Maximilian Nestler
September 29, 2025
10
min
Wärmepumpe
Wirtschaftlichkeit und Kosten

Stromkosten Wärmepumpe: Detaillierte Kostenanalyse, Berechnungsformel und Optimierungsstrategien 2025

Die Stromkosten einer Wärmepumpe variieren zwischen 675 Euro jährlich für hocheffiziente Erdwärmepumpen in Neubauten und 3.150 Euro für Luft-Wasser-Wärmepumpen in unsanierten Altbauten. Der jährliche Stromverbrauch liegt zwischen 27 und 42 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche, was für ein durchschnittliches 150-Quadratmeter-Einfamilienhaus 4.050 bis 6.300 Kilowattstunden entspricht. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) bildet die kritische Messgröße zur Bestimmung der Effizienz und damit der laufenden Kosten, wobei Wasser-Wasser-Wärmepumpen JAZ-Werte von 4,5 bis 5,0 erreichen, Sole-Wasser-Wärmepumpen 3,5 bis 4,5 und Luft-Wasser-Wärmepumpen 2,5 bis 3,5.

Inhaltsverzeichnis
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Stromkosten berechnen: Die fundamentale Formel und praktische Anwendung

Die präzise Berechnung der Stromkosten einer Wärmepumpe basiert auf der Jahresarbeitszahl als zentraler Effizienzkenngröße. Die JAZ definiert das Verhältnis der über ein Jahr abgegebenen thermischen Energie zur dafür eingesetzten elektrischen Energie und stellt damit den aussagekräftigsten Indikator für die tatsächliche Wirtschaftlichkeit im Feldbetrieb dar.

Grundlegende Berechnungsformel für jährlichen Stromverbrauch:

Stromverbrauch (kWh/Jahr) = Abgegebene Wärme (kWh/Jahr) ÷ Jahresarbeitszahl (JAZ)

Praktische Beispielrechnung für 150-Quadratmeter-Einfamilienhaus:

Ein Gebäude mit 15.000 Kilowattstunden jährlichem Wärmebedarf und einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit JAZ 3,5 erfordert 4.286 Kilowattstunden Stromverbrauch pro Jahr. Bei einem Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde ergeben sich jährliche Kosten von 1.500 Euro. Die monatlichen Durchschnittskosten betragen 125 Euro, wobei die tatsächlichen Kosten saisonbedingt im Winter deutlich höher ausfallen.

Detaillierte Kostenberechnung nach Wärmepumpentyp:

Wärmepumpentyp Jahresarbeitszahl (JAZ) Stromverbrauch (bei 15.000 kWh) Jährliche Kosten (bei 35 ct/kWh)
Wasser-Wasser-WP 4,7 3.191 kWh 1.117 €
Sole-Wasser-WP 4,0 3.750 kWh 1.313 €
Luft-Wasser-WP 3,5 4.286 kWh 1.500 €

Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit JAZ 4,7 benötigt für denselben Wärmebedarf von 15.000 Kilowattstunden nur 3.191 Kilowattstunden Strom, was zu jährlichen Kosten von 1.117 Euro führt. Die Kostendifferenz von 383 Euro jährlich gegenüber der Luft-Wasser-Wärmepumpe kumuliert sich über 20 Jahre Betriebszeit auf 7.660 Euro. Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit JAZ 4,0 verbraucht 3.750 Kilowattstunden und kostet 1.313 Euro jährlich, was einen Mittelweg zwischen beiden Systemen darstigt.

Stromkosten Einfamilienhaus: Differenzierte Analyse nach Gebäudestandard

Die Stromkosten für Wärmepumpen im Einfamilienhaus zeigen extreme Variationen abhängig vom energetischen Gebäudestandard, wobei die Bandbreite von 778 Euro in KfW-40-Neubauten bis 3.150 Euro in unsanierten Altbauten reicht.

Neubau und hochsanierte Gebäude (KfW 40 bis KfW 70):

Moderne Einfamilienhäuser mit sehr guter Dämmung und Flächenheizungen erlauben niedrige Vorlauftemperaturen zwischen 35 und 40 Grad Celsius, was die JAZ maximiert. Der jährliche Stromverbrauch liegt zwischen 27 und 42 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche. Ein 150-Quadratmeter-Neubau verbraucht zwischen 4.050 und 6.300 Kilowattstunden pro Jahr, was bei 35 Cent pro Kilowattstunde jährliche Kosten zwischen 1.418 und 2.205 Euro bedeutet. Die monatlichen Kosten betragen durchschnittlich 118 bis 184 Euro.

Kostenanalyse nach exaktem Gebäudestandard:

Ein KfW-40-Neubau mit 10.000 Kilowattstunden Wärmebedarf und Sole-Wasser-Wärmepumpe (JAZ 4,5) verbraucht 2.222 Kilowattstunden Strom jährlich, was Kosten von 778 Euro ergibt. Ein KfW-70-Standard mit 18.000 Kilowattstunden Wärmebedarf und JAZ 4,0 führt zu 4.500 Kilowattstunden Stromverbrauch und 1.575 Euro jährlichen Kosten. Die monatlichen Kosten liegen bei 65 Euro (KfW 40) beziehungsweise 131 Euro (KfW 70).

Vergleichstabelle: Jährliche Stromkosten nach Gebäudestandard

Gebäudetyp Wärmebedarf JAZ Stromverbrauch/Jahr Kosten/Jahr (35 ct/kWh) Kosten/Monat
KfW 40 Neubau 10.000 kWh 4,5 2.222 kWh 778 € 65 €
KfW 55 Neubau 12.000 kWh 4,3 2.791 kWh 977 € 81 €
KfW 70 Saniert 18.000 kWh 4,0 4.500 kWh 1.575 € 131 €
Teilsaniert 20.000 kWh 3,5 5.714 kWh 2.000 € 167 €
Unsanierter Altbau 27.000 kWh 3,0 9.000 kWh 3.150 € 263 €

Stromkosten Altbau: Herausforderungen und wirtschaftliche Optimierung

Der Betrieb einer Wärmepumpe im Altbau birgt die größten potenziellen Kostenschwankungen, da die Effizienz direkt vom Sanierungsgrad abhängt. Unzureichende Wärmedämmung und ungeeignete Heizsysteme mit alten Heizkörpern erfordern hohe Vorlauftemperaturen zwischen 50 und 60 Grad Celsius, was die JAZ drastisch reduziert.

Auswirkung der Vorlauftemperatur auf Betriebskosten:

Eine Wärmepumpe mit JAZ 4,0 bei 35 Grad Celsius Vorlauftemperatur fällt auf JAZ 3,0 bei 55 Grad Celsius ab. Diese Verschlechterung um 25 Prozent führt bei einem Wärmebedarf von 27.000 Kilowattstunden zu einem Stromverbrauch von 9.000 Kilowattstunden statt 6.750 Kilowattstunden, was Mehrkosten von 788 Euro jährlich bedeutet. Die monatlichen Kosten steigen von 197 Euro auf 263 Euro.

Kostenstruktur nach Altbau-Baujahr:

Altbauten bis 1977 ohne energetische Sanierung weisen jährliche Heizwärmebedarfe von 180 bis 250 Kilowattstunden pro Quadratmeter auf. Ein 120-Quadratmeter-Haus dieses Baustandards benötigt 21.600 bis 30.000 Kilowattstunden Wärme pro Jahr. Mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe (JAZ 2,8) resultiert dies in 7.714 bis 10.714 Kilowattstunden Stromverbrauch und jährlichen Kosten zwischen 2.700 und 3.750 Euro. Altbauten von 1977 bis 2002 halbieren diese Kosten auf 1.400 bis 2.100 Euro durch verbesserte Dämmstandards.

Optimierungsmaßnahmen mit quantifizierten Einsparpotentialen:

Maßnahme Auswirkung Jährliche Einsparung (ca.)
Fassaden- & Dachdämmung Senkt Wärmebedarf um 40% 1.200 €
Vorlauftemperatur senken (55°C → 45°C) Reduziert Stromverbrauch um 20% 600 €
Hydraulischer Abgleich Optimiert Wärmeverteilung, spart 10-15% 300 - 450 €

Die Senkung der Vorlauftemperatur von 55 auf 45 Grad Celsius durch Flächenheizungen reduziert den Stromverbrauch um 20 Prozent, was bei ursprünglichen Kosten von 3.000 Euro jährlich eine Einsparung von 600 Euro bedeutet. Die Fassadendämmung plus Dachdämmung senkt den Wärmebedarf um 40 Prozent, was Kosteneinsparungen von 1.200 Euro ermöglicht. Der hydraulische Abgleich optimiert die Wärmeverteilung und spart 10 bis 15 Prozent oder 300 bis 450 Euro jährlich.

Stromkosten pro Monat: Saisonale Schwankungen und realistische Kalkulation

Die monatlichen Stromkosten einer Wärmepumpe variieren erheblich zwischen Sommer und Winter, wobei die durchschnittliche Monatsberechnung nur als grobe Orientierung dient. Die tatsächlichen Kosten konzentrieren sich zu 70 bis 80 Prozent auf die sechs Wintermonate von Oktober bis März.

Monatliche Kostendifferenzierung nach Jahreszeit:

Ein Einfamilienhaus mit 5.000 Kilowattstunden jährlichem Stromverbrauch für die Wärmepumpe zeigt folgende monatliche Verteilung: Die Sommermonate April bis September verbrauchen nur Warmwasser-Energie von durchschnittlich 150 Kilowattstunden pro Monat, was 53 Euro monatlich entspricht. Die Wintermonate Oktober bis März erfordern 700 Kilowattstunden pro Monat für Heizung plus Warmwasser, was 245 Euro monatlich bedeutet. Die durchschnittliche Monatsberechnung von 417 Euro (5.000 kWh ÷ 12 Monate × 0,35 €/kWh = 146 Euro) verschleiert diese extreme Saisonalität.

Realistische Monatskosten nach Gebäudetyp:

Ein Neubau mit 2.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch kostet im Wintermonat durchschnittlich 123 Euro und im Sommermonat 30 Euro. Ein teilsanierter Altbau mit 6.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch verursacht Winterkosten von 295 Euro monatlich und Sommerkosten von 73 Euro. Ein unsanierter Altbau mit 9.000 Kilowattstunden erreicht Winterspitzenkosten von 443 Euro monatlich bei Sommerkosten von 110 Euro.

Stromkosten pro Jahr: Gesamtkostenbetrachtung und Wirtschaftlichkeitsvergleich

Die jährlichen Stromkosten einer Wärmepumpe bilden die zentrale Kennzahl für Wirtschaftlichkeitsvergleiche mit konventionellen Heizsystemen. Die Bandbreite von 675 bis 3.150 Euro jährlich zeigt die fundamentale Bedeutung von Gebäudeeffizienz und Systemauslegung.

Vergleich zu fossilen Heizsystemen:

Eine Wärmepumpe mit 1.800 Euro jährlichen Stromkosten konkurriert mit einer Gasheizung bei 2.400 Euro Gaskosten (18.000 Kilowattstunden Wärmebedarf × 0,13 €/kWh), was eine Ersparnis von 600 Euro oder 25 Prozent bedeutet. Die Ölheizung verursacht bei aktuellem Heizölpreis von 1,10 Euro pro Liter und 1.800 Litern Verbrauch Kosten von 1.980 Euro, was die Wärmepumpe um 180 Euro unterbietet. Die CO2-Bepreisung von 55 Euro pro Tonne ab Januar 2025 erhöht die Gaskosten um weitere 396 Euro jährlich, was die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe auf 996 Euro jährlichen Vorteil steigert.

Kostenprojektion über 20 Jahre Betriebszeit:

Die kumulierten Stromkosten einer effizienten Wärmepumpe mit 1.200 Euro jährlich betragen über 20 Jahre 24.000 Euro. Eine Gasheizung mit anfänglichen 2.400 Euro und jährlicher Preissteigerung von 3 Prozent kumuliert auf 64.800 Euro über denselben Zeitraum. Die Kostendifferenz von 40.800 Euro überkompensiert die höheren Anschaffungskosten der Wärmepumpe um den Faktor 2 bis 3.

Wärmepumpenstromtarife und gesetzliche Netzentgelt-Reduzierung

Spezielle Wärmepumpenstromtarife liegen bei 25 bis 30 Cent pro Kilowattstunde gegenüber 36 Cent bei normalem Haushaltsstrom, was durchschnittliche Einsparungen von 17 bis 20 Prozent ermöglicht. Diese Tarife erfordern in der Regel einen separaten Zähler für die Wärmepumpe.

Drei Module des § 14a EnWG zur Netzentgelt-Reduzierung:

Modul 1 bietet pauschale Netzentgelt-Reduzierung zwischen 110 und 190 Euro jährlich ohne zusätzliche Infrastruktur. Modul 2 gewährt 60 Prozent niedrigere Netzentgelte bei Installation eines separaten Zählers, was für durchschnittliche Wärmepumpen 350 bis 420 Euro jährliche Ersparnis bedeutet. Modul 3 ermöglicht zeitvariable Netzentgelte mit Smart Meter für lastflexible Steuerung, was zusätzliche 10 bis 15 Prozent Kostenreduktion durch Lastverschiebung in günstige Zeitfenster erreicht.

Wirtschaftlichkeitsrechnung Wärmepumpenstromtarif:

Ein Haushalt mit 5.000 Kilowattstunden Wärmepumpen-Stromverbrauch zahlt beim normalen Haushaltstarif (36 Cent/kWh) 1.800 Euro jährlich. Der Wärmepumpenstromtarif (28 Cent/kWh) reduziert die Kosten auf 1.400 Euro, was eine Ersparnis von 400 Euro oder 22 Prozent bedeutet. Die Installation des separaten Zählers amortisiert sich bei Einmalkosten von 500 Euro innerhalb von 15 Monaten.

Stromkosten mit PV-Anlage: Maximale Kostenreduktion durch Eigenverbrauch

Die Kombination einer Wärmepumpe mit Photovoltaik-Anlage stellt die effektivste Methode zur Minimierung der Betriebskosten dar. Selbst erzeugter Solarstrom kostet nur 8 bis 12 Cent pro Kilowattstunde gegenüber 35 Cent für Netzstrom, was eine Kostendifferenz von 23 bis 27 Cent pro Kilowattstunde bedeutet.

Quantitative Einsparanalyse nach PV-Dimensionierung:

Eine 10-Kilowattpeak-PV-Anlage erzeugt jährlich 9.500 bis 10.500 Kilowattstunden Strom. Bei einer Wärmepumpe mit 5.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch und 40 Prozent Eigenverbrauchsquote werden 2.000 Kilowattstunden durch Solarstrom gedeckt. Die Kosteneinsparung beträgt 2.000 kWh × (0,35 € - 0,10 €) = 500 Euro jährlich. Eine 15-Kilowattpeak-Anlage mit Stromspeicher erhöht die Eigenverbrauchsquote auf 70 Prozent, was 3.500 Kilowattstunden Eigenverbrauch und 875 Euro jährliche Einsparung bedeutet.

Kostentransformation durch PV-Integration:

Szenario (5.000 kWh Verbrauch) Eigenverbrauchsquote Jährliche Stromkosten
Ohne PV-Anlage 0% 1.750 €
Mit PV (ohne Speicher) 60% 850 €
Mit PV + Speicher 80% 590 €

Ohne PV-Anlage verursacht eine Wärmepumpe mit 5.000 Kilowattstunden Verbrauch jährliche Kosten von 1.750 Euro bei 35 Cent pro Kilowattstunde Netzstrom. Mit PV-Anlage ohne Speicher (60 Prozent Eigenverbrauch) sinken die Kosten auf 850 Euro durch 3.000 Kilowattstunden Eigenverbrauch zu 10 Cent und 2.000 Kilowattstunden Netzbezug zu 35 Cent. Mit PV-Anlage plus Speicher (80 Prozent Eigenverbrauch) fallen die Kosten auf 590 Euro durch 4.000 Kilowattstunden Eigenverbrauch und nur 1.000 Kilowattstunden Netzbezug.

Thermische Speicherung als Batterieersatz:

Eine 150-Quadratmeter-Fußbodenheizung speichert Wärmeenergie entsprechend 6 Kilowattstunden Batteriespeicher ohne Zusatzkosten. Die Wärmepumpe lädt die Fußbodenheizung während PV-Überproduktion am Tag auf, was den Strombezug in den Abendstunden reduziert. Diese intelligente Lastverschiebung erhöht die Eigenverbrauchsquote um zusätzliche 10 bis 15 Prozentpunkte.

Stromkosten-Rechner und individuelle Kalkulation

Für präzise individuelle Kostenermittlung stehen Online-Rechner zur Verfügung, die auf Basis von Wärmebedarf, JAZ und Strompreis die Verbrauchswerte berechnen. Die fundamentale Formel bleibt jedoch für alle Szenarien identisch.

Schritt-für-Schritt-Berechnungsanleitung:

Schritt 1 ermittelt den jährlichen Wärmebedarf durch Multiplikation der Wohnfläche mit dem spezifischen Heizwärmebedarf des Gebäudetyps (Neubau 50-70 kWh/m², Altbau saniert 100-150 kWh/m², Altbau unsaniert 150-250 kWh/m²). Schritt 2 bestimmt die realistische JAZ basierend auf Wärmepumpentyp und Vorlauftemperatur. Schritt 3 berechnet den Stromverbrauch durch Division des Wärmebedarfs durch die JAZ. Schritt 4 multipliziert den Stromverbrauch mit dem Strompreis für die jährlichen Kosten.

Praktisches Berechnungsbeispiel:

Ein 150-Quadratmeter-Altbau (saniert, Baujahr 1985) mit spezifischem Heizwärmebedarf von 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter benötigt 18.000 Kilowattstunden Wärme jährlich. Die installierte Luft-Wasser-Wärmepumpe mit 40 Grad Celsius Vorlauftemperatur erreicht eine JAZ von 3,8. Der Stromverbrauch beträgt 18.000 kWh ÷ 3,8 = 4.737 Kilowattstunden. Bei einem Wärmepumpenstromtarif von 28 Cent pro Kilowattstunde ergeben sich jährliche Kosten von 1.326 Euro oder 111 Euro monatlich im Durchschnitt.

Stromkosten Pool-Wärmepumpe: Spezialszenario Schwimmbad

Pool-Wärmepumpen dienen ausschließlich der Wassererwärmung und arbeiten typischerweise mit einem COP (Coefficient of Performance) zwischen 4 und 6. Der Verbrauch hängt stark von Poolgröße, Nutzungsdauer, Zieltemperatur und Isolierung durch Abdeckung ab.

Kostenberechnung für Standardpool:

Ein 32-Kubikmeter-Pool (8 × 4 × 1 Meter) mit Zieltemperatur 26 Grad Celsius verbraucht während der Badesaison von Mai bis September durchschnittlich 8 Kilowattstunden pro Tag für Temperaturerhaltung. Bei 150 Betriebstagen und 35 Cent pro Kilowattstunde ergeben sich Saisonkosten von 420 Euro oder 2,80 Euro täglich. Mit Solarabdeckung reduziert sich der Verbrauch um 50 Prozent auf 210 Euro Saisonkosten.

Effizienzoptimierung Pool-Wärmepumpe:

Die Installation einer Solarabdeckung stellt die wirtschaftlichste Effizienzmaßnahme dar mit Halbierung der Betriebskosten bei Investition von 200 bis 400 Euro. Die Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage deckt den Tagesverbrauch vollständig durch Sonneneinstrahlung, was die effektiven Kosten auf nur Gestehungskosten von 8 Cent pro Kilowattstunde oder 96 Euro pro Saison reduziert. Die Laufzeit-Optimierung durch Timer auf die PV-Produktionszeit zwischen 10 und 16 Uhr maximiert den Eigenverbrauch.

Hohe Stromkosten Wärmepumpe: Fehleranalyse und Problemlösung

Wenn prognostizierte Kosten überschritten werden, liegt die Ursache in suboptimaler Konfiguration, Nutzung oder Dimensionierung. Die systematische Fehleranalyse identifiziert die Hauptursachen erhöhter Betriebskosten.

Häufigste Fehlerquellen und quantifizierte Auswirkungen:

Unzureichende Gebäudedämmung führt zu übermäßigen Wärmeverlusten und erhöht den Wärmebedarf um 30 bis 50 Prozent, was Mehrkosten von 540 bis 900 Euro jährlich bedeutet bei ursprünglichen Kosten von 1.800 Euro. Fehlende Dimensionierung mit zu kleiner Wärmepumpe erzwingt häufigen Heizstab-Einsatz bei COP 1,0 statt JAZ 3,5, was den Stromverbrauch verdreifacht und Mehrkosten von 3.600 Euro verursacht. Zu hohe Vorlauftemperatur durch alte Heizkörper reduziert die JAZ von 4,0 auf 2,8, was 43 Prozent höhere Kosten oder 774 Euro Mehrkosten bei ursprünglichen 1.800 Euro bedeutet.

Optimierungsmaßnahmen mit ROI-Analyse:

Die Absenkung der Vorlauftemperatur durch Flächenheizungen kostet 8.000 bis 12.000 Euro Installation und spart 600 bis 800 Euro jährlich, was eine Amortisationszeit von 10 bis 15 Jahren bedeutet. Der hydraulische Abgleich kostet 500 bis 800 Euro und spart 180 bis 270 Euro jährlich bei Amortisation nach 2 bis 3 Jahren. Die Smart-Home-Steuerung mit Wetterprognose und Lastmanagement kostet 800 bis 1.200 Euro und ermöglicht 150 bis 250 Euro jährliche Einsparung durch optimierte Laufzeiten.

Stromkosten Mehrfamilienhaus: Skalierung und rechtliche Anforderungen

Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern profitieren von Skaleneffekten in der zentralen Wärmeerzeugung, erfordern jedoch komplexere Abrechnungsstrukturen gemäß Heizkostenverordnung.

Kostenstruktur Mehrfamilienhaus mit 8 Wohneinheiten:

Ein Mehrfamilienhaus mit 600 Quadratmetern Gesamtwohnfläche und 60.000 Kilowattstunden jährlichem Wärmebedarf benötigt mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe (JAZ 4,2) etwa 14.286 Kilowattstunden Strom jährlich. Bei 28 Cent pro Kilowattstunde Wärmepumpenstromtarif ergeben sich Gesamtkosten von 4.000 Euro oder 500 Euro pro Wohneinheit. Der erhöhte Warmwasserbedarf addiert 2.000 Kilowattstunden oder 560 Euro zu den Gesamtkosten, was 4.560 Euro Jahreskosten oder 570 Euro pro Wohneinheit bedeutet.

Messpflicht und Abrechnungsanforderungen:

Die Heizkostenverordnung erfordert verbrauchsabhängige Abrechnung mit Installation von Wärmemengenzählern pro Wohneinheit zu Kosten von 150 bis 250 Euro pro Zähler. Die jährlichen Abrechnungskosten durch Messdienstleister betragen 8 bis 12 Euro pro Wohneinheit. Diese zusätzlichen Kosten von insgesamt 96 Euro jährlich für alle Wohneinheiten müssen in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung berücksichtigt werden.

Optimierungsstrategie und Handlungsempfehlung

Die Minimierung der Stromkosten erfordert einen systematischen Ansatz über vier strategische Ebenen.

Ebene 1 - Gebäudeoptimierung: Die Investition in Dämmung und Flächenheizungen reduziert den Wärmebedarf um 30 bis 50 Prozent und senkt die Vorlauftemperatur um 10 bis 15 Grad, was die JAZ um 0,5 bis 1,0 Punkte steigert. Diese Maßnahme bildet die Grundvoraussetzung für niedrige Betriebskosten.

Ebene 2 - Systemwahl: Die Präferenz für Sole-Wasser oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen statt Luft-Wasser-Systemen erhöht die JAZ um 1,0 bis 1,5 Punkte, was kumulative Kosteneinsparungen von 10.000 bis 15.000 Euro über 20 Jahre Betriebszeit bedeutet.

Ebene 3 - Eigenstromerzeugung: Die PV-Integration reduziert den effektiven Strompreis von 35 Cent auf durchschnittlich 15 bis 20 Cent pro Kilowattstunde bei 60 bis 70 Prozent Eigenverbrauch, was 750 bis 1.000 Euro jährliche Einsparung ermöglicht.

Ebene 4 - Tarifoptimierung: Wärmepumpenstromtarife mit § 14a EnWG Netzentgelt-Reduzierung sparen zusätzliche 400 bis 600 Euro jährlich bei minimalem administrativem Aufwand.

Die konsequente Umsetzung aller vier Ebenen transformiert hohe Stromkosten von 2.500 bis 3.000 Euro jährlich auf optimierte Kosten von 500 bis 800 Euro, was die Wärmepumpe zur wirtschaftlichsten verfügbaren Heizlösung macht.

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