislauf, auf ein höheres Temperatur,- und Druckniveau angehoben. Anschließend wird die Wärme auf das Wärmeabgabe, - und Verteilsystem übertragen. Auf diese Weise kann die Wärmepumpe besonders effizient arbeiten. Je nach Art lässt sich drei bis fünfmal so viel Wärme generieren, wie an Energie verbraucht wird. Der Wirkungsgrad liegt also bei 300 bis 500 Prozent. Je geringer die Differenz zwischen Umweltwärme und Temperatur im Vorlauf ist, desto effizienter kann die Wärmepumpe arbeiten. Da die Vorlauftemperatur bei Flächenheizungen besonders gering ist, eignen sie sich besonders gut für die Kombination mit dem nachhaltigen Wärmeerzeuger.

Eine Fußbodenheizung ist eine sogenannte Flächenheizung. Diese geben Wärme über eine große Fläche ab, anstatt wie konventionelle Systeme die Raumluft zu erhitzen. Die Wärme wird über Wärmestrahlung übertragen und schafft so eine gleichmäßige Raumwärme und ein angenehmes Klima. Bei der Fußbodenheizung im speziellen, werden wasserführende Rohre direkt unter dem Bodenbelag verlegt. Dadurch, dass sie Wärme über eine viel größere Fläche abgibt als klassische Heizkörper, benötigt sie eine deutlich niedrigere Vorlauftemperatur. Während konventionelle Heizkörper mit Vorlauftemperaturen zwischen 45 und 60°C arbeiten, benötigt eine Fußbodenheizung typischerweise nur 30-35°C.

Synergieeffekte durch niedrige Vorlauftemperaturen

Eine wichtige Kennzahl im Punkto Wärmepumpe ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie gibt an, wie viel Wärme eine Wärmepumpe über ein Jahr hinweg im Verhältnis zu ihrem Stromverbrauch generiert. Im Kombination mit einer Fußbodenheizung bzw. einer Flächenheizung im generellen werden durchschnittlich höhere Jahresarbeitszahlen erreicht, als bei klassischen Heizkörpern. Der Hauptgrund dafür ist die niedrige Vorlauftemperatur des Systems, die für eine geringere Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und benötigter Heiztemperatur sorgt. Je niedriger diese ausfällt, desto weniger Energie muss die Wärmepumpe letzten Endes aufwenden.

Durch ausreichende Gebäudedämmung wird der Wärmebedarf verringert, was es der Wärmepumpe ermöglicht, mit noch niedrigeren Vorlauftemperaturen zu arbeiten.

Vorteile der Kombination Wärmepumpe und Fußbodenheizung

Betreiben Sie Ihre Wärmepumpe in Kombination mit einer Fußbodenheizung hat dies zahlreiche Vorteile. Einer der relevantesten Punkte ist zweifelsfrei die Effizienzsteigerung und Kostenersparnis.

Energieeffizienz und Kostenersparnis

Energieeffizienz und Kostenersparnis
Aspekt Wärmepumpe mit Fußbodenheizung Wärmepumpe mit Heizkörpern
Typische Vorlauftemperatur 30-35°C 45-60°C
Jahresarbeitszahl (JAZ) 3,5-5,0 2,8-4,0
Stromverbrauch Niedrig Moderat
Heizkosten Sehr günstig Günstig

Durch den hohen Anteil an Strahlungswärme, den eine Fußbodenheizung abgibt, kann die Raumtemperatur um 1 bis 2 Grad gesenkt werden, ohne dass Behaglichkeit eingebüßt wird. Dadurch sind Energieeinsparungen von bis zu 12% möglich.

Zusätzliche Vorteile für Wohnkomfort und Raumgestaltung

Die Kombination aus Wärmepumpe und Fußbodenheizung bietet neben der Energieeffizienz weitere Vorteile:

  • Gleichmäßige Wärmeverteilung: Fußbodenheizungen verteilen die Wärme gleichmäßig im Raum. Es gibt keine von den Heizkörpern weiter entfernten, kühleren Ecken, was den Wohnkomfort steigert.
  • Mehr Gestaltungsfreiheit: Die Abwesenheit von Heizkörpern an den Wänden schafft mehr Gestaltungsfreiheit und verleiht den Räumen eine ästhetische Note.
  • Besseres Raumklima: Eine Fußbodenheizung wirbelt weniger Staub auf als konventionelle Heizkörper. Zudem schafft die warme, trockene Luft am Boden ein Klima, bei dem sich Milben und Pilze nicht gut ausbreiten können.
  • Kühlfunktion im Sommer: Ein weiterer Vorteil bei der Kombination Fußbodenheizung mit Wärmepumpe besteht darin, dass Sie Ihre Räume gleichzeitig effizient heizen und kühlen können. Voraussetzung dafür ist eine reversible Wärmepumpenheizung als Alternative zur Klimaanlage. Viele moderne Anlagen sind von Haus aus dazu in der Lage.

Ist eine Fußbodenheizung für den Betrieb einer Wärmepumpe zwingend notwendig?

Eine Fußbodenheizung ist nicht die einzige Option um eine Wärmepumpe effizient zu betreiben. Auch mit normalen Heizkörpern kann die Anlage effektiv arbeiten. Schon vor einigen Jahren konnten Studien nachweisen, dass Wärmepumpen auch mit normalen Heizkörpern wie Niedertemperatur oder Plattenheizkörpern ähnliche Werte erreichen können. Die Weiterentwicklung der Technologie treibt diesen Umstand nur noch weiter voran.

Gerade bei Altbauten mit geringer Wärmedämmung und klassischen Heizkörpern kann es zu höheren Effizienzeinbußen kommen. Auch vor diesem Hintergrund ist die Anlage noch effizienter als klassische Heizsysteme, ihr volles Potenzial kann sie aber nicht mehr ausschöpfen. Gerade in solchen Fällen ist es ratsam einen Energieberater zu kontaktieren, um die beste Lösung für Ihre Situation zu ermitteln. Schon mit einzelnen Sanierungsmaßnahmen lässt sich die Effizienz oft steigern.

Falls Sie Ihr Zuhause bereits mit einer Fußbodenheizung beheizen, oder in Neubauten noch die Option haben diese einfach zu integrieren, können Sie von der maximalen Effizienz beider Systeme profitieren. Zwingend notwendig ist diese Kombination allerdings nicht, insbesondere bei ausreichender Gebäudedämmung.

Welche Heizkörper eignen sich für Wärmepumpen?

Nachdem wir nun geklärt haben, dass eine Fußbodenheizung nicht die einzige Option für den Betrieb einer Wärmepumpe ist, stellt sich die Frage, welche Heizkörpertypen besonders gut mit dieser Technik kompatibel sind:

  • Niedertemperatur-Heizkörper: Diese wurden speziell für den Einsatz mit niedrigen Vorlauftemperaturen (30-45 °C) entwickelt, wie sie bei Wärmepumpen typisch sind. Durch integrierte Lüfter (Ventilatoren) können sie die Heizleistung bei Bedarf zusätzlich steigern, ohne die Effizienz der Wärmepumpe zu beeinträchtigen.
  • Plattenheizkörper: Moderne, mehrlagige Plattenheizkörper bieten eine große Heizfläche und arbeiten auch bei moderaten Vorlauftemperaturen (etwa 45-55 °C) noch effizient. Für den Betrieb mit Wärmepumpen empfiehlt es sich, auf Modelle mit möglichst großer Oberfläche zu setzen.
  • Großflächige Radiatoren: Diese geben durch ihre größere Dimension mehr Wärme bei niedrigeren Wassertemperaturen ab und sind daher eine gute Wahl für den Betrieb mit Wärmepumpen. Besonders Modelle mit mehreren Konvektorplatten oder speziellen Strömungskanälen sind hier vorteilhaft.

Welche Arten von Wärmepumpen eignen sich für Fußbodenheizungen?

Fast alle Arten von Wärmepumpen arbeiten bestens mit einer Fußbodenheizung. Die einzige Ausnahme bilden Luft-Luft-Wärmepumpen, die ihre Wärme aber auch gar nicht über Heizflächen, sondern über das Lüftungssystem abgeben. Diese Anlagen-Art ist allerdings weniger verbreitet - gängiger sind Luft-Wasser, Sole-Wasser und Wasser-Wasser-Wärmepumpen.

Übersicht der gängigen Wärmepumpentypen

Übersicht der gängigen Wärmepumpentypen
Wärmepumpentyp Wärmequelle Vorteile Nachteile
Luft-Wasser-Wärmepumpe Außenluft Einfache Installation, keine Bohrungen notwendig, günstigste Variante Geringere Effizienz bei sehr niedrigen Außentemperaturen
Sole-Wasser-Wärmepumpe Erdreich Hohe und konstante Effizienz über das ganze Jahr, geräuscharm Hohe Installationskosten, Bohrungen oder Erdkollektoren nötig
Wasser-Wasser-Wärmepumpe Grundwasser Höchste Effizienz, konstante Wärmequellentemperatur Genehmigungspflichtig, Brunnenbohrungen erforderlich, höchste Kosten

Am sinnvollsten ist in vielen Fällen die Kombination von Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung. Die Außenluft als Wärmequelle unterliegt – jahreszeitlich bedingt – starken Temperaturschwankungen. Im Winter, wenn du die meiste Wärme im Haus benötigst, ist die Außenluft am kältesten. Durch die niedrigen Vorlauftemperaturen der Fußbodenheizung kann die Luft-Wasser-Wärmepumpe dennoch sehr effizient arbeiten.

Kosten und Wirtschaftlichkeit

Anschaffungskosten für Wärmepumpe und Fußbodenheizung

Die Kosten für eine Wärmepumpe sind von der Art der Wärmequelle und der benötigten Leistungsgröße abhängig. Am günstigsten sind Luft-Wasser-Wärmepumpen, die mit der staatlichen Heizungsförderung von bis zu 70 Prozent bereits ab 9.000 Euro erhältlich sind. Grundwasser- und Erdwärmepumpen sind aufgrund ihrer umfangreichen Bauarbeiten zur Erschließung der Wärmequelle deutlich teurer und setzen verschiedene behördliche Genehmigungen voraus.

Die Kosten für eine Fußbodenheizung hängen davon ab, welches Verfahren für das Verlegen genutzt wird. Eine wassergeführte Fußbodenheizung kostet inklusive Einbau im günstigsten Fall (Dünnbettsystem über dem Estrich) etwa 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter, in der teuersten Variante (Trockensystem) ungefähr 70 bis 100 Euro pro Quadratmeter.

Staatliche Förderung nutzen

Der Einbau einer Wärmepumpe mit Fußbodenheizung ist derzeit (Stand: Februar 2025) noch förderfähig. Die zentrale Fördergrundlage bildet die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereitgestellt wird.

Wärmepumpe – Förderung über das BAFA (BEG EM – Einzelmaßnahmen):

Die Förderung für Wärmepumpen kann bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten betragen. Sie setzt sich wie folgt zusammen:

  • 30 % Grundförderung für den Einbau einer förderfähigen Wärmepumpe
  • 5 % Zusatzbonus für die Nutzung eines natürlichen Kältemittels (z. B. Propan, CO₂)
  • 20 % Klimageschwindigkeits-Bonus beim Austausch einer funktionstüchtigen alten fossilen Heizung (Öl, Gas oder Kohle) oder einer Nachtspeicherheizung
  • 10 % Einkommensabhängiger Bonus für Eigentümer mit einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von maximal 40.000 Euro pro Jahr

Die maximal förderfähigen Kosten betragen bei Einfamilienhäusern in der Regel 30.000 Euro pro Wohneinheit. Wichtig ist, dass der Förderantrag vor der Beauftragung von Maßnahmen gestellt wird und die Wärmepumpe auf der BAFA-Liste förderfähiger Geräte steht.

Fußbodenheizung – Förderung im Zusammenhang mit Wärmepumpe:

Der Einbau einer Fußbodenheizung wird nicht als eigenständige Maßnahme gefördert. Sie kann jedoch als Teil einer förderfähigen Heizungsmaßnahme anerkannt werden, insbesondere wenn sie zur Verbesserung der Energieeffizienz beiträgt. Im Rahmen des Einbaus einer Wärmepumpe gilt die Fußbodenheizung als systemdienliche Maßnahme, da sie für den effizienten Betrieb bei niedrigen Vorlauftemperaturen sorgt. Sie kann daher anteilig in die förderfähigen Gesamtkosten der Heizungsmaßnahme einbezogen werden.

Förderung über die KfW (BEG WG – Wohngebäude):

Bei umfassenden Sanierungen zu einem Effizienzhausstandard oder im Neubau sind auch Förderungen über die KfW möglich. Hier werden zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen gewährt. Fußbodenheizungen und Wärmepumpen können im Rahmen eines Gesamtenergieeffizienzkonzepts gefördert werden, wenn sie zur Erreichung des angestrebten Effizienzhausstandards beitragen.

Voraussetzungen:

  • Die Planung und Umsetzung müssen durch Fachbetriebe erfolgen
  • Es sind bestimmte technische Mindestanforderungen einzuhalten
  • Förderanträge müssen immer vor Beginn der Maßnahme gestellt werden

So funktionieren Wärmepumpe und Fußbodenheizung im Zusammenspiel

Der Heizkreislauf

Das Funktionsprinzip einer Wärmepumpe basiert auf einem geschlossenen Kältemittelkreislauf. Das warme Wasser fließt durch die Heizungsrohre und transportiert die Wärme in die Räume. Die thermische Energie wird über die Rohre an den Boden abgegeben, wodurch sich das Haus aufheizt. Durch die Wärmeabgabe sinkt die Temperatur des Heizwassers und es strömt zurück. Der Kreislauf beginnt von vorne.

Die optimale Einstellung von Wärmepumpe und Fußbodenheizung

Das ganze Heizsystem muss optimal aufeinander abgestimmt sein, um einwandfrei und effizient zu funktionieren. Die Steuerung der Wärmepumpenheizung muss individuell an jedes Gebäude angepasst werden, da sich der Wärmebedarf in jedem Haus unterscheidet und durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden kann.

Die Heizungsregelung wird mittels der sogenannten Heizkurve vorgenommen. Diese beschreibt das Verhältnis zwischen Vorlauftemperatur und Außentemperatur. Das bedeutet: Die Heizkurve gibt der Wärmepumpe vor, welche Vorlauftemperatur bei welcher Außentemperatur angemessen ist und stellt auf diese Weise sicher, dass immer genügend Wärme über die Fußbodenheizung bereitgestellt wird.

Der hydraulische Abgleich

Für das optimale Zusammenspiel von Wärmepumpe und Fußbodenheizung ist es ratsam, einen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage durchzuführen. Hier besteht weiteres Potenzial, um Energie und Kosten zu sparen. Ein hydraulischer Abgleich sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Heizwärme im ganzen Haus, indem die Volumenströme und Druckverhältnisse in der Heizungsanlage optimiert werden.

Wärmepumpe mit Fußbodenheizung in Neubau und Bestandsgebäuden

Ideale Lösung für Neubauten

In immer mehr neuen Wohngebäuden in Deutschland werden Wärmepumpen zum Heizen genutzt. Knapp zwei Drittel (64,6%) der 2023 fertiggestellten knapp 96.800 Wohngebäude nutzten Wärmepumpen zur primären, also überwiegend für das Heizen eingesetzten Energie. Die Kombination mit einer Fußbodenheizung ist hier besonders sinnvoll, da diese bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden kann.

Nachrüstung im Bestand: Möglichkeiten und Herausforderungen

Wärmepumpen sind nicht nur in Neubauten effizient. Sie lassen sich ebenfalls in einem Altbau bzw. in Bestandsgebäuden verbauen. Für die Effizienz sind das bereits installierte Wärmeübergabesystem und das energetische Niveau eines Gebäudes vorrangig entscheidend.

Die Nachrüstung einer Fußbodenheizung in Bestandsgebäuden ist zwar möglich, aber mit höheren Kosten verbunden:

  • Aufbauhöhe: Je nach System benötigt die Fußbodenheizung eine gewisse Aufbauhöhe, die in Altbauten oft problematisch sein kann
  • Bodenbelag: Der bestehende Bodenbelag muss in der Regel entfernt werden
  • Türen: Eventuell müssen Türen angepasst werden, wenn der Boden durch die Fußbodenheizung höher wird

Alternativen für Bestandsgebäude ohne Fußbodenheizung:

  • Austausch vorhandener Heizkörper gegen Niedertemperatur-Heizkörper
  • Installation einer Wandheizung als alternative Flächenheizung
  • Kombination aus Wärmepumpe und vorhandenen Heizkörpern nach hydraulischem Abgleich

Flächenheizung und Kühlung: Doppelter Nutzen

Fußbodenheizungen ermöglichen durch ihre großflächige Auslegung eine besonders gleichmäßige und angenehme Wärmeverteilung im Raum. Doch moderne Systeme können nicht nur heizen – in Kombination mit geeigneten Wärmepumpen lassen sie sich auch zum Kühlen nutzen. Das macht sie zu einer ganzjährig effizienten Lösung für das Raumklima.

Beim sogenannten passiven oder aktiven Kühlen mit Wärmepumpen wird der Kältemittelkreislauf umgekehrt: Statt Wärme aus der Umgebung aufzunehmen und ins Haus zu leiten, wird nun die Wärme aus dem Inneren nach außen abgeführt. Dadurch sinkt die Temperatur des Wassers im Heizkreislauf. Dieses gekühlte Wasser fließt anschließend durch die Fußbodenheizung und entzieht dem Raum auf schonende Weise Wärme.

Das Ergebnis ist eine flächige, sanfte Kühlung ohne Zugluft oder Geräuschentwicklung – ideal für Wohnräume, Büros oder andere Innenbereiche mit hohem Komfortanspruch.

Aktive und passive Kühlung

Bei der aktiven Kühlung bleibt der Verdichter der Wärmepumpe in Betrieb. Dadurch lässt sich die Temperatur im Gebäude schnell und deutlich senken – ideal für heiße Sommertage. Dieses Verfahren kommt vor allem bei Luft-Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz, da sie über keinen direkten Kontakt zum kühlen Erdreich oder Grundwasser verfügen.

Die passive Kühlung – auch als „natürliche Kühlung“ bezeichnet – funktioniert hingegen ohne den Verdichter. Sie ist nur mit Erd- oder Wasserwärmepumpen möglich, da diese auf das konstante Temperaturniveau des Erdreichs oder Grundwassers zurückgreifen können. Die überschüssige Raumwärme wird dabei über den Wärmetauscher nach außen abgeführt. Lediglich die Regelung und die Umwälzpumpe sind in Betrieb, was den Energiebedarf deutlich reduziert. Allerdings ist die Kühlleistung begrenzt, sodass eher eine milde Temperatursenkung erreicht wird.

Vergleich: Fußbodenheizung vs. Heizkörper in Kombination mit Wärmepumpe

Vor- und Nachteile im Überblick

Vor- und Nachteile im Überblick
Kriterium Fußbodenheizung Heizkörper
Effizienz mit Wärmepumpe Sehr hoch Gut (mit geeigneten Heizkörpern)
Vorlauftemperatur 30-35°C 45-60°C
Wärmeverteilung Gleichmäßig Punktuell
Raumklima Sehr angenehm Gut
Gestaltungsfreiheit Hoch Eingeschränkt
Kosten im Neubau Moderat Vergleichbar
Kosten bei Nachrüstung Hoch Niedrig (bei Austausch einzelner Heizkörper)
Reaktionszeit Träge Schnell

Wärmepumpen im Markt: Aktuelle Trends und Entwicklungen

Knapp zwei Drittel (64,6%) der 2023 fertiggestellten knapp 96.800 Wohngebäude nutzten Wärmepumpen zur primären, also überwiegend für das Heizen eingesetzten Energie. Allein gegenüber dem Vorjahr stieg der Anteil um 8 Prozentpunkte; gegenüber 2014 (31,8%) hat er sich mehr als verdoppelt.

Seit 2020 steigen die Absatzzahlen für Wärmepumpen auch für die Nutzung in Bestandsgebäuden deutlich, im Jahr 2022 betrug der Anteil der Wärmepumpen am Gesamtabsatz von Wärmeerzeugern 24 Prozent. Ihr Anteil am bestehenden Wärmeerzeugerbestand war mit knapp unter sechs Prozent im Jahr 2022 jedoch noch immer gering.

Der deutliche Trend zu Wärmepumpen wird auch in den kommenden Jahren anhalten, insbesondere in Kombination mit effizienten Flächenheizungen wie der Fußbodenheizung.

Fazit: Wärmepumpe und Fußbodenheizung - eine zukunftssichere Lösung

Die Kombination aus Wärmepumpe und Fußbodenheizung gilt als eine der effizientesten und komfortabelsten Lösungen für modernes Heizen. Sie vereint zwei Technologien, die sich ideal ergänzen: Die Wärmepumpe arbeitet besonders effizient bei niedrigen Vorlauftemperaturen, wie sie bei Fußbodenheizungen üblich sind. Das Ergebnis sind geringe Betriebskosten bei gleichzeitig hohem Wohnkomfort.

Diese Lösung eignet sich besonders gut für Neubauten, da hier bereits bei der Planung auf die optimalen Voraussetzungen geachtet werden kann. Doch auch in Bestandsgebäuden ist der Einsatz möglich – vorausgesetzt, es werden einige bauliche und technische Anpassungen vorgenommen.

Entscheidend für die Effizienz eines solchen Heizsystems sind mehrere Faktoren: Eine gute Wärmedämmung des Gebäudes, korrekt dimensionierte Anlagentechnik, niedrige Vorlauftemperaturen, eine sorgfältig eingestellte Heizkurve sowie ein hydraulischer Abgleich der Heizflächen. Nur wenn alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind, kann das System sein volles Potenzial entfalten.

Dank aktueller staatlicher Förderprogramme ist jetzt ein besonders günstiger Zeitpunkt, in diese zukunftsfähige Technologie zu investieren. Insbesondere da nicht klar ist, wie sich die neue Regierung langfristig auf aktuelle Regelungen und Förderungen auswirken wird. Wer heute umsteigt, profitiert langfristig nicht nur von deutlich reduzierten Heizkosten, sondern leistet auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.

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