Hannah Wirtz
June 6, 2025
10
min
Sanierungsfahrplan
Wirtschaftlichkeit und Kosten

Dachdämmung 2025: Umfassender Leitfaden für Kosten, Förderung und Materialien

Die Dachdämmung entwickelt sich 2025 zum Schlüsselelement energetischer Sanierung in Deutschland. Mit verschärften GEG-Anforderungen von 0,24 W/(m²·K) und Fördergrenzwerten von 0,14 W/(m²·K) definieren technische Standards gleichzeitig wirtschaftliche Chancen. Eigenheimbesitzer profitieren von BAFA-Zuschüssen bis 12.000 Euro pro Wohneinheit, während Material- und Arbeitskosten regional zwischen 180 und 310 Euro pro Quadratmeter variieren. Die strategische Kombination aus individuellem Sanierungsfahrplan (iSFP) und KfW-Ergänzungskrediten ermöglicht Förderquoten von über 50 Prozent der Gesamtkosten.

Inhaltsverzeichnis
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Technische Grundlagen der Dachdämmung: Physik trifft auf Baupraxis

Wärmeleitfähigkeit und U-Wert-Berechnung

Die Wärmeleitfähigkeit λ (Lambda) bestimmt die Dämmqualität entscheidend. Hochleistungsdämmstoffe wie Polyurethan-Schaum erreichen 0,022 W/(m·K), während Standard-Mineralwolle bei 0,035-0,040 W/(m·K) liegt. Jede Verbesserung des U-Werts um 0,1 W/(m²·K) reduziert den Energieverlust um 8,4 kWh/(m²·a) - bei aktuellen Gaspreisen von 11,1 ct/kWh entspricht dies einer jährlichen Ersparnis von 93 Cent pro Quadratmeter Dachfläche.

Die U-Wert-Berechnung folgt der Formel U = 1/(RSi + Rges + Rse), wobei Rges die Summe aller Schichtwiderstände darstellt. Für eine 200 mm starke Mineralwoll-Zwischensparrendämmung mit λ = 0,035 W/(m·K) ergibt sich: R = 0,20 m / 0,035 W/(m·K) = 5,71 (m²·K)/W. Mit Innen- und Außenübergangswiderständen von 0,10 und 0,04 (m²·K)/W resultiert ein U-Wert von 0,17 W/(m²·K).

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Wärmebrücken-Problematik bei Sparrenkonstruktionen

Holzsparren mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,13 W/(m·K) durchdringen die Dämmschicht und bilden systematische Wärmebrücken. Der Wärmebrückenzuschlag ΔUWB beträgt bei Standard-Sparrenkonstruktionen 0,03-0,10 W/(m²·K) nach DIN 4108-2. Diese Verschlechterung des rechnerischen U-Werts um bis zu 0,10 W/(m²·K) macht den Unterschied zwischen Förderkriterium erfüllt oder verfehlt.

Die Aufsparrendämmung eliminiert Sparren-Wärmebrücken vollständig, da die Dämmschicht kontinuierlich über die Konstruktion verläuft. Bei gleichem Dämmstoff erreicht Aufsparrendämmung U-Werte, die mit Zwischensparrendämmung physikalisch unmöglich sind - ein entscheidender Vorteil für anspruchsvolle Effizienzhaus-Standards.

Luftdichtheit und Dampfdiffusion

Die luftdichte Gebäudehülle verhindert Konvektionswärmeverluste und Feuchtetransport. Blower-Door-Grenzwerte von 1,5 h⁻¹ bei 50 Pascal Druckdifferenz gelten für Gebäude mit Lüftungsanlage, werden aber zunehmend auch für Standardgebäude angepeilt. Ein Millimeter Undichtigkeit über einen Meter Länge transportiert die gleiche Feuchtigkeit wie 120 Quadratmeter Dachfläche durch Dampfdiffusion.

Die Dampfbremse sd-Wert zwischen 2 und 1.500 m reguliert den Feuchtetransport jahreszeitlich. Variable Dampfbremsen mit sd-Werten von 0,4 m (Sommer) bis 25 m (Winter) passen sich automatisch den klimatischen Bedingungen an und verhindern sommerliche Rücktrocknung-Blockaden.

Dämmstoffe im Vergleich: Eigenschaften und Anwendungsgebiete

Mineralische Dämmstoffe: Marktführer mit bewährten Eigenschaften

Mineralwolle behauptet 60 Prozent Marktanteil durch optimales Preis-Leistungs-Verhältnis. Glaswolle kostet 8-15 Euro pro Quadratmeter bei 200 mm Stärke, Steinwolle 12-22 Euro. Beide erreichen Baustoffklasse A1 (nicht brennbar) ohne Flammschutzmittel-Zusätze.

Glaswolle eignet sich als flexibler Klemmfilz für Zwischensparrendämmung mit Rohdichte 11-30 kg/m³. Die elastische Struktur kompensiert Maßtoleranzen und gewährleistet fugenfreie Verlegung. Steinwolle mit 30-200 kg/m³ Rohdichte bildet formstabile Platten für Aufsparrendämmung und druckbelastete Anwendungen.

Die Phasenverschiebung von 2-3 Stunden bei Mineralwolle reicht für grundlegenden sommerlichen Wärmeschutz aus. Der Temperatur-Amplituden-Dämpfung TAV liegt bei 15-25 für 200 mm Dämmstärke.

Naturdämmstoffe: Nachhaltigkeit mit technischen Vorteilen

Naturdämmstoffe erobern 12 Prozent Marktanteil durch überzeugende Ökobilanz und bauphysikalische Eigenschaften. Holzfaser-Dämmplatten mit 140-270 kg/m³ Rohdichte bieten 8-12 Stunden Phasenverschiebung - deutlich besser als Mineralwolle für sommerlichen Wärmeschutz.

Zellulose-Einblasdämmung kostet 9-15 Euro pro Quadratmeter und erreicht λ = 0,038-0,042 W/(m·K). Der Borax-Zusatz von 5-12 Prozent gewährleistet Brandschutz (Baustoffklasse B2) und Insektenschutz. Die maschinelle Einblasung mit 35-65 kg/m³ Rohdichte eliminiert Hohlräume vollständig.

Hanf-Dämmmatten mit λ = 0,040-0,045 W/(m·K) kosten 18-28 Euro pro Quadratmeter. Die natürliche Schädlingsresistenz macht chemische Zusätze überflüssig. Rohdichte 25-40 kg/m³ ermöglicht einfache Verarbeitung bei guter Klemmwirkung.

Synthetische Hochleistungsdämmstoffe: Premium-Lösungen für Extremanforderungen

Polyurethan-Schaum (PUR/PIR) erreicht λ = 0,022-0,028 W/(m·K) bei Kosten von 30-60 Euro pro Quadratmeter. Die geringe Wärmeleitfähigkeit ermöglicht schlanke Konstruktionen bei identischer Dämmleistung. Baustoffklasse B1 (schwer entflammbar) erfordert Flammschutzmittel-Zusätze.

Expanded Polystyrol (EPS) mit λ = 0,032-0,040 W/(m·K) kostet 12-25 Euro pro Quadratmeter. Die erdölbasierte Produktion folgt Rohölpreis-Schwankungen mit 8-15 Prozent Preisvolatilität jährlich. Baustoffklasse B1 durch HBCD-Flammschutz.

Vakuum-Isolationspaneele (VIP) mit λ = 0,005-0,010 W/(m·K) bleiben Nischenlösungen bei 100-200 Euro pro Quadratmeter. Die 20-25 Jahre Lebensdauer begrenzt Wirtschaftlichkeit trotz überragender Dämmleistung.

Dämmverfahren: Aufsparren-, Zwischensparren- und Untersparrendämmung

Aufsparrendämmung: Wärmebrückenfreie Premium-Lösung

Die Aufsparrendämmung positioniert die Dämmschicht oberhalb der Sparren und eliminiert Wärmebrücken vollständig. Gesamtkosten 250-300 Euro pro Quadratmeter umfassen Dämmung (130-190 Euro), Neueindeckung (45-80 Euro), Gerüst (8-15 Euro) und Anschlussdetails (12-25 Euro).

Systemaufbau von innen nach außen: Sparren, Dampfbremse, Dämmplatten 160-240 mm, Unterdeckbahn, Konterlattung, Dachlattung, Eindeckung. Die durchgehende Dämmschicht erreicht U-Werte von 0,10-0,16 W/(m²·K) ohne Wärmebrücken-Zuschläge.

Die Kombination mit ohnehin fälliger Dachsanierung optimiert die Wirtschaftlichkeit. Einzelmaßnahme Aufsparrendämmung amortisiert sich nach 35-45 Jahren, als Teil-Dachsanierung bereits nach 18-25 Jahren bei aktuellen Energiepreisen.

Zwischensparrendämmung: Standard-Lösung mit Optimierungspotential

Zwischensparrendämmung kostet 35-65 Euro pro Quadratmeter bei eigenständiger Durchführung, 80-120 Euro durch Handwerker. Die Dämmstoffstärke begrenzt sich auf Sparrenhöhe - typisch 160-220 mm bei Bestandsgebäuden.

Die fugenfreie Verlegung erfordert präzise Zuschnitte mit 10-15 mm Übermaß. Klemmfilz-Materialien wie Glaswolle oder Hanf kompensieren Maßtoleranzen durch elastische Kompression. Wärmebrücken-Zuschlag 0,03-0,06 W/(m²·K) verschlechtert den rechnerischen U-Wert.

Zusätzliche Untersparrendämmung 40-60 mm reduziert Sparren-Wärmebrücken und verbessert sommerlichen Wärmeschutz. Gesamtkosten steigen auf 55-85 Euro pro Quadratmeter, erreichen aber U-Werte von 0,14-0,18 W/(m²·K).

Einblasdämmung: Hohlraumfüllung ohne Demontage

Zellulose-Einblasdämmung füllt unzugängliche Hohlräume bei 25-45 Euro pro Quadratmeter Gesamtkosten. Die maschinelle Einbringung durch 12-16 mm Bohrungen erfolgt von außen ohne Innenraum-Beeinträchtigung.

Rohdichte 35-65 kg/m³ gewährleistet langzeitstabile Lagerungs-Eigenschaften. Setzungsmaß unter 2 Prozent bei fachgerechter Verdichtung. Die Borax-Behandlung schützt vor Ungeziefer und verbessert Brandverhalten auf Klasse B2.

Voraussetzung ist ausreichender Hohlraum zwischen Sparren ohne Querverspannung. Bestands-Dämmung muss vollständig entfernt werden vor Einblasdämmung-Applikation.

Kosten der Dachdämmung: Regionale Unterschiede und Preisfaktoren 2025

Materialkosten nach Dämmstoff-Kategorien

Mineralwolle-Preise bleiben 2025 stabil bei 8-22 Euro pro Quadratmeter für 200 mm Stärke. Glaswolle WLG 035 kostet 8-12 Euro, Steinwolle WLG 035 12-18 Euro, Hochleistungs-Steinwolle WLG 032 18-22 Euro pro Quadratmeter.

Naturdämmstoffe verteuern sich um 8 Prozent gegenüber 2024. Holzfaser-Dämmplatten kosten 22-35 Euro, Zellulose-Einblasdämmung 9-15 Euro, Hanf-Dämmmatten 18-28 Euro pro Quadratmeter bei 200 mm Stärke.

Synthetische Dämmstoffe folgen Rohölpreis-Entwicklung. EPS-Platten kosten 12-25 Euro, PUR/PIR-Platten 30-60 Euro, Phenolharz-Platten 35-70 Euro pro Quadratmeter. Vakuum-Isolationspaneele bleiben Exoten bei 100-200 Euro pro Quadratmeter.

Arbeitskosten mit starken regionalen Unterschieden

Dachdecker-Stundenlöhne variieren zwischen 46 Euro (Sachsen) und 75 Euro (Hamburg) - eine Spreizung von 63 Prozent zwischen günstigster und teuerster Region. München (72 Euro), Stuttgart (68 Euro) und Frankfurt (65 Euro) bilden das Hochpreis-Segment.

Zwischensparrendämmung benötigt 0,3-0,5 Arbeitsstunden pro Quadratmeter bei einfachen Dachformen. Komplexe Dachgeometrien mit Gauben und Durchdringungen verdoppeln den Zeitaufwand auf 0,6-1,0 Stunden pro Quadratmeter.

Aufsparrendämmung erfordert 0,8-1,2 Stunden pro Quadratmeter inklusive Neueindeckung. Materiallogistik und Gerüststellung addieren 0,2-0,3 Stunden pro Quadratmeter zu den reinen Verlegezeiten.

Nebenkosten und versteckte Aufwendungen

Gerüststellung kostet 8-15 Euro pro Quadratmeter Dachfläche abhängig von Gebäudehöhe und Zugänglichkeit. Komplexe Dachformen mit Erkern und Vorsprüngen erhöhen Gerüstkosten um 20-40 Prozent.

Entsorgung alter Dämmstoffe berechnet sich nach Material und Kontamination. Mineralwolle-Entsorgung kostet 150-280 Euro pro Tonne, KMF-haltige Altdämmung 350-650 Euro pro Tonne. Container-Bereitstellung addiert 280-450 Euro pauschal.

Dampfbremsen und Luftdichtheits-Komponenten kosten 3-8 Euro pro Quadratmeter. Verklebungen und Anschlussdetails erfordern zusätzlich 12-25 Euro pro Quadratmeter für professionelle Ausführung.

Saisonale Preisschwankungen nutzen

Januar bis März bieten 8-12 Prozent Preisvorteil gegenüber Sommersaison durch geringere Nachfrage. Handwerker-Verfügbarkeit steigt, Materialpreise sinken durch Lagerräumung der Baustoffhändler.

Wintertermine bergen Witterungsrisiken bei Aufsparrendämmung. Regentage verlängern Bauzeit um 15-25 Prozent und erhöhen Folgekosten durch Bautrocknung und Feuchteschäden-Sanierung.

Materialbestellung im Herbst sichert Preise und Verfügbarkeit für Frühjahrs-Termine. Preisbindung über 3-6 Monate schützt vor Inflation und Rohstoff-Preissteigerungen.

Förderung der Dachdämmung: BAFA, KfW und regionale Programme optimal kombinieren

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Die BAFA-Grundförderung beträgt 15 Prozent der förderfähigen Kosten bei Erfüllung technischer Mindestanforderungen U ≤ 0,14 W/(m²·K). Maximale Fördersumme: 30.000 Euro pro Wohneinheit entspricht 4.500 Euro Zuschuss.

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) erhöht die Förderung auf 20 Prozent und verdoppelt förderfähige Kosten auf 60.000 Euro pro Wohneinheit. Maximaler Zuschuss steigt auf 12.000 Euro - ausreichend für Premium-Dachdämmung mit Aufsparrendämmung.

iSFP-Erstellung kostet 1.300-1.800 Euro durch qualifizierten Energieberater, wird aber mit 80 Prozent (maximal 1.300 Euro) gefördert. Netto-Eigenanteil 260-500 Euro amortisiert sich bereits ab 6.000 Euro Dämmkosten durch höhere Förderung.

KfW-Ergänzungskredit: Günstige Finanzierung für Restkosten

Der KfW-Ergänzungskredit 358/359 finanziert bis zu 120.000 Euro mit staatlicher Zinsverbilligung. Haushalte unter 90.000 Euro Jahreseinkommen erhalten 2,5 Prozentpunkte Zinsvorteil, bis 135.000 Euro 1,0 Prozentpunkt Zinsvorteil.

Aktuelle Kreditzinsen liegen bei 2,24-4,73 Prozent je nach Einkommensklasse und Laufzeit. 10-jährige Laufzeit mit 2,24 Prozent Zinssatz (Einkommensklasse 1) unterbietet Baudarlehen um 1,5-2,0 Prozentpunkte.

Die Kombination aus BAFA-Zuschuss und KfW-Kredit finanziert 100 Prozent der Dämmkosten. Bei 40.000 Euro Projektkosten bleiben 28.000 Euro Finanzierungsbedarf nach 12.000 Euro BAFA-Zuschuss.

Steuerliche Absetzbarkeit nach §35c EStG

20 Prozent der Kosten über drei Jahre verteilt reduzieren Einkommensteuer bei Selbstnutzung. Maximale Steuerersparnis: 8.000 Euro bei 40.000 Euro Investitionskosten.

Voraussetzungen: Gebäude mindestens 10 Jahre alt, Eigennutzung zu Wohnzwecken, Mindestanforderungen U ≤ 0,14 W/(m²·K) erfüllt. Keine Energieberater-Pflicht macht steuerliche Förderung unbürokratischer als BAFA-Zuschuss.

Kombination mit anderen Förderprogrammen ist ausgeschlossen. Steuerförderung lohnt bei Kleinprojekten unter 25.000 Euro ohne iSFP-Ambitionen.

Regionale Förderprogramme: Zusätzliche Unterstützung der Länder und Kommunen

ProKlima Hannover zahlt zusätzlich 25 Euro pro Quadratmeter Dämmfläche bei Unterschreitung U = 0,14 W/(m²·K). Bei 150 Quadratmetern Dachfläche: 3.750 Euro Zusatzförderung.

Bayern fördert über BayernLabo zusätzlich 2.000-10.000 Euro je nach Effizienzhaus-Standard. Kombination mit BAFA-Förderung möglich und erreicht Gesamtförderquoten bis 35 Prozent.

NRW-Programm progres.nrw unterstützt Passivhaus-Sanierungen mit bis zu 20.000 Euro Zuschuss. Kombinierbar mit Bundesförderung bei Erreichen Passivhaus-Komponenten-Standard.

Dachdämmung und Gebäude-Energieeffizienz: Integration in Gesamtkonzepte

Effizienzhaus-Standards und Förderoptimierung

Effizienzhaus-Sanierung kombiniert Dämmung mit Anlagentechnik für maximale Förderausschöpfung. EH 85 erfordert U-Werte ≤ 0,14 W/(m²·K) für Dachflächen, EH 70 verschärft auf ≤ 0,10 W/(m²·K).

KfW-Systemförderung erreicht 35-45 Prozent Zuschuss bei Effizienzhaus-Sanierung. EH 55 mit 45 Prozent Förderung macht auch teure Aufsparrendämmung wirtschaftlich darstellbar.

Einzelmaßnahmen-Förderung lohnt bei ohnehin fälliger Dachsanierung. Systemförderung bei umfassender Sanierung mit Heizung, Fenstern und Gebäudehülle.

Wärmepumpen-Integration und reduzierte Vorlauftemperaturen

Niedrige Vorlauftemperaturen 35-45°C optimieren Wärmepumpen-Effizienz und erfordern verbesserte Dämmstandards. COP-Werte steigen von 3,0 bei 55°C auf 4,2 bei 35°C Vorlauftemperatur.

Flächenheizungen benötigen 28-32°C Oberflächentemperatur bei U = 0,14 W/(m²·K) Dachdämmung. Heizkörper-Tausch gegen Flächenheizung wird bei besserer Dämmung überflüssig.

Smart Home Integration überwacht Raumtemperaturen und Energieverbräuche. Präsenz-basierte Regelung reduziert Heizenergie um 8-15 Prozent bei optimierter Gebäudehülle.

Sommerlicher Wärmeschutz und Klimawandel-Anpassung

Phasenverschiebung über 8 Stunden verhindert Überhitzung in Dachgeschossen bei Extremtemperaturen. Holzfaser und Zellulose übertreffen Mineralwolle deutlich bei sommerlichem Wärmeschutz.

Temperatur-Amplituden-Dämpfung TAV > 10 reduziert Innentemperatur-Schwankungen. 200 mm Holzfaser erreicht TAV = 25, entspricht 96 Prozent Amplituden-Reduzierung.

Lüftungskonzepte werden bei verbesserter Dämmung wichtiger. Nachtlüftung über automatische Dachfenster kühlt Räume ohne mechanische Kühlung.

Handwerker-Auswahl und Qualitätssicherung

Qualifikationen und Zertifizierungen

Energieeffizienz-Experten-Liste für Förderprogramme berechtigt zur Antragsstellung und Baubegleitung. Qualifikation erfordert Sachkundenachweis und Fortbildungspflicht alle drei Jahre.

Dachdecker-Innungen bieten Fortbildungen zu Luftdichtheit und Wärmebrücken-Vermeidung. Qualitätssiegel RAL-GZ 510 zertifiziert fachgerechte Dämmung mit Gewährleistungsabsicherung.

Blower-Door-Messung quantifiziert Luftdichtheit vor und nach Sanierung. n50-Werte unter 1,5 h⁻¹ dokumentieren fachgerechte Ausführung und Förderfähigkeit.

Kosten-Transparenz und Angebotsvergleich

Einzelpositionen-Kalkulation ermöglicht Preisvergleiche zwischen Anbietern. Material- und Arbeitskosten getrennt ausweisen verhindert versteckte Aufschläge.

Pauschalangebote bergen Risiken bei unvorhergesehenen Mehraufwendungen. Stundensatz-Vereinbarungen für Zusatzleistungen schützen vor Kostenfallen bei komplexen Dachformen.

Drei Vergleichsangebote reduzieren Kosten um durchschnittlich 12-18 Prozent. Referenzobjekte und Kundenbewertungen qualifizieren Handwerker-Kompetenz.

Marktausblick 2025: Trends und Entwicklungen

Technologische Innovationen

Aerogel-Dämmstoffe mit 99,98 Prozent Porenanteil erreichen λ = 0,013-0,020 W/(m·K) bei 10 mm Dicke. Kosten von 80-150 Euro pro Quadratmeter begrenzen Einsatz auf Nischenmärkte.

Phase-Change-Materials (PCM) speichern Wärme durch Phasenübergang und glätten Temperaturverläufe. Mikro-verkapselte Paraffine in Gipskartonplatten verzögern Aufheizung um 2-4 Stunden.

Smart-Dämmung mit integrierten Sensoren überwacht Feuchtigkeit und Temperatur. IoT-Vernetzung ermöglicht präventive Wartung und Schadensvermeidung.

Marktkonsolidierung und Fachkräftemangel

2.000 fehlende Dachdecker bundesweit verlängern Wartezeiten auf 6-12 Monate. Demografischer Wandel verschärft Fachkräftemangel trotz steigender Ausbildungszahlen.

Materialpreise steigen um 3-5 Prozent jährlich durch Rohstoff-Verknappung und CO₂-Bepreisung. Recycling-Dämmstoffe aus Altglas und Textilien erobern Preiseinstiegs-Segmente.

Digitalisierung optimiert Planungsprozesse und reduziert Ausführungsfehler. BIM-Modelle und AR-Visualisierung verbessern Kommunikation zwischen Planern und Handwerkern.

Die deutsche Dachdämmungsbranche steht 2025 vor einem Paradigmenwechsel zwischen technischen Anforderungen, wirtschaftlichen Zwängen und Nachhaltigkeitszielen. Eigenheimbesitzer, die strategisch planen und Förderprogramme intelligent kombinieren, profitieren von staatlicher Unterstützung bis zu 50 Prozent der Investitionskosten. Die Kombination aus BAFA-Zuschüssen, KfW-Ergänzungskrediten und regionalen Programmen macht auch Premium-Lösungen wie Aufsparrendämmung wirtschaftlich attraktiv. Entscheidend für den Projekterfolg bleiben qualifizierte Handwerker-Auswahl, präzise Kostenkalkulation und fachgerechte Ausführung unter Berücksichtigung bauphysikalischer Grundlagen.

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