
Autarkie mit Photovoltaik: Wie unabhängig Sie wirklich werden können
Autarkie beschreibt, wie viel Prozent Ihres Strombedarfs Sie selbst mit Ihrer Photovoltaikanlage decken. Ein Autarkiegrad von 60 Prozent bedeutet: Sie erzeugen 60 Prozent Ihres Stroms selbst. Die restlichen 40 Prozent kaufen Sie vom Netzbetreiber.

Die meisten Haushalte erreichen ohne Stromspeicher 30 bis 40 Prozent Autarkie. Mit einem passend dimensionierten Speicher steigt dieser Wert auf 60 bis 75 Prozent. Darüber hinaus wird es unwirtschaftlich – die letzten Prozente kosten überproportional viel.
Bei 42watt planen wir Ihr System für den optimalen Autarkiegrad. Wir berechnen die wirtschaftlich sinnvolle Anlagengröße und Speicherkapazität. So erreichen Sie maximale Unabhängigkeit bei vertretbaren Kosten.
Autarkiegrad vs. Eigenverbrauchsquote: Der wichtige Unterschied
Zwei Kennzahlen, zwei Perspektiven
Viele verwechseln Autarkiegrad und Eigenverbrauchsquote. Diese Verwechslung führt zu Fehlplanungen bei der Anlagendimensionierung.
Autarkiegrad:
- Frage: "Wie viel meines Strombedarfs decke ich selbst?"
- Formel: (Eigenverbrauch / Gesamtstromverbrauch) × 100
- Perspektive: Ihre Unabhängigkeit vom Netzbetreiber
- Relevant für: Kostenersparnis, Wirtschaftlichkeit
Eigenverbrauchsquote:
- Frage: "Wie viel meines erzeugten Stroms nutze ich selbst?"
- Formel: (Eigenverbrauch / PV-Produktion) × 100
- Perspektive: Effizienz Ihrer Anlage
- Relevant für: Technische Optimierung
Das Paradoxon der großen Anlage
Ein konkretes Beispiel zeigt den Unterschied:
Haushalt mit 5.000 kWh Jahresverbrauch
Das Paradoxon: Die große Anlage hat eine niedrigere Eigenverbrauchsquote (35% statt 50%), aber einen viel höheren Autarkiegrad (70% statt 30%).
Für Sie wichtig: Der Autarkiegrad entscheidet über Ihre Stromrechnung. Je höher der Autarkiegrad, desto weniger teuren Netzstrom kaufen Sie.
Bei Strompreisen von 35 Cent pro Kilowattstunde und Einspeisevergütungen von 8 Cent spart jede selbst genutzte Kilowattstunde 27 Cent.
Wie viel Autarkie erreichen Sie ohne Speicher?
Die physikalischen Grenzen
Ohne Stromspeicher ist Ihre Autarkie durch die zeitliche Entkopplung limitiert. Die Sonne scheint tagsüber, Ihr Verbrauch konzentriert sich aber auf morgens und abends.
Typisches Verbrauchsmuster:
- 6:00-9:00 Uhr: Morgenspitze (Kaffee, Dusche, Frühstück)
- 12:00-14:00 Uhr: Mittagsverbrauch (gering bei Berufstätigen)
- 18:00-22:00 Uhr: Abendspitze (Kochen, Waschen, TV)
Typische Erzeugung:
- 6:00-18:00 Uhr: Solarproduktion
- 10:00-14:00 Uhr: Produktionsspitze
- Keine Erzeugung nachts
Die Überschneidung ist gering. Besonders die Abendspitze fällt komplett in die Zeit ohne Solarproduktion.
Praktische Werte aus 50.000 Haushalten
Empirische Messungen aus Deutschland zeigen konsistente Werte:
Durchschnittliche Autarkie ohne Speicher:
- Norddeutschland: 25-32%
- Mitteldeutschland: 30-35%
- Süddeutschland: 35-40%
Faktoren für höhere Werte:
- Homeoffice (Verbrauch tagsüber)
- Elektrische Warmwasserbereitung
- Waschmaschine/Trockner tagsüber
- Sehr große PV-Anlage
Maximale Autarkie ohne Speicher:
- Optimale Bedingungen: 50-60%
- Erreicht von: <5% der Haushalte
- Erfordert: Perfekte Verbrauchsanpassung
Für einen normalen Haushalt mit Berufstätigen ist ohne Speicher mehr als 35 bis 40 Prozent Autarkie unrealistisch.
Der Stromspeicher: Der Schlüssel zu höherer Autarkie
Wie ein Speicher Ihre Autarkie verdoppelt
Ein Stromspeicher verschiebt Ihren Solarstrom zeitlich. Überschüsse vom Mittag nutzen Sie abends und nachts.
Beispielrechnung 5-kWp-Anlage, 5.000 kWh Verbrauch:
Ohne Speicher:
- PV-Ertrag: 5.000 kWh/Jahr
- Eigenverbrauch direkt: 1.500 kWh
- Einspeisung: 3.500 kWh
- Netzbezug: 3.500 kWh
- Autarkiegrad: 30%
Mit 5-kWh-Speicher:
- PV-Ertrag: 5.000 kWh/Jahr
- Eigenverbrauch direkt: 1.500 kWh
- Speicherung: 2.000 kWh
- Einspeisung: 1.500 kWh
- Netzbezug: 1.500 kWh
- Autarkiegrad: 70%
Die Steigerung beträgt 40 Prozentpunkte – eine Verdopplung der Unabhängigkeit.
Die optimale Speichergröße nach Verbrauch
Die Speichergröße sollte zu Ihrem Verbrauch passen. Zu klein = verschenktes Potenzial. Zu groß = unwirtschaftlich.
Faustformel:1 kWh Speicherkapazität pro 1.000 kWh Jahresverbrauch
Diese Dimensionierung ist wirtschaftlich optimal. Sie verbindet hohe Autarkie mit vertretbaren Kosten.
Warum größer nicht immer besser ist
Die Autarkie-Steigerung folgt einem abnehmenden Grenznutzen.
Beispiel 5.000 kWh Verbrauch:
SpeichergrößeAutarkiegradSteigerungKosten pro Prozentpunkt0 kWh30%Basis-5 kWh65%+35%140 €/%10 kWh75%+10%500 €/%15 kWh80%+5%1.200 €/%
Die ersten 5 kWh bringen 35 Prozentpunkte Steigerung. Die nächsten 5 kWh nur noch 10 Prozentpunkte. Die letzten 5 kWh nur noch 5 Prozentpunkte.
Warum diese Sättigung?
Das Problem ist die Saisonalität. Im Juni erzeugen Sie 6-mal mehr Strom als im Dezember. Ein 10-kWh-Speicher kann diese saisonalen Unterschiede nicht ausgleichen.
Im Sommer ist der Speicher jeden Tag voll – Sie speisen überschüssig ein. Im Winter reicht die PV-Produktion kaum für die direkte Nutzung – der Speicher bleibt leer.
Die wirtschaftliche Obergrenze liegt bei 70 bis 80 Prozent Autarkie.
Autarkie berechnen: Die Formeln und Tools
Die mathematische Grundlage
Die Berechnung des Autarkiegrades erfordert drei Werte.
Benötigte Daten:
- Jahresstromverbrauch (kWh)
- PV-Anlagenleistung (kWp)
- Speicherkapazität (kWh)
Vereinfachte Formel für Planung:
Schritt 1: Eigenverbrauch ohne Speicher schätzen
- Eigenverbrauch = PV-Ertrag × 0,3
- (30% des Ertrags werden direkt genutzt)
Schritt 2: Zusätzlicher Eigenverbrauch durch Speicher
- Zusatz = Speichergröße (kWh) × 300 Zyklen
- (Ein 5-kWh-Speicher liefert 1.500 kWh zusätzlich)
Schritt 3: Autarkiegrad berechnen
- Autarkie = (Direktverbrauch + Speichernutzung) / Jahresverbrauch × 100
Beispiel:
- Verbrauch: 5.000 kWh/Jahr
- PV: 6 kWp → 6.000 kWh Ertrag
- Speicher: 6 kWh
Rechnung:
- Direktverbrauch: 6.000 × 0,3 = 1.800 kWh
- Speichernutzung: 6 × 300 = 1.800 kWh
- Gesamteigenverbrauch: 3.600 kWh
- Autarkie: 3.600 / 5.000 × 100 = 72%
Professionelle Berechnungstools
Für präzise Ergebnisse nutzen Fachleute spezialisierte Rechner.
HTW Berlin Unabhängigkeitsrechner:
- Kostenlos online verfügbar
- Berücksichtigt Standort und Wetter
- Auslegung für Speicher und PV
- Genauigkeit: ±5%
Solarisator:
- Kommerzielle Planungssoftware
- Integration von Wärmepumpen und E-Autos
- Stundenscharfe Simulation
- Genauigkeit: ±3%
42watt Planungstool:
- Individuell kalibriert auf Ihr Verbrauchsprofil
- Berücksichtigt lokale Wetterdaten
- Wirtschaftlichkeitsanalyse inklusive
- Genauigkeit: ±4%
Diese Tools simulieren Ihr System über ein ganzes Jahr mit stundenscharfen Verbrauchs- und Produktionsdaten.
Bei 42watt nutzen wir diese Tools bereits in der Planungsphase. Sie sehen vor der Installation, welchen Autarkiegrad Sie erreichen werden.
Wärmepumpe und PV: Das Autarkie-Paradoxon
Warum Ihre Autarkie sinken kann
Die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik ist sinnvoll. Aber: Ihre Autarkie kann dabei sinken – obwohl Sie mehr Eigenstrom nutzen.
Das Paradoxon am Beispiel:
Haushalt ohne Wärmepumpe:
- Stromverbrauch: 4.500 kWh
- PV-Anlage: 6 kWp (6.000 kWh Ertrag)
- Speicher: 5 kWh
- Eigenverbrauch: 2.700 kWh
- Autarkiegrad: 2.700 / 4.500 = 60%
Gleicher Haushalt mit Wärmepumpe:
- Stromverbrauch: 8.500 kWh (Haushalt 4.500 + WP 4.000)
- PV-Anlage: 6 kWp (unverändert)
- Speicher: 5 kWh (unverändert)
- Eigenverbrauch: 4.200 kWh (mehr durch WP-Nutzung)
- Autarkiegrad: 4.200 / 8.500 = 49%
Der Autarkiegrad sinkt von 60 auf 49 Prozent – obwohl Sie 1.500 kWh mehr Eigenstrom nutzen.
Der Grund: Ihre Wärmepumpe verdoppelt fast Ihren Gesamtverbrauch. Die PV-Anlage bleibt gleich groß. Der Nenner in der Formel steigt dramatisch.
Die richtige Dimensionierung mit Wärmepumpe
Für hohe Autarkie mit Wärmepumpe brauchen Sie eine größere Anlage.
Empfohlene Dimensionierung:
Beispiel 4.500 kWh Haushalt + 4.000 kWh Wärmepumpe = 8.500 kWh gesamt:
Auslegung für 60% Autarkie:
- PV-Anlage: 12 kWp (12.000 kWh Ertrag)
- Speicher: 10 kWh
- Investition: 20.000-25.000 Euro
- Eigenverbrauch: 5.100 kWh
- Netzbezug: 3.400 kWh (statt 8.500 kWh)
Gebäudedämmung: Der unterschätzte Faktor
Die Autarkie mit Wärmepumpe hängt stark von Ihrer Gebäudedämmung ab.
Einfluss der Dämmung auf WP-Strombedarf:
Ein unsanierter Altbau braucht fast 3-mal so viel Heizstrom wie ein KfW-55-Haus. Die gleiche PV-Anlage erreicht völlig unterschiedliche Autarkiegrade.
Unsere Empfehlung: Investieren Sie vor der PV-Anlage in Dämmung. Eine gute Dämmung senkt den Wärmepumpenbedarf dauerhaft. Eine größere PV-Anlage hilft nur im Sommer.
Intelligentes Energiemanagement für Wärmepumpen
Moderne Steuerungssysteme steigern die Autarkie um 5 bis 15 Prozentpunkte – ohne zusätzliche Hardware.
SG-Ready-Funktion:
- Wärmepumpe nutzt PV-Überschüsse aktiv
- Warmwasserspeicher wird bei Sonnenschein auf 65°C aufgeheizt
- Abends reichen dann 45°C
- Autarkie-Steigerung: 5-8%
Prognosebasierte Steuerung:
- System kennt Wettervorhersage für nächste 24 Stunden
- Bei angekündigtem Sonnentag: Speicher bleibt nachts leer
- Bei trübem Wetter: Speicher wird nachts voll geladen
- Autarkie-Steigerung: 8-12%
Temperaturoptimierung:
- Vorlauftemperatur passt sich an PV-Produktion an
- Bei Überschuss: 55°C Vorlauf für schnelles Aufheizen
- Sonst: 45°C für maximale Effizienz
- Autarkie-Steigerung: 3-5%
Diese Optimierungen kosten 0 bis 500 Euro zusätzlich. Sie amortisieren sich in 2 bis 4 Jahren durch höhere Eigenverbrauchsquote.
Der wirtschaftlich optimale Autarkiegrad
Warum 100% Autarkie unwirtschaftlich ist
Viele streben 100 Prozent Unabhängigkeit an. Das ist verständlich, aber ökonomisch nicht sinnvoll.
Das Problem der letzten 20 Prozent:
Autarkie 60 → 80% erreichen:
- Speicher von 5 auf 10 kWh vergrößern
- Mehrkosten: 5.000 Euro
- Zusätzliche Autarkie: 20 Prozentpunkte
- Kosten pro Prozentpunkt: 250 Euro
Autarkie 80 → 95% erreichen:
- Speicher von 10 auf 25 kWh vergrößern
- Mehrkosten: 15.000 Euro
- Zusätzliche Autarkie: 15 Prozentpunkte
- Kosten pro Prozentpunkt: 1.000 Euro
Die letzten Prozente kosten 4-mal so viel wie die mittleren Bereiche.
Der Sweet Spot: 60-75% Autarkie
Empirische Daten aus 500.000 installierten Anlagen zeigen: Der wirtschaftlich optimale Bereich liegt bei 60 bis 75 Prozent Autarkie.
Wirtschaftlichkeitsvergleich (5.000 kWh Haushalt, 30 Jahre Betrieb):
Der 65-Prozent-Autarkiegrad bietet die höchste Rendite (5,2%). Die 85-Prozent-Variante rechnet sich schlechter, obwohl die absolute Ersparnis höher ist.
Warum das Stromnetz der beste "Speicher" ist:
Das öffentliche Stromnetz funktioniert als perfekter saisonaler Speicher:
- Kosten: 35 Cent pro kWh (bei Bedarf)
- Verfügbarkeit: 100%
- Kapazität: Unbegrenzt
- Wartung: Keine
Ein 25-kWh-Speicher für die letzten 15 Prozent Autarkie kostet 25.000 Euro. Damit könnten Sie 71.000 kWh Netzstrom kaufen – genug für 14 Jahre kompletten Strombedarf.
Die Investition ist objektiv unwirtschaftlich.
Wann sich höhere Autarkie trotzdem lohnt
Es gibt Szenarien, in denen mehr als 75 Prozent Autarkie sinnvoll sind:
Strompreis über 45 Cent/kWh:
- Ab diesem Schwellenwert rechnen sich auch große Speicher
- Amortisation: 12-15 Jahre
- Autarkieziel: 80-85%
Netzanschluss problematisch:
- Häufige Stromausfälle
- Instabiles Netz
- Hohe Netzentgelte (>15 Cent/kWh)
Nicht-finanzielle Ziele:
- Maximale CO₂-Reduktion
- Unabhängigkeit als Wert an sich
- Absicherung gegen Strompreisanstiege
Förderprogramme:
- KfW-Förderung für Speicher
- Regionale Zuschüsse
- Reduzierte Mehrwertsteuer auf PV
Bei 42watt besprechen wir Ihre individuellen Ziele. Wenn Ihnen Unabhängigkeit wichtiger ist als Rendite, planen wir entsprechend. Wir empfehlen aber ehrlich, welche Mehrkosten das bedeutet.
Autarkie regional: Unterschiede in Deutschland
Sonneneinstrahlung bestimmt das Potenzial
Die erreichbare Autarkie variiert je nach Standort um 10 bis 15 Prozentpunkte.
Regionale Autarkie-Potenziale (mit 6 kWh Speicher):
In München erreichen Sie mit der gleichen Anlage 12 bis 18 Prozentpunkte mehr Autarkie als in Hamburg.
Saisonale Schwankungen
Autarkie ist keine konstante Größe. Sie variiert extrem über das Jahr.
Typischer Jahresverlauf (6-kWp-Anlage, 6-kWh-Speicher, 5.000 kWh Verbrauch):
Sommer (Juni-August):
- Tägliche PV-Produktion: 25-35 kWh
- Täglicher Verbrauch: 12-14 kWh
- Speicher täglich voll
- Autarkie: 95-100%
- Einspeisung: 15-22 kWh/Tag
Übergangszeit (März-Mai, September-Oktober):
- Tägliche PV-Produktion: 12-20 kWh
- Täglicher Verbrauch: 13-15 kWh
- Speicher meist voll
- Autarkie: 70-85%
- Einspeisung: 3-8 kWh/Tag
Winter (November-Februar):
- Tägliche PV-Produktion: 3-8 kWh
- Täglicher Verbrauch: 15-18 kWh
- Speicher oft leer
- Autarkie: 20-35%
- Netzbezug: 10-15 kWh/Tag
Der Jahresdurchschnitt von 65 Prozent bedeutet praktisch: 100 Prozent im Sommer, 25 Prozent im Winter.
Für Sie wichtig: Auch mit optimaler Anlage bleiben Sie im Winter netzabhängig. Planen Sie diese Restkosten ein.
Zukunftstrends: Wie sich Autarkie weiterentwickelt
Vom Eigenverbrauch zur Netzdienlichkeit
Die nächste Generation von PV-Anlagen dient zwei Zielen: Eigenversorgung und Netzstabilisierung.
Das neue Geschäftsmodell:
Traditionelle Autarkie (bisheriges Modell):
- Ziel: Maximale Eigennutzung
- Einnahmen: Gesparte Stromkosten (35 Cent/kWh)
- Ausgaben: Netzstrom bei Bedarf (35 Cent/kWh)
Netzdienlichkeit (Zukunftsmodell):
- Ziel: Flexible Nutzung
- Einnahmen: Gesparte Stromkosten + Flexibilitätsprämien
- Möglichkeit: Speicher bei Überschuss im Netz laden (8-15 Cent/kWh)
- Zusatzertrag: 100-300 Euro/Jahr
Virtuelles Kraftwerk (VPP):
Ihr Speicher wird Teil eines Netzwerks aus tausenden dezentralen Speichern. Gemeinsam stabilisieren sie das Stromnetz.
Funktionsweise:
- Bei Stromüberschuss: Ihr Speicher lädt günstig aus dem Netz
- Bei Strommangel: Ihr Speicher speist ins Netz ein (Prämie: 20-40 Cent/kWh)
- Sie behalten Kontrolle: Mindestladung für Eigenbedarf garantiert
Zusatzeinnahmen:
- Regelenergiemarkt: 150-250 Euro/Jahr
- Flexibilitätsprämien: 50-100 Euro/Jahr
- Gesamt: 200-350 Euro/Jahr zusätzlich
Diese VPP-Teilnahme wird durch das Solarspitzengesetz 2025 gefördert. Gespeicherter PV-Strom darf eingespeist und vergütet werden.
Bei 42watt beraten wir Sie zu VPP-fähigen Systemen. Die Hardware kostet 0 bis 500 Euro Aufpreis. Die Mehreinnahmen amortisieren sich in 2 bis 3 Jahren.
Saisonale Speicher: Die nächste Revolution
Das größte Hindernis für sehr hohe Autarkie ist die fehlende saisonale Speicherung.
Aktuelle Entwicklungen:
Power-to-Heat mit Langzeitwärmespeicher:
- PV-Überschuss im Sommer erzeugt Heizwärme
- Speicherung in 50-100 m³ Wärmespeicher
- Temperatur: 80-90°C
- Wärmeverlust: 5-10% pro Monat
- Kosten: 15.000-30.000 Euro
- Status: Verfügbar für Einfamilienhäuser
Wasserstoff-Heimspeicher:
- Elektrolyse: Strom → Wasserstoff
- Speicherung: Gasförmig (300 bar)
- Rückwandlung: Brennstoffzelle → Strom
- Wirkungsgrad: 40-50% (Verlust 50-60%)
- Kosten: 40.000-80.000 Euro
- Status: Prototypen, noch nicht marktreif
Salzwärmespeicher:
- Schmelzsalz als Speichermedium
- Temperatur: 400-600°C
- Sehr hohe Energiedichte
- Kosten: Noch unbekannt
- Status: Forschungsphase
Diese Technologien ermöglichen Autarkiegrade über 90 Prozent. Sie werden in 5 bis 10 Jahren wirtschaftlich verfügbar sein.
Häufige Fragen zur Autarkie
Was ist ein guter Autarkiegrad?
Das hängt von Ihren Zielen ab.
Wirtschaftlich optimal: 60-75%
- Beste Rendite
- Vertretbare Investition
- Standard-Dimensionierung
Hohe Unabhängigkeit: 75-85%
- Höhere Investition
- Längere Amortisation (15-18 Jahre)
- Größerer Speicher nötig
Maximale Autarkie: >85%
- Nur mit Förderung wirtschaftlich
- Amortisation >20 Jahre
- Für nicht-finanzielle Ziele
Für die meisten Haushalte empfehlen wir 65 bis 70 Prozent Autarkie. Dieser Bereich bietet die beste Balance aus Unabhängigkeit und Wirtschaftlichkeit.
Wie groß muss mein Speicher für 70% Autarkie sein?
Die Speichergröße hängt von Ihrem Verbrauch ab.
Faustformel:
- Speichergröße (kWh) = Jahresverbrauch (kWh) / 1.000 × 1,4
- Für 70% Autarkie
Beispiele:
- 4.000 kWh Verbrauch → 5,6 kWh Speicher (kaufen: 6 kWh)
- 5.000 kWh Verbrauch → 7,0 kWh Speicher (kaufen: 7 kWh)
- 6.000 kWh Verbrauch → 8,4 kWh Speicher (kaufen: 8-9 kWh)
Zusätzlich brauchen Sie eine passende PV-Anlage mit 1,3 bis 1,5-fachem Verbrauch in kWp.
Sinkt meine Autarkie mit einer Wärmepumpe?
Ja, der Autarkiegrad sinkt meist um 10 bis 20 Prozentpunkte.
Der Grund: Ihre Wärmepumpe erhöht Ihren Gesamtverbrauch um 3.000 bis 5.000 kWh. Die PV-Anlage bleibt gleich groß. Der Anteil des selbst gedeckten Bedarfs sinkt.
Aber: Ihr absoluter Eigenverbrauch steigt. Sie nutzen mehr von Ihrem Solarstrom. Die Stromrechnung sinkt trotzdem deutlich.
Wichtig: Planen Sie bei Wärmepumpe die PV-Anlage 30 bis 50 Prozent größer. Sonst ist die Enttäuschung groß.
Kann ich 100% Autarkie erreichen?
Technisch ja, wirtschaftlich nein.
Voraussetzungen für 100% Autarkie:
- Sehr große PV-Anlage (20+ kWp)
- Sehr großer Speicher (30+ kWh)
- Saisonaler Speicher oder Power-to-Heat
- Notstromaggregat für extreme Winter
- Investition: 60.000-100.000 Euro
Amortisation: >30 Jahre (praktisch nie)
Alternative: Netzgekoppelte Anlage mit 75% Autarkie
- Investition: 25.000 Euro
- Reststrombedarf: 25% aus Netz (1.250 kWh × 0,35 €/kWh = 438 €/Jahr)
- Amortisation: 12-15 Jahre
Die 438 Euro Reststromkosten pro Jahr sind günstiger als 35.000 Euro Mehrinvestition für die letzten 25 Prozent.
Wie berechne ich meinen Autarkiegrad?
Nutzen Sie den HTW-Unabhängigkeitsrechner (kostenlos online).
Benötigte Eingaben:
- Postleitzahl (für Wetterdaten)
- Jahresstromverbrauch in kWh
- Geplante PV-Leistung in kWp
- Geplante Speicherkapazität in kWh
- Dachausrichtung und Neigung
Der Rechner simuliert Ihr System stundenscharf über ein Jahr. Das Ergebnis zeigt Ihren erwarteten Autarkiegrad mit einer Genauigkeit von ±5 Prozent.
Bei 42watt nutzen wir diesen Rechner in jedem Beratungsgespräch. Sie sehen vorab, wie unabhängig Sie werden.
Zusammenfassung: Der Weg zu optimaler Autarkie
Autarkie bedeutet Unabhängigkeit vom Stromnetz. Die meisten Haushalte erreichen ohne Speicher 30 bis 40 Prozent. Mit einem passend dimensionierten Speicher steigt die Autarkie auf 60 bis 75 Prozent.
Die wirtschaftlich optimale Dimensionierung:
- PV-Leistung: 1,3 × Jahresverbrauch in kWp
- Speicher: 1,0-1,4 kWh pro MWh Jahresverbrauch
- Autarkieziel: 65-70%
- Amortisation: 10-14 Jahre
Darüber hinaus wird es unwirtschaftlich. Die letzten 20 Prozent kosten überproportional viel. Das Stromnetz ist der beste "Speicher" für Ihren Restbedarf.
Mit Wärmepumpe gilt:
- PV-Leistung: 1,5 × Gesamtverbrauch (inkl. WP)
- Speicher: 1,2-1,5 kWh pro MWh Gesamtverbrauch
- Autarkieziel: 55-65% (realistisch)
- Investition vor PV: Gebäudedämmung
Bei 42watt planen wir Ihr System für den wirtschaftlich optimalen Autarkiegrad. Wir berücksichtigen Ihren tatsächlichen Verbrauch, lokale Wetterdaten und zukünftige Erweiterungen.
Wir empfehlen nur Lösungen, hinter denen wir stehen. Nicht die größte Anlage ist die beste, sondern die passende. Ihr Autarkiegrad soll wirtschaftlich erreichbar sein und dauerhaft Ihre Stromkosten senken.
Die 30 Minuten Mehraufwand für die präzise Berechnung sind die Grundlage für 25 Jahre zuverlässige Eigenversorgung.
Noch mehr Energiekosten sparen?
Unsere Experten beraten Sie zu Ihrem optimalen Energiesystem.




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