Hannah Wirtz
May 19, 2025
6
min
Wärmepumpe
Planung und Installation

Wärmepumpe nachträglich einbauen: lohnt sich die Investition?

In einer Zeit, in der umweltfreundliches Heizen, Klimaschutz und steigende Preise für fossile Brennstoffe zunehmend an Bedeutung gewinnen – begleitet von gesetzlichen Vorgaben für herkömmliche Heizsysteme – wird die Nachrüstung einer Wärmepumpe für viele Hausbesitzer zu einer attraktiven Alternative.
Dank staatlicher Förderungen von bis zu 70 % und den schwankenden Kosten für Öl und Gas lohnt sich der Umstieg langfristig mehr denn je.

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum sich der nachträgliche Einbau einer Wärmepumpe auszahlt, wie auch Altbauten davon profitieren können und welche Voraussetzungen erfüllt sein sollten, um das volle wirtschaftliche Potenzial auszuschöpfen.

Inhaltsverzeichnis
Heizen Sie klimafreundlich mit Wärmepumpen

Bis zu 50% Heizkosten sparen und Förderungen sichern

Wärmepumpe nachträglich einbauen: Warum lohnt es sich?

Die Wärmewende in Deutschland schreitet voran, und immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme. Besonders Wärmepumpen gewinnen dabei als zukunftssichere Lösung an Bedeutung. Allein im Jahr 2023 wurden laut dem Bundesverband Wärmepumpen e.V. rund 356.000 neue Wärmepumpen deutschlandweit installiert, besonders Luft-Wasser-Wärmepumpen waren dabei gefragt. Aber lohnt sich die Nachrüstung einer Wärmepumpe in einem bestehenden Gebäude wirklich?

Gleich mehrere überzeugende Gründe, sprechen für eine Nachrüstung:

Zukunftssicherheit: Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat die Bundesregierung den Weg für klimaneutrales Heizen geebnet. Seit 2024 müssen neue Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Wärmepumpen erfüllen diese Anforderung problemlos und sind damit zukunftssicher.

Unabhängigkeit: Eine Wärmepumpe macht Sie unabhängiger von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl, deren Preise in den letzten Jahren starken Schwankungen unterlagen und durch die steigende CO₂-Steuer weiter ansteigen werden.

Energieeffizienz: Moderne Wärmepumpen arbeiten äußerst effizient und können aus einer Kilowattstunde Strom bis zu fünf Kilowattstunden Wärmeenergie erzeugen. Diese hohe Effizienz macht sie zu einer wirtschaftlichen Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen.

Wertsteigerung der Immobilie: Durch die Installation einer Wärmepumpe erhöht sich der Wert Ihrer Immobilie. Energieeffiziente Gebäude sind auf dem Immobilienmarkt zunehmend gefragt.

Attraktive Förderung: Der Staat unterstützt die Nachrüstung einer Wärmepumpe mit großzügigen Förderprogrammen. Im Jahr 2025 sind Zuschüsse von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten möglich. Ob die Fördermittel in derartiger Höhe unter der neuen Regierung bestehen bleiben, ist allerdings nicht gesichert. Bei Interesse, sollten Sie daher zeitnah handeln um von den vollen Fördersummen profitieren zu können.

So funktioniert eine Wärmepumpe

Bevor wir uns den Details der Nachrüstung widmen, ist es wichtig zu verstehen, wie eine Wärmepumpe eigentlich funktioniert. Das Grundprinzip ist relativ einfach: Die Wärmepumpe entzieht der Umgebung (Luft, Erde oder Wasser) Wärmeenergie und hebt diese auf ein höheres Temperaturniveau, um damit ein Gebäude zu beheizen.

Der Prozess läuft in vier Schritten ab:

  1. Verdampfung: Ein Kältemittel nimmt in einem Wärmetauscher (Verdampfer) Wärme aus der Umgebung auf und verdampft.
  2. Verdichtung: Ein Kompressor verdichtet den Dampf, wodurch sich die Temperatur erhöht.
  3. Verflüssigung: Im Verflüssiger (Kondensator) gibt das Kältemittel die Wärme an das Heizsystem ab und wird dabei wieder flüssig.
  4. Entspannung: Das Kältemittel wird über ein Expansionsventil entspannt und der Kreislauf beginnt von vorn.

Entscheidend für die Effizienz einer Wärmepumpe ist die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie gibt an, wie viel Wärmeenergie die Wärmepumpe im Jahresdurchschnitt aus einer Einheit elektrischer Energie erzeugen kann. Bei modernen Anlagen liegt diese Zahl zwischen 3 und 5, was bedeutet, dass aus einer Kilowattstunde Strom 3 bis 5 Kilowattstunden Wärme gewonnen werden können. Besonders effizient arbeiten Wasser-Wasser-Wärmepumpen, während Luft-Wasser-Wärmepumpen zumeist die geringsten Werte erreichen, was besonders auf die Schwankenden Außentemperaturen zurückzuführen ist. Faszinierend ist an dieser Stelle, dass selbst die ineffizienteste Wärmepumpe, die JAZ von herkömmlichen Heizsystemen weit überschreitet. Diese liegen im Regelfall bei maximal 1.

Voraussetzungen für die Nachrüstung einer Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe kann theoretisch in jedem Gebäude nachträglich eingebaut werden. Für einen effizienten und wirtschaftlichen Betrieb sollten jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Gebäudedämmung und Heizlast

Die energetische Qualität des Gebäudes spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz der Wärmepumpe:

  • Wärmedämmung: Je besser die Dämmung, desto weniger Heizenergie wird benötigt. In gut gedämmten Häusern arbeiten Wärmepumpen besonders effizient.
  • Heizlast: Die Heizlast sollte bei einer Luftwärmepumpe unter 15 kW und bei einer Erdwärmepumpe unter 20 kW liegen, damit sich die Anschaffung wirtschaftlich lohnt.

Als Faustregel gilt: Wurde Ihr Gebäude nach 1995 errichtet oder umfassend saniert, ist der Einbau einer Wärmepumpe in der Regel problemlos möglich. Bei älteren, unsanierten Gebäuden sollte vor der Nachrüstung eine energetische Beratung erfolgen.

Vorlauftemperatur und Heizsystem

Die Vorlauftemperatur ist ein entscheidender Faktor für die Effizienz einer Wärmepumpe:

  • Ideale Vorlauftemperatur: Für einen effizienten Betrieb sollte die Vorlauftemperatur des Heizsystems nicht über 50-55°C liegen.
  • Flächenheizungen: Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen (30-35°C) und sind daher ideal für Wärmepumpen.
  • Heizkörper: Auch mit konventionellen Heizkörpern kann eine Wärmepumpe betrieben werden, allerdings sollten diese ausreichend dimensioniert sein. Gegebenenfalls müssen die Heizkörper durch größere Modelle ersetzt werden. Auch hier ist eine professionelle Beratung zu empfehlen.

Entgegen weit verbreiteter Meinung ist eine Fußbodenheizung keine zwingende Voraussetzung für den Betrieb einer Wärmepumpe. Moderne Wärmepumpen können auch mit einer Vorlauftemperatur von 55°C und mehr effizient arbeiten, besonders Modelle mit natürlichen Kältemitteln wie Propan (R290).

Platzbedarf und Aufstellort

Je nach Wärmepumpentyp werden unterschiedliche Anforderungen an den Aufstellort gestellt:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: Benötigt Platz für die Außeneinheit mit ausreichender Luftzirkulation. Der Abstand zum Nachbargrundstück sollte mindestens 3 Meter betragen, um Lärmbelästigungen zu vermeiden.
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe: Erfordert Platz für Erdkollektoren (horizontale Verlegung) oder Erdsonden (vertikale Bohrungen).
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Benötigt Zugang zu Grundwasser und Platz für zwei Brunnen (Förder- und Schluckbrunnen).

Im Haus selbst wird Platz für die Inneneinheit (bei Split-Geräten), den Pufferspeicher und ggf. einen Warmwasserspeicher benötigt. Bei Innenaufstellung empfiehlt sich ein Aufstellort im Keller, Heizungsraum oder Hauswirtschaftsraum.

Rechtliche Aspekte und Genehmigungen

Vor der Installation einer Wärmepumpe müssen verschiedene rechtliche Aspekte berücksichtigt werden. Luft-Wasser-Wärmepumpen können in der Regel ohne Genehmigungen installiert werden. Bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen dagegen sind behördliche Genehmigungen relevant, da ins Grundwasser eingegriffen wird.

  • Baurecht: Je nach Bundesland gelten unterschiedliche baurechtliche Vorgaben für die Aufstellung einer Wärmepumpe. In einigen Ländern gelten Wärmepumpen als genehmigungsfreie Anlagen, in anderen ist eine Baugenehmigung erforderlich.
  • Abstände und Lärmschutz: Die Einhaltung von Mindestabständen zu Nachbargrundstücken und die Einhaltung von Lärmschutzrichtlinien sind obligatorisch.
  • Wasserrecht: Für Erdwärmesonden und Grundwasserwärmepumpen ist in der Regel eine wasserrechtliche Genehmigung erforderlich.

Es empfiehlt sich, frühzeitig mit den zuständigen Behörden Kontakt aufzunehmen, um die genauen Anforderungen zu klären.

Wärmepumpenarten im Vergleich

Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, die sich in ihrer Wärmequelle, Effizienz, Kosten und Installationsaufwand unterscheiden.

Wärmepumpenarten im Vergleich

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Funktionsweise

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht der Außenluft Wärmeenergie und überträgt diese auf das Heizungswasser. Dabei nutzt sie den Umstand, dass selbst kalte Außenluft noch Wärmeenergie enthält. Die gewonnene Wärme wird dann über das Heizungssystem im Haus verteilt.

Eignung zur Nachrüstung

Eignung: Sehr gut

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe eignet sich besonders gut für die Nachrüstung, da keine aufwändigen Erdarbeiten nötig sind und die Installation vergleichsweise einfach ist. Mit einem Marktanteil von über 80 Prozent ist sie auch die am häufigsten gewählte Wärmepumpenart in Deutschland.

Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • Relativ günstige Anschaffung
  • Einfache Installation
  • Kein großer Platzbedarf
  • Keine Genehmigungen erforderlich (außer ggf. Baugenehmigung)
  • Geringere Effizienz als andere Wärmepumpentypen, besonders bei sehr niedrigen Außentemperaturen
  • Mögliche Lärmbelästigung durch die Außeneinheit
  • Optisch eventuell störend

Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärmepumpe)

Funktionsweise

Die Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt die im Erdreich gespeicherte Wärme. Diese wird entweder über Erdkollektoren (horizontal in 1-1,5 m Tiefe verlegt) oder über Erdsonden (vertikal bis zu 100 m Tiefe) erschlossen. Als Wärmeträgermedium dient eine Sole-Lösung, die die Wärme aus dem Erdreich aufnimmt und zur Wärmepumpe transportiert.

Eignung zur Nachrüstung

Eignung: Eingeschränkt

Die Nachrüstung einer Sole-Wasser-Wärmepumpe ist aufgrund der notwendigen umfangreichen Erdarbeiten eingeschränkt. Besonders in bebauten Gebieten mit kleinen Grundstücken ist die Realisierung oft schwierig. Auch die erforderlichen Genehmigungen können den Prozess verkomplizieren.

Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • Hohe Effizienz auch bei niedrigen Außentemperaturen
  • Konstante Wärmequellentemperatur über das Jahr
  • Sehr leiser Betrieb
  • Lange Lebensdauer
  • Hohe Anschaffungskosten
  • Großer Flächenbedarf bei Erdkollektoren
  • Genehmigungspflichtig
  • Aufwändige Installation

Wasser-Wasser-Wärmepumpe (Grundwasserwärmepumpe)

Funktionsweise

Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt die konstante Temperatur des Grundwassers. Dafür sind zwei Brunnen erforderlich: Ein Förderbrunnen pumpt das Grundwasser zur Wärmepumpe, wo ihm die Wärme entzogen wird. Über einen zweiten Brunnen, den Schluckbrunnen, wird das abgekühlte Wasser wieder in das Grundwasser zurückgeleitet.

Eignung zur Nachrüstung

Eignung: Eingeschränkt

Die Nachrüstung einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist nur unter bestimmten geologischen Bedingungen möglich. Es muss ausreichend Grundwasser in geeigneter Qualität vorhanden sein. Zudem sind behördliche Genehmigungen erforderlich, da Eingriffe in den Grundwasserhaushalt streng reguliert sind.

Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • Höchste Effizienz aller Wärmepumpentypen
  • Konstante Wärmequellentemperatur über das Jahr
  • Geringer Platzbedarf im Vergleich zu Erdkollektoren
  • Hohe Anschaffungs- und Erschließungskosten
  • Genehmigungspflichtig
  • Abhängig von der Grundwasserqualität und -verfügbarkeit
  • Regelmäßige Wartung der Brunnen erforderlich

Welche Wärmepumpe eignet sich für die Nachrüstung?

Für die Nachrüstung in Bestandsgebäuden ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe in den meisten Fällen die praktikabelste Lösung. Sie erfordert keine aufwändigen Erdarbeiten, ist relativ schnell installiert und verursacht die geringsten Installationskosten. Mit einem Marktanteil von über 80 Prozent ist sie auch die am häufigsten gewählte Wärmepumpenart in Deutschland.

Bei ausreichender Grundstücksfläche und entsprechenden geologischen Voraussetzungen können jedoch auch Erd- oder Grundwasserwärmepumpen eine sinnvolle Alternative sein, besonders wenn eine besonders hohe Effizienz angestrebt wird.

Kosten für die Nachrüstung einer Wärmepumpe

Die Kosten für die Nachrüstung einer Wärmepumpe setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen und können je nach Wärmepumpentyp, Gebäudegröße und individuellen Gegebenheiten stark variieren. Auch wenn die Anschaffungskosten zunächst recht hoch ausfallen lohnt sich die Anlage aus wirtschaftlicher Sicht. Zunächst können Sie von attraktiven staatlichen Fördermitteln profitieren, zum andern sorgen die geringen Betriebskosten für einen kostengünstigen Betrieb auf lange Sicht.

Anschaffungskosten im Überblick

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die durchschnittlichen Kosten verschiedener Wärmepumpentypen:

Anschaffungskosten im Überblick
Wärmepumpentyp Anschaffungskosten
Luft-Wasser-Wärmepumpe 10.000 - 15.000 €
Sole-Wasser-Wärmepumpe 12.000 - 15.000 €
Wasser-Wasser-Wärmepumpe 12.000 - 17.000 €

Installations- und Erschließungskosten

Neben den Anschaffungskosten fallen weitere Kosten für Installation und Erschließung an:

Installations- und Erschließungskosten
Kostenstelle Luft-Wasser-Wärmepumpe Sole-Wasser-Wärmepumpe Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Installationskosten 2.000 - 3.000 € 2.000 - 3.000 € 2.000 - 3.000 €
Erschließungskosten bis 2.000 € 3.000 - 18.000 € 6.000 - 10.000 €
Entsorgung alte Heizung 2.000 - 3.000 € 2.000 - 3.000 € 2.000 - 3.000 €
Gesamtkosten 14.000 - 23.000 € 19.000 - 39.000 € 22.000 - 33.000 €

Die Erschließungskosten variieren je nach Wärmepumpentyp erheblich:

  • Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen fallen relativ geringe Kosten für den Anschluss an das Heizsystem an.
  • Bei Sole-Wasser-Wärmepumpen sind die Kosten für Erdbohrungen oder das Verlegen von Erdkollektoren ein wesentlicher Kostenfaktor.
  • Bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen müssen die Kosten für die Brunnenbohrung berücksichtigt werden.

Betriebskosten im Vergleich

Die Betriebskosten einer Wärmepumpe setzen sich hauptsächlich aus den Stromkosten und den Wartungskosten zusammen:

  • Stromkosten: Abhängig vom Strompreis, der Effizienz der Wärmepumpe (JAZ) und dem Wärmebedarf des Gebäudes sowie persönlichem Nutzungsverhalten.
  • Wartungskosten: Regelmäßige Wartungen sind für eine optimale Leistung und lange Lebensdauer wichtig und kosten etwa 150-300 € pro Jahr.

Im Durchschnitt liegen die jährlichen Betriebskosten einer Wärmepumpe zwischen 1.500 und 2.500 €. Im Vergleich zu fossilen Heizsystemen können die Betriebskosten aber deutlich niedriger sein, besonders wenn günstige Wärmepumpentarife genutzt werden oder die Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kombiniert wird.

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zeigt, ob sich die Investition in eine Wärmepumpe langfristig lohnt. Dabei werden die Investitionskosten den eingesparten Betriebskosten gegenübergestellt:

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Variable Luft-Wasser-Wärmepumpe Gasheizung
Investition
Investitionskosten 18.000 € 8.000 €
Förderung 9.000 € 0 €
Kosten nach Förderung 9.000 € 8.000 €
Betrieb
Wirkungsgrad 4 1
Energiepreis (Stand: Februar 2025) Strom: 0,28 €/kWh Gas: 0,10 €/kWh
Heizkosten im Jahr 1.600 € 2.020 €
Wartungskosten im Jahr 300 € 200 €
Betriebskosten im Jahr 1.900 € 2.220 €
Gesamtkosten über die Zeit
Gesamtkosten nach 5 Jahren 18.500 € 19.000 €
Gesamtkosten nach 10 Jahren 28.000 € 30.000 €
Gesamtkosten nach 15 Jahren 37.500 € 41.000 €
Gesamtkosten nach 20 Jahren 47.000 € 52.000 €
Ersparnis nach 20 Jahren 5.000 €

Bei diesem Beispiel amortisiert sich die Investition in eine Luft-Wasser-Wärmepumpe bereits nach etwa 5 Jahren. Danach spart man im Vergleich zur Gasheizung Jahr für Jahr Betriebskosten ein. Nach 20 Jahren beträgt die Ersparnis etwa 5.000 €.

Fördermöglichkeiten 2025

Der Staat unterstützt die Nachrüstung von Wärmepumpen mit attraktiven Förderprogrammen. Im Jahr 2025 ist die Förderkulisse besonders günstig.

KfW-Förderung für Wärmepumpen

KfW-Förderung für Wärmepumpen

Seit 2024 wird die Förderung für Wärmepumpen über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) abgewickelt:

Förderkomponente Details
Grundförderung 30 Prozent der förderfähigen Kosten
Maximale Förderung Bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten
Förderfähige Kosten Maximal 30.000 € für die erste Wohneinheit
Bei einem Einfamilienhaus bedeutet das eine maximale Förderung von 21.000 €

In Mehrfamilienhäusern erhöht sich die Fördersumme entsprechend der Anzahl der Wohneinheiten.

Boni und Zusatzförderungen

Zusätzlich zur Grundförderung können verschiedene Boni in Anspruch genommen werden:

Bonusart Höhe und Voraussetzungen
Klimageschwindigkeits-Bonus 20 Prozent
Bei frühzeitigem Austausch einer funktionierenden Öl-, Kohle-, Nachtspeicher- oder mindestens 20 Jahre alten Gasheizung
Einkommens-Bonus 30 Prozent
Für Haushalte mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von maximal 40.000 €
Effizienz-Bonus 5 Prozent
Für besonders effiziente Wärmepumpen (Erdwärme, Grundwasser oder natürliches Kältemittel)

Diese Boni sind kombinierbar, aber auf maximal 70 Prozent begrenzt.

Regionale Förderprogramme

Neben der bundesweiten Förderung gibt es auch regionale Förderprogramme von Bundesländern, Kommunen und Energieversorgern:

Programmtyp Beschreibung
Landesförderung Einige Bundesländer bieten eigene Förderprogramme an
Z.B. Niedersachsen mit Zuschüssen für elektrische Wärmepumpensysteme in bestimmten Wohnquartieren
Kommunale Förderung Städte und Gemeinden haben oft eigene Förderprogramme für klimafreundliche Heizungen
Förderung durch Energieversorger Manche Energieversorger bieten zusätzliche Zuschüsse oder günstige Stromtarife für Wärmepumpenbetreiber an

Tipps zur Beantragung

Damit Sie die maximale Förderung erhalten, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten:

  1. Frühzeitige Planung: Die Förderung muss vor Beginn der Maßnahme beantragt werden.
  2. Fachberatung: Lassen Sie sich von einem Energieberater oder Heizungsfachbetrieb zu den Fördermöglichkeiten beraten.
  3. Technische Voraussetzungen prüfen: Achten Sie darauf, dass die gewählte Wärmepumpe die technischen Fördervoraussetzungen erfüllt (JAZ von mindestens 3,0, bei Luft-Wasser-Wärmepumpen Einhaltung der Lärmschutzanforderungen).
  4. Fachgerechte Installation: Die Installation muss durch einen Fachbetrieb erfolgen.
  5. Dokumentation: Sammeln Sie alle relevanten Unterlagen für den Förderantrag (Angebote, Rechnungen, technische Datenblätter).

Unsere Experten bei 42watt stehen Ihnen gerne auch für die Beantragung der Fördermittel zur Verfügung. So können Sie von der maximalen Förderung profitieren, ohne großen Eigenaufwand.

Hybridlösungen: Wärmepumpe mit bestehender Heizung kombinieren

Statt die bestehende Heizungsanlage komplett zu ersetzen, kann in manchen Fällen eine Kombination mit einer Wärmepumpe sinnvoll sein – eine sogenannte Hybridheizung.

Bei einer Hybridheizung arbeitet die Wärmepumpe als Grundlasterzeuger und deckt den größten Teil des Wärmebedarfs ab. Die bestehende Heizung (z.B. Gas- oder Ölheizung) wird nur bei sehr niedrigen Außentemperaturen oder bei Spitzenlasten zugeschaltet.

Vor- und Nachteile einer Hybridlösung

Vor- und Nachteile einer Hybridlösung

Vorteile Nachteile
  • Geringere Anschaffungskosten, da die Wärmepumpe kleiner dimensioniert werden kann
  • Höhere Betriebssicherheit durch redundante Systeme
  • Sanfterer Einstieg in die erneuerbare Wärmeversorgung
  • Nutzung der bestehenden Infrastruktur
  • Erfüllung der 65-Prozent-Regel des GEG, wenn die Wärmepumpe den Hauptanteil der Wärmeerzeugung übernimmt
  • Höhere Komplexität des Gesamtsystems
  • Größerer Platzbedarf durch zwei Heizsysteme
  • Doppelte Wartungskosten
  • Weiterhin Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
  • Geringere Förderung im Vergleich zum kompletten Austausch

Förderung von Hybridheizungen: Bei einer Hybridheizung mit erneuerbaren Energien und Gasheizung wird nur der erneuerbare Anteil gefördert. Die fossile Komponente ist nicht förderfähig. Bei einem Kompaktgerät mit Wärmepumpe und fossiler Komponente sind pauschal 65 Prozent der Kosten förderfähig.

Eine Hybridheizung sollte als Übergangslösung betrachtet werden. Langfristig ist eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoller. Generell ist eine Hybridlösung nur ein Einzelfällen empfehlenswert.

Spezialfälle: Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus, Eigentumswohnung und Reihenhaus

Die Nachrüstung einer Wärmepumpe ist nicht nur in Einfamilienhäusern möglich, sondern auch in anderen Gebäudetypen, wenngleich hier besondere Herausforderungen zu bewältigen sind.

Mehrfamilienhaus

In Mehrfamilienhäusern gibt es zwei grundlegende Ansätze:

  1. Zentrale Lösung: Eine große Wärmepumpe versorgt das gesamte Gebäude mit Wärme.
    • Vorteile: Geringere Anschaffungskosten pro Wohneinheit, effizienterer Betrieb
    • Nachteile: Komplexere Planung, einheitliche Entscheidung aller Eigentümer erforderlich
  2. Dezentrale Lösung: Jede Wohnung erhält eine eigene, kleinere Wärmepumpe.
    • Vorteile: Individuelle Steuerung, unabhängige Entscheidung möglich
    • Nachteile: Höhere Gesamtkosten, Platzprobleme für Außeneinheiten

Die Förderung für Mehrfamilienhäuser ist gestaffelt: Für die erste Wohneinheit beträgt die maximale Fördersumme 30.000 €, für jede weitere Wohneinheit (2-6) jeweils 15.000 € und ab der siebten Wohneinheit je 8.000 €.

Eigentumswohnung

Die Nachrüstung einer Wärmepumpe in einer einzelnen Eigentumswohnung ist herausfordernd, aber nicht unmöglich:

  • Rechtliche Hürden: Zustimmung der Eigentümergemeinschaft in der Regel erforderlich
  • Technische Möglichkeiten: Abluft- oder Warmwasser-Wärmepumpen als dezentrale Lösung
  • Empfehlung: Gemeinschaftliche Lösung für das gesamte Gebäude oft sinnvoller

Reihenhaus

Bei Reihenhäusern ist der begrenzte Platz die größte Herausforderung:

  • Aufstellort: Begrenzte Möglichkeiten für die Außeneinheit, Abstandsregelungen zu Nachbarn beachten
  • Lärmschutz: Besonders wichtig aufgrund der Nähe zu Nachbarn
  • Lösungsansätze: Kompakte Monoblock-Geräte oder Split-Anlagen mit optimierter Aufstellung

In allen Spezialfällen empfiehlt sich eine frühzeitige Beratung durch einen Fachmann, um die individuell beste Lösung zu finden.

Praxistipps für die Nachrüstung

1. Fachgerechte Planung und Dimensionierung

Eine sorgfältige Planung ist entscheidend für den effizienten Betrieb der Wärmepumpe:

  • Heizlastberechnung nach DIN EN 12831: Ermitteln Sie den tatsächlichen Wärmebedarf Ihres Gebäudes, um die Wärmepumpe optimal auszulegen.
  • Vermeidung von Über- oder Unterdimensionierung: Eine zu große oder zu kleine Anlage kann ineffizient arbeiten und höhere Betriebskosten verursachen.
  • Berücksichtigung geplanter Sanierungsmaßnahmen: Zukünftige Veränderungen an der Gebäudehülle oder dem Heizsystem sollten in die Planung einbezogen werden.

2. Auswahl des richtigen Zeitpunkts

Der optimale Zeitpunkt für die Nachrüstung ist:

  • Bei Erreichen der Lebensdauer der bestehenden Heizung: Ein Austausch ist dann ohnehin erforderlich.
  • Im Rahmen geplanter Gebäudesanierungen: Die Integration der Wärmepumpe kann effizienter gestaltet werden.
  • Vor Ablauf aktueller Förderprogramme: Nutzen Sie beispielsweise den Klimageschwindigkeits-Bonus, um von finanziellen Unterstützungen zu profitieren.

3. Kombination mit anderen Effizienzmaßnahmen

Ergänzende Maßnahmen steigern die Effizienz der Wärmepumpe:

  • Hydraulischer Abgleich des Heizsystems: Sorgt für gleichmäßige Wärmeverteilung und reduziert Energieverluste.
  • Dämmung der Heizungsrohre: Minimiert Wärmeverluste auf dem Weg zu den Heizkörpern.
  • Installation größerer Heizkörper oder Flächenheizungen: Ermöglicht den Betrieb mit niedrigeren Vorlauftemperaturen, was die Effizienz der Wärmepumpe erhöht.
  • Einbau moderner Thermostate und intelligenter Steuerungen: Optimiert den Energieverbrauch durch bedarfsgerechte Regelung.

4. Integration einer Photovoltaikanlage

Die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik bietet erhebliche Vorteile:

  • Nutzung von selbst erzeugtem Strom: Reduziert die Betriebskosten der Wärmepumpe erheblich.
  • Erhöhte Unabhängigkeit vom Stromnetz: Besonders in Kombination mit einem Stromspeicher.
  • Verbesserte CO₂-Bilanz: Durch Nutzung erneuerbarer Energiequellen.

5. Optimierung des Betriebs

Für einen effizienten und langlebigen Betrieb beachten Sie:

  • Einstellung möglichst niedriger Vorlauftemperaturen: Steigert die Effizienz der Wärmepumpe.
  • Vermeidung von Nachtabsenkung: Bei Wärmepumpen kann dies kontraproduktiv sein und den Energieverbrauch erhöhen.
  • Regelmäßige Wartung: Sichert die Leistungsfähigkeit und verlängert die Lebensdauer der Anlage.
  • Energie-Monitoring: Überwachen Sie den Energieverbrauch, um Optimierungspotenziale zu erkennen

Fazit

Die Nachrüstung einer Wärmepumpe ist in den meisten Bestandsgebäuden technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll. Besonders die Luft-Wasser-Wärmepumpe hat sich als praktikable Lösung für die Nachrüstung etabliert. Mit den aktuellen Förderprogrammen werden bis zu 70 Prozent der förderfähigen Investitionskosten abgedeckt, was die Wirtschaftlichkeit deutlich steigert.

Damit die Nachrüstung gelingt, sollten die wichtigsten Erfolgsfaktoren abgesichert sein:

  • Eine fachgerechte Planung und Dimensionierung
  • Die Auswahl des passenden Wärmepumpentyps
  • Die Optimierung des bestehenden Heizsystems (hydraulischer Abgleich, ggf. größere Heizkörper)
  • Die Nutzung aller verfügbaren Fördermittel

Mit Blick auf die Zukunft werden Wärmepumpen weiter an Bedeutung gewinnen. Technologische Fortschritte führen zu immer effizienteren Anlagen, die auch bei höheren Vorlauftemperaturen wirtschaftlich betrieben werden können. Die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien ins Stromnetz verbessert zudem die Ökobilanz von Wärmepumpen kontinuierlich.

Die Entscheidung für eine Wärmepumpe ist nicht nur eine Investition in die eigene Zukunft, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz. Damit das gelingt, ist eine korrekte Planung ausschlaggebend. Wir bei 42watt begleiten Sie mit unserer Expertise gerne auf Ihrem Weg zur optimalen Wärmepumpe.

Häufig gestellte Fragen zur Wärmepumpe

Häufig gestellte Fragen

Kann ich eine Wärmepumpe in jedem Altbau nachrüsten?

Grundsätzlich ja, allerdings kann die Wirtschaftlichkeit in schlecht gedämmten Gebäuden mit hohen Vorlauftemperaturen eingeschränkt sein. Eine vorherige energetische Beratung ist empfehlenswert.

Brauche ich zwingend eine Fußbodenheizung für eine Wärmepumpe?

Nein, eine Fußbodenheizung ist keine zwingende Voraussetzung. Moderne Wärmepumpen können auch mit konventionellen Heizkörpern arbeiten, sofern diese ausreichend dimensioniert sind.

Wie lange dauert die Installation einer Wärmepumpe im Bestand?

Die reine Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe dauert etwa 2-3 Tage. Bei Erd- oder Grundwasserwärmepumpen können die Erdarbeiten mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Kann ich meine Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombinieren?

Ja, als sogenannte Hybridheizung können beide Systeme kombiniert werden. Die Wärmepumpe übernimmt dabei den Grundlastbetrieb, während die Gasheizung bei extremen Temperaturen oder Spitzenlasten zugeschaltet wird.

Wie hoch sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe im Vergleich zu Gas oder Öl?

Die Betriebskosten einer Wärmepumpe können je nach Effizienz der Anlage, Strompreis und Gebäudezustand um 30-50% niedriger sein als bei fossilen Heizsystemen, besonders wenn günstige Wärmepumpentarife genutzt werden.

Wann erhalte ich die maximale Förderung von 70%?

Die maximale Förderung von 70% erhalten Sie, wenn Sie alle möglichen Boni kombinieren: 30% Grundförderung + 20% Klimageschwindigkeits-Bonus + 5% Effizienz-Bonus + 30% Einkommens-Bonus (bei maximal 40.000 € Jahreseinkommen).

Kann ich die Wärmepumpe selbst installieren?

Nein, für eine fachgerechte Installation und die Inanspruchnahme der Förderung ist ein zertifizierter Fachbetrieb erforderlich.

Wie laut ist eine Wärmepumpe?

Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen erzeugen Schallpegel von etwa 35-50 dB(A) in einem Meter Entfernung. Das entspricht etwa einer leisen Unterhaltung. Bei richtiger Aufstellung und Einhaltung der Mindestabstände ist die Lärmbelästigung minimal.

Kann ich mit einer Wärmepumpe auch kühlen?

Ja, viele moderne Wärmepumpen können im Sommer auch zur Kühlung des Gebäudes genutzt werden. Diese Funktion ist besonders in Verbindung mit einer Flächenheizung (Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung) effektiv.

Was passiert mit meiner alten Heizung?

Die alte Heizung wird in der Regel demontiert und fachgerecht entsorgt. Die Kosten hierfür betragen etwa 2.000-3.000 € und sind in den Gesamtkosten für die Nachrüstung zu berücksichtigen.

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