
Luftwärmepumpe: Kosten, Testsieger 2025 und Kaufberatung für Deutschland
Eine Luftwärmepumpe ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Umgebungsluft als kostenlose Energiequelle nutzt und durch einen Kältemittelkreislauf auf nutzbares Heizniveau anhebt. Moderne Luftwärmepumpen kosten 12.000 bis 25.000 Euro komplett installiert, erreichen Jahresarbeitszahlen von 3,5 bis 4,5 und dominieren mit über 90 Prozent Marktanteil den deutschen Wärmepumpenmarkt. Die Stiftung Warentest kürte 2025 die Viessmann Vitocal 250-A zum Testsieger mit Note 2,0, gefolgt von Buderus Logatherm WLW186i mit Note 2,3. Mit der BEG-Förderung von bis zu 70 Prozent sinken die Nettokosten auf 6.000 bis 10.000 Euro, was Luftwärmepumpen zur wirtschaftlichsten Heizlösung für Neubau und Altbau macht.

Luftwärmepumpe Funktion: Wie funktioniert eine Luftwärmepumpe?
Die Funktionsweise einer Luftwärmepumpe basiert auf dem thermodynamischen Kältemittelkreislauf, der kontinuierlich vier Phasenübergänge durchläuft. Das System extrahiert thermische Energie aus der Außenluft bei Temperaturen bis -25 Grad Celsius und hebt diese durch Kompressionsarbeit auf 35 bis 75 Grad Celsius Vorlauftemperatur für Heizzwecke an.
Der vierstufige Kältemittelkreislauf
Ein Ventilator saugt Außenluft mit 300 bis 800 Kubikmeter pro Stunde durch den Verdampfer. Der Verdampfer besteht aus Lamellen-Wärmetauschern mit 8 bis 15 Quadratmeter Oberfläche, durch die ein Kältemittel mit Siedepunkt bei -40 Grad Celsius zirkuliert. Moderne Systeme verwenden R290 (Propan) als natürliches Kältemittel mit Global Warming Potential von 3, während ältere R410A-Systeme ein GWP von 2.088 aufweisen.
Die Verdampfungsenthalpie des Kältemittels beträgt 425 Kilojoule pro Kilogramm bei R290. Selbst bei 0 Grad Celsius Außentemperatur enthält die Luft ausreichend thermische Energie, um das flüssige Kältemittel vollständig zu verdampfen. Das gasförmige Kältemittel verlässt den Verdampfer mit -5 bis 5 Grad Celsius und strömt in den Scroll- oder Hubkolben-Verdichter.
Der Kompressor erhöht den Druck von 3 bis 5 bar auf 18 bis 35 bar durch mechanische Kompressionsarbeit. Diese Druckerhöhung steigert die Gastemperatur auf 65 bis 95 Grad Celsius gemäß der idealen Gasgleichung. Der elektrische Antrieb verbraucht 1,8 bis 3,5 Kilowatt bei einer 10-Kilowatt-Wärmepumpe, wobei Inverter-Kompressoren die Leistung stufenlos zwischen 20 und 100 Prozent modulieren.
Im Verflüssiger gibt das heiße Kältemittelgas seine Kondensationswärme an den Heizkreislauf ab. Der Plattenwärmetauscher mit 40 bis 80 Wärmeübertragungsplatten transferiert 8 bis 15 Kilowatt thermische Leistung. Das Heizwasser erwärmt sich von 25 bis 35 Grad Celsius Rücklauftemperatur auf 35 bis 75 Grad Celsius Vorlauftemperatur. Dabei kondensiert das Kältemittel und gibt 380 bis 420 Kilojoule pro Kilogramm Kondensationsenthalpie frei.
Das Expansionsventil reduziert den Druck schlagartig von 18 bis 35 bar auf 3 bis 5 bar. Diese Entspannung senkt die Kältemitteltemperatur auf -20 bis -10 Grad Celsius durch Joule-Thomson-Effekt. Das unterkühlte flüssige Kältemittel ist bereit für den nächsten Zyklus im Verdampfer. Die Zyklusfrequenz liegt bei 30 bis 60 Umdrehungen pro Sekunde bei Vollbetrieb.
Monoblock versus Split-Bauweise
Monoblock-Luftwärmepumpen integrieren alle vier Komponenten des Kältekreislaufs in einer Außeneinheit. Das Heizwasser wird direkt in der Außeneinheit erwärmt und durch isolierte Vor- und Rücklaufleitungen ins Gebäude geführt. Diese Bauweise dominiert mit 75 Prozent Marktanteil aufgrund vereinfachter Installation und geringerer Kältemittel-Füllmenge von 1,2 bis 2,8 Kilogramm.
Split-Systeme trennen Verdampfer und Verdichter in der Außeneinheit von Verflüssiger und Expansionsventil in der Inneneinheit. Beide Einheiten verbinden Kältemittelleitungen mit 10 bis 30 Meter Länge. Die Installation erfordert einen zertifizierten Kälteanlagenbauer für die Druck-Dichtigkeitsprüfung und das Evakuieren der Leitungen. Split-Systeme bieten Vorteile bei langen Distanzen zwischen Außen- und Innenaufstellung oder bei extremer Kälte durch frostgeschützte Hydraulik im Gebäude.
Die Außeneinheit wiegt 80 bis 180 Kilogramm und misst 1.000 bis 1.300 Millimeter Höhe, 800 bis 1.200 Millimeter Breite und 350 bis 600 Millimeter Tiefe. Moderne Designs minimieren die Stellfläche auf 0,8 bis 1,5 Quadratmeter. Die Aufstellung erfordert ein Betonfundament oder Schwingungsdämpfer zur Körperschallentkopplung.
Effizienzparameter COP, SCOP und JAZ
Der Coefficient of Performance (COP) misst die momentane Effizienz bei definierten Prüfpunkten. Der Standardprüfpunkt A7/W35 bezeichnet 7 Grad Celsius Außenluft und 35 Grad Celsius Vorlauftemperatur. Spitzenmodelle erreichen COP-Werte von 4,8 bis 5,7 bei diesem idealen Betriebspunkt. Bei A-7/W35 sinkt der COP auf 2,8 bis 3,5, während bei A2/W55 für Altbau-Anwendungen Werte von 2,5 bis 3,2 realistisch sind.
Der Seasonal Coefficient of Performance (SCOP) bewertet die Effizienz über eine simulierte Heizperiode. Die Berechnung gewichtet vier Temperaturpunkte nach EN 14825: -7 Grad Celsius (3 Prozent), +2 Grad Celsius (33 Prozent), +7 Grad Celsius (41 Prozent) und +12 Grad Celsius (23 Prozent). Klimazonen definieren unterschiedliche Gewichtungen, wobei Deutschland mehrheitlich zur Durchschnittsklimaz one gehört. SCOP-Werte bewegen sich zwischen 3,8 und 5,2 für moderne Systeme.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) repräsentiert die reale Effizienz im spezifischen Gebäude über ein vollständiges Betriebsjahr. Sie resultiert aus dem Quotienten der erzeugten Heizwärme in Kilowattstunden geteilt durch den elektrischen Energieverbrauch in Kilowattstunden. Die JAZ berücksichtigt alle Einflüsse: Gebäudedämmung, Heizkurve, Warmwasserbereitung, Nutzerverhalten und Standortklima. Fraunhofer ISE-Feldstudien dokumentieren JAZ-Werte von 2,5 bis 4,2 für Luftwärmepumpen in der Gebäudepraxis, wobei Neubauten mit Fußbodenheizung die höchsten und unsanierte Altbauten mit Radiatoren die niedrigsten Werte erzielen.
Luftwärmepumpe Kosten: Was kostet eine Luftwärmepumpe komplett?
Die Gesamtkosten einer Luftwärmepumpe setzen sich aus Gerätepreis, Installation, Peripherie-Komponenten und optionalen Zusatzarbeiten zusammen. Eine schlüsselfertige Installation für ein Einfamilienhaus kostet 12.000 bis 25.000 Euro vor Förderung, wobei die Spanne durch Leistungsklasse, Hersteller-Positionierung und regionale Handwerker-Honorare determiniert wird.
Detaillierte Kostenaufschlüsselung nach Positionen
Der Gerätepreis der Luftwärmepumpe liegt zwischen 6.000 und 18.000 Euro abhängig von Heizleistung und Ausstattungsniveau. Einstiegsmodelle mit 6 bis 8 Kilowatt Heizleistung starten bei 6.000 bis 9.000 Euro. Mittelklasse-Geräte mit 8 bis 12 Kilowatt kosten 9.000 bis 14.000 Euro. Premium-Systeme mit Smart-Grid-Funktionalität, extremer Geräuscharmut und 75 Grad Celsius Hochtemperatur-Fähigkeit erreichen 14.000 bis 18.000 Euro.
Die Installation durch Fachbetrieb umfasst Demontage der Altanlage, Aufstellung der Außeneinheit, hydraulische Einbindung, elektrische Verkabelung und Inbetriebnahme. Die Arbeitskosten betragen 2.500 bis 6.000 Euro bei typischen Projektdauern von 2 bis 4 Arbeitstagen. Komplexe Altbau-Sanierungen mit Heizkörper-Austausch oder schwieriger Zugänglichkeit steigern den Aufwand auf 5 bis 8 Arbeitstage und 6.000 bis 10.000 Euro.
Notwendige Peripherie-Komponenten addieren 2.000 bis 6.000 Euro. Ein Pufferspeicher mit 100 bis 200 Liter Volumen kostet 800 bis 1.800 Euro und stabilisiert kurzzeitige Leistungsspitzen. Der Warmwasserspeicher mit 200 bis 500 Liter Inhalt schlägt mit 1.200 bis 3.500 Euro zu Buche. Hydraulische Weichen, Umwälzpumpen, Sicherheitsgruppen und Ausdehnungsgefäße summieren sich auf 800 bis 1.500 Euro.
Die elektrische Installation erfordert oft Anpassungen am Zählerschrank für 400-Volt-Drehstromanschluss und separate Wärmepumpen-Zähler. Diese Elektroarbeiten kosten 800 bis 2.500 Euro. Bauliche Vorbereitungen wie Betonfundament (400 bis 1.200 Euro), Kernbohrung durch Außenwand (250 bis 500 Euro) und Schallschutzmaßnahmen (300 bis 1.000 Euro) ergänzen das Budget.
Der hydraulische Abgleich nach DIN EN 12831 ist Fördervoraussetzung und kostet 400 bis 1.500 Euro. Die Optimierung der Heizkurve, Anpassung der Thermostatventile und Durchflussabstimmung steigert die JAZ um 0,2 bis 0,5 Punkte und amortisiert sich innerhalb von 3 bis 5 Jahren durch Stromeinsparung.
Kostenvarianz nach Leistungsklasse und Gebäudetyp
Für ein Einfamilienhaus mit 80 bis 120 Quadratmeter Wohnfläche genügt eine 6 bis 8 Kilowatt Luftwärmepumpe. Die Gesamtkosten liegen bei 12.000 bis 18.000 Euro. Bei 120 bis 160 Quadratmetern steigt die erforderliche Leistung auf 8 bis 10 Kilowatt, was 15.000 bis 22.000 Euro Investition bedeutet. Große Einfamilienhäuser mit 160 bis 200 Quadratmetern benötigen 10 bis 12 Kilowatt und kosten 18.000 bis 25.000 Euro. Zweifamilienhäuser oder Mehrfamilienhäuser mit 200 bis 300 Quadratmetern erfordern 12 bis 16 Kilowatt Kaskaden-Anlagen für 25.000 bis 40.000 Euro.
Neubau-Installationen sind günstiger als Altbau-Sanierungen. Im Neubau entfallen Demontage, Entsorgung und oft Heizkörper-Anpassungen. Die Installation reduziert sich auf 2 bis 3 Tage und 2.000 bis 4.000 Euro Arbeitskosten. Altbau-Sanierungen addieren 1.500 bis 3.000 Euro für Demontage der fossilen Heizung, 500 bis 2.000 Euro für Heizkörper-Austausch und 800 bis 2.000 Euro für hydraulische Optimierung.
Die regionale Preisvarianz beträgt 15 bis 25 Prozent zwischen Ballungsräumen und ländlichen Gebieten. Süddeutsche Metropolregionen München und Stuttgart verlangen 10 bis 20 Prozent Preisaufschläge gegenüber ostdeutschen Regionen. Handwerker-Engpässe verschärfen diese Differenzen, wobei Wartezeiten von 3 bis 9 Monaten üblich sind.
Betriebskosten: Stromverbrauch und Wartung
Die jährlichen Stromkosten errechnen sich aus der Formel: Jahreswärmebedarf [kWh] / JAZ × Strompreis [€/kWh]. Ein Neubau mit 120 Quadratmetern verbraucht 8.000 bis 12.000 Kilowattstunden Heizwärme pro Jahr. Bei JAZ 4,0 und 0,30 Euro pro Kilowattstunde resultieren Stromkosten von 600 bis 900 Euro jährlich. Ein teilsanierter Altbau mit 150 Quadratmetern benötigt 18.000 bis 22.000 Kilowattstunden. Bei JAZ 3,2 und gleichem Strompreis steigen die Kosten auf 1.700 bis 2.100 Euro pro Jahr.
Wärmepumpen-Stromtarife bieten 3 bis 8 Cent pro Kilowattstunde Rabatt gegenüber Haushaltsstrom. Die Ersparnis beträgt 150 bis 400 Euro jährlich, erfordert jedoch einen separaten Zähler für 600 bis 1.200 Euro Installationskosten. Die Amortisation erfolgt nach 2 bis 4 Jahren.
Die Wartung umfasst jährliche Inspektionen für 150 bis 300 Euro. Fachbetriebe prüfen Kältemitteldruck, reinigen Filter, kontrollieren elektrische Verbindungen und optimieren Regelparameter. Nach 12 bis 15 Betriebsjahren ist ein Kompressor-Tausch für 2.500 bis 4.500 Euro wahrscheinlich. Die Gesamtlebensdauer beträgt 15 bis 22 Jahre bei fachgerechter Wartung.
BEG-Förderung 2025: Bis zu 70 Prozent Zuschuss
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) durch die KfW reduziert die Investitionskosten durch nicht-rückzahlbare Zuschüsse erheblich. Die maximale Fördersumme beträgt 21.000 Euro bei 30.000 Euro förderfähigen Kosten, was einem Fördersatz von 70 Prozent entspricht.
Förderkomponenten und Kumulierung
Die Grundförderung von 30 Prozent erhalten alle Antragsteller für den Einbau einer förderfähigen Wärmepumpe als Ersatz für eine fossile Heizung. Der Klimageschwindigkeitsbonus addiert 20 Prozent beim Austausch funktionsfähiger Öl-, Kohle-, Nachtsp eicher- oder mindestens 20 Jahre alter Gasheizungen. Diese Komponente gilt bis 31.12.2028 und sinkt ab 2029 auf 17 Prozent.
Der Effizienzbonus von 5 Prozent wird gewährt für Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel wie R290, R600a oder R744 oder bei Nutzung von Erdreich, Grundwasser oder Abwasser als Wärmequelle. Da moderne Luftwärmepumpen überwiegend R290 einsetzen, qualifizieren sich die meisten Systeme automatisch.
Der Einkommensbonus von 30 Prozent steht selbstnutzenden Eigentümern mit zu versteuerndem Haushaltsjahreseinkommen unter 40.000 Euro zu. Dieser Bonus ist nicht mit anderen Boni kumulierbar, sodass die Gesamtförderung auf maximal 70 Prozent begrenzt bleibt.
Die förderfähigen Kosten umfassen Wärmepumpe, Installation, Speicher, Heizkörper-Anpassung, hydraulischen Abgleich und Baunebenkosten. Der Deckelbetrag von 30.000 Euro gilt für die erste Wohneinheit, weitere Wohneinheiten erhöhen den Deckel um jeweils 15.000 Euro bis maximal 60.000 Euro bei vier und mehr Einheiten.
Antragsverfahren und Timing
Der Förderantrag erfolgt über das KfW-Zuschussportal vor Beauftragung des Fachbetriebs. Zunächst erstellt ein Energie-Effizienz-Experte die "Bestätigung zum Antrag" (BzA) basierend auf einem Fachbetriebs-Angebot. Nach Antragsstellung durch den Eigentümer dauert die Bearbeitung 4 bis 12 Wochen bis zur Förderzusage. Erst nach erhaltener Zusage darf der Auftrag erteilt werden.
Nach Fertigstellung erstellt der Energie-Effizienz-Experte die "Bestätigung nach Durchführung" (BnD). Die Auszahlung erfolgt 3 bis 8 Wochen nach BnD-Einreichung. Zwischen Antragstellung und Geldzufluss vergehen typischerweise 4 bis 7 Monate, weshalb Zwischenfinanzierung durch Darlehen oft notwendig ist.
Die Expertenhonorare betragen 800 bis 1.500 Euro für BzA und BnD. Diese Kosten sind förderfähig und zu 50 Prozent durch Energieberatungs-Förderung erstattbar. Wichtig ist die Eintragung auf der BAFA-Energieeffizienz-Expertenliste, da nur gelistete Experten berechtigt sind.
Rechenbeispiel Fördereffekt
Ein Einfamilienhaus ersetzt eine 25 Jahre alte Gasheizung durch eine 10-Kilowatt-Luftwärmepumpe. Die Gesamtkosten betragen 22.000 Euro brutto. Der Eigentümer nutzt die Immobilie selbst und hat ein zu versteuerndes Haushaltseinkommen von 50.000 Euro.
Förderrechnung: Grundförderung 30 Prozent + Klimageschwindigkeitsbonus 20 Prozent + Effizienzbonus 5 Prozent = 55 Prozent Fördersatz. Bei 22.000 Euro übersteigen die Kosten nicht den Deckel von 30.000 Euro, sodass 55 Prozent von 22.000 Euro = 12.100 Euro Zuschuss resultieren. Die Nettokosten sinken auf 9.900 Euro.
Mit Einkommensbonus (bei unter 40.000 Euro): Die Förderung wäre 70 Prozent, aber auf 30.000 Euro gedeckelt. Bei 22.000 Euro Kosten ergäben sich 15.400 Euro Zuschuss und 6.600 Euro Nettokosten.
Die Stromeinsparung gegenüber der alten Gasheizung beträgt bei 18.000 Kilowattstunden Jahreswärmebedarf: Gaskosten (18.000 kWh / 0,85 Nutzungsgrad × 0,12 €/kWh) = 2.541 Euro. Stromkosten Wärmepumpe (18.000 kWh / 3,5 JAZ × 0,30 €/kWh) = 1.543 Euro. Jährliche Einsparung: 998 Euro. Die Amortisation der Nettokosten von 9.900 Euro erfolgt nach 10 Jahren, was innerhalb der Lebensdauer von 18 Jahren liegt.
Luftwärmepumpe Test: Stiftung Warentest Testsieger 2025
Die Stiftung Warentest führte 2023 und 2024 umfassende Tests von Luft-Wasser-Wärmepumpen durch, publiziert in den Ausgaben 10/2023 und 8/2024. Die Bewertung basiert auf Energieeffizienz, Handhabung, Geräuschentwicklung, Umwelteigenschaften und Datenschutz bei App-Funktionen.
Testsieger-Modelle und Bewertungen
Die Viessmann Vitocal 250-A dominierte den Test 2023 mit der Gesamtnote 2,0 (GUT). Das Gerät erzielte Bestnoten für Energieeffizienz mit SCOP 5,3 bei 35 Grad Celsius Vorlauftemperatur und 4,1 bei 55 Grad Celsius. Die Handhabung erhielt Note 1,0 durch intuitive Bedienoberfläche und übersichtliche App-Steuerung. Der Schalldruckpegel von 36 Dezibel in 3 Meter Entfernung positioniert das Modell als eines der leisesten am Markt.
Die Buderus Logatherm WLW186i AR E teilte sich 2024 den Testsieg mit Note 2,3. Das Schwestermodell der Bosch-Gruppe überzeugte durch extreme Modulationsfähigkeit von 15 bis 100 Prozent Leistung, was Mindestleistungen von 1,3 Kilowatt ermöglicht. Diese Eigenschaft verhindert Taktung im Teillastbetrieb und steigert die Effizienz. Bei -7 Grad Celsius Außentemperatur liefert das Gerät zuverlässig 60 Grad Celsius Vorlauftemperatur, was Altbau-Eignung unterstreicht.
Die Wolf CHA-10 Monoblock erreichte ebenfalls Note 2,3 und führt mit COP 5,72 bei A7/W35 die Effizienzrangliste an. Der JAZ-Rechner prognostiziert 4,42 für durchschnittliche Einfamilienhäuser. Der patentierte Eulenflügel-Ventilator reduziert Verwirbelungsgeräusche, resultiert jedoch in 51 Dezibel Schallpegel - lauter als Viessmann und Buderus.
Die LG Therma V R290 Monobloc platzierte sich mit Note 2,4 als Preistipp. Bei Anschaffungskosten von 8.500 bis 11.000 Euro bietet das Modell solide Effizienz und 53 Dezibel Geräuschpegel. Die koreanische Technik zeigt Zuverlässigkeit, erreicht jedoch nicht die Spitzenwerte deutscher Premium-Hersteller.
Die Weishaupt Biblock WWP-LS 10 E rundete das Testfeld mit Note 2,5 ab. Das Split-System punktet durch Hochtemperatur-Fähigkeit bis 75 Grad Celsius und robuste Industrietechnik, verliert aber bei Handhabung und Geräusch gegenüber Monoblock-Konkurrenten.
Testkriterien und Bewertungsmethodik
Die Energieeffizienz trägt 45 Prozent zur Gesamtnote bei. Gemessen wird der Stromverbrauch bei vier Betriebspunkten: A-7/W35, A2/W35, A7/W35 und A2/W55. Die Prüfung simuliert eine Heizperiode in einem Musterhaus mit 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter Jahresenergiebedarf - einem typischen sanierten Altbau. Zusätzlich bewertet wird die Effizienz bei Warmwasserbereitung durch Aufheizen eines 300-Liter-Speichers von 10 auf 60 Grad Celsius.
Die Handhabung mit 30 Prozent Gewichtung umfasst Bedienungsanleitung, Montageaufwand, Regeloberfläche und App-Funktionalität. Geprüft werden Parameterzugriff, Verständlichkeit von Fehlermeldungen und Fernwartungsmöglichkeiten. Smart-Grid-Schnittstellen für PV-Überschuss-Laden erhöhen die Bewertung.
Die Geräuschentwicklung trägt 15 Prozent bei. Gemessen wird der Schalldruckpegel in 3 Meter Entfernung bei Nennlastbetrieb und im Silent-Modus. Zusätzlich erfasst wird das Schallleistungsspektrum zur Bewertung tonaler Komponenten, die störender wirken als Breitbandrauschen gleicher Lautstärke.
Umwelteigenschaften machen 5 Prozent aus. Bewertet werden Kältemitteltyp (R290 erhält Bonuspunkte), Recyclingfähigkeit, Materialwahl und Verpackung. Der Datenschutz bei App-Nutzung fließt mit 5 Prozent ein durch Prüfung von Datenverschlüsselung, Nutzereinwilligung und Datenminimierung.
Effizienz im Altbau: Kernerkenntnis
Alle getesteten Modelle erreichten JAZ-Werte über 3,5 in der Altbau-Simulation. Die Stiftung Warentest widerlegt damit den Mythos, Luftwärmepumpen funktionierten nur in Neubauten. Entscheidend sind drei Faktoren: korrekte Dimensionierung nach Heizlastberechnung, hydraulischer Abgleich und Vorlauftemperatur-Begrenzung auf maximal 55 Grad Celsius.
Heizkörper-Betrieb ist möglich ohne Fußbodenheizung. Voraussetzung sind ausreichend dimensionierte Plattenheizkörper mit mindestens 100 Watt pro Quadratmeter Abgabeleistung bei 55 Grad Celsius Vorlauftemperatur. Alte Gliederheizkörper mit 30 bis 40 Watt pro Quadratmeter müssen gegen größere Typen getauscht werden, was 300 bis 800 Euro pro Heizkörper kostet.
Bosch Luftwärmepumpe: Compress-Serie und Preispositionierung
Bosch positioniert sich als Premium-Anbieter mit Fokus auf Design, Geräuscharmut und Systemintegration. Die Compress-Serie umfasst fünf Produktlinien von Einstiegs- bis Ultra-Premium-Segment mit Preisen zwischen 8.000 und 18.000 Euro.
Compress-Modellübersicht 2025
Die Compress 3400i AWS als Split-System startet bei 8.000 bis 11.000 Euro und bietet 4 bis 14 Kilowatt Heizleistung. Die Trennung von Außen- und Inneneinheit ermöglicht flexible Aufstellung bei engen Platzverhältnissen. Das Kältemittel R32 mit GWP 675 liegt über R290, aber deutlich unter R410A. Die SCOP-Werte erreichen 4,5 bis 4,8 bei 35 Grad Celsius Vorlauftemperatur.
Die Compress 5000 AW richtet sich an Gewerbe mit 22 bis 38 Kilowatt Leistung und 8.500 bis 14.000 Euro Gerätepreis. Kaskadenschaltung ermöglicht Leistungen bis 150 Kilowatt für Mehrfamilienhäuser und Verwaltungsgebäude. Die robuste Industrieausführung garantiert 20 bis 25 Jahre Lebensdauer bei intensiver Nutzung.
Die Compress 5800i AW als All-in-One-Tower integriert Wärmepumpe, 180-Liter-Pufferspeicher und 200-Liter-Warmwasserspeicher in einer Inneneinheit. Diese Komplettlösung vereinfacht Installation und spart Heizraum-Fläche. Die Preise liegen bei 9.500 bis 13.000 Euro für 8 bis 12 Kilowatt Systeme. Der Platzbedarf reduziert sich auf 0,6 Quadratmeter Stellfläche bei 1,95 Meter Höhe.
Die Compress 6800i AW gilt als leiseste Luftwärmepumpe am deutschen Markt mit 28,5 Dezibel Schalldruckpegel in 3 Meter Entfernung. Das "Silence Plus"-Design minimiert Ventilator-Geräusche durch strömungsoptimierte Lamellen und schalldämmende Gehäuseauskleidung. Die Kompaktbauweise erlaubt Aufstellung unter Fenstern bei 50 Zentimeter Mindestabstand zur Außenwand. Leistungsklassen von 3,9 bis 11,6 Kilowatt kosten 12.000 bis 16.000 Euro.
Die Compress 7000i AW als Effizienz-Flaggschiff erreicht SCOP-Werte bis 5,5 bei 35 Grad Celsius. Die Inverter-Technologie moduliert zwischen 15 und 115 Prozent Nennleistung für optimale Teillastabdeckung. Vorlauftemperaturen bis 75 Grad Celsius qualifizieren das Modell für anspruchsvolle Altbau-Sanierungen. Die 5 bis 17 Kilowatt Varianten kosten 15.000 bis 18.000 Euro.
Bosch versus Buderus Preisvergleich
Buderus als Schwestermarke im Bosch-Konzern adressiert preissensitive Handwerker-Zielgruppen mit identischer Technik bei 10 bis 15 Prozent niedrigeren Endkundenpreisen. Die Logatherm WLW186i basiert auf der Compress 7000i Plattform, verzichtet jedoch auf Premium-Design-Elemente und App-Zusatzfunktionen. Der Gerätepreis sinkt dadurch von 15.000 auf 13.000 Euro bei 10 Kilowatt Leistung.
Wolf Heiztechnik konkurriert im gleichen Preissegment mit 11.000 bis 16.000 Euro für die CHA-Monoblock-Serie. Die höhere Effizienz mit COP 5,72 rechtfertigt leichte Mehrkosten gegenüber Bosch-Einstiegsmodellen. Der Schallpegel von 51 Dezibel limitiert jedoch die Eignung für dichte Wohnbebauung.
Vaillant aroTHERM plus positioniert sich zwischen Bosch und Wolf mit 10.000 bis 18.000 Euro. Die "Quiet Mark"-Zertifizierung bescheinigt 42 Dezibel Schallpegel - leiser als Wolf, aber lauter als Bosch Compress 6800i. Die Vorlauftemperatur-Fähigkeit bis 75 Grad Celsius bei -10 Grad Celsius Außentemperatur übertrifft alle Wettbewerber.
Luftwärmepumpe für Altbau: Voraussetzungen und Lösungen
Die Eignung von Luftwärmepumpen für Bestandsgebäude hängt von drei Kernfaktoren ab: Vorlauftemperatur-Anforderung, Heizkörper-Dimensionierung und Gebäude-Energiebedarf. Moderne Systeme funktionieren auch ohne vollständige Gebäudesanierung wirtschaftlich, sofern die Systemparameter optimiert werden.
Vorlauftemperatur-Check und Heizkörper-Test
Die Vorlauftemperatur bestimmt die Effizienz fundamental. Jedes Grad Celsius Absenkung steigert die JAZ um 2,5 Prozent. Das Ziel ist eine maximale Vorlauftemperatur von 50 bis 55 Grad Celsius am kältesten Auslegungstag des Jahres. Die Norm-Außentemperatur beträgt -10 bis -14 Grad Celsius je nach Region in Deutschland.
Der Praxistest erfolgt an einem Wintertag mit 0 bis 5 Grad Celsius Außentemperatur. Die bestehende Heizung wird auf 55 Grad Celsius Vorlauftemperatur begrenzt. Nach 4 bis 6 Stunden Betrieb prüft der Eigentümer alle Räume. Erreichen alle Wohnbereiche die gewünschte Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius, sind die Heizkörper für Wärmepumpen-Betrieb geeignet. Bei einzelnen zu kalten Räumen genügt der Austausch unterdimensionierter Heizkörper.
Plattenheizkörper Typ 22 oder 33 bieten ausreichende Heizfläche für 55 Grad Celsius Betrieb. Die Abgabeleistung beträgt 80 bis 120 Watt pro Quadratmeter Heizkörperfläche. Alte Gliederheizkörper erreichen nur 40 bis 60 Watt pro Quadratmeter und erfordern Austausch. Die Kosten liegen bei 300 bis 800 Euro pro Heizkörper inklusive Montage. Für ein Einfamilienhaus mit 6 bis 8 Heizkörpern summieren sich Austauschkosten auf 2.000 bis 5.000 Euro.
Niedertemperatur-Heizkörper mit Ventilator (Gebläsekonvektoren) liefern 150 bis 200 Watt pro Quadratmeter durch aktive Luftzirkulation. Diese Lösung ermöglicht Wärmepumpen-Betrieb ohne Heizkörper-Vergrößerung, kostet jedoch 500 bis 1.200 Euro pro Einheit und verbraucht zusätzlich 15 bis 30 Watt elektrische Leistung.
Gebäude-Energiebedarf und Dämmung
Der spezifische Heizwärmebedarf in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr kategorisiert die Wärmepumpen-Eignung. Neubauten nach EnEV 2016 benötigen 40 bis 60 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Sanierte Altbauten mit Fensteraustausch und Dachdämmung liegen bei 80 bis 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Teilsanierte Gebäude verbrauchen 120 bis 160 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Unsanierte Altbauten erreichen 160 bis 250 Kilowattstunden pro Quadratmeter.
Für Gebäude unter 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter sind Luftwärmepumpen ohne Einschränkungen geeignet. Der Bereich 120 bis 160 Kilowattstunden pro Quadratmeter funktioniert wirtschaftlich bei optimierten Heizkörpern und hydraulischem Abgleich. Bei 160 bis 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter lohnt sich eine Kosten-Nutzen-Analyse einzelner Dämmmaßnahmen vor Wärmepumpen-Installation. Über 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter sind Basismaßnahmen wie Dachdämmung und Kellerdeckendämmung wirtschaftlich vorteilhaft.
Die Dachdämmung mit 14 bis 20 Zentimeter Mineralwolle kostet 40 bis 80 Euro pro Quadratmeter und reduziert den Wärmebedarf um 15 bis 25 Prozent. Die Kellerdeckendämmung mit 8 bis 12 Zentimeter Polystyrol liegt bei 30 bis 50 Euro pro Quadratmeter für 10 bis 15 Prozent Einsparung. Der Fensteraustausch auf Dreifachverglasung bringt 20 bis 30 Prozent Reduktion bei 400 bis 800 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche.
Hochtemperatur-Wärmepumpen als Brückenlösung
Hochtemperatur-Luftwärmepumpen liefern 70 bis 75 Grad Celsius Vorlauftemperatur auch bei -15 Grad Celsius Außentemperatur. Diese Fähigkeit ermöglicht den Ersatz von Ölheizungen ohne Heizkörper-Anpassung. Die Effizienz sinkt jedoch drastisch: Bei A-10/W70 erreichen Systeme nur COP 1,8 bis 2,3 gegenüber COP 2,8 bis 3,5 bei A-10/W55.
Die Jahresarbeitszahl fällt auf 2,5 bis 3,0 statt 3,5 bis 4,0 bei optimiertem Niedrigtemperatur-Betrieb. Dies erhöht die jährlichen Stromkosten um 600 bis 1.200 Euro. Über 15 Jahre Lebensdauer summieren sich Mehrkosten auf 9.000 bis 18.000 Euro - ausreichend für umfassende Heizkörper-Optimierung und Teildämmung.
Die strategisch sinnvolle Vorgehensweise kombiniert Wärmepumpen-Installation mit gestaffelten Optimierungsmaßnahmen. Im ersten Jahr erfolgt die Installation mit 65 Grad Celsius Vorlauftemperatur bei JAZ 3,0. In den Folgejahren werden einzelne Räume mit neuen Heizkörpern ausgestattet, was die Vorlauftemperatur schrittweise auf 55 Grad Celsius senkt. Die JAZ steigt auf 3,5 bis 3,8. Die Stromeinsparung von 400 bis 800 Euro pro Jahr finanziert die Heizkörper-Investition.
Wolf versus Buderus: Technischer Direktvergleich
Wolf CHA-Monoblock und Buderus Logatherm WLW186i repräsentieren unterschiedliche Engineering-Philosophien im Premium-Segment. Wolf priorisiert maximale Spitzen-Effizienz, während Buderus auf breite Modulations-Range und Geräuscharmut setzt.
Effizienz und Betriebsverhalten
Die Wolf CHA-10 erreicht COP 5,72 bei A7/W35 - der höchste Wert aller getesteten Systeme. Bei A2/W35 liefert das Modell COP 4,85 und bei A-7/W35 noch COP 3,12. Die JAZ-Prognose für ein Musterhaus mit 10.000 Kilowattstunden Jahreswärmebedarf beträgt 4,42 in der Durchschnittsklima-Zone. Der Stromverbrauch liegt bei 2.262 Kilowattstunden pro Jahr, was bei 0,30 Euro pro Kilowattstunde 679 Euro Jahreskosten ergibt.
Die Buderus WLW186i AR zeigt COP 4,65 bei A7/W35, 4,12 bei A2/W35 und 2,88 bei A-7/W35. Die JAZ-Prognose beträgt 3,90 für identische Rahmenbedingungen. Der Jahresstromverbrauch steigt auf 2.564 Kilowattstunden, entsprechend 769 Euro. Die Differenz von 90 Euro pro Jahr amortisiert den Wolf-Mehrpreis von 1.500 bis 2.000 Euro nach 17 bis 22 Jahren.
Der entscheidende Vorteil von Buderus liegt in der Modulationsfähigkeit. Das Gerät regelt zwischen 15 und 100 Prozent Leistung, was bei 10 Kilowatt Nennleistung eine Mindestleistung von 1,5 Kilowatt ermöglicht. Im Frühling und Herbst bei geringer Heizlast vermeidet dies Taktung. Wolf moduliert zwischen 30 und 100 Prozent, entsprechend 3 Kilowatt Minimum. Bei 2 Kilowatt Wärmebedarf taktet das System alle 8 bis 12 Minuten ein und aus.
Häufiges Takten reduziert die Effizienz um 5 bis 12 Prozent durch Start-Stopp-Verluste und verkürzt die Kompressor-Lebensdauer. Die Buderus-Modulation erhält die Effizienz im Teillastbetrieb, der 60 bis 75 Prozent der Jahres-Betriebsstunden ausmacht. In der Praxis egalisiert dies den COP-Vorteil von Wolf, sodass die realen JAZ-Werte nahezu identisch sind.
Schallschutz und Nachbarschaftsverträglichkeit
Der Schalldruckpegel unterscheidet beide Systeme erheblich. Wolf CHA emittiert 51 Dezibel in 3 Meter Entfernung bei Nennlast. Buderus WLW186i liegt bei 42 Dezibel - 9 Dezibel leiser. Da Dezibel logarithmisch skalieren, entspricht dies halbierter wahrgenommener Lautstärke.
Bei nächtlichem Betrieb gelten TA Lärm-Grenzwerte von 35 Dezibel für reine Wohngebiete und 40 Dezibel für Mischgebiete am nächstgelegenen schutzwürdigen Fenster. Bei 3 Meter Abstand zur Grundstücksgrenze und 8 Meter zum Nachbarfenster beträgt die Dämpfung 8 bis 10 Dezibel. Wolf erreicht 41 bis 43 Dezibel am Nachbarfenster und überschreitet Grenzwerte. Buderus liegt bei 32 bis 34 Dezibel mit 3 bis 5 Dezibel Sicherheitsmarge.
Der Silent-Modus reduziert Leistung und Ventilator-Drehzahl. Wolf sinkt auf 45 Dezibel, Buderus auf 36 Dezibel. Die Heizleistung fällt um 25 bis 35 Prozent, was Taktung verstärkt. Der Silent-Modus eignet sich für Nachtbetrieb mit niedriger Heizlast, nicht jedoch für Spitzenlast-Abdeckung an kalten Tagen.
Preis-Leistungs-Abwägung
Die Wolf CHA-10 kostet 11.000 bis 13.500 Euro als Gerät. Buderus WLW186i-10 liegt bei 13.000 bis 16.000 Euro. Der Mehrpreis von 2.000 bis 2.500 Euro kompensiert die leicht niedrigere Spitzen-Effizienz durch besseres Teillastverhalten und Schallschutz. Für städtische Grundstücke mit Nachbarn unter 10 Meter Entfernung ist Buderus alternativlos. Bei freistehenden Gebäuden oder Grundstücken über 15 Meter Breite bietet Wolf das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
Erdwärmepumpe oder Luftwärmepumpe: Entscheidungsmatrix
Die Wahl zwischen Erdwärme und Luftwärme determiniert Investitionshöhe, Betriebskosten, Genehmigungsaufwand und Grundstücks-Anforderungen. Eine fundierte Entscheidung erfordert Lebenszyklus-Kostenbetrachtung über 20 Jahre.
Investitionskosten und Wirtschaftlichkeit
Luftwärmepumpen-Gesamtkosten liegen bei 12.000 bis 25.000 Euro für schlüsselfertige Installation. Erdwärmepumpen mit Erdsonden kosten 25.000 bis 45.000 Euro, wobei die Bohrkosten 8.000 bis 15.000 Euro ausmachen. Flächenkollektoren reduzieren Erschließungskosten auf 2.000 bis 5.000 Euro, benötigen jedoch 150 bis 300 Quadratmeter unbebaute Gartenfläche.
Die JAZ von Erdwärmepumpen übertrifft Luftsysteme um 0,5 bis 1,0 Punkte. Bei JAZ 4,5 statt 3,5 sinkt der Stromverbrauch für 15.000 Kilowattstunden Jahreswärmebedarf von 4.286 auf 3.333 Kilowattstunden. Die Einsparung von 953 Kilowattstunden entspricht 286 Euro jährlich bei 0,30 Euro pro Kilowattstunde.
Der Investitions-Mehraufwand von 15.000 Euro für Erdsonden-Bohrung amortisiert sich nach 52 Jahren bei 286 Euro Jahreseinsparung. Selbst bei steigenden Strompreisen auf 0,40 Euro pro Kilowattstunde verkürzt sich die Amortisation nur auf 32 Jahre. Die typische Wärmepumpen-Lebensdauer von 18 bis 22 Jahren macht Erdwärme wirtschaftlich unattraktiv für Einfamilienhäuser.
Gewerbeimmobilien mit 300 bis 1.000 Quadratmeter Nutzfläche zeigen andere Kalkulationen. Der Jahreswärmebedarf von 60.000 bis 150.000 Kilowattstunden steigert die Stromeinsparung auf 1.200 bis 3.800 Euro pro Jahr. Die Amortisation verkürzt sich auf 8 bis 15 Jahre. Zusätzlich ermöglicht passive Kühlung im Sommer ohne Kompressor-Betrieb Kühlkosten-Einsparungen von 800 bis 2.000 Euro.
Genehmigungen und Grundstücks-Eignung
Luftwärmepumpen sind bundesweit genehmigungsfrei, sofern Mindestabstände von 3 Meter zur Nachbargrenze und TA Lärm-Grenzwerte eingehalten werden. Die Aufstellung auf eigenem Grundstück erfordert keine Behördengänge. Die Installation dauert 1 bis 2 Arbeitstage.
Erdwärmepumpen-Bohrungen sind nach Bundesberggesetz und Wasserhaushaltsgesetz genehmigungspflichtig. Die Untere Wasserbehörde prüft geologische Verhältnisse, Grundwasser-Beeinträchtigung und Wasserschutzgebiete. In Wasserschutzzone I und II sind Bohrungen verboten. In Zone III gelten strenge Auflagen zu Bohrtechnik und Abdichtung. Die Genehmigung dauert 6 bis 16 Wochen und kostet 500 bis 2.000 Euro.
Geologische Gutachten sind erforderlich bei Karst-Gebieten, Hohlräumen oder artesischen Grundwasser-Verhältnissen. Die Kosten betragen 800 bis 2.500 Euro. In 15 bis 25 Prozent der Fälle wird die Bohrung versagt oder mit Auflagen belegt, die Mehrkosten von 3.000 bis 8.000 Euro verursachen.
Die Grundstücks-Zugänglichkeit für 20-Tonnen-Bohrgeräte schließt enge Innenstadtlagen aus. Durchfahrtsbreiten unter 2,5 Meter oder Hanglage über 15 Grad verhindern Anfahrt. In diesen Fällen bleibt nur die Luftwärmepumpe als Option.
Luftwärmepumpe kaufen: Dimensionierung und Herstellerwahl
Die korrekte Dimensionierung verhindert Überdimensionierung mit Effizienzverlusten und Unterdimensionierung mit Komforteinbußen. Die Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 ist Fördervoraussetzung und kostet 300 bis 800 Euro durch Energieberater oder Fachbetrieb.
Heizlast-Berechnung versus Faustformeln
Die normative Heizlastberechnung ermittelt raumweise die erforderliche Heizleistung bei Norm-Außentemperatur. Berücksichtigt werden Transmissionswärmeverluste durch Wände, Fenster, Dach und Boden sowie Lüftungswärmeverluste. Die Berechnung erfordert Gebäudepläne, U-Werte aller Bauteile und Raumvolumina.
Faustformeln erlauben grobe Erstabschätzung. Neubau nach KfW-Effizienzhaus-Standard benötigt 40 bis 60 Watt pro Quadratmeter Wohnfläche. Sanierte Altbauten mit Fenstern und Dämmung liegen bei 60 bis 90 Watt pro Quadratmeter. Teilsanierte Gebäude erreichen 90 bis 120 Watt pro Quadratmeter. Unsanierte Altbauten vor 1980 verbrauchen 120 bis 180 Watt pro Quadratmeter.
Ein unsaniertes Einfamilienhaus mit 150 Quadratmeter Wohnfläche erfordert 150 m² × 150 W/m² = 22.500 Watt = 22,5 Kilowatt Heizlast. Eine 10-Kilowatt-Wärmepumpe wäre krass unterdimensioniert. Eine 20-Kilowatt-Anlage deckt die Spitzenlast, eine 25-Kilowatt-Pumpe wäre überdimensioniert.
Überdimensionierung um mehr als 20 Prozent führt zu häufigem Takten. Die Wärmepumpe läuft 80 Prozent der Zeit im Teillastbereich unter 40 Prozent Leistung. Bei unzureichender Modulation taktet das System alle 5 bis 10 Minuten. Jeder Start-Stopp-Zyklus verschwendet Energie und belastet den Kompressor mechanisch. Die JAZ sinkt um 0,3 bis 0,8 Punkte.
Unterdimensionierung verursacht an den kältesten Tagen unzureichende Raumtemperaturen. Bei -12 Grad Celsius Außentemperatur liefert eine für -7 Grad ausgelegte Pumpe 15 bis 25 Prozent zu wenig Leistung. Die Raumtemperatur fällt auf 18 bis 19 Grad Celsius statt 21 Grad Celsius. Elektrische Heizstäbe ergänzen die Leistung, verbrauchen jedoch Strom mit JAZ 1,0 statt 3,5.
Hersteller-Auswahl nach Kriterien
Die Herstellerwahl berücksichtigt Effizienz, Schallschutz, Kältemittel, Modulation, Service-Netz und Preis. Viessmann und Buderus führen im Test-Ranking und bieten flächendeckenden Service durch 3.000 autorisierte Partner in Deutschland. Die Ersatzteil-Verfügbarkeit ist 15 bis 20 Jahre garantiert. Premium-Preise von 13.000 bis 18.000 Euro rechtfertigen sich durch Zuverlässigkeit und Support.
Wolf positioniert sich als Effizienz-Champion mit COP-Spitzenwerten und 1.200 Service-Partnern. Die Made-in-Germany-Produktion in Mainburg unterstreicht Qualitätsanspruch. Moderate Preise von 11.000 bis 16.000 Euro bieten attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis bei niedrigeren Schallschutz-Anforderungen.
Vaillant kombiniert 75 Grad Celsius Hochtemperatur-Fähigkeit mit Quiet-Mark-Zertifizierung. Die aroTHERM plus eignet sich optimal für anspruchsvolle Altbau-Sanierungen ohne Heizkörper-Austausch. Preise von 12.000 bis 18.000 Euro reflektieren Premium-Positionierung.
Bosch differenziert durch Design und Geräuscharmut. Die Compress 6800i mit 28,5 Dezibel ermöglicht Vorgarten-Aufstellung in dichten Reihenhaussiedlungen. Der Preis von 14.000 bis 16.000 Euro adressiert anspruchsvolle Bauherren mit ästhetischen Präferenzen.
LG und Mitsubishi aus Asien bieten solide Technik zu 8.500 bis 12.000 Euro. Die Effizienz erreicht deutsche Standards, Service-Netze sind jedoch dünner mit 400 bis 600 Partnern. Ersatzteil-Beschaffung dauert 2 bis 6 Wochen statt 1 bis 3 Tage bei deutschen Herstellern.
Fazit: Luftwärmepumpe als Heizlösung für Deutschland 2025
Luftwärmepumpen haben sich als technisch ausgereifte, wirtschaftlich tragfähige und ökologisch sinnvolle Heizlösung etabliert. Die Kombination aus 70 Prozent BEG-Förderung und Jahresarbeitszahlen über 3,5 macht die Technologie für Neubau und sanierten Altbau zur wirtschaftlichsten Option. Die Stiftung Warentest-Ergebnisse widerlegen Mythen über mangelnde Altbau-Eignung und bestätigen die Funktionstüchtigkeit bei korrekter Planung.
Die entscheidenden Erfolgsfaktoren sind professionelle Heizlastberechnung, hydraulischer Abgleich, Vorlauftemperatur-Optimierung unter 55 Grad Celsius und Auswahl eines R290-Kältemittel-Systems mit breiter Modulation. Premium-Hersteller wie Viessmann, Buderus, Wolf und Vaillant dominieren das Qualitätssegment mit 13.000 bis 18.000 Euro Gerätepreisen, während asiatische Anbieter das Budget-Segment ab 8.500 Euro bedienen.
Die Nettokosten nach Förderung von 6.000 bis 10.000 Euro unterbieten fossile Heizungen bei gleichzeitig 30 bis 50 Prozent niedrigeren Betriebskosten. Über 20 Jahre Lebensdauer sparen Eigentümer 8.000 bis 18.000 Euro gegenüber Gasheizungen. Der Marktanteil von über 90 Prozent reflektiert diese wirtschaftlichen Realitäten und positioniert Luftwärmepumpen als Schlüsseltechnologie der Wärmewende in Deutschland.
Noch mehr Energiekosten sparen?
Unsere Experten beraten Sie zu Ihrem optimalen Energiesystem.
